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Apple Pie, Apfelkuchen, gedeckter Apfelkuchen

Apple Pie

Für Apfelkuchen gibt es viele Rezepte. Ein besonderes Highlight ist hierbei allerdings der gedeckte Apfelkuchen. In Amerika auch als Apple Pie bekannt, stellt er dank seines zarten Mürbeteigs und seiner würzig süßen Apfelfüllung im Hebst einen ganz besonderen Genuss dar. Doch woher stammt der Apfelkuchen eigentlich?

Vom Apfelkuchen zum Apple Pie

Der Apfel ist eine der ältesten kultivierten Obstsorten in der Geschichte der Menschheit. Apfelkuchen ist dagegen bei weitem jünger und war bis ins Altertum eher Luxus. Und gerade was Apple Pie angeht, ist dessen Entstehungsgeschichte doch vergleichsweise kurz.

 

Vormals deftig wird süß

Das Wort „Pie“ bezeichnet im Englischen eine ganze Menge an Rezepten, von denen nicht alle süß sind oder gar der deutschen Vorstellung von Kuchen entsprechen. Im Mittelalter galt in Großbritannien nämlich zunächst Fleischpastete als Pie und der war, wie der Name schon sagt, mit Fleisch bzw. Hackfleisch gefüllt.

Auch Fish Pie ist in UK gar nicht so selten, führt bei Deutschen allerdings zu reflexartigem Schüttelfrost. Denn ein Pie, aus dem Fischköpfe gen Himmel starren und der deshalb auch als Stargazy Pie (Sternenguckerkuchen) bekannt ist, geht absolut nicht konform mit dem deutschen Kuchenideal.

Nun hat sich aber gerade aus dem mit Hackfleisch gefüllten Pie der eigentliche gedeckte Apfelkuchen entwickelt. Er ist in Großbritannien noch heute als Mince Pie (von engl.: mince für „Hackfleisch“) bekannt, auch wenn die Hackfleischfüllung längst durch eine süße Apfel-Rosinen-Füllung ersetzt wurde.

 

Apple Pie, Apfelkuchen, gedeckter Apfelkuchen
Was heute im Englischen Mince Pie heißt, ist eigentlich Apple Pie | © Das Grüne Archiv

Amerikas Kultkuchen Nummer eins

Britische Pilger brachten den Apfelkuchen um das 17. Jahrhundert auch mit nach Amerika. Dort avancierte der Apple Pie neben dem Cranberry Pie schon bald zum Traditionsgebäck für festliche Anlässe, wie etwa das in Amerika als Thanksgiving bekannte Erntedankfest.

Weil gedeckter Apfelkuchen im Laufe der Zeit zum beliebtesten Kuchen der Amerikaner wurde und sich speziell in der Neuen Welt auch eine Fülle individueller Variationen des Apple Pie entwickelt haben, nennt man ihn heute auch All American Apple Pie.

Charakteristisch für diesen sind seine kunstvollen Kuchendecken, die von Pie-Gittern über ausgestanzte Reliefdecken bis hin zu Streuseldecken, mit oder ohne Zuckergussglasur, so manche Ausführung kennen.

Filigrane Fingerarbeit ist nötig, um den Apple Pie so dekorativ aussehen zu lassen. Doch wer den Dreh erst einmal raus hat, der wird rasch Gefallen an der Zubereitung des gedeckten Apfelkuchens finden.

 

Apple Pie, Cranberry Pie, Cranberry Apple Pie
Die Kult-Kombo zu Thanksgiving: Cranberry Apple Pie | © Das Grüne Archiv

Rezept für Apple Pie

Das nachfolgende Apple Pie Rezept ist eines der ältesten und ist bis auf das Pie-Gitter nicht sehr anspruchsvoll. Es kann nach Belieben abgewandelt und beispielsweise durch eine vollständige Kuchendecke ersetzt werden. Wer möchte, kann anstatt der vorgestellten Zubereitung mit Apfelscheiben auch Apfelwürfel verwenden.

 

Apple Pie

Apfelkuchen gibt es in zahlreichen Varianten. Geht es um gedeckten Apfelkuchen, darf der klassische Apple Pie dabei nicht in der Rezeptliste fehlen. Hier die Backanleitung.

Rezept-Zutaten:

  • 500 g Mehl
  • 400 g weiche Butter
  • 5 festkochende Äpfel (Gala oder Granny Smith)
  • 200 g Zucker
  • 4 EL Honig
  • 1 TL Zimt
  • 1 Handvoll Rosinen
  • 2 EL Milch
  • 1 Pieform

Rezeptanweisungen:

Verknetet Mehl, weiche Butter und Zucker in einer großen Schüssel zu einem Mürbeteig. Diesen formt Ihr anschließend zu einer Kugel, umwickelt sie mit Klarsichtfolie und stellt den Teig für 30 bis 45 Minuten in den Kühlschrank.

Unterdes wascht Ihr die Äpfel, entkernt sie und schneidet sie in feine Scheiben. Diese werden nun mit Honig, Zimt und Rosinen in einem Topf für 5 bis 10 Minuten eingekocht. Danach darf die Apfelfüllung in einer Schüssel abkühlen, während ihr den Pie-Boden vorbereitet.

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Apfel-Rosinen-füllung für den Apple Pie | © Das Grüne Archiv

Zu diesem Zweck nehmt ihr den Mürbeteig aus dem Kühlschrank und teilt drei Viertel davon ab. Der Rest kann bis zur späteren Weiterverarbeitung wieder kühl gelagert werden. Das größere Teigstück von beiden formt Ihr hingegen erneut zu einer schönen Kugel, legt sie auf ein großes Nudelbrett und deckt sie mit Frischhaltefolie ab.

Walzt die Teigkugel mit dem Nudelholz zu einem runden Teigfladen. Im Anschluss stülpt Ihr die Pieform über den Teig und wendet das Brett so, dass der Teig in die Form sinkt. Alternativ könnt ihr den Teig natürlich auch direkt in die Form hieven.

Arbeitet in der Form einen ca. 2 cm dicken Pierand aus und verschließt ggf. Löcher im Teig nachträglich. Ist dies getan, könnt Ihr die Apfelfüllung auf den Teig auftragen. Um den Apple Pie nun noch mit dem traditionellen Teiggitter abzudecken, nehmt ihr den restlichen Mürbeteig aus dem Kühlschrank, vermischt ihn mit 1 bis 2 EL Milch und knetet ihn noch einmal kräftig durch.

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Das aufwändigste am Apple Pie: das Pie-Gitter | © Das Grüne Archiv

Formt aus dem geschmeidigen Teig nun eine Rolle, die Ihr anschließend zu einer länglichen Teigbahn auswalzt. Schneidet aus dem Teig schmale, längliche Streifen und legt sie Überkreuz auf den Kuchen. Jetzt muss der Apple Pie bei 180 °C für etwa 30 Minuten in den Ofen.

Tipp: Wenn der Kuchen abgekühlt ist, könnt Ihr ihn noch mit Puderzucker bestäuben.

Bewertung des Redakteurs:
5

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