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Knoblauch – Wirkung, Anbau und Ernte

Der als Gewürz- und Arzneipflanze beliebte Knoblauch (Allium sativum) ist eine winterharte und pflegeleichte Lauchart, die sich hervorragend für einen Anbau im eigenen Garten eignet. Seine Knollen bestechen durch ihr markantes Aroma und ihre gesunden Inhaltsstoffe, zu denen unter anderem zahlreiche Vitamine, Kalium, Magnesium und Calcium gehören.
 

Knoblauch in der Küche und Heilkunde

Als Gewürz extraoirdinaire darf der Knoblauch in keiner Küche fehlen. Jede Suppe, Soße und Marinade profitiert von seinem außergewöhnlichen Aroma, wobei man ihn am besten fein hackt oder presst. Nur so entfalten sich nämlich die Aromastoffe des Knoblauchs perfekt, werden sie doch erst durch das Aufbrechen der Zellhülle des Knoblauchs vollständig freigesetzt.

In diesem Zusammenhang empfiehlt es sich im Übrigen auch, den Knoblauch erst ganz zum Schluss dem Rezept hinzuzufügen, damit seine hitzeempfindlichen Aromastoffe beim Kochen nicht verloren gehen.

 

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In der Zehe steckt die Kraft | © Das Grüne Archiv

Der wohl wichtigste Inhaltsstoff von Allium sativum ist jedoch die schwefelhaltige Aminosäure Alliin. Diese ist nicht nur für das außergewöhnliche Aroma von Knoblauch, sondern auch für dessen heilsame Eigenschaften verantwortlich. So wirkt Alliin beispielsweise antibiotisch, immunstärkend und kann nachweislich die Cholesterinwerte senken. Auch ist die Aminosäure hilfreich bei Entzündungen und hält den Organismus bis ins hohe Alter fit.

Anwendung findet der Knoblauch dabei einerseits als hochpotentes Antibiotikum bei Infektionskrankheiten wie Grippe, Erkältung oder Bronchitis. Auch auf Wunden aufgelegt kann er äußerlich Infektionsprozessen entgegenwirken. Andererseits sind die antioxidativen und cholesterinsenkenden Eigenschaften des Knoblauchs nützlich gegen Herz- und Gefäßkrankheiten.

 

Knoblauch anbauen – Standort und Ablauf

Wie alle Arten der Gattung Lauch gehört auch Knoblauch zur Familie der Amaryllisgewächse und stammt ursprünglich aus Zentralasien, wo er schon seit über 1000 Jahren als Heil- und Gewürzpflanze genutzt wird.

Heute ist der Anbau von Knoblauch auch bei uns nichts ungewöhnliches mehr, was vor allem seiner pflegeleichten Art zu verdanken ist. Zwar benötigt die bis zu 90 Zentimeter hohe Knoblauchpflanze einen sonnigen und windgeschützten Standort, um ihre weißen bis blauvioletten Knollen auszubilden, ansonsten zeigt sich das Amaryllisgewächs jedoch äußerst anspruchslos.

Solange der Standortboden locker, nährstoffreich und humos ist, kommt Knoblauch eigentlich mit jedem herkömmlichen Pflanzsubstrat gut zurecht. Achten Sie aber auf einen neutralen pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 Punkten, damit sich die Knoblauchknollen auch wirklich optimal entwickeln können. Stadtklima und Temperaturen bis -18 °C machen der Knollenpflanze dagegen kaum etwas aus.

Ebenso kann der Anbau von Knoblauch problemlos in Töpfen erfolgen, wenn im Freilandbeet nicht mehr genügend Platz ist. Da die Knollen des Knoblauchs aber eine beachtliche Größe erreichen können, sollte das Pflanzgefäß eine Mindesttiefe von 20 Zentimetern aufweisen.

Pflanztipp: Durch seinen intensiven Geruch hält Knoblauch zahlreiche Schädlinge fern. Eine Mischkultur im Gemüsebeet ist deshalb sehr empfehlenswert. Als Pflanzpartner eignen sich hier Möhren, Erdbeeren, Tomaten und Himbeeren. Hülsenfrüchte, Zwiebelgewächse oder Kohlsorten sind als Beetnachbarn hingegen ungeeignet.

 

Einzelheiten zum Standort für Knoblauch:

  • Knoblauch benötigt sonnigen und windgeschützten Standort
  • lockeres, nährstoffreiches und humoses Standortsubstrat wählen
  • pH-Wert des Bodens: neutral, von 6,5 bis 7,5
  • Stadtklima macht den Knollen des Knoblauchs nichts aus
  • Anbau kann in Freilandbeeten oder Töpfen (Mindesttiefe: 20 cm) erfolgen
  • gute Pflanznachbarn: Himbeeren, Erdbeeren, Möhren, Tomaten
  • Knoblauch ist im Freiland bis -18 °C winterhart

 

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junger Knoblauch | © Das Grüne Archiv

Pflanzanleitung für Knoblauch

Für den erfolgreichen Anbau von Knoblauch wird für gewöhnlich spezieller Pflanz-Knoblauch verwendet, den Sie aber problemlos in jeder guten Gärtnerei erstehen können. Vor dem Setzen der Knoblauchzehen müssen diese zunächst vereinzelt und von ihrer trockenen Schale befreit werden. Beim Setzen der Zehen gehen Sie dann einfach wie folgt vor:

1. Schritt – Setztermin wählen: Knoblauch können Sie entweder im März oder im Oktober anpflanzen. Im Herbst gesetzter Knoblauch wächst dabei zwar wesentlich langsamer als Frühlingspflanzungen, bildet dafür aber auch größere und aromatischere Knollen aus.

2. Schritt – Boden vorbereiten: Vor dem Setzen der Knoblauchzehen muss der Boden tiefgründig umgegraben und gegebenenfalls mit Humus angereichert werden. Auch etwas Sand oder feinen Kies im Boden weiß Knoblauch durchaus zu schätzen.

3. Schritt – Stecken der Knoblauchzehen: Die Knoblauchzehen werden in einem Reihenabstand von 20 Zentimetern etwa 3 Zentimeter tief in die Erde gesetzt. Die grüne Zehenspitze muss dabei nach oben zeigen, denn aus ihr entwickelt sich später die Knoblauchpflanze.

4. Schritt – Knoblauchzehen bewässern: Abschließend müssen die Knoblauchzehen gut angegossen werden. Eine Schicht aus Mulch oder Stroh hält danach den Boden feucht und schützt die jungen Keimlinge vor Austrocknung und extremer Witterung.

Kurzschritte zur Pflanzung im Überblick:

  • Pflanztermin für Knoblauch: März oder Oktober
  • Oktoberpflanzungen reifen langsamer, sind aber größer und aromatischer
  • vor dem Anpflanzen den Boden auflockern
  • Substrat ggf. mit Humus, Sand oder Kies anreichern
  • Reihenabstand für Knoblauchzehen: 20 cm
  • Setztiefe der Zehen: 3 cm
  • nach dem Pflanzen die Knoblauchzehen gut bewässern
  • abschließend mit Stroh oder Mulch bedecken

 

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Knoblauchblüte | © Das Grüne Archiv

Knoblauch gießen und düngen

Sind die Standortvorgaben erfüllt, so benötigt Knoblauch in der Regel keine umfassenden Pflegemaßnahmen. Regelmäßiges Harken der Erde und eine wöchentliche Bewässerung in Trockenzeiten sind vollkommen ausreichend. Staunässe ist dagegen unbedingt zu vermeiden, denn Knoblauchknollen faulen dann äußerst leicht.

In Sachen Nährstoffbedarf gedeiht Knoblauch auch ohne spezielle Düngemittel. Gelegentliche Kompostgaben können allerdings zu größerem Knollenwuchs beitragen.

Kurztipps zum Gießen und Düngen:

  • Knoblauch einmal wöchentlich bewässern
  • Staunässe ist dringend zu vermeiden, da ansonsten Knollenfäule droht
  • gedüngt wird die Knoblauchpflanze allenfalls mit Kompost
  • von einer Düngung mit Stallmist ist abzusehen

 

Knoblauch ernten und vermehren

Ein Schnitt an Knoblauchpflanzen ist normalerweise nur dann nötig, wenn sie einen Blütenansatz ausgebildet haben. Dieser sollte entfernt werden, um die Triebkräfte der Pflanze gezielt auf die Knollenbildung zu lenken. Die Blüten können danach verzehrt werden und eignen sich hervorragend als würzige Zugabe in einem sommerlichen Salat.

Die eigentliche Knoblauchernte erfolgt, sobald sich das oberirdische Laub der Pflanze gelb verfärbt. Graben Sie das Erdreich vorsichtig auf, bis sie die Knoblauchknolle unbeschadet aus dem Boden entnehmen können. Anschließend befreien Sie die Knolle grob von Schmutz und hängen sie für einige Stunden an der frischen Luft zum Trocknen auf.

Lagern lässt sich Knoblauch entweder, indem man seine geschälten Zehen in Öl einlegt oder die unbehandelte Knolle im Stück einlagert. Am besten eignet sich hierzu ein luftiger Weidenkorb, in dem die Knoblauchknollen trocken und dunkel aufbewahrt werden.

Wichtig ist es, den Knoblauch nicht neben Zwiebeln zu lagern, da ansonsten beide schneller zu schimmeln beginnen. Um die Inhaltsstoffe der Knoblauchzehen optimal nutzen zu können, empfiehlt sich außerdem, die Zehen vor der Verarbeitung zu zerdrücken, zum Beispiel mit einer Knoblauchpresse.

Vermehrung durch Setzen neuer Zehen: Um auch im nächsten Jahr wieder Knoblauch anbauen zu können, sollten Sie einige der geernteten Knollen nicht einlagern, sondern sauber schälen und in einzelne Zehen aufteilen. Das Anpflanzen erfolgt dann wie gewohnt im Herbst oder Frühling. Ein guter Tipp ist es hier, die Knoblauchernte im Herbst für die Gewinnung neuer Zehen zu nutzen und den nächsten Anbau direkt an die Ernte anzuschließen.

Kurztipps zum Ernten, Schneiden und Vermehren:

  • Blütenstände des Knoblauchs abschneiden
  • Knoblauchernte erfolgt, sobald das oberirdische Laub abwelkt
  • Knoblauchknollen trocken und dunkel in einem Korb lagern
  • für längere Lagerung die Zehen in Öl einlegen
  • Vermehrung erfolgt durch das Setzen neuer Zehen im Herbst

 

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frischer Knoblauch | © Das Grüne Archiv

Interessante Sorten des Allium sativum

Wählen können sie bei Knoblauch aus einer ansehnlichen Sortenzahl. Sie unterscheiden sich vom weißzehigen Original aus Asien maßgeblich durch ihre Herkunft und Zehenfärbung. Zudem gibt es noch eine alternative Knoblauchart, nämlich den Chinesischen Knoblauch (Allium tuberosum). Anders als bei gewöhnlichem Knoblauch werden bei ihm überwiegend die schnittlauchähnlichen Blattkräuter als Küchengewürz genutzt, weshalb er auch als Knoblauch-Schnittlauch bekannt ist. In seiner Aufzucht ist Allium tuberosum jedoch ähnlich pflegeleicht wie Allium sativum. Zur besseren Übersicht, hier ein paar Einzelheiten zu besonders originellen Knoblauchvarianten:

SorteBeschreibung
Knoblauch 'Ajo rosa'
Allium sativum 'Ajo rosa'
Erntezeit: Juli bis September
Wuchshöhe: 30 - 90 cm
Herkunft: Spanien
Zehenfarbe: rosafarbene Knoblauchzehen
Knoblauch 'Aquila'
Allium sativum 'Aquila'

Erntezeit: Juli bis September
Wuchshöhe: 30 - 90 cm
Herkunft: Italien
Zehenfarbe: weiß-lila gestreifte Knoblauchzehen
Knoblauch 'Aveiro'
Allium sativum 'Aveiro'

Erntezeit: Juli bis September
Wuchshöhe: 30 - 90 cm
Herkunft: Portugal
Zehenfarbe: rot-violette Knoblauchzehen
Knoblauch 'Chesnok'
Allium sativum 'Chesnok'

Erntezeit: Juli bis September
Wuchshöhe: 30 - 90 cm
Herkunft: Schwarzes Meer
Zehenfarbe: weiß-lila gestreifte Knoblauchzehen
Knoblauch-Schnittlauch (Chinesischer Knoblauch)
Allium tuberosum

Erntezeit: Juli bis September
Wuchshöhe: 25 - 50 cm
Herkunft: Asien
Besonderheiten: überwiegende Verwendung der Knoblauchblätter; sehr kleine Zwiebelknolle; Mundgeruch nach dem Essen bleibt aus
gute Sorten: 'Kobold', 'Monstrosum'

 

Knoblauch – Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Durch seinen charakteristischen Geruch ist Knoblauch in der Lage, zahlreiche Schädlinge von sich und Nachbarpflanzen fern zu halten. Lauchmottenraupen und Gallmücken lassen sich von dem Knoblaucharoma jedoch nicht immer beeindrucken. Abhilfe schaffen hier Gemüseschutznetze, die Sie vorsorglich um Ihren Knoblauch spannen können. Ansonsten hilft nur das radikale Abschneiden und Entsorgen von befallenen Pflanzenteilen.

Auch Krankheiten wie der Knoblauchrost oder die Weißfäule machen vor Knoblauch nicht halt. Sie werden durch Pilze hervorgerufen, die sich vor allem bei Staunässe gerne im Standortboden ausbreiten. In diesem Fall hilft meist nur das Abschneiden erkrankter Pflanzenteile. Ist die Erkrankung schon sehr weit fortgeschritten, sollte die gesamte Knoblauchpflanze im Restmüll entsorgt werden, um eine weitere Ausbreitung des Pilzes zu verhindern.

 

Fazit

Knoblauch ist eine geschmacksintensive Würz- und Arzneipflanze, die zahlreiche gesunde Inhaltsstoffe besitzt. Das Amaryllisgewächs zeigt sich besonders pflegeleicht und muss weder aufwändig begossen, noch intensiv gedüngt werden. Zu empfehlen ist ein Anbau im Herbst, da die Knoblauchknollen dann besonders viele ihrer aromatischen und heilsamen Inhaltsstoffe ausbilden. Frühlingspflanzungen, die für eine Ernte im Herbst gedacht sind, eignen sich hingegen besser zur Vermehrung.

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