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Engelwurz pflanzen – Wirkung, Pflege und Arten

Schon der sakrale Name der auch als Angelika oder Angelikawurz bekannten Engelwurz (Angelica) lässt erahnen, dass es sich hier um eine wahrhaft heilige Kräuterpflanze aus der Volksheilkunde handelt. Allerdings hat die Anwendungsgeschichte dieser Heilpflanze ihren Ursprung nicht im christlichen Brauchtum. Tatsächlich handelt es sich nämlich um ein altes Heilkraut der Wikinger. Und auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin sowie der nordamerikanischen Volksheilkunde ist die Engelwurz keine Unbekannte.

 

Wichtige Arten der Angelica

Angelica gehört zur Familie der Doldenblütler, wobei ihre gut 100 Arten in erster Linie auf der Nordhalbkugel verbreitet sind. Zu den wichtigsten medizinisch und kulinarisch genutzten Arten zählen dabei:

  • Arznei-Engelwurz (Angelica archangelica)
  • Chinesische Engelwurz / Dong Quai (Angelica sinensis)
  • Purpurfarbene Engelwurz (Angelica atropurpurea)
  • Sibirische Engelwurz / Bai Zhi (Angelica dahurica)
  • Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris)

Die Rote Engelwurz (Angelica gigsas) ist außerdem eine beliebte Zierpflanze. Sie wird wegen ihrer roten und „hitzigen“ Farbe häufig für ein mediterranes Gewächs gehalten, stammt ursprünglich aber aus China und Korea.

 

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Wald-Engelwurz in ihrem natürlichen Habitat

Vorsicht, Verwechslungsgefahr

Aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu den Doldenblütlern ist die Engelwurz eng verwandt mit anderen wichtigen Heilkräutern wie etwa dem Fenchel. Er wird wie Angelica als Frauenheilkraut und verdauungsförderndes Küchenkraut genutzt.

Allerdings besteht mit Blick auf artverwandte Doldenblütler auch große Verwechslungsgefahr zu Giftkräutern wie dem Bärenklau und dem Gefleckten Schierling. Dabei sei erwähnt, dass auch die Engelwurz bei Hautkontakt schwach giftig wirken kann. Schuld daran sind die für Doldenblütler typischen, fluoreszierenden Furocumarine, die auf der Haut eine phototoxische Wirkung hervorrufen und in Folge zu einer Kontaktdermatitis führen können.

 

Bärenklau, Wiesen-Bärenklau, Heracleum sphondylium)
Folgenschwere Verwechslung: Der Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium) wird als artverwandter Doldenblütler nur allzu gerne mit der Engelwurz verwechselt, seine phototoxische Wirkung auf die Haut ist aber um ein Vielfaches größer

Verbreitung und Kulturräume der Angelika-Arten

Das Verbreitungsgebiet von Arten wie der Arznei-Engelwurz, Sibirischen Engelwurz und Wald-Engelwurz erstreckt sich bis in den hohen Norden. Die Chinesische Engelwurz stammt ebenso wie die Rote Engelwurz aus Asien. Letztere ist nicht mit der Purpurfarbenen Engelwurz zu verwechseln, die ursprünglich aus der Neuen Welt, genauer gesagt aus Kalifornien stammt.

Es wird gelegentlich behauptet, dass die Engelwurz den Heilkundigen der Antike im mediterranen Raum nicht bekannt gewesen sei. Dagegen spricht aber einerseits, dass diverse Angelica-Arten, so zum Beispiel die Pyrenäen-Silge oder Pyrenäen-Engelwurz (Angelica pyrenaea) auch in Mittelmeergebieten wie Spanien und Südfrankreich vorkommen. Andererseits gaben manche Heilkundige der Neuzeit zu bedenken, dass viele antike Kräuter noch einen anderen Namen besaßen und es durchaus Hinweise auf verschiedene Kräuter gibt, die eine auffallende Ähnlichkeit zur Angelica aufweisen.

 

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Eine medizinisch besonders bedeutsame Angelica-Art: Die Arznei-Engelwurz

Engelwurz in der Küche und Medizin

Der heutige Name der Engelwurz (von lat. angelica für „Engels-“ oder „engelsgleich“) entstand im Mittelalter. Überlieferungen zufolge soll damals einem Einsiedler der Erzengel Gabriel im Traum erschienen sein und ihm den „Schutzengel unter den Kräutern“ als besonders heilkräftiges Kraut gegen die damals grassierende Pest aufgezeigt haben.

In der Tat besitzen die Wurzeln und auch die Samen der Angelika ein sehr breites Wirkspektrum, das von Erkältungskrankheiten und anderen Infektionen bis hin zu klassischen Frauenleiden reicht. Auch ist es bei dieser mystischen Geschichte zur Namensentstehung nicht verwunderlich, dass Engelwurz im Volksglauben ein wichtiges Schutzkraut und eine Zauberpflanze zur Abwehr des Bösen war. Allerdings dürfte es sich bei dem vermeintlichen Erzengel der Traumvision eher um einen heilkundigen Wikinger gehandelt haben.

 

Arznei-Engelwurz als nordisches Heil- und Küchenkraut

Gerade in Skandinavien gilt die dort als Kvan bekannte Arznei-Engelwurz als altes Heilkraut und Gemüsepflanze der Wikinger, das sie zwischen dem 7. und 10. Jahrhundert während der Besiedelung der Färöer, Orkney Inseln, Island und Grönland auch auf die nordischen Inseln mitbrachten.

Die Wurzel der Angelika ist reich an Vitamin C und enthält außerdem diverse immunstärkende sowie atemwegsbefreiende Inhaltsstoffe, die den Wikingern dabei halfen, der nordischen Kälte zu trotzen. In diesem Zusammenhang sei übrigens der Melissengeist erwähnt, dessen Rezept zwar in mittelalterlichen Klöstern entstand, das alte Wikinger-Kraut Engelwurz aber als wichtige Zutat kennt.

Die Blätter der Angelikawurz bereiteten die Nordmänner (und Nordfrauen) gerne als blanchiertes Blattgemüse zu. Und das nicht ohne Grund. Denn die Blattrippen der Angelika sind reich an verdauungsfördernden Bitterstoffen.

Gleiches gilt für die Samen der Engelwurz, die zudem auch einen aromatischen, zwischen Honig und Anis einzuordnenden Geschmack besitzen. Sie werden daher ähnlich wie die Samen von Anis und Fenchel gerne für die Zubereitung von Tees oder als Würzmittel für Kräuterliköre und Verdauungsschnäpse genutzt wird.

 

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Nicht nur die Wurzel, auch die oberen Pflanzenteile und hier insbesondere die Samen der Engelwurz sind medizinisch äußerst wertvoll

Dong Quai und Bai Zhi als TCM Kraut

Zu den klassischen TCM Kräutern gehören insbesondere die auch als Dong Quai (当归) bekannte Chinesische Engelwurz sowie die Sibirische Engelwurz alias Bai Zhi (白芷). Beide Heilkräuter gelten als Ur-Kräuter der TCM-Lehre nach Meister Shennong und sind gemäß dieser Lehre als wärmende Yang-Kräuter zur Harmonisierung der Blutbildung definiert.

In diesem Zusammenhang kommen Angelika-Arten in der Traditionellen Chinesischen Medizin auch wichtige Funktionen als Frauenheilkräuter zu, die sowohl gegen Menstrutationsbeschwerden und Zyklusstörungen als auch bei Fruchtbarkeitsproblemen helfen sollen. Des Weiteren wenden TCM-Ärzte Dong Quai und Bai Zhi auch bei Rheuma, Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung, Schwindel und Geschwüren an. Aktuell wird speziell Angelica sinensis außerdem als mögliches Heilmittel gegen Alzheimer diskutiert.

 

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Ein Klassiker aus der Traditionellen Chinesischen Medizin: Dong Quai

Anwendung von Angelika in anderen Kulturkreisen

Es steht außer Frage, dass die heutige Anwendung von Engelwurz in Europa und das Wissen um ihre Heilwirkung ein Erbe der nordischen Volksheilkunde ist. Doch auch in Amerika wussten die indigenen Völker Angelica als wertvolles Heilkraut schon früh zu nutzen. Verwendet wird hier die Amerikanische Engelwurz alias Purpurfarbene Engelwurz. Der Artenzusatz atropurpurea nimmt dabei Bezug auf die ungewöhnlich purpurrot gefärbten Stängel dieser Engelwurz-Art.

Der böhmische Botaniker Vincenz Franz Kosteletzky verwies in seinem 1831 erschienenen Werk Allgemeine medizinisch-pharmazeutische Flora Band 4 auf Seite 1153 ferner darauf, dass es sich bei der von Dioskurides in seiner Materia medica erwähnten Peloponesischen Seseli allem Anschein nach um die Wald-Angelika gehandelt habe. Somit wäre Engelwurz entgegen weitläufiger Meinung unter anderem Namen auch den Heilkundigen der mediterranen Antike ein Begriff gewesen.

Bezeichnend hieran ist, dass Dioskurides die Blätter des betreffenden Krautes als „denen des Schierlings“ ähnlich bezeichnet, mit dem Angelica nur allzu gerne verwechselt wird. Ebenso schreibt er den breiten Doldenblüten einen wohlriechenden Charakter zu, der auch bei Engelwurz-Samen eine besondere Rolle für die Verwendung in der Küche spielt.

 

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Bei der Peloponesischen Seseli aus Dioskurides‘ Materia Medica handelte es sich wahrscheinlich um ein mediterranes Exemplar der Wald-Engelwurz

Inhaltsstoffe und Wirkung von Engelwurz

Die Inhaltsstoffe von Engelwurz sind inzwischen gut erforscht. Als Hauptwirkstoffe gelten:

  • Angelicasäure
  • Angelicin
  • Bisabolen
  • Bisabolol
  • Caren
  • Caryophyllen
  • Cumarine
  • Ferulasäure
  • Imperatorin
  • Limonen
  • Phellandren
  • Phellopterin
  • Pinen

Für die entzündungshemmende, antimikrobielle und sogar antivirale Wirkung von Angelica sind überwiegend Terpene wie Caren, Caryophyllen, Limonen, Phellandren und Pinen verantwortlich. Ergänzend sei der hohe Gehalt an Imperatorin und Phellopterin in Engelwurzfrüchten erwähnt, die in in-vitro Studien eine außergewöhnliche Wirkung gegen Viren wie den Herpes simplex Virus zeigten.

Der markante Geschmack von Angelikawurz kommt wiederum durch bitter-süßlich schmeckende, teils an Vanille erinnernde Aromastoffe wie Angelicasäure und Cumarine zustande. Angelicasäure ist zudem ein traditionelles Beruhigungsmittel. Dadurch erklärt sich die volkstümliche Anwendung von Engelwurz als stimmungsaufhellendes und beruhigendes Frauenheilkraut bei PMS, Unterleibskrämpfen, Depressionen und wechseljahrsbedingten Stimmungsschwankungen.

In diesem Zusammenhang ist laut Forschungsergebnissen auch die pflanzeneigene Ferulasäure von Bedeutung. Forscher der japanischen National Hospital Organization des Kikuchi Hospitals in Kumamoto kamen hier 2011 zu dem Schluss, dass der Wirkstoff einen überaus beruhigenden und stimmungsaufhellenden Effekt besitzt. In ihrer klinischen Studie ließen sich sowohl die Angstzustände als auch aggressive und apathische Tendenzen von Patienten mit Demenz durch die tägliche Gabe von Feru-Guard, einem ferulasäurehaltigem Extrakt der Arznei-Engelwurz, deutlich lindern.

Und selbst das phototoxische und deshalb hautreizende Furocumarin Angelicin hat sein Gutes. Laut einer chinesischen Studie der Third Military Medical University in Chongqing konnte Angelicin im Versuch beispielsweise erfolgreich das Wachstum von Krebszellen über eine Regulierung der zelleigenen Autophagie hemmen. Folglich besitzt Angelicin krebshemmende Eigenschaften, weshalb zahlreiche Experten Angelicin mittlerweile als möglichen Wirkstoff zur Behandlung von Krebs diskutieren.

 

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Mit Blick auf die Heilwirkung von Angelica kann es durchaus lohnenswert sein, die Fruchtstände ausreifen zu lassen

Engelwurz pflanzen – Standort und Aussaat

Bedingt durch ihre Herkunft aus teils subarktischen Regionen ist insbesondere die Arznei-Engelwurz gut an gemäßigtes Klima angepasst. Und auch andere Angelica-Arten überstehen Temperaturen bis -35 °C mühelos. Die Heilpflanze ist somit sehr gut winterhart und lässt sich mehrjährig im Freiland kultivieren.

Ein tiefgründiges Beet im Kräutergarten oder zumindest ein großer Kübel ist hierbei aber definitiv der Kultur im kleinen Topf vorzuziehen, wenn man eine reiche Wurzelernte anstrebt. Auch erreicht Angelica Wuchshöhen von bis zu 2,5 m. Gestehen Sie ihr daher genügend Platz im Garten zu.

 

Der richtige Standort für Engelwurz

Angelica archangelica und andere Arten der Angelikawurz sind recht genügsame Kräuterstauden. Sie kommen mit sonnigen Standorten ebenso zurecht wie mit halbschattigen. Das Substrat sollte aber stets frisch-feucht, nährstoffreich sowie sandig-lehmig sein. Der pH-Wert des Bodens sollte für die Bedürfnisse der Engelwurz im neutralen Bereich, zwischen 6,5 und 7,5 Punkten liegen.

Mit Blick auf die hautreizende Wirkung der Furocumarine in Angelica empfiehlt es sich dringend, bei Arbeiten an der Pflanze Schutzhandschuhe zu tragen. Außerdem sollten Sie das Kraut außer Reichweite von Kindern pflanzen.

Einzelheiten zum Standort für Engelwurz:

  • sonniger bis halbschattiger Standort
  • feuchtes, nährstoffreiches, sandig-lehmiges Substrat
  • pH-Wert des Bodens: neutral, von 6,5 bis 7,5
  • Engelwurz nur mit Schutzhandschuhen bearbeiten
  • außer Reichweite von Kindern pflanzen

 

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Angelica-Arten sind anspruchslos, aber die Bodenbeschaffenheit muss stimmen, wenn man eine reiche Wurzelernte plant

Aussaat von Engelwurz

Säen können Sie Engelwurz entweder im Frühling oder Herbst. Die Vorzucht im Frühling ist unter Glas bereits ab Mitte Februar bis Anfang April möglich. Da es sich bei Engelwurzsamen um kaltkeimer handelt, sollte es nach der Aussaat auch gar nicht direkt zu warm werden.

Samen der Angelica sind nur begrenzt haltbar. Werden sie nicht unmittelbar nach dem Erwerb ausgesät, kann es sinnvoll sein, sie bis zur Aussaat im Kühlschrank zu lagern. Dabei können sie auch gleich die Gelegenheit nutzen, das Saatgut vorzuquellen und zu stratifizieren. Das sorgt für zusätzliche Abhärtung der Samen und erhöht die Chancen auf einen kräftigeren Wuchs.

Geben Sie das Saatgut hierfür in eine Schale mit feuchtem Küchenpapier und stellen es für etwa 7 Tage in den Kühlschrank. Anschließend können Sie mit der Aussaat beginnen. Entfernen Sie zuvor jedwedes Unkraut und etwaige Bodenhindernisse aus dem Standortsubstrat. Zur Grunddüngung bietet sich reifer Kompost an.

Wichtig: Säen Sie die Samen der Engelwurz nicht zu tief. Eine Saattiefe von 1 cm ist völlig ausreichend.

 

Engelwurz pikieren und vereinzeln

Nach der Aussaat können Sie vorgezogene Jungpflanzen der Angelika im ersten Standjahr zunächst einmal in Ruhe austreiben lassen. Im Folgejahr werden die Kräuterstauden dann auf einen Pflanzabstand von 50 cm vereinzelt. Gekaufte Containerware vereinzeln Sie stattdessen direkt nach dem Kauf.

Pflanztipp: Bei Vorzuchten ist es ratsam, schwache Keimlinge zeitnah auszuzupfen. So stellen Sie eine Kultur kräftiger und gesunder Engelwurzbestände sicher.

 

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Nah am Wasser gebaut: Engelwurz ist äußerst wasserhungrig, weshalb der Standortboden niemals vollständig austrocknen sollte

Engelwurz gießen und düngen

Als anspruchsloses Heilkraut erweist sich Angelikawurz auch in ihrer Pflege. Zwar hat die Pflanze einen gesunden Wasserbedarf, diesen deckt sie hauptsächlich aber selbst. Allenfalls in anhaltenden Trockenphasen müssen Sie daher manuell bewässern. Dies am besten mit kalkfreiem Wasser (z.B. Regenwasser), da die Engelwurz kalkarme Böden bevorzugt.

Den Nährstoffgehalt des Bodens zu erhalten ist bei Angelica für eine gute Wurzelentwicklung wichtig. Geben Sie hierfür zur Düngung ab Mai bis zur Blüte ab Juni dreimal jährlich eine Mischung aus Kompost bzw. organischem Dünger und Hornmehl aus. Ergänzend ist es wichtig, regelmäßig Unkraut zu jäten, um eine ungestörte Entwicklung der Pflanzenwurzeln zu garantieren.

 

Engelwurz schneiden und vermehren

Um einen kräftigen Wurzelstock zu kultivieren, ist es wichtig, die Blüten der Angelika frühzeitig zu reduzieren. Auch das Abschneiden welker Blüten vor der Samenreife kann die Langlebigkeit und die Bildung kräftiger Wurzeln unterstützen.

Wer aber eine Vermehrung der Engelwurz durch Aussaat anstrebt oder die aromatischen Samen als Heil- und Gewürzkräuter verwenden möchte, kann die Blütenstände einer Pflanze bis zum Herbst ausblühen und in die Samenreife übergehen lassen. Für eine Vermehrung via Aussaat werden die Samen dann entweder direkt in einer Herbstaussaat ausgebracht oder bis zum nächsten Frühling oder Vorfrühling im Kühlschrank gelagert und dann wie gewohnt ausgesät.

Alternativ dazu ist auch die Vermehrung durch Wurzelteilung älterer Pflanzen möglich. Graben Sie die Angelika hierzu im Herbst aus und teilen Sie den Wurzelstock mit einem scharfen Messer in zwei gleich große Teile. Die Teilstücke pflanzen Sie dann umgehend zurück ins Beet.

 

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Junger Blütenstand der Engelwurz

Engelwurz ernten

Frische Blätter der Angelikawurz können Sie von Frühling bis Sommer ernten. Die Ernte reifer Samen und Früchte erfolgt wie erwähnt von Spätsommer bis Herbst. Sowohl Blätter als auch Samen eignen sich zum Würzen von Suppen, Gemüsebeilagen und Salaten. Auch die Nutzung als Zutat für die Herstellung von Likören ist denkbar.

Zur Ernte des Wurzelstocks wird die Engelwurz im Herbst, zwischen September und Oktober ausgegraben. Der Wirkstoffgehalt der Wurzeln ist dann auf seinem Höhepunkt. Die Wurzel wird anschließend gesäubert und getrocknet, ehe sie als Tee oder Zutat für heilsame Extrakte wie Tinkturen genutzt werden kann. Nützliche Tipps zum Trocknen von Wurzelkräutern finden Sie hier.

 

Engelwurz – Krankheiten und Schädlinge

Dank ihrem hohen Gehalt an ätherischen Ölen und antimikrobiellen sowie antiviralen Inhaltsstoffen ist Angelica äußerst resistent gegenüber Schadbildern. Allenfalls Blattläuse könnten sich hin und wieder an den schmackhaften Blättern der Pflanze zu schaffen machen. In diesen Fällen helfen dann natürliche Pflanzenschutzmittel wie Brennnesselsud oder aber der Einsatz von Nützlichen wie Marienkäfern und Florfliegen.

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