Gewürze gehören zu den kostbarsten Handelsgütern der Welt. Und das schon seit der Antike. Damals wurden manche Gewürzpflanzen sogar mit Gold aufgewogen. Ein Umstand, der bis ins Mittelalter anhielt. Grund für die teuren Gewürzpreise waren die damals oft noch sehr rar gesäten Bezugsquellen für Gewürzkräuter. Und auch so manche Heilwirkung schlug sich auf den Preis der Gewürze nieder.
Die einzigartigen Aromen von Gewürzpflanzen rühren von sogenannten Phenolen her. Darunter versteht man chemische Verbindungen, die einen aromatischen Ring aufweisen. Je nach Kombination der phenolischen Bestandteile ergeben sich so unzählige Geschmacksvarianten. Interessanterweise gehören zu den Phenolen auch diverse pflanzliche Gerbstoffe (Tannine) und Pflanzenfarbstoffe (Flavonoide). Der Geschmack von Gewürzpflanzen ist also oft mit einer farblichen Komponente und gerbenden Eigenschaften verbunden. Das gilt im Übrigen auch für viele Duftkräuter, wobei der Übergang zwischen Duft- und Gewürzkräutern nicht selten fließend verläuft.
Gerade die Gerbstoffe alias Tannine der Gewürzkräuter sind auch bedeutsam für deren Heilwirkung. Denn Gerbstoffe gelten als antibakteriell, antiviral und adstringierend. So verwundert es nicht, dass viele Gewürzpflanzen auch unter den Heilkräutern anzutreffen sind. Als Küchenkräuter sind Gewürze also deutlich mehr als bloße Würzmittel. Viele von ihnen werden darüber hinaus als Hausmittel bei Gesundheitsbeschwerden genutzt.
