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Baum, Bäume, Eichenbaum

Bäume

Ein großer Baumhain säumt den Hauptkorridor im Pflanzenarchiv, dessen Schriften die majestätischen Größen unter den Gehölzen behandeln: Bäume. Die Regale sind aus dem feinsten Holz gefertigt und offenbaren die gestalterische Kraft, die den arborischen Riesen innewohnt.

Für Baumliebhaber empfiehlt sich in diesem Bereich des Archivs insbesondere die Einstiegslektüre zum Thema Gartenbäume. Sie ist kaum zu übersehen, liegt sie doch aufgeschlagen auf einem hölzernen Podest, das aus einem alten Baumstumpf gefertigt scheint. Der Index trägt folgenden Wortlaut:

„Nichts ist für mich mehr Abbild der Welt und des Lebens als der Baum.
Vor ihm würde ich täglich nachdenken, vor ihm und über ihn…“

– Christian Morgenstern, deutscher Schriftsteller –


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Die Welt der Bäume

Eine Fibel zur Baumkultur

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Inhaltsverzeichnis

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In den Regalreihen findest du außerdem ausführliche Kulturratgeber zu jeder einzelnen Baumart:

Wuchsformen und Standortansprüche

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Mit ihrem imposanten und bisweilen sehr individuellen Erscheinungsbild beflügeln Bäume die Fantasie des Menschen schon seit tausenden von Jahren. Mythen und Sagen zur Entstehung der Welt werden über alle Kulturkreise hinweg immer wieder mit dem Bildnis eines riesigen Urbaumes in Verbindung gebracht.

Man denke nur an Yggdrasil, den Weltenbaum aus der nordischen Mythologie. Je nach Autor soll er entweder eine Esche oder Eiche gewesen sein.

Beide Baumarten sind für ihren herrschaftlichen Wuchs bekannt und werden wie die meisten Baumgehölze zwischen 300 und 1.500 Jahren alt. Kein Wunder ist es da, dass Bäume gerne als Wächter der Zeit, des Lebens und der Geschichte porträtiert werden.

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800 Jahre altes Eichenholz | © Das Grüne Archiv

Auch die Gartengestaltung kann auf den arborischen Schöpfergeist nicht verzichten. Einerseits sind viele Bäume wertvolle Nutzpflanzen. Andererseit leisten viele von ihnen als Klimabäume einen bedeutenden Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.

Mit Blick auf grundlegende Standortansprüche von Bäumen muss hier aber zwischen den verschiedenen Baumarten unterschieden werden.

Dabei lässt sich ein Großteil der Baumgehölze für den Garten mehr als einer Kategorie zuordnen. Eine Grundlegende Einteilung lässt sich aber anhand der Wuchsformen vornehmen:

Baumarten nach Wurzelform

Wie alle Pflanzen haben auch Baumarten sehr unterschiedliche Bedürfnisse. Während manche Baumgehölze lieber feucht stehen, mögen es andere eher trocken.

Ähnlich sieht es in Sachen Lichtverhältnisse am Standort für einen Baum aus, gibt es unter den klassischen Baumgehölzen für den Garten doch sowohl vehemente Sonnenanbeter als auch Schattenliebhaber.

Ausschlaggebend für die Standortansprüche ist hier oftmals die Ausprägung des Wurzelwerks. Im Allgemeinen gibt es bei Gehölzen drei verschiedene Hauptkategorien für das Wurzelsystem: Tief-, Flach- und Herzwurzler.

Sowohl der Wasserbedarf, als auch die Verträglichkeit mit Nachbarpflanzen hängen sehr stark von der Beschaffenheit der Baumwurzeln ab. Aus diesem Grund, hier ein paar nützliche Details:

Tiefwurzler

Tiefwurzelnde Baumarten wie die Eiche ziehen Nährstoffe und Wasser aus dem Erduntergrund, wodurch sie nicht nur in Sachen Bewässerung sehr genügsam sind, sondern auch Nachbargewächse deutlich besser vertragen als flachwurzelnde Bäume.

Flachwurzler

Flachwurzelnde Baumgehölze, z.B. Birken und Fichten, breiten ihre Wurzeln in einem sehr breiten und flachen Radius um den Stamm aus und vertragen Wurzelkonkurrenz demnach nur bedingt.

Ebenso sind Flachwurzler oftmals auf eine intensivere Bewässerung und besonderen Windschutz angewiesen, sofern ihre Wurzeln nicht ausreichend tief im Boden verankert sind.

Herzwurzler

Bäume mit Herzwurzeln verzweigen sich unterirdisch sehr üppig. Ihre Wurzeln sind in Größe und Tiefe sehr unterschiedlich ausgeprägt, wobei manche nur in der Erdoberschicht, andere aber selbst in tiefer gelegenen Erdschichten zu finden sind.

In Sachen Bewässerung varriert der Gießaufwand im Garten von gering bis anspruchsvoll. Beispiele für Gartenbäume mit Herzwurzelsystem sind Ahorn und Buche.

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Flachwurzeln der Buche | © Das Grüne Archiv

Baumarten nach Kronenform

Ebenfalls differenziert werden muss bei Bäumen für den Garten nach der Form ihrer Krone. Sie entscheidet zum einen darüber, wie oft ein Baum geschnitten oder ausgelichtet werden muss.

Zum anderen ist die Baumkrone ein wichtiger Faktor bei der Standortwahl, denn schmale Kronen benötigt logischerweise weniger Platz als sehr ausladendes Geäst. Einteilen lassen sich die möglichen Kronenformen in drei Hauptkategorien:

Bäume mit säulen- und kegelförmiger Krone

Baumgehölze, die eine Säulen- bzw. Kegelkrone besitzen (z.B. Säulenbuche oder Zypresse), wachsen gemeinhin sehr kompakt und besitzen einen eher schmalen Wuchs. Sie eignen sich wunderbar als Solitäre oder Alle- und Spalierbäume für kleinere Gärten.

Nachbarpflanzen lassen sich im näheren Umkreis dieser Gartenbäume meist problemlos ansiedeln, da sich ihr Wurzelradius in Grenzen hält.

Bäume mit rundlicher Krone

Gartenbäume mit runden Kronen gibt es in sehr verschiedenen Größen und Ausführungen. Ist ihr Wuchs eher überschaubar, sind auch diese Bäume wunderbar für Alleen und Gruppenpflanzungen im Garten geeignet.

Kugelkronen mit größerem Umfang legen dagegen häufig Standorte mit mehr Freiraum nahe, womit Pflanzungen in Hauswand- oder Mauernähe definitiv ausscheiden. Besonders beliebte Bäume mit Kugelkrone sind diesbezüglich Kugelahorn, Platane, sowie zahlreiche Arten des Kirsch- und Apfelbaums.

Bäume mit hängender Krone

Ein gutes Beispiel für Bäume mit Hängekrone ist die Trauerweide. Ihre Äste reichen manchmal bis knapp über den Boden, was dem Baum sein unvergleichliches Aussehen verleiht.

Im Garten sollte man bei Bäumen dieser Art allerdings darauf achten, dass die Krone nicht zu ausladend wird. Ansonsten könnte es passieren, dass Sonnenlicht nur noch spärlich durch das Geäst fällt, was die Gesundheit der Bäume enorm beeinträchtigt. Ein regelmäßiger schnitt ist bei Baumarten mit hängenden Kronen demnach oftmals erforderlich.

Bäume, Baumwipfel, Baumkrone
ausladende Baumkrone | © Das Grüne Archiv

Baumarten nach Stammform

Kombiniert sein können besagte Kronenvarianten mit einer verschiedenen Stammformen. Auch Sie spielen in Bezug auf die Standortwahl eine wichtige Rolle, denn wie viel Platz, Wasser und Nährstoffe Gartenbäume benötigen, hängt letztendlich von der finalen Wuchshöhe, sowie dem Umfang ihres Stammes ab. Zu den gängigen Zuchtformen zählen hier:

Niederstamm

Niederstämme sind in den letzten Jahren immer mehr in Mode gekommen. Da der Kronenansatz hier bereits auf 80 bis 100 Zentimeter Höhe beginnt, fügen sich Gartenbäume am Niederstamm selbst in kleinere Gärten wunderbar ein und können gelegentlich sogar als Hecke, Säulen- oder Spindelbusch kultiviert werden.

Gerade Obstbäume werden inzwischen immer häufiger mit dieser Stammform angeboten, damit auch Kleingartenbesitzer nicht auf die Ernte köstlicher Baumfrüchte verzichten müssen. Natürlich wachsende Bäume am Niederstamm zählen ähnlich wie viele Halbstammgehölze zu den Strauchbäumen.

Halbstamm

Liegt der Baumkronenansatz nur in 100 bis 180 Zentimeter Höhe, so sprechen Gärtner von einem Baum mit Halbstamm. Bäume dieser Größe sind meist beliebte Zier- und Alleebäume, da sie nicht zu hoch, aber auch nicht zu niedrig wachsen und sich darüber hinaus wunderbar in die gewünschte Form bringen lassen.

Viele Bäume am Halbstamm sind auch als Strauchbäume bekannt, weil sie sich in ihrem Wuchs bzw. ihrer Wuchshöhe weder zu den Bäumen noch zu den Sträuchern klar abgrenzen lassen.

Hochstamm

Von Hochstämmen ist bei Bäumen immer dann die Rede, wenn der Kronenansatz mindestens 180 bis 200 Zentimeter über dem Boden liegt. Es handelt sich hierbei also um die natürliche Stammform der meisten Großbäume, die gerne als Hausbaum oder eindrucksvoller Solitär gepflanzt werden.

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Der schlanke, säulenförmige Hochstamm junger Teakbäume (Tectona grandis) | © Das Grüne Archiv

Laubbäume und Nadelbäume

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Eine weitere gängige Einteilung von Bäumen ist die in Laubbäume und Nadelbäume. Diese unterscheiden sich nicht nur in ihrem Erscheinungsbild deutlich, sondern auch in ihrer regionalen Häufung sowie in ihren Standortansprüchen und Samenanlagen.

Laubbäume

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Laubbäume sind bedecktsamige Gehölze, deren Samenanlagen in der Blüte von einem geschlossenen Fruchtblatt beziehungsweise einem Fruchtknoten bedeckt sind. Dementsprechend bringen sie nach der Blütezeit verschiedene Fruchtarten wie Stein-, Kern-, Nuss- oder Beerenfrüchte hervor. Diese sind zum Teil essbar, weshalb manche Laubbäume unverzichtbare Obstgehölze im Nutzgarten stellen.

Des weiteren fallen die oftmals sommergrünen Laubbäume durch eine große Formvielfalt ihrer Laubblätter auf. Viele bedecktsamige Bäume bringen außerdem sehr schmuckvolle Blüten hervor, deretwegen sie gerne Ziergehölze kultiviert werden.

Zu den bekanntesten Laubbaumarten gehören unter anderem Ahorn, Birke, Buche, Eiche, Kastanie, Linde und Weide. Sie stellen die wichtigsten Baumarten in heimischen Laubwäldern und werden auch häufig als Hausbaum oder Alleebaum gepflanzt.

Was die Standortansprüche von Laubbäumen angeht, ist ein Mindestmaß an Licht fast immer Boraussetzung für eine erfolgreiche Kultur. Aus diesem Grund ist die Anzahl bedecktsamiger Bäume auf der sonnenreichen Südhalbkugel auch deutlich ausgeprägter.

Der Großteil aller tropischen Urwaldbäume wird von Laubbäumen gestellt, die hier mit Wuchshöhen von bis zu 100 m unermüdlich dem Sonnenlicht entgegenwachsen.

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Ein Kultriese der Tropenbäume: Afrikanisches Mahagoni (Khaya senegalensis) | © Das Grüne Archiv

Gen Norden nimmt die Artenvielfalt der Laubbäume, ebenso wie ihre Wuchshöhe, hingegen deutlich ab. Dies lässt sich gerade in skandinavischen Ländern wie Schweden sehr gut beobachten.

Während in Südschweden Laubbäume wie Birken noch dichte Bestände bilden, überwiegt in Regionen Nordschwedens mit Anteil am Polarkreis der Anteil von Nadelbäumen.

Während viele Laubbäume sehr lichthungrig sind, zeigen sie sich in Sachen Nährstoffbedarf relativ genügsam. Gerade im Regenwald stehen sie meist auf sehr kargem Boden, da der stete Niederschlag die Bodennährstoffe kontinuierlich auswäscht.

Laub tragende Gartenbäume müssen mit Ausnahme von Obstbäumen ebenfalls nur selten gedüngt werden. Im Gegenzug benötigen die Bäume jedoch in der Regel eine gute Wasserversorgung.

Nadelbäume

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Nadelbäume sind gemeinhin auch als Koniferen bekannt, wobei sich der Begriff von den lateinischen Worten conus für „Kegel“ oder „Zapfen“ und ferre für „tragen“ ableitet. Einige der berühmtesten „Zapfenträger“ sind hier sicherlich die Eibe, Fichte, Kiefer, Lärche, Lebensbaum, Tanne und Zypresse.

Gerade kleinwüchsige Koniferen mit blickdichtem Nadelwuchs wie Eiben, Lebensbäume oder Zypressen werden dabei auch gerne als Solitär- und Heckenpflanzen kultiviert, da sie sehr schnittverträglich sind und sich deshalb leicht in Form bringen lassen.

Wie bereits angedeutet, handelt es sich bei Nadelbäumen im Gegensatz zu Laubbäumen um nacktsamige Gehölze. Ihre Samenanlagen sind folglich nicht in einen Fruchtknoten eingeschlossen und auch etwaige Fruchtblätter sind offen.

Als Frucht bilden sich bei Koniferen fast ausschließlich Zapfen oder Beerenfrüchte, die für den Menschen weitestgehend ungenießbar, manchmal sogar giftig sind. Gleichzeitig gelten die nacktsamigen Anlagen der Koniferen aber auch als Urform unter den Samenpflanzen und lassen sich somit auch bei den ältesten Pflanzen der Welt, wie etwa den Farnen beobachten.

Dass Nadelbäume durch die Zeitalter hinweg selbst den unerbittlichen Kälteperioden der Eiszeit trotzten, verrät ihre Häufung in Gebieten der Nordhalbkugel. Robuste Koniferen wie die Waldkiefer gedeihen selbst in der Polarregion und nordischen Ländern wie Island oder Norwegen noch sehr üppig.

Verwunderlich ist das nicht, denn Nadelbäume bevorzugen überwiegend längere Kältephasen mit Dauerfrost sowie eine geringe Sonneneinstrahlung. Sie eignen sich somit wunderbar für lichtarme und kühlere Standorte.

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Nordmann-Tanne (Abies nordmanniana) in Island | © Das Grüne Archiv

Nun mögen Koniferen zeitweisen Lichtmangel und Kälte gut verschmerzen, was den Nährstoffbedarf angeht, sind sie aber äußerst anspruchsvoll. Ein Hauptgrund, weshalb Monokulturen aus Nadelbäumen für fruchtbare Böden sehr gefährlich sind. Denn die Bäume laugen den Boden rasch aus und machen ihn somit leicht unfruchtbar.

Vor allem der Bedarf an Mineralstoffen wie Eisen, Bor, Kupfer und Zink ist für die Entstehung gesunder Nadelwälder enorm wichtig und lässt sich häufig nur in mineralreichen Gebirgsregionen und auf steinigem Untergrund ausreichend decken.

Gleichzeitig sorgen die herabfallenden Nadeln der Koniferen auch für eine zunehmende Bodenversauerung und die Vorliebe der Nadelbäume für saure Böden wird nur von wenigen Pflanzen geteilt.

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Obstbäume

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