Die Kräuterküche des Grünen Archivs besitzt eine lange Ecktheke sowie verschiedene Kochutensilien und Vorratsregale, in denen sich fein säuberlich beschriftet Kräuter von A bis Z tummeln. Frische Leinentücher und abgekochte Schraubgläser auf der Anrichte verraten, dass hier viel ausgepresst und abgefüllt wird.
Die kleine Kräuterschale mit erlesenen Pflanzentrieben auf dem hölzernen Ecktisch wirkt recht dekorativ und lässt einen Betrachter umgehend an ein Dutzend möglicher Rezeptideen denken. Du kannst an dieser rustikalen Kräuterküche einfach vorbeigehen oder aber kurz verweilen und…
…oder einfach mal die hiesigen Kräuterrezepte studieren…
Keltische Feiertage: Kräuterrezepte und mehr
Rezepte aus der Kräuterküche:
Kräutertee zubereiten
Zur Herstellung von Kräutertee gibt es eigentlich nicht viel zu erklären. Die meisten Teekräuter sind heutzutage vordosiert in fertigen Teebeuteln erhältlich, die lediglich in eine Teekanne oder Tasse eingehängt und mit kochendem Wasser übergossen werden müssen.
Nach einer kurzen Ziehzeit können Sie die Teebeutel dann entnehmen und den Tee entweder ungesüßt oder mit Zucker, Kandis oder Honig gesüßt trinken. Auch der Zusatz weiterer aromatischer Bestandteile wie Zimt oder Zitrone ist möglich.
Nun gibt es in der Kräuterküche allerdings auch viele erfahrene Kräuterliebhaber, die bei der Teezubereitung lieber auf lose Kräuter setzen. Sie bevorzugen die Nutzung von speziellen Teelöffeln, Teeeiern oder Teekannen mit integriertem Kräutersieb. Das hat zum einen den Vorteil, dass man nach belieben individuelle Kräutermischungen Verwenden kann, die teilweise auch ganz bestimmte Heilwirkungen unterstützen.
Bei Erkältung oder Husten sind zum Beispiel Teemischungen aus Salbei, Pfefferminze, Melisse und Thymian sinnvoll. Verdauungsbeschwerden legen dagegen eine Mischung aus Fenchel, Anis und anderen Bitterkräutern nahe. Darüber hinaus lassen sich lose Kräuter auch flexibler Dosieren, wobei hier milde Kräuter (z.B. Kamille) einen höheren Anteil haben sollten, um Überdosierungen hochwirksamer Zusatzkräuter zu vermeiden.
Wissenswertes
Puristen lehnen den Begriff „Kräutertee“ gänzlich ab und bezeichnen ihn stattdessen als Kräuterinfusion. Ihrer Auffassung nach können als Tee nur Auszüge der echten Teepflanze bezeichnet werden. Der Begriff leitet sich vom chinesischen Wort tcha (茶) bzw. tchaje (茶葉) für „Teeblätter“ ab und wurde erst im Rahmen des globalen Teeexportes über die Jahrhunderte zu einem Oberbegriff für wässrige Auszüge getrockneter Kräuter.
Zubereitung: Die Ziehzeit richtet sich bei Teekräutern in der Regel nach dem Härtegrad der Kräuter sowie der gewünschten Wirkstoffkonzentration. Bei weichen Pflanzenteilen wie Blüten oder Blättern, die nur für einen herkömmlichen Tagestee gedacht sind, genügt meist eine Ziehzeit von 3 bis 5 Minuten.
Getrocknete Pflanzenwurzeln, ebenso wie Baumrinden oder harte Pilzknollen erfordern dagegen meist eine etwas längere Ziehzeit von ca 10 bis 15 Minuten. Auch ein besonders starker Tee, der zur Behandlung schwerer Krankheiten gedacht ist, muss für gewöhnlich etwas länger ziehen als üblich. Als Faustregel für die Dosierung von Kräutertee gilt dabei meist:
- 1 Teebeutel bzw. 1 bis 2 TL Kräuter für eine Tasse Tee (ca. 250 ml)
- 2 Teebeutel bzw. 3 bis 5 TL Kräuter für eine Kanne Tee (ca. 750 ml)