Süße Früchte lassen sich nicht nur von großen Bäumen ernten. Gerade für kleine Obstgärten sind Fruchtsträucher hier eine platzsparende Alternative. Als echtes Traditionsobst gelten diesbezüglich die Früchte der Beerensträucher. Als Grundlage zahlreicher Marmeladen- und Kuchenrezepte sind sie aus der Volksküche kaum wegzudenken. Darüber hinaus lässt sich hat so manche Beere gar zu den Kräutersträuchern zählen und besitzt heilpflanzliche Qualitäten.
Beerenfrüchte stecken voller gesunder Vitamine und Antioxidantien. Zu letzteren gehören meist auch die Farbstoffe, die Beeren ihre unverkennbare Färbung verleihen. Dass die meisten Beerensträucher dabei entweder rote oder schwarzviolette Beeren ausbilden, kommt nicht von ungefähr. Verantwortlich für die beiden Farben sind Flavonoide aus der Gruppe der Anthocyane. Diese färben sich je nach pH-Wert entweder rot oder violett bis blau.
Die Anthocyane von Beerenfrüchten besitzen eine antioxidative Wirkung, die selbst bei schweren Stoffwechselstörungen sowie Herz- und Gefäßkrankheiten helfen kann. Außerdem wird den Anthocyanen auch eine antibiotische Wirkung nachgesagt. Insbesondere Beeren wie Cranberries und die als Apfelbeere bekannte Aronia erfahren deshalb intensive Nutzung als Beerenkräuter in der Frauenheilkunde, wenn es um Harnwegsinfekte und Blasenentzündung geht.
Grundsätzlich sind Beeren im Herbst und Winter eine wertvolle Nährstoffquelle. Auch finden sie in zahlreichen saisonalen Rezepten Verwendung, so zum Beispiel in süßem Eingemachten wie Marmeladen oder Fruchtsäften. In Sachen Kultur zeigen sich Beerensträucher im Garten dabei oft deutlich anspruchsloser als Obstbäume, die gemeinhin wesentlich pflegeintensiver sind.
So benötigen zahlreiche Beerensträucher als Gartenobst beispielsweise keine explizit sonnigen Standorte. Viele von ihnen stammen in ihrer Wildform aus dichten Laubwäldern oder wachsen an schattigen Waldrändern. Das gilt unter anderem für Brombeeren und Heidelbeeren, die deshalb nicht allzu lichthungrig sind. Im Gegenteil, könnten zu extreme Sonneneinstrahlung und Hitzeeinwirkung die wasserreichen Beeren rasch austrocknen.
Was Bewässerung und Bodenverhältnisse angeht, sind die meisten Beerensträucher im Obstgarten ebenfalls sehr genügsam. Ein gut durchlässiger Gartenboden reicht in der Regel aus und besonders düngeintensiv zeigen sich die Fruchtsträucher ebenfalls nicht.
Einzig wenn es um den Schnitt geht, könnten einige Beerensträucher gelegentlich nach besonderer Aufmerksamkeit erfordern. Gerade Brombeeren und Himbeeren bilden mitunter lange Rutentriebe aus, die man regelmäßig zurückschneiden sollte. Außerdem werden Blütentriebe an diesen Sträuchern oft sehr schnell blühfaul, weshalb Blütenschnitte notwendig sind, um auch nach mehreren Standjahren noch eine gute Ernte zu garantieren.
