Unter den Blütenkräutern geht es besonders farbenfroh zu. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, immerhin handelt es sich hier vielfach um Blumen. Doch auch blütenreiche Kräuterstauden, Kräutersträucher und sogar Bäume bringen heilsame wie aromatische Blütenkräuter hervor.
Blüten sind bekanntlich die Geschlechtsorgane der Pflanzen. Um Insekten wie Bienen, Hummeln oder Schmetterlinge für die Bestäubung der anzulocken, besitzen zahlreiche Pflanzenblüten neben auffälligen Blütenfarben und -formen auch einen betörenden Duft. Dass Blütenkräuter häufig als Duftkräuter in Verwendung sind, erklärt sich von selbst. Und auch als aromatische Gewürzkräuter oder Teekräuter werden sie gerne verwendet.
Für den Duft von Blütenkräutern verantwortlich sind sogenannte Phenole (pflanzliche Duftstoffe). Diese riechen oftmals nicht nur gut, sondern besitzen auch heilsame Wirkung. Als Heilkräuter wirken Blüten dabei zwar besonders sanft, nicht aber unbedingt schlechter als andere Kräuterarten. Wie intensiv so eine Blütenkräuterwirkung ausfallen kann, machen unter anderem Echinacea, Ringelblume und die Hanfpflanze eindrucksvoll vor.
Die Düfte von Pflanzenblüten spielen eine bedeutsame Rolle in der Aromatherapie. Darunter versteht man die Behandlung von Gesundheitsbeschwerden durch das Inhalieren heilsamer Kräuterdämpfe. Auch als hochwertige Wellnesskräuter und Zutat für Naturkosmetik werden wohlriechende Blütenkräuter wie Ylang-Ylang, Lotus oder Frangipani sehr geschätzt. Davon abgesehen sind manche heimischen Blütenkräuter auch für die Bienenweide eine besondere Empfehlung. Das insbesondere dann, wenn die Blüten sehr nektarreich sind.
Die Ernte der meisten Blütenkräuter erfolgt während der Hauptblütezeit von Frühling bis Sommer. Es gibt aber auch Ausnahmen. Beispielsweise werden Lavendelblüten traditionell im Herbst geerntet. Verwenden kann man die Blüten anschließend entweder frisch oder getrocknet. Im Unterschied zu Blattkräutern eignen sich Kräuterblüten auch deutlich besser für die Kräutertrocknung und überstehen den Prozess meist ohne größere Wirkstoff- und Aromaverluste.
Tipp: Blüten eignen sich wunderbar für die Herstellung von Tinkturen, Kräuterölen, Cremes und Salben. Manche geben die Blütenblätter sogar in Seifen und andere Pflegeprodukte.
