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Sonnenblume pflanzen – Standort, Aussaat und Pflege

Die Sonnenblume (Helianthus) gilt bei uns als absoluter Sommerbote und sind in der heißen Jahreszeit nicht nur auf zahlreichen Sonnenblumenfeldern zum Selbstschneiden, sondern auch in Gärten häufig zu sehen. Ihren Namen tragen Sonnenblumen dabei völlig zurecht, denn während ihrer Blüte tragen die Pflanzen eine strahlend gelbe Blüte, deren Aussehen sehr stark an die Sonne erinnert. Erfahren Sie in diesem Pflanzratgeber, wie man Helianthus am besten kultiviert und was bei der Pflege von Helianthus zu beachten ist.

Sonnenblume pflanzen – Standort und Aussaat

Sonnenblumen gehören zu den Korbblütlern und weisen wie alle Pflanzen dieser Familie sternförmig angeordnete Zungenblüten auf. Damit ihre Blütenpracht während der Sommermonate aber auch in voller Gänze erstrahlt, sind einige Standortanforderungen zu erfüllen.

 

Standort für Helianthus

Gemäß ihrem Namen ist die Sonnenblume zum Beispiel auf einen sehr sonnigen Standort angewiesen. Im Halbschatten oder Schatten gelangt die Blüte von Helianthus hingegen oft nicht zu voller Größe und erleiden einen Kümmerwuchs. Damit die langen Stängel der bis zu 3 m hohen Blumen nicht knicken, ist ferner eine windgeschützte Lage zu empfehlen.

Sonnenblumen stehen gerne trocken bis frisch-feucht. Das Pflanzsubstrat sollte darum idealerweise durchlässig sein. Ebenso ist ein tiefgründiger, humoser, sandiger und nährstoffreicher Boden ratsam. Der pH-Wert des Bodens sollte mit 6 bis 7,5 Punkten im leicht sauren bis neutralen Bereich liegen.

Gute Pflanzpartner für Helianthus sind unter anderem Anemonen, Mädchenauge, Löwenmäulchen und Sonnenhut. Pflanzen Sie diese aber nicht zu dicht, damit die Sonnenblume nach dem Säen auch wirklich genug Platz zur Entfaltung hat.

Einzelheiten zum Standort für Sonnenblumen:

  • windgeschützte, sonnige und warme Standorte wählen
  • Boden sollte tiefgründig, humos, nährstoffreich und sandig sein
  • eine gute Bodendurchlässigkeit ist ebenfalls wichtig
  • pH-Wert des Bodens: schwach sauer bis neutral, zwischen 6 und 7,5
  • Pflanzpartner: Anemonen, Mädchenaugen, Löwenmäulchen, Sonnenhut
  • Beetnachbarn nicht zu dicht pflanzen

 

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Aussaat der Sonnenblumen

Helianthus ist gemeinhin eine einjährige Pflanze. Kultivieren lässt sie sich deshalb am besten durch das Säen ihrer Kerne. Erhältlich sind Sonnenblumenkerne in fast jedem Gartenhandel. Ihre Aussaat gestaltet sich wie folgt:

1. Schritt – Aussaattermin wählen: Auch wenn Helianthus Spätfröste bis -5 °C verträgt, keimen Sonnenblumenkerne oft erst, wenn die Temperaturen schon etwas wärmer sind. Warten Sie mit dem Säen darum bis nach den Eisheiligen, um die Keimchancen zu erhöhen.

2. Schritt – Boden vorbereiten: Graben Sie den Standort tiefgründig um und reichern Sie das Substrat ggf. mit Sand an. Auch Kompost oder Hornspäne zur Grunddüngung dürfen gerne in den Boden eingebracht werden. Eine Kiesdrainage verbessert zusätzlich den Wasserablauf.

3. Schritt – Sonnenblume säen: Die Saattiefe für Helianthus beträgt 3 bis 5 cm. Achten Sie darauf, dass pro Quadratmeter nicht mehr als 4 Pflanzen stehen, denn der Pflanzabstand beträgt je nach Wuchshöhe verschiedener Arten zwischen 40 und 80 cm. Gegebenenfalls müssen Sie die Pflanzen nach dem Keimen hier noch einmal pikieren und auf einen gebührenden Abstand vereinzeln. Mit einer großzügigen Erstbewässerung ist die Aussaat dann beendet.

Kurzschritte zum Säen im Überblick:

  • Pflanztermin: Spätfrühling, nach den Eisheiligen
  • Boden vorab tiefgründig auflockern und mit Sand anreichern
  • ergänzend Kompost oder Hornspäne untermischen
  • zur Verbesserung des Wasserablaufes Kiesdrainage ausbringen
  • Saattiefe: 3 – 5 cm
  • der Pflanzabstand beträgt 40 bis 80 cm
  • nie mehr als 4 Pflanzen pro m² säen
  • abschließend Aussaat gut anwässern
  • nach der Aussaat wird ggf. ein Pikieren notwendig

 

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Gewöhnliche Sonnenblume (Helianthus annuus) | © Das Grüne Archiv

Sonnenblume gießen und düngen

Sonnenblumen sind auf regelmäßige Gießgänge angewiesen. Nur dann lässt sich eine besonders lange und prachtvolle Blüte erzielen. Dies gilt insbesondere für sehr sonnige und heiße Tage, an denen Helianthus gelegentlich sogar zweimal täglich (morgens und abends) Wassergaben benötigt. Trotz ihres hohen Flüssigkeitsbedarfs darf sich im Pflanzsubstrat aber niemals Staunässe ansammeln. Gießen Sie deshalb lieber maßvoller, dafür aber öfter.

Zur Düngung der Sonnenblumen sind stickstoffhaltige Präparate die beste Wahl. Am einfachsten ist es hier, die Pflanzen während der Blütezeit einmal pro Woche mit Brennnesseljauche zu gießen. Auch kalium- und borhaltige Düngemittel dürfen gerne zum Einsatz kommen.

Übrigens: Geschnitten wird die einjährige Helianthus nur, wenn sie zur Dekoration dienen sollen. Im Herbst nach der Blütezeit kann man die Stängel der Pflanzen dann mitsamt den Wurzeln aus dem Boden ziehen und fachgerecht entsorgen. Die welken Blütenköpfe enthalten dann eine ganze Fülle an Sonnenblumenkernen, die Sie im nächsten Frühling wie gewohnt säen können.

Kurztipps zum Gießen und Düngen:

  • mäßig aber regelmäßig gießen
  • an heißen und sonnenreichen Tagen öfter bewässern
  • hier sowohl morgens als auch abends manuell gießen
  • Staunässe ist trotz konstanter Bewässerung zu vermeiden
  • zur Düngung stickstoffhaltige Düngemittel nutzen
  • am besten ist hier Brennnesseljauche
  • Dünger einmal wöchentlich ins Gießwasser geben
  • ebenso sind ab und an Kalium und Bor an die Pflanzen abzugeben

 

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Ein Sonnenblumenfeld in Oberfranken | © Das Grüne Archiv

Interessante Arten und Sorten der Helianthus

Sonnenblume ist nicht gleich Sonnenblume. Das zeigt sich schon daran, dass die bis zu 67 Arten der Helianthus mitunter sehr individuelle Blütengrößen und -formen besitzen. Einige Sorten weichen sogar vom gewohnten Gelb der Helianthus ab.

Neben den bis zu 3 Meter hohen Blumenriesen der Gewöhnlichen Sonnenblume (Helianthus annuus), die man häufig auf Sommerfeldern sieht, gibt es auch ein paar kleinwüchsige Helianthus-Stauden, die sich wunderbar im Prachtstaudenbeet machen. Hierzu gehören insbesondere niedrige Sorten der Stauden-Sonnenblume (Helianthus decapetalus). Sie besitzt darüber hinaus auch einige gefüllte Sorten, die stark an gelbe Arten der Dahlie erinnern.

Zu den beliebtesten Helianthus-Hybriden zählen ferner Kreuzungen aus Helianthus annuus und Helianthus decapetalus. Diese sind auch als Helianthus x multiflorus bekannt. Details zu den Eigenschaften einzelner Helianthus-Arten, sowie einige empfehlenswerte Sortenbeispiele finden Sie in der nachstehenden Übersicht:

SorteBeschreibung
Gewöhnliche Sonnenblume
Helianthus annuus
Blütezeit: Juli bis Oktober
Blütenfarbe: Blüten in mehreren Farben
Wuchshöhe: 40 bis 300 cm
Herkunft: Zentralamerika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: Helianthus annuus besitzt besonders große Blüten; es sind auch rote und weiße sowie gefüllte Sorten erhältlich
gute Sorten: 'Bismarckianus', 'Double Dandy', 'Florenza', 'Full Sun', 'Funny Fantasy', 'Herbstschönheit', 'Hohe Sonnengold', 'Italian White', 'King Kong', 'La Torre', 'Lemon Queen', 'Merida', 'Moulin Rouge', 'Pacino Cola', 'Peach Passion', 'Prado Red', 'Ring of Fire', 'Rote Sonne', 'Sonnengold', 'Starburst', 'Sunrich Orange', 'Sunspot', 'Teddy Bear' (gefüllt), 'Titan', 'Velvet Queen'
Gurkenblättrige Sonnenblume
Helianthus debilis
Blütezeit: Juni bis Oktober
Blütenfarbe: gelbe Blüten
Wuchshöhe: 40 bis 150 cm
Herkunft: Zentralamerika
Eignung für Kultivierung: gut
Besonderheiten: die Blätter der Helianthus debilis erinnern an jene der Gurke; die Blütenblätter sind abgerundet und mittelgroß
gute Sorten: 'Ballad'
Stauden-Sonnenblume
Helianthus decapetalus
Blütezeit: August bis September
Blütenfarbe: gelbe Blüten
Wuchshöhe: 150 bis 180 cm
Herkunft: Kanada, Nordamerika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -35 °C winterhart; mehrjährig, kleinwüchsige Sorten werden gerne als Prachtstauden genutzt, gefüllte Sorten wie 'Loddon Gold' oder 'Soleil d'Or' erinnern an gelbe Dahlien
gute Sorten: 'Capenoch Star', 'Limero', 'Loddon Gold', 'Meteor', 'Soleil d'Or', 'Triomphe de Grand'
Topinambur
Helianthus tuberosus
Blütezeit: August bis Oktober
Blütenfarbe: gelbe Blüten
Wuchshöhe: 50 bis 300 cm
Herkunft: Nordamerika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -35 °C winterhart; mehrjährig, Wurzeln werden als Gemüse genutzt
Weidenblättrige Sonnenblume
Helianthus salicifolius
Blütezeit: August bis Oktober
Blütenfarbe: gelbe Blüten
Wuchshöhe: 150 bis 250 cm
Herkunft: Zentralamerika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: Blätter erinnern an die einer Weide, bis -35 °C winterhart; mehrjährig; die Samenstände sind von deutlich geringerem Durchmesser als bei der Gewöhnlichen Sonnenblume; insgesamtist die Blüte kleiner

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Staudensonnenblume ‚Triomphe de Grand‘ | © Das Grüne Archiv

 

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Unter den Schädlingen haben es vor allem Spinnmilben, Thripsen und Blattläuse auf die schönen Sonnenboten abgesehen. Nützlinge wie Schlupfwespen, Marienkäfer oder auch eine gehörige Dusche mit Brennnesselsud können die lästigen Plagegeister aber zuverlässig in Schach halten

Im Bereich der Pflanzenkrankheiten ist ein Schadbefall häufig hartnäckiger. Vor allem Wurzelfäule, Verticillium-Welke und Echter Mehltau machen der Sonnenblume immer wieder mal zu schaffen. Oftmals ist eine zu feuchte Witterung oder Staunässe für eine Erkrankung verantwortlich. Im Notfall hilft hier nur die Entsorgung erkrankter Pflanzen, um den Restbestand im Blumenbeet vor Ansteckung zu bewahren.

Fazit

Sonnenblumen sind sehr pflegeleichte Zierpflanzen, die allerdings einen sonnigen und warmen Standort benötigen. Zwar zeigen sich die Sommerboten sehr feuchtigkeitsliebend, Staunässe am Standort sollte jedoch durch ein durchlässiges, sandiges und mit Kies drainiertes Substrat vermieden werden. Neben den herkömmlichen, gelb gefärbten Sorten sind inzwischen auch rote und weiße Varianten der Helianthus in Umlauf. Wer also mal etwas Neues ausprobieren möchte, dem ist ein Stöbern im reichhaltigen Sortenangebot sehr zu empfehlen.

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