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Lärche pflanzen – Standort, Pflege und Schnitt

Die Lärche (Larix) zählt als eine von zwei Koniferen zu den einzigen Nadelbäumen, die ihr Nadelkleid im Herbst abwerfen. Nichtsdestotrotz sind die sommergrünen Lärchenbäume ein äußerst dekoratives Gehölz für den Garten, das durch seine originellen Nadelbüschel eine schöne Alternative zu den Nadelreihen vieler anderer Koniferen bietet. Tipps dazu, wie Sie am besten eine Lärche pflanzen und pflegen, sowie zu empfehlenswerten Arten der Gattung Larix finden Sie in diesem Beitrag.

Wissenswertes: Lärchenbäume wurden in der Vergangenheit in großem Stil als Monokulturen in der Forstwirtschaft angebaut. Das Kernholz der Lärche gilt in Europa die härteste Holzsorte und eignet sich daher wie keine andere Holzart als robustes Bauholz für Fußböden, Hartholzmöbel, Dach- und Treppenkonstruktionen. Leider führte die stete Monokultur des Nadelbaums auch zur einer vermehrten Ausbreitung eines lästigen Schädlings, dem Lärchenwickler. Es ist deshalb deutlich sinnvoller, Larix als Solitärpflanze zu pflanzen, um dem Treiben der Lärchenwickler Einhalt zu gebieten.

 

Lärche pflanzen – Standort und Ablauf

Die Lärche gehört zur Familie der Kieferngewächse und ist in den nördlichen Klimaregionen Asiens, Europas und Nordamerikas heimisch. Sie zeichnet sich durch eine silbergraue Borke aus, die sich mit steigendem Alter des Baumes rotbraun verfärbt. Ihre Zweige sind mit hellgrünen, bis zu 3 cm langen weichen Nadeln besetzt, die sich in dichten Büscheln anordnen.

Je nach Art kann eine Lärche bis zu 500 Jahre alt werden und Wuchshöhen bis zu 50 m erreichen. Der kräftige Wuchs erfordert natürlich ein robustes Wurzelwerk, das bei Arten der Gattung Larix von sehr raumgreifenden Pfahlwurzeln gestellt wird. Ihretwegen sind Lärchenbäume eher für größere Gärten geeignet, in denen die Koniferen ausreichen Platz zur Entfaltung vorfinden. In der Nähe von Nachbargewächsen, Hausmauern oder Grundstücksgrenzen sollte man die Lärche deshalb lieber nicht pflanzen.

 

Der ideale Boden für Lärchen

Für ein stabiles Wachstum benötigt die robuste Lärche einen sonnigen Standort, an dem sie nicht von höheren Bäumen oder Gemäuern beschattet wird. Als Standortsubstrat empfiehlt sich ein leicht lehmiger, humoser und nährstoffreicher Boden, der einen sauren bis neutralen pH-Wert zwischen 5,5 und 7,0 Punkten aufweist. Zusätzlich sollte das Erdreich tiefgründig sein und Feuchtigkeit gut speichern können, da Lärchen einen sehr hohen Wasserbedarf haben.

Aufgrund ihrer raumfordernden Wurzeln eignen sich für Lärchen vor allem schwachwurzelnde Bodendecker als Nachbarpflanzen, die nicht in Wurzelkonkurrenz mit dem Nadelbaum geraten. Eine Überlegung wert sind diesbezüglich bodendeckende Pflanzen wie die Golderdbeere, der Teppich-Beinwell oder Efeu. Des Weiteren ist Larix eine beliebte Bonsaipflanze.

Einzelheiten zum Standort für Lärchen:

  • Larix bevorzugt sonnigen Standort
  • ein lehmiger, humoser und nährstoffreicher Boden ist ideal
  • Substrat tiefgründig sein und Wasser gut speichern können
  • Boden-pH-Wert: sauer bis neutral, zwischen 5,5 und 7,0
  • Lärchenbäume bilden raumgreifende Pfahlwurzeln aus
  • die Koniferen daher nur in ausreichend großen Gärten pflanzen
  • unmittelbare Nähe zu großen Nachbarpflanzen, Mauern o.ä. vermeiden
  • als Begleitpflanzen bieten sich schwachwurzelnde Bodendecker an
  • gute Pflanzbeispiele: Goldbeere, Teppich-Beinwell und Efeu
  • die Lärche als Bonsai zu pflanzen ist ebenfalls möglich

 

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Blattnadeln von Japanischer Lärce (Larix kaempferi) | © Das Grüne Archiv

Pflanzanleitung für Lärchen

1. Schritt – Pflanztermin wählen: Die Lärche wird am besten zwischen Oktober und November gepflanzt, solange der Boden noch keinen Frost aufweist. Pflanzen Sie am besten vorgezogene Junglärchen. Diese sollten bereits 40 bis 50 cm hochgewachsen sein, um sich schnell am Standort zu etablieren. Überprüfen Sie vor dem Kauf in der Baumschule oder Gärtnerei auch unbedingt die Gesundheit des Jungbäumchens, damit sie sich keine Schadbilder wie den Lärchenwickler mit in den Garten holen.

2. Schritt – Boden vorbereiten: Vor der Pflanzung wird der Boden tiefgründig umgegraben und gegebenenfalls mit Lehm, Humus und / oder Kompost angereichert. Anschließend heben Sie ein Pflanzloch aus, das zweimal so groß wie der Wurzelballen der Lärche sein sollte. Die Junglärche selbst wird unterdes ins Wasser gestellt, damit sich ihre Wurzeln vorab gut mit Feuchtigkeit vollsaugen können. Dies unterstützt ein rasches Anwachsen im Boden.

3. Schritt – Lärche pflanzen: Setzen Sie die Lärche behutsam in das Pflanzloch ein und treten Sie die Erde nach dem verfüllen des Lochs vorsichtig fest. In den ersten Wochen nach der Pflanzung benötigt das Bäumchen dann regelmäßige Gießgänge, um die Wurzelbildung zu unterstützen. Gegebenenfalls kann auch ein Stützpfahl angebracht werden, um der jungen Lärche zu Beginn besseren Halt zu bieten.

Kurzschritte zum Pflanzen im Überblick:

  • Pflanztermin für Lärchen: frostfreie Tage im Oktober oder November
  • am besten vorgezogene Jungbäume von 40 – 50 cm Höhe pflanzen
  • junge Lärche vorab ins Wasser stellen
  • unterdes Boden tiefgründig auflockern
  • ggf. mit Lehm, Humus und Kompost anreichern
  • Pflanzloch von doppelter Größe des Wurzelballens ausheben
  • nach dem Einsetzen ins Pflanzloch Erde vorsichtig antreten
  • Larix in den ersten Wochen regelmäßig wässern
  • evtl. mit Stützpfahl stabilisieren

 

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Junger Lärchenzapfen | © Das Grüne Archiv

Lärche gießen und düngen

Lärchen sind einhäusige Nadelbäume, die sowohl über männliche aus auch weibliche Blütenzapfen verfügen. Diese bilden sich nach einer Wuchszeit von 15 Jahren zum ersten Mal aus und blühen von März bis Mai. Damit die Lärche ihre Blütenzapfen und Samen ausbilden kann, benötigt sie in den trockenen Sommermonaten regelmäßige Gießgänge.

Überhaupt sind Lärchen sehr feuchtigkeitsliebend und benötigen in der ersten Zeit gelegentlich manuelle Bewässerung, bis ihre Pfahlwurzeln tief genug ins Erdreich ragen um vom Grundwasserspiegel zu zehren. Düngemaßnahmen sind dagegen erfreulicher Weise nicht notwendig.

Kurztipps zum Gießen und Düngen:

  • Lärchen sind feuchtigkeitsliebende Koniferen
  • während der Blütezeit, ebenso wie in Trockenphasen regelmäßig gießen
  • nach ausreichender Entwicklung der Pfahlwurzeln versorgt sich Larix meist selbst
  • Düngemaßnahmen sind gemeinhin nicht notwendig

 

Lärche schneiden und vermehren

Da Lärchen im Garten sehr viel Platz beanspruchen und daher als Solitär gepflanzt werden sollten, sind Schnittmaßnahmen nur selten notwendig. Überhaupt gilt ein Schnitt an der Lärche als Baumfrevel, da die natürliche Wuchsform des Nadelbaums hierdurch drastisch entstellt wird. Ebenso neigen Lärchenbäume dazu, nach dem Schnitt stark zu harzen, was ebenfalls ein Indiz dafür ist, dass die Maßnahme dem Baum missfällt.

Eine Ausnahme bilden in Sachen Schnitt Lärchenbäume, die als Bonsai gehalten während. Auch wenn Sie Larix im Verbund mit anderen Bäumen oder als Hecke pflanzen, könnte ein alljährlicher Rückschnitt notwendig werden, um das Wachstum des Baumes etwas einzudämmen. Gemeinhin genügt hier aber ein maßvoller Formschnitt im Herbst oder Frühjahr.

Vermehrung durch Stecklinge: Lärchen können durch Stecklinge vermehrt werden. Hierzu werden im Herbst 3 bis 5 kräftige junge Triebe aus dem Baum entnommen, auf 30 cm gekürzt und mit einem Ende in Anzuchterde gesetzt. Eine gute Bewässerung ist dann essenziell für eine gute Bewurzelung. Nach der Wurzelbildung können Sie die Stecklinge im Frühjahr ins Freiland pflanzen.

Kurztipps zum Schneiden und Vermehren:

  • Lärchen sollten gemeinhin nicht geschnitten werden
  • allenfalls Bonsai-, Hecken- und Verbundpflanzungen jährlich in Form schneiden
  • der richtige Schnittzeitpunkt ist hier der Herbst
  • für Vermehrung im Herbst 3 – 5 Jungtriebe entnehmen
  • diese auf 30 cm Länge zurechtschneiden
  • danach die Stecklinge in Anzuchterde stecken und gut bewässern
  • im nächsten Frühjahr die bewurzelten Triebe ins Freiland pflanzen

 

Interessante Arten und Sorten der Gattung Larix

Insgesamt gibt es 10 verschiedene Arten der Lärche, die überwiegend in Asien beheimatet sind. Eine ausgezeichnete Winterhärte lässt sich dabei allen Lärchenbäumen bescheinigen. Auch die ovale Zapfenform der Lärchenarten ist nahezu identisch und variiert eher aufgrund klimatischer Standortunterschiede. In Sachen Wuchsform und Wuchshöhe gibt es artenabhängig dann aber doch einige Besonderheiten. Einzelheiten hierzu entnehmen Sie bitte der nachstehenden Übersicht zu besonderen Empfehlungen für den Garten:

SorteBeschreibung
Bayerische Lärche
Larix x eurokurilensis
Blütezeit: März bis Mai
Nadellaub: kurz gestielte Nadeltriebe
Wuchshöhe: 1 bis 21 m
Herkunft: kultivar
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -40 °C winterhart; Zwerglärche; starkwüchsige Hybridkreuzung aus Larix decidua und Larix kaempferi
Chinesische Lärche
Larix potaninii
Blütezeit: April bis Mai
Nadellaub: gelbgrüne Nadeltriebe
Wuchshöhe: 10 bis 20 m
Herkunft: China, Asien
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -40 °C winterhart; konische Form, wächst an windigen und kalten Standorten in Strauchform; Larix potaninii ist beliebt als Bonsai
Dahurische Lärche
Larix gmelinii
Blütezeit: März bis April
Nadellaub: hellgrüne Nadeltriebe
Wuchshöhe: 30 bis 35 m
Herkunft: Asien
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -70 °C winterhart; säulenförmiger, bei extremem Klima strauchförmiger Wuchs; Beliebt als Park- und Alleebaum und Bonsai
Europäische Lärche
Larix decidua
Blütezeit: März bis Mai
Nadellaub: hell- bis dunkelgrüne Nadeltriebe
Wuchshöhe: 40 bis 54 m
Herkunft: Europa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -60 °C winterhart; pyramidaler bis schlank-kegelförmiger Wuchs; Traditionslärche mit guter Eignung zum Hausbaum
gute Sorten: 'Globus', 'Pendula', 'Puli', 'VgU'
Japanische Lärche
Larix kaempferi
Blütezeit: März bis Mai
Nadellaub: bläulich grüne Nadeltriebe
Wuchshöhe: 40 bis 50 m
Herkunft: Japan, Asien
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -40 °C winterhart; ausladender Wuchs; beliebt als Solitär und Bonsai
gute Sorten: 'Bue Ball', 'Blue Dwarf', 'Blue Rabbit', 'Contorta', 'Diana', 'Grey Pearl', 'Jakobsens Pyramid' (Säulenlärche), 'Kobold', 'Krejci', 'Little Boggle', 'Madurodam', 'Nana', 'Pendula', 'Stiff Weeper' (Hängelärche)
Schottische Lärche
Larix x eurolepis
Blütezeit: März bis Mai
Nadellaub: tiefgrüne Nadeltriebe
Wuchshöhe: 30 bis 37 m
Herkunft: kultivar
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -40 °C winterhart; Hybridkreuzung aus Larix decidua und Larix kaempferi; resistent gegen Lärchenschütte; beliebt als Bonsai
Sibirische Lärche
Larix sibirica
Blütezeit: März bis Mai
Nadellaub: hellgrüne Nadeln
Wuchshöhe: 40 bis 45 m
Herkunft: Sibirien, Eurasien
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -40 °C winterhart; pyramidaler bis armleuchterartiger Wuchs; beliebt als Windschutzgehölz

 

Lärche – Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Findet die Lärche optimale Standortbedingungen vor, so wird sie nur selten von Erkrankungen wie Lärchenkrebs oder Lärchenschütte befallen. Die Krankheiten werden durch verschiedene Pilze verursacht, die meist bei Staunässe oder radikalen Schnittmaßnahmen auftreten.

Je nach Art des Pilzerregers verursachen die Schadbilder braune Flecken an den Nadeln, verstärken den Harzfluss oder blockieren die Wundheilung des Baumes. Bei geringem Befall kann man die Lärche aber meist durch das Entfernen befallener Triebe retten.

Auch Schädlinge wie der Graue Lärchenwickler oder der Borkenkäfer können einer Lärche schwer zusetzen, da durch ihr invasives Eingreifen und ihre rasante Vermehrung meist kaum noch Zeit für rettende Maßnahmen verbleibt. Dennoch kann es sich lohnen, vorbeugend Nistkästen für Vögel in den Baum zu hängen, die sich gerne von den Schädlingen ernähren.

 

Fazit

Die Lärche ist ein besonders pflegeleichter Nadelbaum, der anders als viele anderen Koniferen im Herbst seine Nadelbüschel abwirft. Durch ihr schnelles Wachstum und ihre kräftigen Wurzeln benötigt die Lärche im Garten ausreichend Platz und Sonnenlicht. Vorsicht ist beim Rückschnitt der Lärchenbäume geboten, welcher nur bei Bonsai- und Heckenpflanzungen und selbst dann sehr behutsam erfolgen sollte.

Des Weiteren ist Staunässe trotz Feuchtigkeitsliebe des Lärchenbaums zu vermeiden, da sie nur allzu gerne Pilzerkrankungen provoziert. Werden grundlegende Pflegekriterien aber beachtet, so macht Larix kaum Arbeit im Garten und wächst ganz ohne Zutun des Gärtners formschön und robust.

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