Unweit der Kräuterküche verläuft ein schmaler Gang am Archivgarten entlang. Er ist gespickt mit riesigen Regalen, in denen sich gefüllte Einmachgläser an bunte Saftphiolen, Gewürzboxen und ganze Erntekörbe voller Lagerobst und -gemüse reihen. Die Speisekammer erstreckt sich wie ein eigenständiger Archivflügel hin zur Gartenküche. Der Korridor wird nur fahl vom einfallenden Licht beschienen, das durch ein überwiegend verglastes Bogentor und zwei seitlich davon liegende Bogenfenster mit gleichen Ausmaßen fällt.
Die leckere Gartenernte ist auf die spärlichen Lichtverhältnisse angewiesen, um so lange wie möglich frisch zu bleiben. Auch scheint der Gang ein wenig kühler als die anderen Archivbereiche zu sein, womit er sich ganz klar von der Gartenküche unterscheidet. In hier brodelt zu jeder Jahreszeit irgend ein saisonales Traditionsrezept auf dem holzbetriebenen Küchenofen vor sich hin. Ein Schlaraffenland für jeden Archivbesucher, der vom stundenlangen Aufenthalt in der Bibliothek mächtig Hunger bekommen hat. Das dicke Rezeptbuch auf der Anrichte lädt auch förmlich zum Schnabulieren ein, trägt es doch den bedeutungsvollen Titel:
Probieren geht über Studieren
Kapitel 1: Saisonale Gartenküche
![]() Frühlingsküche | ![]() Sommerküche |
![]() Herbstküche | ![]() Winterküche |
„Saisonal zu kochen ist eine Tradition, die in der hektischen Welt der Moderne nur allzu gerne abhanden kommt. Dabei hat diese Form des Kochens mehr als nur einen Vorteil. Einerseits stärkt die saisonale Gartenküche die regionale Lebensmittelproduktion. Immerhin richten sich Produktangebote aus der Region grundsätzlich nach dem aktuellen Ernteplan und somit nach der Jahreszeit.
Andererseits fördert saisonales Kochen auch eine gesunde Alltagsroutine. Indem man sich kulinarisch in Einklang mit der Natur begibt, lernt man viele nützliche Dinge über gesunde Ernährung und wird Teil eines harmonischen Wandels, der bestimmt ist vom natürlichen Lauf der Dinge. Eins mit den vier Jahreszeiten zu werden ist hier die Devise.“
Kapitel 2: Alte Obstrezepte aus der Gartenküche
„Säfte, Eingemachtes und Marmeladen sind das Beste, was man aus Gartenobst machen kann. Sie enthalten all die wertvollen Vitamine und Aromen der Früchte in konzentrierter Form. So sind sie insbesondere in der kargen Jahreszeit ein Quell der gesunden Nährstoffe. Vorausgesetzt, man bereitet sie richtig zu natürlich…
Doch wenngleich die Zubereitung des süßen Eingemachten früher menschliche Tradition war, gingen viele alte Rezepte mit der Zeit verloren. Zumindest ein paar Obstrezepte konnte das Grüne Archiv jedoch bereits wieder rekonstruieren…“
Kapitel 3: Gemüserezepte & mehr…
In diesem Kapitel scheint es neben Gemüserezepten auch einige herzhafte Rezepte für Gebäck und so manche Anleitung zum Kräuterbrauen zu geben…