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Aronia (Apfelbeere) – Wirkung, Kultur und Ernte

7 Minuten Lesezeit

Die auch als Apfelbeere bekannte Aroniabeere (Aronia) ist ein sommergrüner und winterharter Strauch, der in den letzten Jahren immer größere Beliebtheit erfahren hat. Grund hierfür ist die besondere Heilwirkung der Apfelbeere.

 

Aronia in der Küche und Medizin

Die Aronia trägt ihren Beinamen „Apfelbeere“ nicht umsonst. Wenngleich ihr herb-säuerliches Aroma eher an Heidelbeeren erinnert, mutet sie optisch doch an wie ein schwarzer Apfel im Miniaturformat. Ähnlich gut wie Heidelbeeren und Äpfel lässt sich die Aroniabeere auch zu süßen Leckereien wie Marmelade, Kuchen oder auch süßem Beerenwein verarbeiten. Ein besonders geschätztes Aroniaprodukt ist darüber hinaus der Aroniasaft, der sowohl kulinarisch als auch medizinisch Anwendung findet.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung von Aronia

Aronia ist gleichermaßen lecker wie gesund. Neben einem beachtlichen Gehalt an Vitaminen, Folsäure, Eisen und Jod, besitzen Apfelbeeren nämlich auch große Mengen sogenannter Anthocyane. Der Pflanzenfarbstoff verschafft der Apfelbeere nicht nur ihre kräftige schwarzrote Färbung, sondern weist darüber hinaus auch eine antioxidative Eigenschaften auf, die jene einer vergleichbaren Menge an Vitamin C oder E bei Weitem übersteigt.

Dank ihrem herausragenden Wirkstoffprofil gelten vor allem die Früchte der Schwarzen Aroniabeere (Aronia melanocarpa) als interessante Beerenkräuter. Die Wirkung der Aronia gegen chronische Infektions- und Entzündungskrankheiten ist diesbezüglich auch gut untersucht. Dabei legen Forscher neben Harnwegsinfekten und Magen-Darm-Infektionen auch eine Nutzung der Apfelbeere bei Stoffwechsel-, Herz- und Gefäßerkrankungen nahe.

Insbesondere Frauen wissen das Heilpotential der Apfelbeere sehr zu schätzen. Aufgrund ihrer antioxidativen Anthocyane, wie auch der immunstärkenden Vitamine ist Aronia nämlich ein beliebtes Heilmittel bei Harnwegsinfekten, die das weibliche Geschlecht bekanntlich viel öfter heimsuchen.

Zwei bis drei Kannen Aroniatee pro Tag können den Heilungsprozess hier äußerst gut unterstützen und schwemmen gleichzeitig auch schädliche Entzündungskeime aus den Harnwegen. Drüber hinaus haben die Anthocyane der Apfelbeere krebshemmende Effekte und fangen im Körper erfolgreich freie Radikale ab.

 

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frischer Aroniasaft | © Das Grüne Archiv

Aronia pflanzen – Standort und Ablauf

Apfelbeeren gehören zur Familie der Rosengewächse und sind maßgeblich in Nordamerika heimisch. Doch auch bei uns wachsen die bis zu 3,5 Meter hohen Sträucher problemlos. Ihre besondere Frostresistenz lässt sie in mitteleuropäischen Wintern ohne größere Schäden bestehen. Ratsam ist allerdings ein sonniger Standort, bildet Aronia hier doch besonders viele ihrer wertvollen Beeren aus.

 

Der richtige Boden für Apfelbeeren

Am besten gedeihen Apfelbeeren in nährstoffreichen Mischböden, die sowohl Humus, als auch Sand und Lehm enthalten. Das Standortsubstrat sollte nicht allzu viel Kalk enthalten und idealerweise einen pH-Wert zwischen 6,0 und 6,5 aufweisen.

Bei einer Pflanzung ins Freiland kann die Apfelbeere sowohl alleine als auch in Form einer Hecke in die Erde gesetzt werden. Eine Wurzelsperre ist in letzterem Fall aber empfehlenswert, da sich die Aronia ansonsten durch Wurzelausläufer unkontrollierbar im Garten ausbreitet. Als Pflanzpartner besonders zu empfehlen sind Pfaffenhütchen, Maulbeeren und Feldahorn.

Einzelheiten zum Standort für Apfelbeeren:

  • Aronia ist winterhart und gedeiht hierzulande problemlos
  • ratsam ist ein vollsonniger bis sonniger Standort
  • als Substrat einen humosen, sandig-lehmigen Mischboden verwenden
  • pH-Wert des Bodens: neutral, von 6,0 bis 6,5
  • bei Gemeinschaftspflanzungen unbedingt Wurzelsperre einbringen
  • gute Pflanzpartner: Feldahorn, Maulbeere, Pfaffenhütchen

 

Pflanzanleitung für Apfelbeere

Der Anbau von Apfelbeeren erfolgt durch das Setzen von vorgezogenen Jungsträuchern. Diese können Sie Sie in entweder in Gärtnereien, bei Züchtern oder auch im Online-Handel erwerben. Bei der Pflanzung gehen Sie einfach nach folgenden Schritten vor:

1. Schritt – Pflanztermin wählen: Der beste Zeitpunkt zur Pflanzung der Apfelbeere liegt zwischen September und Dezember, wenn die Pflanze bereits ihr Laub abgeworfen hat. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich die Aronia nicht mehr in ihrer Wachstumsphase, wodurch sie ihre Kräfte gezielt auf die Wurzelbildung konzentrieren kann.

2. Schritt – Boden vorbereiten: Vor der Pflanzung wird der Boden für die Bedürfnisse der Aronia aufgelockert und gegebenenfalls mit Sand, Humus und Lehm angereichert. Für optimale Startbedingungen können der Erde außerdem noch Hornspäne und Kompost beigemischt werden. Anschließend wird ein Pflanzloch ausgehoben, das etwas größer als der Wurzelballen der Apfelbeere sein sollte. In dieses wird anschließend eine Wurzelsperre eingesetzt.

3. Schritt – Pflanzung der Apfelbeere: Damit die Apfelbeere gut anwächst empfiehlt es sich, den Strauch vor der Einpflanzung zurückzuschneiden. Hierbei werden alle gesunden Triebe um die Hälfte gekürzt und beschädigte Triebe entfernt. Auch die Wurzelspitzen sollten vorsichtig mit einer Gartenschere beschnitten werden. Der Pflanzabstand beträgt bei Solitärpflanzen etwa 1 bis 1,8 m. Bei Heckenpflanzungen dürfen Sie den Abstand mit 50 cm etwas kleiner Wählen. Nach der Pflanzung wird die Apfelbeere schließlich noch großzügig angegossen.

Kurzschritte zur Pflanzung im Überblick:

  • Pflanztermin: September bis Dezember
  • Boden zuvor gut auflockern
  • ggf. mit Sand, Humus und Lehm anreichern
  • zur Grunddüngung Kompost und Hornspäne untermischen
  • Pflanzloch muss 1 ½ mal so groß wie der Wurzelballen sein
  • in das Pflanzloch am besten eine Wurzelsperre einbringen
  • Triebe und Wurzelspitzen vor Pflanzung zurückschneiden
  • Pflanzabstand bei Solitärpflanzung: 1 – 1,8 m
  • Pflanzabstand bei Heckenpflanzung: 50 cm
  • nach dem Pflanzen großzügig angießen

 

Apfelbeere gießen und düngen

Innerhalb ihrer Blütezeit bildet die Aronia ab Mai rispenförmige Blütenstände mit bis zu 20 einzelnen weißen bis hellrosa Blüten aus. Ihnen hat die Apfelbeere auch ihren namen zu verdanken, denn sie erinnern stark an die Blüten der Apfelbäume. Der Beerenstrauch ist also nicht nur ein gutes Nutzgehölz sondern auch ein ziervoller Blütenstrauch.

Während der Blütezeit, ebenso wie in trockenen Sommermonaten benötigt die Apfelbeere dabei aber regelmäßige Gießgänge, damit sich aus ihren Blüten auch kräftige Beeren entwickeln. Lassen Sie aber keine Staunässe entstehen, denn diese könnte für eine kränkelnde Aroniabeere sorgen.

Eine Düngung benötigen Apfelbeeren in der Regel nicht. Nährstoffarme Böden können jedoch einmal pro Jahr mit etwas Hornmehl, Hornspänen oder Kompost angereichert werden.

Kurztipps zum Gießen und Düngen:

  • während der Blütezeit und im Sommer regelmäßig gießen
  • keine Staunässe entstehen lassen (Pflanzenkrankheiten)
  • eine Düngung ist für Aroniabeeren selten notwendig
  • allenfalls nährstoffarme Substrate benötigen gelegentlich Unterstützung
  • hierzu Boden einmal jährlich düngen
  • gute Düngemittel: Hornmehl, Hornspänen oder Kompost

 

Apfelbeere schneiden, ernten und vermehren

Nach Ende der Blütezeit im Juli bildet die Aroniabeere von August bis Oktober ihre schwarzen Beerenfrüchte aus. Sie zeichnen sich durch einen intensiven, herb-säuerlichen Geschmack aus, der unter anderem zur Herstellung von Saft, Sirup oder Marmelade verwendet wird.

Sobald sich ihr Fruchtfleisch im Inneren dunkelrot bis schwarz verfärbt hat, sind die Beeren erntereif. Pflücken Sie diese einfach von den Fruchtständen ab und lagern Sie die Früchte danach kühl und dunkel. Im Kühlschrank sind Apfelbeeren so bis zu 2 Wochen haltbar. Für eine längere Haltbarkeit können empfiehlt sich das Einfrieren, Einkochen oder Trocknen der Beeren.

Damit sich die Aronia zu einem kräftigen und formschönen Strauch entwickelt, sind regelmäßige Verjüngungsschnitte notwendig. Der erste Schnitt sollte dabei bereits im zweiten Pflanzjahr erfolgen, wobei frische Bodentriebe um ein Drittel eingekürzt werden. Anschließend ist es ausreichend, die Apfelbeere alle 3 Jahre im Spätwinter mit einem Auslichtungsschnitt zu pflegen.

Auch hier sind bevorzugt Bodentriebe einzukürzen und zu eng wachsende Zweige zu entfernen. Wer die Pflegeschnitte gewissenhaft durchführt, der kann sich auch nach mehreren Standjahren noch über ein ertragreiches Obstgehölz freuen.

Vermehrung durch Stecklinge oder Wurzelschosser: Apfelbeeren können durch Stecklinge oder Wurzelschosser vermehrt werden. Entnehmen Sie diese im Frühsommer einfach von der Mutterpflanze und setzen sie die Zöglinge zur Wurzelbildung in Anzuchterde. Bei guter Bewässerung treiben sowohl Stecklinge als auch Schösslinge schon bis zum nächsten Frühjahr gut aus und können danach vereinzelt werden.

Kurztipps zum Ernten, Schneiden und Vermehren:

  • Erntezeit: September bis Oktober
  • im Kühlschrank sind Apfelbeeren bis zu 2 Wochen haltbar
  • für längere Haltbarkeit einkochen, einfrieren oder trocknen
  • erster Verjüngungsschnitt erfolgt im zweiten Standjahr
  • hierbei vorrangig Bodentriebe einkürzen
  • auch störende Queräste und blühfaules Holz vereinzelt entfernen
  • danach alle 3 Jahre einen Auslichtungsschnitt durchführen
  • Vermehrung im Frühsommer
  • hierzu entweder Stecklinge oder Wurzelschosser entnehmen
  • diese im Anschluss in Anzuchtsubstrat setzen
  • im nächsten Frühling dann vereinzeln werden

 

Interessante Arten der Gattung Aronia

Aronia existiert weltweit nur in 3 verschiedenen Arten. Diese unterscheiden sich zum einen in ihrer Blütenfarbe und Wuchshöhe. Zum anderen weisen auch die elliptischen, fein gezähnten Blätter der Apfelbeer-Arten einige Besonderheiten auf. Hier ein kleiner Überblick:

SorteBeschreibung
Filzige Apfelbeere
Aronia arbutifolia
Blütezeit: Mai bis Juni
Blütenfarbe: weiße Blüten, hellrotes Herbstlaub
Wuchshöhe: 1,2 bis 2 m
Herkunft: Kanada, Nordostamerika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: Blätter der Aronia arbutifolia sind an der Unterseite filzig behaart; Winterhärte bis -29 °C
Pflaumenblättrige Apfelbeere
Aronia x prunifolia
Blütezeit: Mai
Blütenfarbe: weiße Blüten, rotes Herbstlaub
Wuchshöhe: 2 bis 3,5 m
Herkunft: Kanada, Nordostamerika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: Aronia x prunifolia ist eine bis -29 °C winterharte Naturhybride
Schwarze Apfelbeere
Aronia melanocarpa
Blütezeit: Mai bis Juni
Blütenfarbe: weiße oder rosa Blüten, dunkelrotes Herbstlaub
Wuchshöhe: 1 bis 2 m
Herkunft: Kanada, Nordostamerika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: die Blätter der Aronia melanocarpa sind unbehaart; Winterhärte bis -26 °C
gute Sorten: 'Ahonnen', 'Aron', 'Fertödi', 'Galicjanka, 'Hakkija', 'Hugin', 'Kashamachi', 'Kukurmacki', 'Mandschurica', 'McKenzie', 'Moravska sladkoploda', 'Morton', 'Nero', 'Rubina', 'Serina', 'Viking'

 

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Die widerstandsfähige Aroniabeere ist nicht nur besonders frostresistent sondern auch kaum anfällig gegenüber Pilzerkrankungen. Die Anthocyane in den Schalen ihrer Beerenfrüchte, ebenso wie der hohe Gehalt an Gerbstoffen in den Wurzeln, schrecken zusätzlich Schädlinge ab. Lediglich Vögel bereichern sich gerne an den schmackhaften Apfelbeeren, was aber durch das Ausbringen eines Vogelschutznetzes verhindert werden kann.

 

Fazit

Aroniasträucher sind pflegeleichte Nutz-, Heil- und Zierpflanzen, die kaum Ansprüche an ihren Standort stellen. Am besten gedeihen die winterharten Beerensträucher an vollsonnigen Standorten mit humosen, sand- und lehmhaltigen Mischböden. Neben ihren gesunden Beeren bereichern die robusten Sträucher den Garten auch durch ihre weißen und rosa Blüten, sowie ihr kräftig rot gefärbtes Herbstlaub. Außerdem sind Apfelbeeren kaum anfällig gegenüber Schädlingen oder Erkrankungen und benötigen außer einem gelegentlichen Erhaltungsschnitt nur wenige Pflegemaßnahmen. Eine reiche Sortenauswahl für Experimentierfreudige bietet die als Schwarze Apfelbeere bekannte Aronia melanocarpa.


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