
Brennnessel im Garten: Brennnesselsud und Brennnesseljauche
Die Brennnessel ist nicht nur zu kulinarischen und medizinischen Zwecken geeignet. Dank Brennnesselsud und Brennnesseljauche stehen Gärtnern nämlich auch zwei der besten natürlichen Bio-Pestizide bzw. Naturdüngemittel zur Verfügung. Hier eine Kurzanleitung für beide Naturmittel.
Brennnesselsud
Die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten der Brennnessel im Garten bestätigen, dass sie völlig zu Unrecht als Unkraut abgetan wird. An stickstoffreichen Standorten dient sie als Zeigerpflanze und verrät Gärtnern so, wie sie nährstoffreichen Boden für stickstoffhungrige Pflanzen finden. Als Zutat für heilpflanzliche Rezepturen und Gemüsegerichte wie Salate oder Suppen zeichnen sich Brennnesseln außerdem als hervorragende Nutzpflanzen aus.
Noch mehr Nutzen hat die Brennnessel für die Gartenarbeit. Mit Brennnesselsud lassen sich nämlich Schädlinge wie Blattläuse und Spinnmilben wunderbar bekämpfen. Das im Brennsaft der Brennnesselhaare enthaltene Histamin sorgt nämlich nicht nur beim Menschen für lästigen Juckreiz und brennede Quaddeln. Auch Insekten und andere Wildtiere reagieren buchstäblich allergisch auf diese Überdosis Histamin.
Durch das Einlegen der Brennnesselblätter und -stängel in Wasser wird der histaminhaltige Brennsaft aus den Brennhaaren der Pflanze gelöst und kann danach unkompliziert auf von Schadbefall gefährdete Gartenpflanzen gesprüht werden. Zur Herstellung des Brennesselsuds braucht man dabei nicht viel.
Zutaten für Brennnesselsud:
- 500 g Brennnesseln
- 5 l Wasser
- 1 großen Eimer
- 1 Sprühflasche
Brennnesseljauche
Als Dünger werden Brennnesseln in Form von Brennnesseljauche verwendet Es handelt sich hierbei um ein sehr Stickstoffhaltiges Düngemittel, daher sollten Sie vorab sicher stellen, dass zu düngende Pflanzen auch wirklich einen entsprechenden Stickstoffbedarf haben. Zusätzlich zu den Brennnesseln kann man dem Sud auch noch andere Nährstoffgaben beisetzen.
Zutaten für Brennnesseljauche:
- 1 kg Brennnesseln (ohne Blüten)
- 10 l Wasser
- 500 g Hornmehl
- 1 großer Eimer
Zubereitung: Vor der Herstellung der Brennnesseljauche ist es wichtig, Die Blüten der Pflanzen zu entfernen. Auf diese Weise wird verhindert, dass Samen der Pflanze mit in die Jauche gelangen, die dann bei der Ausbringung für eine wahre Brennnessel-Epidemie im Garten sorgen könnten. Nach der Entferung der Brennnesselblüten geben Sie die Pflanzenteile in einen Eimer mit Wasser. Anschließend fügen sie das Hornmehl hinzu und lassen die Jauche etwa 14 Tage lang stehen. Als Düngemittel können die Brennnesselkräuter getrost länger im Wasser verbleiben, da es nicht um die Gewinnung von Histamin, sondern den in den Pflanzen gebundenen Stickstoff geht. Sobald sich Stickstoffbläschen auf der Jauche bilden, ist sie fertig und die Kräuterreste können abgesiebt werden. Die Jauche wird nun in kleinen Mengen mit ins Gießwasser für Ihre Pflanzen gegeben.
Achtung: Es sei darauf hingewiesen, dass dieser nach seiner Freisetzung einen äußerst strengen Jauchegerich verursacht. So stark wie der Gestank ist aber auch die Düngewirkung.