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Anis, Sternanis, Pimpnella anisum, Illicium verum, Illicium anisatum
Kräutersamen oder Samenkräuter jedweder Art sind insbesondere im kulinarischen Bereich von größter Wichtigkeit. Als Gewürzkräuter und Küchenkräuter sind sie im Vergleich zu anderen in der Küche genutzten Kräuterarten nicht nur für ihr außergewöhnliches Aroma, sondern auch für ihre verdauungsfördernde, teilweise sogar antimikrobielle und antivirale Wirkung bekannt. Das große Heilpotential der kleinen Kräutersamen rührt dabei von einem recht einschlägigen Mix aus Inhaltsstoffen her.

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Als Erbgutspeicher aller Samenpflanzen sind Samen das wortwörtliche Kernstück der Vegetation. In ihnen schlummern neben Erbinformationen zum Wuchsverhalten und anatomischen Aufbau der Pflanzen auch eine Reihe interessanter Wirkstoffe, die sich zumeist aus ätherischen Ölen, Terpenen, Flavonoiden, Glykosiden und Bitterstoffen zusammensetzen. Insbesondere die Bitterstoffe von Samenkräutern gelten dabei als äußerst förderlich für die Verdauung und machen sie zu kostbaren Heilkräutern. Kräutersamen wie Anis, Fenchel und Kümmel werden deshalb schon seit Jahrhunderten nicht nur zum Würzen von Speisen, sondern auch zur Herstellung von Magenbitter und Verdauungsschnäpsen genutzt.

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Eine weitere wichtige Wirkstoffgruppe von Samenkräutern sind Glykoside. Vor allem in Senfkörnern kommen hier die gleichnamigen Senfölglykoside zum Tragen, die aus den Kräutersamen ausgezeichnete Hausmittel gegen Infektionskrankheiten wie Erkältung und Grippe machen. Pfefferkörner enthalten wiederum den Scharfstoff Piperin. Das Alkaloid ist für seine antioxidative Wirkung bekannt, die sowohl auf den Stoffwechsel als auch Herz- und Gefäßgesundheit positiven Einfluss hat.

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Ein Samenkraut ganz anderer Natur ist die Vanille. Sie schmeckt nicht scharf oder herb, sondern aromatisch süß. Das Gewürz ist nicht zuletzt wegen eben jenem einzigartigen Geschmack auch eines der teuersten Gewürze der Welt. Tatsächlich handelt es sich auch beim Mark der Vanilleschoten um die Samen der Vanillepflanze. Allerdings sind diese in ein schwarz-braunes, klebriges Mark gehüllt. Neben einem antioxidativen und antibakteriellem Charakter weist Vanille auch entzündungshemmende und sogar zellregenerative Eigenschaften auf.

Übrigens: Auch viele als „Nüsse“, „Kerne“ oder „Saaten“ bezeichnete Kräuter sind in Wahrheit Kräutersamen. Bestes Beispiel hierfür ist die Muskatnuss, bei der es sich in Wahrheit um einen zu groß geratenen Samenkern handelt.

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Die Kultur und Ernte von Kräutersamen ist leider nicht immer ganz leicht. Einige dieser Samenpflanzen gedeihen in gemäßigten Breitengraden überhaupt nicht. Andere lassen sich nur mühevoll heranzüchten. Gute Chancen auf eine reiche Ernte gibt es aber bei Fenchel und Senf. Die Ernte der Kräuter erfolgt nach der Samenreife, also sobald die Blüten der Pflanzen verwelkt und die Samen voll ausgereift sind. Das ist bei den meisten Pflanzen im Herbst der Fall. 

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