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Gartenkalender, Pflanzkalender, Aussaatkalender

Der Grüne Gartenkalender: Pflanzkalender für den Nutzgarten

8 Minuten Lesezeit

Der Pflanzkalender des Grünen Archivs bietet Gärtnern eine kompakte Übersicht zu wichtigen Aussaat- und Pflanztermine für Obst, Gemüse und Kräuter.

 

Was ist in Sachen Pflanztermin zu beachten?

Der richtige Pflanztermin ist von zahlreichen Faktoren abhängig. Einerseits werden nicht alle Pflanzen zur gleichen Jahreszeit ausgepflanzt bzw. ausgesät. Gerade dann, wenn es ums Aussäen geht, ist zudem die Keimart der Pflanzen entscheidend. Nicht zuletzt spielen außerdem individuelle Standortbesonderheiten eine Rolle.

 

Wichtige Aspekte bei der Wahl des Pflanztermins

Es gibt eine Fülle von Kriterien, die mit Blick auf die Kulturanforderungen einer Pflanze beachtet werden müssen. Hier die wichtigsten Faktoren auf einen Blick:

 

Klimatische Bedingungen:

  • Frostgefahr: Bestimmen Sie den durchschnittlichen letzten Frosttermin im Frühjahr und den ersten Frosttermin im Herbst. Dies hilft, Schäden durch Spät- oder Frühfrost zu vermeiden.
  • Bodentemperatur: Viele Pflanzen benötigen eine bestimmte Bodentemperatur, um optimal zu keimen und zu wachsen. Überprüfen Sie die empfohlenen Temperaturen für Ihre Pflanzen.
  • Niederschlag und Bewässerung: Berücksichtigen Sie die saisonalen Niederschlagsmengen und planen Sie die Bewässerung entsprechend, um ein Austrocknen oder Überwässern zu vermeiden.
  • Lufttemperatur: Stellen Sie sicher, dass die durchschnittlichen Tag- und Nachttemperaturen für die jeweilige Pflanze geeignet sind.
  • Regionale Klimaunterschiede: Nutzen Sie regionale Pflanzkalender und Empfehlungen von lokalen Gärtnereien und Gartenvereinen. Je nach Region fallen Jahreszeiten kälter oder wärmer, feuchter oder trockener aus. Je nach Regionalklima kann es sinnvoll sein, einen Pflanztermin etwas später zu planen.

 

Pflanzenart und Wachstumszyklus:

  • Einjährige Pflanzen: Diese Pflanzen müssen in einem einzigen Wachstumszyklus keimen, wachsen, blühen und Samen produzieren. Wählen Sie den Pflanztermin so, dass sie genügend Zeit haben, ihren Lebenszyklus abzuschließen.
  • Mehrjährige Pflanzen: Diese Pflanzen können mehrere Jahre überleben und müssen oft im Frühjahr oder Herbst gepflanzt werden, um optimale Wachstumsbedingungen zu gewährleisten.
  • Kalt- und wärmeliebende Pflanzen: Einige Pflanzenarten bevorzugen kühle Temperaturen (z.B. Spinat, Kohl), während andere warme Bedingungen benötigen (z.B. Tomaten, Paprika). Passen Sie den Pflanztermin entsprechend an.

 

Standortbedingungen:

  • Sonnenlicht: Achten Sie auf die Menge an Sonnenlicht, die der Standort erhält. Einige Pflanzen benötigen volle Sonne, während andere Halbschatten bevorzugen.
  • Bodenart und -qualität: Der Bodentyp (sandig, lehmig, tonig) und seine Nährstoffzusammensetzung beeinflussen das Pflanzenwachstum. Testen Sie den Boden und fügen Sie bei Bedarf organische Stoffe oder Dünger hinzu.
  • Drainage: Stellen Sie sicher, dass der Boden gut drainiert ist, um Staunässe und Wurzelfäule zu vermeiden.

 

Vorbereitende Maßnahmen:

  • Bodenvorbereitung: In manchen Fällen muss man den Standortboden vor der Pflanzung erst einmal umfassend auflockern und optimieren. Dadurch kann sich die eigentliche Pflanzung etwas verzögern.
  • Vordüngung: Sehr intensive Düngemittel wie Stallmist müssen sich vor der Pflanzung gelegentlich bis zu ein halbes Jahr im Boden setzen, um nicht zu aggressiv auf die Pflanzen zu wirken.

 

Saatgut und Pflanzmaterial:

  • Voranzucht: Einige Pflanzen profitieren von einer Voranzucht in Innenräumen oder einem Gewächshaus, bevor sie ins Freiland gepflanzt werden.
  • Abhärtung: Gewöhnen Sie vorgezogene Pflanzen mit besonderer Temperatursensibilität schrittweise an die Außenbedingungen, um Transplantationsschocks zu vermeiden.

 

Keimarten von Saatgut im Überblick

Nicht jedes Saatgut keimt unter den gleichen Bedingungen. Es gibt hier signifikante Unterschiede, wenn es um die Keimeigenschaften geht. Dabei wird Saagut in folgende Arten unterteilt:

  • Warmkeimer: Samen, die warme Temperaturen für die Keimung benötigen. Das gilt zum Beispiel für tropische Gemüsesorten wie Tomaten oder Paprika. Sie werden primär im Spätfrühling und Sommer bei konstanten Temperaturen zwischen 20°C und 30°C ausgesät. Oftmals ist eine Vorkultur im Innenbereich oder in einem Gewächshaus notwendig.
  • Kaltkeimer: Die Samen benötigen eine Kälteperiode, um zu keimen. Das Saatgut wird oft im Herbst gesät und benötigen eine Frostperiode oder Kältebehandlung (Stratifizierung) über mehrere Wochen bei Temperaturen zwischen 1°C und 5°C.
  • Frostkeimer: Eine spezielle Form der Kaltkeimer, die Frost oder sehr kalte Temperaturen benötigen, um ihre Keimhemmung zu durchbrechen. Die Samen werden im gegen Winter im Freiland ausgesät oder bei Minusgraden im Kühlschrank bzw. der Kühltruhe stimuliert, damit sie natürlichen Frostperioden ausgesetzt sind.
  • Lichtkeimer: Diese Samen brauchen Licht zur Keimung, was unter anderem auf Salat, Basilikum und Kamille zutrifft. Ihr Saatgut wird nur leicht in die Erde gedrückt oder auf der Oberfläche verstreut, aber nicht mit Erde bedeckt, da sie Licht zum Keimen benötigen. Lichtarme Jahreszeiten sind für die Aussaat ungeeignet.
  • Dunkelkeimer: Samen von Nutzpflanzen wie Bohnen oder Kürbis benötigen Dunkelheit zur Keimung. Sie werden mit einer Schicht Erde bedeckt, um ihnen die Dunkelheit zu bieten, die sie zur Keimung benötigen.
  • Feuchtkeimer und Warmfeuchtkeimer: Manche Samen mögen es besonders feucht oder gar warmfeucht. Ist letzteres der Fall, muss neben einer konstanten Bodenfeuchte auch die Bodentemperatur stimmen. Einige Pflanzen keimen zudem nur bei Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit.
  • Stratifizierer: Nutzgehölze wie der Apfelbaum oder die Pflaume benötigen eine Schichtung (Stratifizierung) von Temperaturwechseln, um ihre Keimhemmung zu durchbrechen. Das Saatgut wird hier zur Keimung abwechselnd kalten und warmen Temperaturen ausgesetzt. Dies kann durch Kältebehandlungen im Kühlschrank und anschließendem Aussetzen bei Raumtemperatur erfolgen.

 

Pflanzkalender für Gemüse

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Selbstangebautes Gartengemüse dominiert den Pflanzkalender vieler Nutzgärtner. Denn zu den ersten Gartenarbeiten in jeder neuen Pflanzsaison gehören die Aussaat und Vorzucht früher Gemüsesorten. Den Anfang macht hier vor allem Blattgemüse wie Feldsalat oder Spinat, das bereits im Januar und Februar unter Glas vorgezogen werden kann.

Auch exotische Gemüsearten wie Paprika oder Tomaten lassen sich schon im Spätwinter vorziehen. Die frühe Vorkultur verschafft den sonne- und wärmeliebenden Pflanzen mehr Robustheit und sorgt für kräftige Gemüsepflanzen.

Die Aussaat sollte hier aber ausschließlich im Haus erfolgen, da es vor Ende März für die Gemüse-Exoten im Freiland noch viel zu kühl ist. Nach den letzten Spätfrösten dürfen aber auch sie schließlich ins Gartenbeet oder einen Freilandkübel umziehen.

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Pflanzkalender für Kräuter

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Es gibt eine Vielzahl von winterharten Kräutern, deren Aussaat bzw. Pflanzung im Freiland ebenfalls sehr zeitig erfolgen darf. Anders sieht es im Pflanzkalender für Gartenkräuter hingegen mit mediterranen Kräutern wie Lavendel, Rosmarin, Salbei oder Thymian aus. Sie werden im Frühjahr zunächst im Topf vorgezogen und erst ab Ende Mai ins Freiland ausgepflanzt.

Viele mediterrane Kräutersträucher sind nach einer guten Entwicklungsphase während der Sommermonate aber dennoch sehr robust und überstehen mit entsprechendem Winterschutz auch die kalte Jahreszeit im Freiland. Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass Sie einen ausreichend sonnigen und geschützten Standort wählen.

Eine Ausnahme bildet diesbezüglich Basilikum. Der Halbstrauch entwickelt trotz passender Standortwahl leider oft keine ausreichende Winterhärte. Es empfiehlt sich daher, die Pflanze im Topf oder Kübel zu kultivieren und über die Wintermonate an einen hellen sowie trockenen Zimmerstandort umzusiedeln.

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Pflanzkalender für Obst

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Obstsorten sind im Freiland gemeinhin etwas später dran. Das liegt einerseits daran, dass es sich bei heimischem Gartenobst in der Regel um Gehölze handelt, die eher im Spätfrühling, Sommer oder gar erst im Herbst gepflanzt werden. Andererseits gibt es auch eine Vielzahl exotischer Südfrüchte und Obststauden wie Melonen, die es nach der Erstpflanzung lieber etwas wärmer mögen.

Ein Ertrag ist gerade bei Südfrüchten nicht immer garantiert. Denn zur Ausbildung ihrer Früchte benötigen die Pflanzen ein hohes Maß an Licht und Wärme, das in Mitteleuropa oft nur bedingt zur Verfügung steht. Umso wichtiger ist es, dass sie während der Wachstumsperiode jeden Sonnenstrahl und warmen Tag mitnehmen können.

Gleichzeitig dürfen die Exoten unter den Obstsorten aber auch nicht zu früh ins Freiland, da sie oftmals nur mäßig winterhart sind. Obstgehölze wie Zitronen- oder Orangenbäume sollte man bei uns daher besser im Kübel anpflanzen und sie im Herbst rechtzeitig ins Haus holen.

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Pflanzen nach Mondzyklus und Jahreszeit

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Es gibt noch ein paar weitere Möglichkeiten, den Pflanzkalender mit ins Gartengeschehen einzubinden. Neben den regulären Aussaat- und Pflanzterminen gibt es auch saisonale Stichtage, die eng mit dem Jahreszeitenwechsel verbunden sind. So finden viele Pflanzungen zum Beispiel häufig zur Zeit der Frühlingsfeste im März und April statt. Die Ernte zahlreicher Obst-, Gemüse- und Getreidesorten lässt sich wiederum an den saisonalen Erntefesten zwischen August und Oktober ablesen.

Darüber hinaus geben auch die Mondzyklen interessante Anreize für Pflanztermine. Nach Überzeugung von Mondexperten wachsen Pflanzen nämlich besser, wenn sie in bestimmten Mondphasen ausgebracht werden. Das Ganze hat durchaus Methode. Denn wie schon Ebbe und Flut wird auch der Wasserhaushalt von Pflanzen durch den Mond beeinflusst. Dementsprechend wachsen Pflanzen in Abhängigkeit von dem Mondstand mal besser und mal schlechter, je nachdem, wie es um ihre Wasserversorgung bestellt ist.

Wer Interesse daran hat, die Mysterien der Mondgärtnerei zu erkunden, oder sich beim Pflanzen an traditionellen Gartenfesten zu orientieren, für den haben wir abschließend zwei hervorragende Ratgeber zum Thema. Darin erfahren Gärtner alles über das Pflanzen nach dem Mondkalender und Bräuche rund um das Gärtnern:

FAQ zu Pflanzterminen

Jeder Gärtner und Pflanzenfan hat seine ganz eigenen Lieblingspflanzen. Dementsprechend sind die Fragen zum Thema Pflanztermin und Pflanzkalender oft sehr individuell. Ein paar der häufigsten FAQs beantworten wir Ihnen abschließend:

1. Wann ist die beste Zeit zum Anpflanzen von Gemüsesorten?

Die beste Zeit für das Anpflanzen von Gemüsesorten hängt von der jeweiligen Sorte und den örtlichen klimatischen Bedingungen ab. Einige Gemüsesorten werden im Frühjahr gepflanzt, während andere besser im Herbst gedeihen.

2. Welche Pflanzen sollten im Frühling gepflanzt werden, und welche im Herbst?

Im Frühling werden oft Gemüsesorten wie Tomaten, Paprika und Zucchini gepflanzt, während im Herbst Knollen- und Wurzelgemüse wie Kartoffeln und Karotten bevorzugt werden.

3. Gibt es einen spezifischen Zeitpunkt für das Umtopfen von Zimmerpflanzen?

Das Umtopfen von Zimmerpflanzen kann je nach Bedarf erfolgen, ist jedoch oft im Frühjahr vor Beginn des neuen Wachstumszyklus am besten.

4. Wie beeinflussen klimatische Bedingungen den optimalen Pflanzzeitpunkt?

Klimatische Bedingungen wie Frostgefahr, Temperatur und Niederschlag spielen eine wichtige Rolle bei der Bestimmung des optimalen Pflanzzeitpunkts für verschiedene Pflanzenarten.

5. Welche Faktoren sollte ich bei der Auswahl des Pflanztermins berücksichtigen?

Faktoren wie der durchschnittliche letzte Frosttermin, die Bodentemperatur, die Sonneneinstrahlung und die Wettervorhersage sollten bei der Auswahl des Pflanztermins berücksichtigt werden.

6. Welche Pflanzen sind winterhart und können auch bei kälteren Temperaturen gepflanzt werden?

Winterharte Pflanzen wie einige Sorten von Kohl, Rüben und Lauch können auch bei kälteren Temperaturen gepflanzt werden und gedeihen gut im Herbst und Winter.

7. Gibt es regionale Unterschiede im Pflanzkalender?

Ja, der Pflanzkalender kann je nach Region aufgrund unterschiedlicher klimatischer Bedingungen und Wachstumszeiten variieren. Es ist wichtig, einen Pflanzkalender zu verwenden, der für Ihre spezifische Region geeignet ist.

8. Sollte ich bestimmte Pflanzen nur drinnen oder draußen pflanzen?

Einige Pflanzen sind besser für den Innenbereich geeignet, während andere im Freien besser gedeihen. Dies hängt von den Lichtverhältnissen, der Temperatur und anderen Umweltfaktoren ab.

9. Welche Vorkehrungen sollte ich treffen, um sicherzustellen, dass meine Pflanzen erfolgreich anwachsen?

Die Auswahl des richtigen Standorts, die richtige Bodenvorbereitung, ausreichende Bewässerung und die Verwendung von Dünger sind wichtige Maßnahmen, um sicherzustellen, dass Ihre Pflanzen erfolgreich anwachsen.

10. Wie kann ich meinen eigenen Pflanzkalender erstellen, der auf meine spezifischen Bedürfnisse und Standortbedingungen zugeschnitten ist?

Sie können Ihren eigenen Pflanzkalender erstellen, indem Sie lokale Empfehlungen und Erfahrungen berücksichtigen, sich an örtliche Gärtnereien und Gartenvereine wenden und Aufzeichnungen über das Wachstum und die Ernte Ihrer Pflanzen führen.


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