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Efeu, Zimmerefeu, Hedera, Hedera helix

Efeu pflanzen – Standort, Pflege und Arten

7 Minuten Lesezeit

Die malerischen Akzente, die Efeu (Hedera) als Fassadenbegrünung setzt, sind unvergleichlich. Der dichte und immergrüne Blätterflor kann sowohl unansehnliche Mauern an der Grundstücksgrenze als auch Hauswände verschönern. Ein Einsatz als Säulenbegrünung oder Bodendecker ist ebenfalls möglich. Und selbst als Zimmerpflanze macht sich Hedera wunderbar. Bei der Kultivierung des Efeus sind jedoch einige Dinge zu beachten, weshalb wir nachstehend wichtige Informationen zur Pflanzung und Pflege von Hedera für Sie festgehalten haben.

Wissenswertes: Hedera ist Bestandteil zahlreicher Medikamente gegen Husten und bronchiale Erkrankungen. Dennoch zählt Hedera zu den Giftpflanzen, was maßgeblich an dem toxischen Inhaltsstoff α-Hederin liegt. In hohen Dosen kann Efeuextrakt darum zu Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen, Herzrasen, Haut- und Schleimhautreizungen führen. Private Experimente mit Auszügen der Pflanze sind darum nicht empfehlenswert.

 

Efeu pflanzen – Standort und Ablauf

Efeu ist eine halbverholzende Kletterpflanze aus der Familie der Araliengewächse (Araliaceae) über 400 Jahre alt. Die Altersform gleicht im Wuchs eher einem Baum und ist deshalb auch als Arborescens bekannt. In jungen Jahren hingegen ist der Wuchs von Hedera mehr mit dem von Kletterpflanzen zu vergleichen.

Dank ihrer unzähligen Haftwurzeln findet die Pflanze sicheren Halt an so gut wie allen Oberflächen, weshalb sie vorwiegend als Fassadenbegrünung genutzt wird. Der Zierwert von Efeu entsteht vor allem durch seine handförmig gelappten Blätter, die artabhängig an das Blattwerk von Ahorn oder wildem Wein erinnern.

Eine interessante Besonderheit von Hedera ist, dass die Kletterpflanze schattige bis halbschattige Lagen bevorzugt und mit nur zwei bis drei Sonnenstunden täglich auskommt. Sie ist somit nicht nur ideal für lichtarme Zimmerstandorte, sondern auch für schattige Gartenbereiche, an denen sonst nichts gedeihen mag. Zudem verträgt Hedera kühle, luftige Standorte wesentlich besser als Sommerhitze. Mehr noch, setzen allzu sonnige Standorte die ansonsten gute Winterhärte der Pflanze bis -23 °C deutlich herab.

 

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Wilder Efeu ist aus wohlbekannten Gründen auch als Baumwinde bekannt | © Das Grüne Archiv

Der richtige Boden für Efeu

Das richtige Substrat für Hedera ist nährstoffreich, humos, frisch-feucht und gut durchlässig. Ein gewisser Kalkgehalt sowie eine sandig-lehmige Substratkonsistenz sollten ebenfalls nicht fehlen. Der pH-Wert des Bodens ist mit 5,3 bis 8 Punkten richtig bemessen. Da Efeu aufgrund seiner Haftwurzeln sehr ausladend wächst, ist des Weiteren ein gebührender Pflanzabstand zu Nachbargewächsen einzuhalten.

Soll Hedera als Fassadenbegrünung dienen, ist vorab die Stabilität der Bausubstanz zu überprüfen. Mit zunehmendem Alter können die stark verholzten Leittriebe des Efeus nämlich zu einem gewichtigen Wucherwuchs ausarten, dessen Haftwurzeln sich zielstrebig ihren Weg durch poröses Gemäuer, schlecht abgedichtete Fenster und lockere Hausfugen bahnen.

Pflanztipp: Schöne Gestaltungsmöglichkeiten bietet Efeu dank seiner Haftwurzeln für massive Fels- oder Steinmauern, Pergolen Zäune und Hänge. Einige verwenden Hedera auch als Baumberankung, Zimmerpflanze oder Dekorationselement für Beete, Balkone, Dachgärten und Gräber. Kurzum, es gibt eigentlich keine Begrünungsidee, die sich mit Efeu nicht umsetzen ließe. Eine besonders beliebte Art ist dabei der Gewöhnliche Efeu (Hedera helix).

Einzelheiten zum Standort für Efeu:

  • Efeu wird über 400 Jahre alt
  • 2 – 3 Lichtstunden pro Tag sind für Hedera völlig ausreichend
  • Kälte und Wind bekommen Hedera besser als Sonne und Hitze
  • die ist darum ideal für schattige bis halbschattige Standorte
  • Boden sollte nährstoffreich, humos, frisch-feucht und durchlässig sein
  • sandige Lehmböden mit leichtem Kalkgehalt sind optimal
  • pH-Wert des Bodens: sauer bis neutral, zwischen 5,3 und 8
  • Hedera helix ist ideale Zimmerpflanze
  • Blätterflor ist auch auf Balkon, Pergolen, Gräbern ansprechend
  • Haftwurzeln der Pflanze ermöglichen sehr ausladendenden Wuchs
  • Nachbarpflanzen darum in gebührendem Abstand pflanzen
  • Pflanzung als Fassadenbegrünung setzt stabile Bausubstanz voraus

 

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Gewöhnlicher Efeu (Hedera helix) | © Das Grüne Archiv

Pflanzanleitung für Efeu

Hedera zu säen ist eine langwierige und nicht immer von Erfolg gekrönte Angelegenheit. Wir raten deshalb zur Pflanzung von Containerware, die sie in jedem Pflanzenfachhandel erwerben können. Richtig eingepflanzt wird vorgezogener Efeu dann wie folgt:

1. Schritt – Wahl des Pflanztermins: Die Pflanzung von Hedera ist von März bis Oktober durchgehend möglich. Allerdings sollte in den ersten Wochen kein Frost auftreten, damit Hedera sicher und schnell im Boden anwachsen kann. Legen Sie den Pflanztermin daher am besten auf einen milden Tag nach den Eisheiligen. Sonneneinstrahlung und Hitze sollten sich zum Datum der Pflanzung in Grenzen halten.

2. Schritt – Bodenvorbereitung: Graben Sie bei Freilandpflanzung des Efeus ein Pflanzloch mit doppeltem Umfang des Wurzelballens aus. Der Aushub wird zur Grunddüngung mit Kompost oder Hornmehl sowie mit etwas Kalk angereichert. Leichte Sandbeimengungen und eine Kiesdrainage im Pflanzloch verbessern zusätzlich den Wasserablauf. Bei Topfpflanzungen ist es hingegen sinnvoll, Perlite oder Blähton ins Substrat zu mischen, um Staunässe zu vermeiden.

3. Schritt – Pflanzung des Efeus: Setzen Sie Hedera behutsam in das vorbereitete Pflanzloch und füllen Sie es mit Aushub auf. Der Pflanzabstand zu Artgenossen und anderen Pflanzen sollte mindestens 50 bis 80 cm betragen. Abschließend wird der Kletterbewuchs ausgiebig gewässert und mit einer Mulchschicht abgedeckt.

Kurzschritte zur Pflanzung im Überblick:

  • Pflanztermin: März bis Oktober
  • in den ersten Wochen nach der Pflanzung darf kein Frost auftreten
  • der Himmel sollte zum Pflanzzeitpunkt bewölkt, das Wetter mild sein
  • im Freiland ein Pflanzloch von doppelter Größe des Wurzelballens
  • Aushub kalken und mit Kompost oder Hornmehl anreichern
  • Sandbeimengungen und Kiesdrainage verbessern Wasserablauf
  • bei Pflanzung im Topf Substrat mit Blähton oder Perlit vermengen
  • Pflanzabstand im Freiland: 50 – 80 cm
  • nach der Pflanzung gut wässern 
  • evtl. Mulchschicht ausbringen

 

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Als Zimmerpflanze sorgt Efeu für magische Akzente | © Das Grüne Archiv

Efeu gießen und düngen

Damit der feuchtigkeitsliebende Efeu prächtig gedeiht, ist er hin und wieder auf manuelle Bewässerung angewiesen. Gießen Sie deshalb nach, sobald der Oberboden abgetrocknet ist. In anhaltenden Trockenphasen erhöht sich der Wasserbedarf von Hedera natürlich. Wurde bei der Pflanzung aber gemulcht, kann dies unnötige Verdunstung verringern. Wer seinen Efeubewuchs im Zimmer kultiviert, der muss dem Gewächs bei Temperaturen über 20 °C gelegentlich eine Sprühdusche mit kalkfreiem Wasser gewähren.

Freilandefeu versorgt sich am besten mit Kompost, der von Frühling bis Herbst alle 2 bis 4 Wochen an die Pflanze abgegeben wird. Hedera im Topf ist dagegen mit flüssigem Grünpflanzendünger zu versorgen. Wie oft und in welchen Dosen der Flüssigdünger an den Efeu ausgegeben wird, hängt von den Herstellerangaben ab.

Kurztipps zum Gießen und Düngen:

  • im Freiland vor allem bei Trockenheit regelmäßig gießen
  • Zimmerefeu ab 20 °C Raumtemperatur mit Wasser besprühen
  • im Garten verhindert Mulchschicht unnötige Verdunstung
  • bei Freilandkultur alle 2 – 4 Wochen etwas Kompost ausgeben
  • Hedera im Topf mit Flüssigdünger für Grünpflanzen versorgen

 

Efeu schneiden und vermehren

Schneiden muss man Efeubewuchs eigentlich nur aus Formgründen und um übermäßiger Verholzung vorzubeugen. Gerade bei Hauswänden sollten sich nicht zu viele dicke Leittriebe ausbilden, damit die Pflanze nicht zu stark wuchert. Zusätzlich sind ausgetrocknete und durch Wegfugen oder Ritzen brechende Triebe regelmäßig entfernen. Durchgeführt wird der Schnitt im Frühling, wobei Sie die Gartenschere gezielt, etwa 2 mm über einem Blattknoten ansetzen müssen.

Dekorieren lässt es sich mit Hedera wunderbar. Jedenfalls dann, wenn man davon absieht, Lebensmittel mit der Kletterpflanze zu verzieren. Hier könnten Giftstoffe in die Nahrung übergehen und für unschöne Nebenwirkungen sorgen. Verwenden Sie Efeu darum lieber für Blumengestecke oder Kränze. Bei Schneidarbeiten an Hedera sind darüber hinaus Schutzhandschuhe ratsam.

 

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Blüten- und Samenstand von Efeu | © Das Grüne Archiv

Vermehrung durch Stecklinge

Wer sich aus Efeu in kurzer Zeit eine üppige Fassadenbegründung ziehen möchte oder Ableger für weitere Standorte benötigt, kann im Frühjahr ein paar Kopfstecklinge entnehmen. Die Triebe sollten eine Länge von ca. 10 cm besitzen und bis auf das obere Blattpaar entlaubt werden. Anschließend stellen Sie den Steckling an einem hellen Standort ins Wasser.

Bereits ein Monat später sollte der Steckling erste Wurzeln austreiben. Haben diese eine Länge von etwa 3 cm erreicht, wird der Steckling eingetopft und konstant feucht gehalten. Gut gepflegt können die Stecklinge schon im nächsten Frühling an ihren Einsatzort im Garten umziehen.

Kurztipps zum Schneiden und Vermehren:

  • Schnittzeitpunkt: Frühling, zwischen März und April
  • an Häusern nicht zu viele Leittriebe ziehen
  • zusätzlich vertrocknete und stark wuchernde Triebe abschneiden
  • Pflanzenteile dabei bis auf 2 mm oberhalb eines Blattknotens einkürzen
  • Hedera ist giftig, daher bei Schneidarbeiten immer Handschuhe tragen
  • Efeudekoration nie mit Lebensmitteln in Kontakt kommen lassen
  • zur Vermehrung im Frühjahr 10 cm lange Kopfstecklinge schneiden
  • Steckling entlauben und ins Wasser stellen
  • danach an einem hellen Standort wurzeln lassen
  • ab einer Wurzellänge von 3 cm in Topf pflanzen
  • danach weiter feucht halten
  • im nächsten Frühjahr Stecklinge dann in Garten auspflanzen

 

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Efeuranke | © Das Grüne Archiv

Interessante Arten der Gattung Hedera

Die etwa 17 Arten der Hedera unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Wuchshöhe, Blattform und tatsächlichen Winterhärte sehr. Ihre Blüten hingegen besitzen durchgehend einen doldigen Wuchs sowie eine gelbgrüne Farbe. Sie sind sehr unscheinbar und daher wenig dekorativ. Auch blüht Efeu frühestens nach 8 bis 10 Jahren, weshalb er vorrangig als Blattschmuckpflanze genutzt wird. Die schönsten Varianten für Haus und Garten haben wir nachstehend für Sie aufgeführt:

SorteBeschreibung
Gewöhnlicher Efeu
Hedera helix
Blütezeit: September bis Oktober
Blattschmuck: dunkelgrüne und rundgelappte Blätter, oft mit ziervollen weißen Blattnerven
Wuchshöhe: 20 bis 40 m
Herkunft: Mitteleuropa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -23 °C winterhart; schmiegt sich gerne an Rotbuchen und ist eine beliebte Fassadenbegrünung; Efeublätter färben sich im Herbst eindrucksvoll Rot
gute Sorten: 'Adam', 'Arborescens', 'Atropurpurea', 'Erecta', 'Feather', 'Glacier', 'Goldherz', 'Helix', 'Jubilee', 'Luziana', 'Luzii', 'Minima', 'Nastasja', 'Sagittifolia'
Irischer Efeu
Hedera hibernica
Blütezeit: September bis Oktober
Blattschmuck: rotgrüne, großlappige Blätter mit hellgrüner Blattzeichnung
Wuchshöhe: 2 bis 10 m
Herkunft: Irland, Europa
Eignung für Kultivierung: gut
Besonderheiten: bis -18 °C winterharter Zwergefeu; ideal als Strauchpflanzungen oder Bodendecker
gute Sorten: 'Arbori Compact', 'Digitata', 'Irish Arborescent', 'Maculata', 'Sulphurea'
Japanischer Efeu
Hedera rhombea
Blütezeit: August bis Oktober
Blattschmuck: dunkelgrüne Blätter mit teils spitz gelappten Blatträndern
Wuchshöhe: 1 bis 3 m
Herkunft: Japan, Asien
Eignung für Kultivierung: gut
Besonderheiten: bis -18 °C winterhart; als Zwergefeu gut geeignet für Zimmer- und Topfpflanzungen
Kolchischer Efeu
Hedera colchica
Blütezeit: Juli bis Oktober
Blattschmuck: grüne, breitovale bis herzförmige Blätter, die nur sehr schwach gelappt sind
Wuchshöhe: 2 bis 10 m
Herkunft: Arabische Halbinsel
Eignung für Kultivierung: gut
Besonderheiten: bis -18 °C winterhart; verträgt Staunässe sehr schlecht; gut für Wintergärten oder als Zimmerpflanze geeignet
gute Sorten: 'Arborescens', 'Conglomerata', 'Glacier', 'Goldefeu', 'Goldheart', 'Green Feather', 'Jubilee', 'Pedata', 'Sulphur Heart'

 

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Bei guter Pflege befallen Hedera nur wenige Schadbilder. Lästig werden könnten unter Umständen Rote Spinnmilben, Thripsen und Dickmaulrüssler. Jedoch können Gartenvögel und der gezielte Einsatz von Nützlingen wie Florfliegen, Schlupfwespen und Marienkäfer die Schädlinge gut in Schach halten.

 

Fazit

In Schattiger Lage verschönert Efeu als Fassadenbegrünung nicht nur kahle Hauswände. Auch lichtarme Beete, Balkon- und Zimmerstandorte können von einer Ppflanzung profitieren. Der schmuckvollen Efeublätter kaschieren wunderbar kahle Stellen und ist dabei relativ pflegeleicht. Es sei allerdings erwähnt, dass Hedera bis zu 400 Jahre alt werden kann und sich unbeaufsichtigt gerne eigene Wege durch den Garten bahnt.

Ungewollter Triebwuchs muss darum oftmals durch gezielten Rückschnitt eingedämmt werden. Da Efeu eine Giftpflanze ist, sollte Sie die Pflanze außer Reichweite von Kindern und Haustieren kultivieren. Das Tragen von Schutzhandschuhen bei Arbeiten an der Pflanze ist empfehlenswert.


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