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Hortensie pflanzen – Standort, Pflege, Sorten

Die Hortensie (Hydrangea) gelangte um 1790 von Japan nach Europa und ist seither ein fester Bestandteil zahlreicher Pflanzkonzepte für den Garten. Vor allem im Bauerngarten dürfen Arten wie die Bauernhortensie auf keinen Fall fehlen. Dabei erscheinen die malerischen Blüten der Hydrangea äußerst farbenfroh. Es gibt sie in weißer, roter, rosafarbener, blauer und gelber Blütenfarbe, wobei die finale Farbgebung stark von den Bodenverhältnissen abhängig. Insgesamt erstreckt sich die Blütezeit der Hydrangea von Januar bis September. Sie kann in Abhängigkeit von der Sorte aber leicht abweichen.

 

Hortensie pflanzen – Standort und Ablauf

Der fachbotanische Gattungsname der Hortensie ‚Hydrangea‘ stammt aus dem Altgriechischen. Während die Vorsilbe hýdro für ‚Wasser‘ steht, bedeutet aggéin übersetzt so viel wie ‚Gefäß‘. Das Wort Hydrangea im Ganzen nimmt dabei zum einen Bezug auf den hohen Wasserbedarf der Pflanze. Zum anderen gibt die Bezeichnung Auskunft über den bevorzugten Standort der Hortensie. Dieser ist im Idealfall feucht und sollte Wasser gut speichern können.

 

Standort und Boden für Hydrangea

Empfehlenswert ist für Hortensien ein nährstoff- bzw. humusreicher Boden. Grundsätzlich sollte der pH-Wert des Bodens dabei zwischen 3,5 und 6,5 liegen.

Stark abhängig von der Bodenqualität ist die Blütenfarbe der Hydrangea. So erscheinen die Blüten bei besonders saurer Erde beispielsweise blau, während sie sich in eher basischen Böden gerne rosa bis rot einfärben.  Besonders beliebte blaue und rote Arten sind:

  • Raue Hortensie (Hydrangea aspera)
  • Bauernhortensie (Hydrangea macrophylla)

Je nach Sorte ist die Hydrangea frostempfindlich und daher in unseren Breitengraden nur mit gutem Winter- und Kälteschutz zu kultivieren. Manche Sorten der Horstensie verlangen zudem auch nach einer Überwinterung im Haus, sollten also lieber als Kübelpflanze im Freiland angesiedelt werden. In Sachen Lichtverhältnisse wird Sonne und Vollschatten von der Hydrangea zwar toleriert, Halbschatten ist jedoch am besten geeignet.

Einzelheiten zum Standort für Hortensien:

  • feuchter und nährstoffreicher Boden
  • gute Wasserspeicherfähigkeit der Erde sollte vorhanden sein
  • Boden-pH-Wert: sauer, zwischen 3,5 und 6,5 liegen 
  • Blütenfarbe variiert je nach pH-Wert des Bodens 
  • Standort im Halbschatten wird von der Hydrangea bevorzugt
  • Pflanzung entweder im Kübel oder im Garten
  • je nach Sorte für die Horstensie windgeschützte Standorte wählen

 

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Bauernhortensie (Hydrangea macrophylla) | © Jutta Lieb

Pflanzanleitung für Hortensien

Hortensien über Samen zu ziehen ist sehr mühevoll und deshalb nicht zu empfehlen. Sinnvoller ist ein direktes Auspflanzen bereits ausgewachsener Stauden. Als idealer Pflanztermin wird hierbei zwar immer wieder der gesamte Zeitraum von Januar bis Herbst genannt, ratsam ist aber eine Ausbringung der Hydrangea Anfang August, wenn die Pflanze gerade in die volle Blüte geht. Hier ist Hydrangea besonders kräftig und somit leichter in ihren neuen Standort einzugewöhnen.

1. Schritt – Hydrangea vorbereiten: Stellen Sie Ihre Hortensie vor der Pflanzung für etwa 10 Minuten in einen Topf voll Wasser. Auf diese Weise saugen sich die Wurzeln gut mit Feuchtigkeit voll, was ein besseres Anwachsen im Boden gewährleistet.

2. Schritt – Boden vorbereiten: Bodenverdichtungen sind vor der Anpflanzung von Hortensien dringend aufzulösen. Ansonsten könnte sich Staunässe bilden, welche die Wurzeln der Hydrangea zum Faulen bringt. Entfernen Sie daher zunächst große Steine, Unkraut sowie abgestorbene Wurzelreste und lockern Sie die Erde für ihre Hydrangea gründlich auf.

3. Schritt – Hortensien pflanzen: Heben Sie ein Pflanzloch mit doppeltem bis dreifachen Durchmesser des Wurzelballens aus und stellen Sie anschließend die Hydrangea aufrecht in die Erdmulde. Bei Kübelpflanzen empfiehlt sich ein Topf, der vom Umgang her ebenfalls zwei bis dreimal so groß sein sollte wie die Wurzeln der Pflanze.

4. Schritt – Pflanze anwässern: Direkt nach der Pflanzung muss die Hortensie ausreichend gewässert werden. Verwenden Sie hierzu am besten weiches Leitungs- oder kalkfreies Regenwasser. Auch eine Grunddüngung durch Hornspäne kann nach dem Anpflanzen der Hydrangea erfolgen.

Kurzschritte zum Pflanzvorgang im Überblick:

  • Aussaat ist sehr beschwerlich
  • direkte Pflanzung ausgewachsener Exemplare im August empfohlen
  • Wurzeln vorab ca. 10 min im Wasserbad befeuchten
  • Boden von groben Hindernissen entfernen
  • Pflanzloch oder Kübel mit doppeltem bis dreifachem Wurzelumfang
  • nach dem Pflanzen mit weichem, kalkfreien Wasser angießen
  • ggf. Hornspäne als Grunddüngung streuen

 

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Bunte Hortensienpflanzung | © Das Grüne Archiv

Hortensie gießen und düngen

Das Wichtigste bei der Pflege der Hydrangea ist die Wasserversorgung. Bei trockenen und warmen Wetter muss auf ausreichend Bodenfeuchtigkeit im Freiland geachtet werden und auch Hortensien im Topf dürfen niemals austrocknen. Allerdings kann die Pflanze auch empfindlich auf Staunässe reagieren. Es ist deshalb notwendig, dass Sie ein gewisses Gespür dafür entwickeln, wann Ihre Hydrangea Wasser benötigt und wann nicht. Wie bereits erwähnt, ist dabei eine kalkfreie und weiche Wasserqualität zu bevorzugen.

Da die Blütenfarbe der Hortensie stark vom pH-Wert des Bodens abhängig sein kann, ist auch das Düngen der Pflanzen eine Frage der Intuition. Grundsätzlich empfohlen wird bei Hydrangea eine Düngung während der Blüte von März bis August, wobei sich Rhododendrondünger und Hornmehl am besten eignen. Um eine intensive Blaufärbung der Blüten zu erzielen, ist darüber hinaus Kalium-Aluminiumsulfat (Kalialaun) notwendig. Dieses bewirkt einen konstanten pH-Wert des Bodens von 4 bis 4,5 und lässt ursprünglich rosafarbenen Hortensien so ein wunderschönes Blau angedeihen.

Kurztipps zum Gießen und Düngen:

  • regelmäßig gießen, aber Staunässe vermeiden
  • auch Kübelpflanzen vor Austrocknung schützen
  • kalkfreies und weiches Wasser sind der Pflanze am liebsten
  • von März bis August ausreichend düngen
  • Rhododendrondünger und Hornmehl sind als Dünger geeignet
  • für Blaufärbung der Blüte pH-Wert zwischen 4 und 4,5 halten
  • zusätzlich Kalialaun verwenden, um blaue Blüten zu fördern

 

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Für herrlich blaue Blüten, den Boden der Hortensien stets sauer halten | © Jutta Lieb

Hortensie schneiden und überwintern

Was das Schneiden anbelangt, so erfordert die Hydrangea je nach Sorte unterschiedliche Vorgehensweisen. Bei der blaublühenden Bauernhortensie wie auch bei der Kletterhortensie genügt es beispielsweise, abgestorbene bzw. erfrorene Triebe und Blüten durch Schneiden zu entfernen. Ein übermäßiger Schnitt ist hier vor allem in den ersten Wuchsjahren nicht zu empfehlen, da sich dies negativ auf die Blüte der Hydrangea im Folgejahr auswirken kann.

Arten wie die Wald- oder Rispenhortensie hingegen vertragen einen starken Rückschnitt im Winter und belohnen diesen im nächsten Jahr mit einem buschigeren Wuchs und üppiger Blüte. Als Faustregel können Sie im Hinterkopf behalten, dass spätblühende Hydrangea im Winter gerne zurückgeschnitten werden können. Frühblühende Arten sollten dagegen nur ausgeputzt werden. Stecklinge können jedoch von allen Sorten im Juni oder Juli abgeschnitten werden.

Bei der Überwinterung der Hydrangea spielt es keine große Rolle, um welche Sorte es sich handelt, denn sie alle müssen gegen Frost geschützt werden. Ummanteln Sie Ihre Hortensien im Freiland hierfür mit Vlies oder Stroh. Kübelpflanzen sollten im Haus an einem hellen Standort mit Temperaturen um die 10° überwintern. Gegossen wird während dieser Zeit nur sparsam. Ein gelegentliches Absprühen der Hydrangea reicht völlig aus. Lesen Sie hierzu auch unseren Spezialratgeber zur Überwinterung von Hortensien.

Kurztipps zum Schneiden und Überwintern:

  • Hydrangea je nach Sorte ausputzen oder im Winter zurückschneiden
  • Stecklinge im Juni/Juli entnehmen
  • zum Überwintern Freilandkulturenmit Vlies oder Stroh ummanteln
  • im Topf an hellen Zimmerstandort überwintern
  • während Überwinterung nur gelegentlich gießen bzw. besprühen

 

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Bauernhortensie ‚Blue Wave‘ | © Das Grüne Archiv

Interessante Arten der Hydrangea

Die Gattung Hydrangea umfasst etwa 80 verschiedene Arten, die zudem auch in zahlreichen Sorten existieren. Da kann man bei der Auswahl schon einmal den Überblick verlieren. Hier eine kleine Orientierungshilfe zu den schönsten Arten und Sorten.

ArtBeschreibung
Bauernhortensie
(Hydrangea macrophylla)
Blütezeit: Juni bis September
Blütenfarbe: weiss, rosa oder blau
Wuchshöhe: bis 200 cm
Herkunft: Japan
Eignung für Kultivierung im Freien: gut
Besonderheiten: Kultivierung blauer Blüten möglich
gute Sorten: 'Blue', 'Blue Wave', 'Bouquet Rose',
'Feuerwerk-Hortensie', 'Hobella', 'Hobergine', 'Hopcorn',
'Hovaria', 'Ripple', 'rote Ballhortensie', 'White', 'Tellerhortensie'
Schneeball-Hortensie
(Hydrangea arborescens)
Blütezeit: Juni bis September
Blütenfarbe: schneeweiß
Wuchshöhe: bis 300 cm
Herkunft: Japan, Zentralchina, Amerika
Eignung zur Kultivierung im Freien: gut
Besonderheiten: kugelförmige Blüte
gute Sorten: 'Annabelle', 'Grandiflora', 'Hayes Starburst'
Rispenhortensie
(Hydrangea paniculata)
Blütezeit: Juli bis September
Blütenfarbe: zartrosa
Wuchshöhe: bis 250 cm
Herkunft: China und Japan
Eignung zur Kultivierung im Freien: gut
Besonderheiten: winterhart bis -25°, leicht überhängende Blüten
gute Sorten: 'Floribunda', 'Grandiflora', 'Kyushu', 'Limelight',
'Pink Diamond', 'Pink Winky', 'Tardica', 'Unique'
Kletterhortensie
(Hydrangea petiolaris)
Blütezeit: Juni bis Juli
Blütenfarbe: weiß
Wuchshöhe: 12 bis 15 m hoch, 5 m breit
Herkunft: Asien, Russland, Korea, Taiwan, Japan
Eignung zur Kultivierung im Freien: gut
Besonderheiten: klettert 80 bis 100 cm pro Jahr; winterfest bis -20 °C
gute Sorte: 'Cordifolia'

 

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Ein großes Plus der meisten Hortensien ist die Unempfindlichkeit gegen Schädlinge und Krankheiten. Pflanzenschutz wird so gut wie nie erforderlich sein, sofern Sie die Pflegetipps und Standortkriterien ausreichend beachten.

 

Fazit

Die Hortensie sieht mit ihren großen Blüten in jedem Garten prächtig aus. Sie ist in vielen Farben erhältlich und kann sich bei guter Pflege zu einem wunderschönen Blickfang entwickeln. Da die Hydrangea im Grunde sehr pflegeleicht ist und ihre Kultivierung im eigenen Garten keiner großen Vorkehrungen bedarf, ist sie für so gut wie jede Gartenform geeignet. Dabei ist vor allem die Farbpracht blau blühender Hydrangeas bei richtiger Düngerzufuhr sagenhaft.

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