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Apfelbäume im Garten: Hilfreiche Tipps zur Kultur

5 Minuten Lesezeit

Wer kennt nicht das eindrucksvolle Bild alter Apfelbäume, deren knorrige Äste gespickt sind mit saftigen Äpfeln? Doch bis es so weit ist, bedarf ein Apfelbaum viel Fürsorge und der richtigen Pflege. Dabei entscheiden schon die ersten Schritte vor und während der Pflanzung über das Endresultat.

Von der Sortenwahl bis zum Apfelbaumschnitt nehmen viele Entscheidungen Einfluss auf die Apfelernte. Zudem ist der traditionelle Apfelbaum am Hochstamm längst nicht die einzige Möglichkeit, Äpfel zu kultivieren.

In diesem Beitrag stellen wir Ihnen alternative Varianten vor und geben nützliche Tipps zur Pflanzung von Apfelbäumen. Natürlich ist das Pflanzen eines Baumes, noch dazu eines Apfelbaumes, ein „Highlight“ während Ihrer Gartenarbeit.

 

Welchen Apfelbaum wollen Sie pflanzen?

Mittlerweile gibt es so viele Apfel-Sorten, dass Sie sich gut überlegen sollten, auf welche Variante die Wahl fällt. Dabei spielen viele verschiedene Aspekte eine Rolle. Soll der Apfel früh oder eher spät reifen? Wird er „nur“ für die Herstellung von Most geerntet oder ist er für die Verwendung als Lagerapfel gedacht? Soll er süß sein oder doch eher säuerlich? Bevorzugen Sie weiches oder hartes Fruchtfleisch?

Lassen Sie sich Zeit bei der Auswahl und nehmen Sie ggf. auch eine professionelle Beratung in Anspruch. In unserem Pflanzguide für Apfelbäume finden Sie hierzu eine kleine Vorabübersicht zu interessanten Arten und Sorten. Denken Sie hier bitte auch über alte Traditionssorten nach, denn sie sind nicht nur erhaltenswert, sondern besitzen oftmals auch einen ganz originellen Geschmack.

 

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eine alte Traditionssorte: Der Holzapfel | © Das Grüne Archiv

Verschiedene Wuchsformen für Apfelgehölz

Neben der Sorte spielen für die Pflanzung eines Apfelbaums natürlich ich die Kulturformen eine Rolle. Denn der traditionelle Hochstamm ist längst nicht die einzige Variante, in der man Apfelbäume ziehen kann. Hier ein kleiner Überblick zu möglichen Optionen:

  • Apfelsäulen und Spindelbüsche: Wer nicht allzu viel Platz hat, der kann auch über Alternativen zur traditionellen Baumkultur nachdenken. Sehr beliebt ist derzeit zum Beispiel das sogenannte Säulenobst. Hierbei werden Obstbäume an einem relativ kleinen Stamm von bis zu 2,5 m als Kübelpflanzen gehalten. Gelegentlich sind angebotene Sorten hier sogar veredelt und tragen zweierlei verschiedene Früchte. Eine etwas größere Freilandvariante dieser Apfelsäulen ist der sogenannte Spindelbusch. Er kann je nach Schnitt zwar sehr hoch wachsen, bleibt durch einen eher säulenartigen Wuchs aber dennoch räumlich begrenzt. Damit ist das Säulebobst ideal für schmale Ecken im Garten.
  • Niederstamm: Ein Apfelbaum am Niederstamm wird ca. 4 – 5 m hoch und hat meist tiefhängende Äste. Da Niederstämme relativ klein bleiben, kann man sie selbst in Kleingärten ohne Probleme integrieren.
  • Halbstamm: Wächst eine Sorte am Halbstamm wächst sie zwischen 5 und 7 m hoch. Ähnlich wie der Niederstamm ist der Halbstamm vor allem für kleinere Gärten interessant. Auch kleine Apfelhaine lassen sich mit ihm gestalten.
  • Hochstamm: Mit einer Höhe von 8 bis 10 m sind Apfelbäume am Hochstamm eher etwas für größere Gärten. Besitzer müssen sich darauf einstellen, dass die Ernte, wie auch der Schnitt und die Veredelung dieser Bäume einiges an Zeit erfordert.
  • Apfelhecken: Besonders originell in der Apfelbaumkultur sind Apfelhecken, bei denen der Apfel als sogenanntes Spalierobst gezogen wird. Dabei sorgen Wuchshilfen und ein gezielter Formschnitt für das gitterartige Zusammenwachsen mehrerer kleiner Stämme zu einer Hecke. Bei einer Stammhöhe von maximal 40 cm ist die Pflege und Ernte solcher Apfelhecken deutlich leichter.

 

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junge Apfelhecke im Aufbau | © Das Grüne Archiv

Standort für Apfelbäume im Garten

Apfelbäume lieben mittelschwere, lehmige Böden, die zwar feucht, mit Blick auf Staunässe aber nicht zu nass sein sollten. Ansonsten erleiden die Flachwurzler bei Frost zu leicht Erfrierungen und setzen zudem womöglich Wurzelfäule an. Etwas trockenere Sandböden hingegen wären als Alternative in Ordnung. Einzige Voraussetzung ist, dass genügend Niederschlag garantiert werden kann und das Substrat regelmäßig gedüngt wird.

Geht es um die richtigen Lichtverhältnisse, so tut dem Apfelbaum etwas Sonne gut. Südlagen, die gemeinhin nicht nur sehr lichtreich, sondern auch recht trocken sind, eignen sich jedoch nicht. Bei großer Hitze trocknen die Äpfel nämlich direkt am Baum ein und die Ernte findet ein jähes Ende.

 

Apfelbäume pflanzen – Wichtige Punkte im Überblick

  • Pflanzzeit für Apfelbäume: Die Pflanzzeit für Apfelbäume ist entweder der Herbst oder das Frühjahr, hauptsache frostfrei. Vorteil einer Herbst-Pflanzung ist, dass der Baum im ersten Jahr viel weniger Gießgäne benötigt als bei einer Pflanzung im Frühjahr oder Frühsommer. Außerdem bildet der Baum den Winter über bereits neue Wurzeln, so dass er sich im Frühling direkt auf das Austreiben frischer Blätter und Blüten konzentrieren kann.
  • Pflanzloch für den Apfelbaum: Wenn Sie Nieder- oder Hochstammbäume pflanzen möchten, dann sollten Sie zunächst ein großes Pflanzloch ausheben. Das Pflanzloch für einen Hochstamm benötigt eine Breite von etwa 1 m sowie eine Tiefe von mindestens 50 cm. Es gilt: je kleiner der Baum, desto kleiner sind auch die Pflanzlöcher.
  • Pflanzung und Erstversorgung des Apfelbaums: Das Baumsetzen funktioniert am besten, wenn Sie den Baum zu zweit einsetzen. Dabei hält eine Person den Baum, die andere füllt die Erde in das Pflanzloch. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass der Apfelbaum auch wirklich gerade im Pflanzloch positioniert ist. Zum Schluss müssen die Wurzeln kräftig angegossen werden. Der Wurzelballen dürfen Sie ruhig richtig einschlämmen. Umso besser wächst der junge Baum in den nächsten Wochen an. Im letzten Schritt wird der Jungbaum an die Stützpfähle gebunden und Rindenmulch um den Stamm herum aufgeschüttet.
  • Wuchshilfe für junge Apfelbäume: Junge Obstbäume benötigen unbedingt mindestens einen Pflanzpfahl (z.B. aus Eichenholz), damit sie ausreichend gestützt werden. Besser für die Standkraft wären sogar drei Pfähle, die Sie mit einem Gebiss-Schutz ausstatten werden. Fichtenpfähle sind nicht zu empfehlen, denn sie faulen recht schnell. Der Pfahl wird bei der Pflanzung direkt in die Pflanzgrube eingeschlagen.

Tipp: Falls Sie mehrere Apfelbäume pflanzen wollen, beachten Sie bitte die Pflanzabstände! Normalstämmige Bäume sollten mind. 10 – 12 m auseinander stehen, damit sie sich gegenseitig nicht im Wachstum behindern. In Sachen Vorbereitung bereiten Kübelpflanzungen den geringsten Aufwand. Sie können unkompliziert in etwas Kompost-Erde eingegraben werden. Dabei ist allerdings ein ausreichend großer Kübel zu wählen, der in mindestens den 1 ½ fachen Umfang des Wurzelballend haben sollte.

 

Fazit

Apfelbaum ist nicht gleich Apfelbaum. Die Arten- und Sortenwahl ist deshalb sehr sorgfältig überlegt und unter individuellen Ernte- und Verwendungskriterien zu betrachten. Ähnlich vielfältig sind auch die Kulturformen des Apfelbaums, denn neben dem klassischen Hochstamm gibt es hier auch kleinere Wuchsformen, Kübelpflanzungen und sogar Apfelhecken und -büsche zu entdecken.

Nehmen Sie sich vor der Pflanzung ihres Apfelbaums also genügend Zeit für die Planung und überstürzen Sie nichts. Wer hier sorgsam vorbereitet, der wird mit besonders guten Kulturergebnissen belohnt.


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