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Futterwiese anlegen – Infos und Tipps

Wer sein Heim mit Nutztieren wie Kühen, Pferden oder Schafen teilt, der muss zwangsläufig über das Anlegen einer Weide als Futterfläche nachdenken. Ebenso profitieren Haustiere wie Hasen oder Hühner von einer eigenen Futterwiese, sind die hier wachsenden Gräser und Wildkräuter doch das einzige Futter, das den Kleintieren als Alleinfuttermittel dienen kann.

Insgesamt sind Futterwiesen die bisweilen einfachste und natürlichste Art und Weise, pflanzenfressende Tiere zu ernähren. Dabei unterscheiden sich die Futterflächen von gewöhnlichen Blumenwiesen in vielen Punkten. Aus diesem Grund hier ein Spezialbeitrag für alle, die eine Futterwiese anlegen möchten.

 

Was genau ist eine Futterwiese?

Die Futterwiese gehört zur Gruppe der Feuchtwiesen und war früher in der Landwirtschaft ein fester Bestandteil zur Versorgung von Nutzvieh. Dabei gibt es Futterwiesen sowohl in landwirtschaftlich genutzten Tälern, als auch an Berghängen, wo sie gemeinhin auch als Almen bekannt sind. Selbst in manchen Gärten lassen sich zur Tierversorgung genutzte Feuchtwiesen heute noch finden, wobei sie hier eher als Wildblumenwiese gehalten werden. Grundsätzlich ist dabei zwischen drei Formen der Futterwiese zu unterscheiden:

  • Mähwiese: Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei dieser Futterwiese um eine Schnittwiese, deren Futterpflanzen mit einer Mähmaschine manuell abgetragen und dann an die Tiere verfüttert werden. Hierzu gibt es EU-weit gesetzliche Vorschriften, denn landwirtschaftlich genutzte Mähwiesen gelten als Biodiversitätsflächen. Mindestens 5 % dieser Flächen müssen laut Gesetz bis Ende Juni ungemäht bleiben, um Nützlingen wie Schmetterlingen, Bienen und Hummeln die Gewinnung von Nektar durch Blütenpflanzen zu ermöglichen. Geeignet ist die Mähwiese vor allem für Steilhänge in Gebirgslage, wo sich Kühe und ähnlich großes Nutzvieh nur schwer zum Weiden hinführen lässt.
  • Weide: Futterwiesen in Form von Weideflächen sind sogenannte Dauerwiesen. Sie werden nicht gemäht, sondern ausschließlich durch das Weiden der Tiere kurzgehalten. Hier steht das Vieh also tagtäglich auf der Wiese und organisiert sich sein Futter selbst. Allerdings ist Weideland fast ausschließlich in Talregionen oder in verhältnismäßig flacher Hügellandschaft zu finden. Einzig Ziegen erlauben eine Beweidung auch in höheren Lagen, da sie im steilen Gelände gemeinhin keine Probleme haben.
  • Kleintier- oder Wildblumenwiese: Für Kaninchen, Hasen und Mehrschweinchen, ebenso wie für Hühner, Enten und Gänse eignet sich eine Wildblumenwiese besonders gut. Sie funktioniert nach dem Prinzip einer gewöhnlichen Blumenwiese, wobei auch gerne Wildkräuter und Sauergräser gepflanzt werden dürfen. Geht es um die Pflege, so haben Besitzer einer Blumenwiese die freie Wahl zwischen Mähen und Stehenlassen. Spezielle Vorschriften seitens des Gesetzgebers gibt es hier für gewöhnlich nicht.

 

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Wer eine Futterwiese anlegen möchte, orientiert sich dabei am besten am Vorbild der Wildblumenwiese | © Das Grüne Archiv

Futterwiese anlegen – hierauf ist zu achten

Bevor Sie Ihre Futterwiese anlegen können, müssen Sie sich natürlich für eine der drei oben genannten Wiesenformen entscheiden. Soll es eine weitläufige Dauer- oder Mähwiese werden, deren Futtererzeugnisse großen Paarhufern ein genüssliches Schmausen ermöglicht? Oder denken Sie doch eher an eine Wildblumenwiese für Kleintiere auf begrenztem Raum? Ist letzteres der Fall, können Sie im Grunde ähnlich vorgehen, wie beim Anlegen einer gewöhnlichen Blumenwiese. Bei großen Feuchtwiesen ist dagegen etwas mehr zu berücksichtigen:

 

Gesetzesgrundlage für Futterwiesen

Liegt für das Wiesenareal ein Pachtvertrag vor, so muss vor dem Anlegen der Nutzfläche zunächst eine Erlaubnis vom Pächter eingeholt werden. Auch folgt das Bewirtschaften großer Feuchtwiesen europaweit gesetzlichen Bestimmungen, denn diese gelten als sogenannte Biodiversitätsflächen und gehören damit zu den geschützten Naturbiotopen. Um sich ausreichend schlau zu machen, hilft ein Blick in das Bundesnaturschutzgesetz. Daneben kann ein Beratungsgespräch im zuständigen Landratsamt Ihres Bezirks Unklarheiten schnell beseitigen.

 

Grünlanderneuerung für Futterwiese vor dem Anlegen

Damit auf der Futterwiese auch wirklich nur jene Gewächse gedeihen, die als Futterpflanzen verwendet werden sollen, muss das Wiesenareal von Grund auf erneuert werden. Bei einer kleinen Wildblumenwiese genügt hier das gewohnte, tiefgründige Umgraben des Bodens, sowie das Entfernen von Unkraut und Störhindernissen mit Hilfe von Schaufel und Hacke. Mähwiesen und Weiden müssen hingegen großflächig umgepflügt werden. Üblicherweise werden hier Eggen, Grubber und Mulchgeräte verwendet, um den Boden ausreichend vorzubereiten.

Wer noch keine Erfahrung im Umgang mit diesen Pfluggeräten hat, sollte sich am besten im Fachverleih nach einem geeigneten Gerät erkundigen. Nach der Bodenvorbereitung ist das Substrat dann im günstigsten Fall feinkrümelig und gut abgesetzt. Durchgeführt wird die Grünlanderneuerung idealer Weise im Sommer oder Herbst.

Tipp: Man kann zur Vorbereitung einer Grünfläche für eine Futterwiese im Übrigen auch ganz einfach mit der Anlage einer Rasenfläche beginnen. Die hier verwendeten Grassorten sind in der Regel auch auf der Futterwiese zu finden. Anstatt sie wie beim Rasen regelmäßig abzumähen, lässt man die Gräser in diesem Fall aber auswachsen. Zusätzliche Wiesenkräuter können Sie dann ergänzend einsäen.

 

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Ein klassisches Rasengras auf der Futterwiese: der Rotschwingel | © Das Grüne Archiv

Düngung der Futterwiese nach dem Anlegen

Schon während der Bodenvorbereitung ist bei Futterwiesen eine erste Grunddüngung sinnvoll. Diese erfolgt zum einen mit im Handel erhältlichen Wirtschaftsdünger, zum anderen mit Kalk. Wieviel Wirtschaftsdünger auszubringen ist, richtet sich nach den Herstellervorgaben. Der Kalkgehalt jedoch sollte in jedem Fall 1500 bis 2000 kg pro Hektar betragen.

Danach werden Futterwiesen maßgeblich mit Stickstoff, also entweder mit Jauche oder handelsüblichem Stickstoffdünger gedüngt. Als Richtwert gilt hier eine Menge von 40 bis 60 kg reinem Stickstoff pro Hektar. Um die genaue Stickstoffmenge zu berechnen, nutzen viele Landwirte den LK-Düngerrechner, zu dessen Download sie hier gelangen.

 

Aussaat der Futterpflanzen

Im Sommer, wenn Futterwiesen sehr trocken stehen, wird das Saatgut am besten durch Drillsaat ausgebracht. Beim Anlegen von Futterwiesen im Herbst, wo die Niederschlagsmenge deutlich höher ausfällt, ist hingegen eine Breitsaat empfehlenswert. Ungeachtet der Vorgehensweise muss der Boden für die Aussaat aber gut abgetrocknet sein, um einer zu starken Bodenverdichtung und dadurch entstehenden Ertragsausfällen vorzubeugen.

Die ideale Saattiefe für Futterwiesen beträgt zwischen 0,5 und 1 cm. Die Menge an ausgebrachten Deckfrüchten (Futtergräsern) ist mit 60 bis 70 kg pro Hektar gut bemessen. Mähwiesen werden nach der Aussaat noch abschließend gewalzt, um einen bestmöglichen Bodenschluss zu erzielen. Auf Weiden reicht eine Hufkultivierung, was bedeutet, dass der Huftritt von Nutzvieh die Walzarbeit ersetzt.

 

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Das Kultkraut auf der Futterwiese: der Wiesen-Klee | © Das Grüne Archiv

Pflege und Nachsaat bei Futterwiesen

Auch wenn Weiden überwiegend durch Abfraß der Tiere gekürzt werden, ist ein Reinigungsschnitt dennoch notwendig, um übermäßiger Verunkrautung vorzubeugen und für eine gleichmäßige Verteilung von Nährstoffen zu sorgen. Diese Pflegemahd beinhaltet sowohl das gleichmäßige Zurückschneiden und Mulchen der Weidereste, als auch das Striegeln und Eggen der Wiesenfläche.

Durchgeführt wird der Schnitt am besten alle zwei Jahre. Geeignete Hilfsmittel für den Schnitt sind sowohl bei Weiden als auch bei Mähwiesen Motormäher (bei ebenen Flächen) oder Motorsensen (bei steilen Hangflächen und Almen). Der beste Zeitpunkt für die Pflegemahd ist der Frühling. Des Weiteren ist bei Futterwiesen für gewöhnlich eine Einsaat notwendig, um etwaige Pflanzlücken auf der Wiese zu schließen. Sie kann von Frühling bis Sommer stattfinden. Bei Mähwiesen ist der alljährliche Schnitt ein Standardverfahren und erübrigt daher den Reinigungsschnitt.

 

Futterwiese anlegen – die richtige Bepflanzung

Welche Pflanzen für Ihre Futterfläche geeignet sind, hängt stark von den Tieren ab, denen das Futter dienen soll. Auch ist bei der Gräserwahl einiges zu beachten, denn hier unterscheiden sich Mähwiesen und als Weiden gehaltene Dauerwiesen enorm.

Grundsätzlich sollten Sie bei der Futterwiesenbepflanzung aber nicht ausschließlich auf Wiesengräser setzen. Üblicher Weise wird eine Mischung aus Gräsern und Leguminosen empfohlen, um den Ertragreichtum zu verbessern und einem erhöhten Schadbildbefall durch Monokultur vorzubeugen. Zudem bergen auch manche Wiesenkräuter und Wiesenblumen wertvolle Nährstoffe, welche die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere unterstützen.

 

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dürfen auf der Futterwiese nicht fehlen: Hülsenfrüchte (Leguminosen) wie die Ackerbohne sind wertvolle Futterpflanzen | © Das Grüne Archiv

Ebenfalls wichtig ist eine ausgewogene Pflanzenmischung für die Artenvielfalt der Futterwiesen. So sind blütenreiche Kräuter und Blumen, die in Feuchtwiesenbiotopen gedeihen, heutzutage oftmals wichtige Nahrungsquellen für gefährdete Vogel- und Nützlingsarten. Ebenso findet manch seltene Pflanze auf Feuchtwiesen eine sichere Zuflucht. Als Orientierungshilfe für eine ausgewogene Mischung wird gemeinhin ein Anteil von:

  • 50 – 60 % Gräsern
  • 10 – 30 % Leguminosen
  • 10 – 30 % Kräutern und Futterblumen

 

Mähwiese

Da die Mähwiese nicht von Tieren betreten, sondern die Futterpflanzen lediglich abgemäht werden, sind trittempfindliche Horstgräser hier wunderbar geeignet. Gemäß ihres Namens wachsen diese Gräser in Horsten und werden etwa 60 bis 100 cm hoch. Allerdings vermehren sich Horstgräser nur sehr begrenzt durch Nebentriebe, weshalb sie nach der Mahd regelmäßig neu ausgesät werden müssen. Dies gilt insbesondere dann, wenn neben horstbildenden Gräsern auch wichtige Futterkräuter und Blumen auf der Mähwiese Platz finden sollen.

Die am häufigsten kultivierten Horstgräser sind Glatthafer, Goldhafer, Knaulgras, Timothe, Raygras und Wiesenfuchsschwanzgras. Zwischen den Gräserhorsten können dann für Mähwiesen geeignete Leguminosen, Futterkräuter und Wiesenblumen eingesät werden. Zu ihnen gehören:

Bachnelkenwurz, Gänseblümchen, Knabenkraut, Kuckuckslichtnelke, Margeriten, Schachtelblume, Schlangenknöterich, Sumpfdotterblume, Tobinambur, Weißklee, Wicken, Wiesenglockenblume, Wiesensalbei, Wiesenschaumkraut, Wilde Möhre

 

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Wiesen-Lieschgras auf der Hochlandweide | © Das Grüne Archiv

Weide

Weideflächen müssen von Natur aus robuster sein als die trittempfindliche Mähwiesen. Immerhin sollen auf den Dauerwiesen täglich schwergewichtige Nutztiere stehen. Horstgräser sind für diese Form der Futterwiesen daher nicht geeignet. Setzen Sie stattdessen auf sogenannte Weidegräser wie Englisches Raygras, Kammgras und Wiesenrispe. Sie erreichen mit etwa 30 bis 60 cm eine deutlich geringere Wuchshöhe als Horstgräser und zeichnen sich dadurch aus, dass sie durch den Huftritt der Tiere überhaupt erst eine dichte Grasnarbe ausbilden.

Als Übergangsgräser können Sie aber dennoch Glatthafer, Goldhafer, Knaulgras und Wiesenfuchsschwanz, oder robustere Gräser wie Lieschgras, Rotschwingel, Straußgras, Weidelgras und Wiesenschwingel verwenden. Als Kräuter- bzw. Blumenanteil empfehlen sich für Weiden:

Ackerbohnen, Anis, Erbsen, Fenchel, Gänseblümchen, Kamille, Kammgras, Klee, Kümmel, Luzerne, Minze, Pastinak, Seradella, Spitzwegerich, Wicken, Wiesenknopf, Wilde Möhre

 

Kleintierwiese

Die Wildblumenwiese für Kleintiere ist der Weide in Sachen Gräserwahl sehr ähnlich. Von Glatt- und Goldhafer über Rispen- und Schwingelgräser bis hin zu Kammgras kommen hier nahezu dieselben Gräser in Betracht. Zusätzlich sind Sauergräser wie Seggen eine gute Empfehlung, denn diese schmecken den kleinen Tierchen besonders gut.

Geht es um Futterkräuter, so ist auf der Kleintierwiese deutlich mehr erlaubt. Selbst Salatpflanzen wie die Wegwarte sind im Futterbestand der Wildblumenwiese durchaus erlaubt. Insgesamt können Sie auf folgende Gewächse zurückgreifen:

Beinwell, Bohnenkraut, Breitwegerich, Brennnessel, Dill, Ehrenpreis, Fenchel, Flockenblume, Gänseblümchen, Gänsedistel, Gänsefingerkraut, Giersch, Hirtentäschel, Kamille, Kerbel, Klee, Kornblume, Knoblauchsrauke, Labkraut, Löwenzahn, Luzerne, Malve, Melisse, Petersilie, Ringelblume, Salat, Sauerampfer, Schafgarbe, Spitzwegerich, Storchschnabel, Taubnessel, Vogelmiere, Wegwarte, Wiesenkerbel, Wiesenknopf, Wiesensalbei, Wilde Möhre, Wicken

 

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dekorativ und nahrhaft zugleich: die Schwarze Flockenblume| © Das Grüne Archiv

Vorsicht: Wiesenunkräuter

Kräuter und Blumen, die im Garten oder auf der Blumenwiese gerne bewusst gepflanzt werden, sind im Bereich der Futterwiese nicht selten als Wiesenunkraut gefürchtet. Der Begriff bezeichnet Pflanzen, die durch ihr aggressives Wachstum wichtige Futterpflanzen verdrängen, ohne dabei selbst einen bestimmten Futterwert für Tiere zu haben. Manches Wiesenunkraut ist sogar giftig und kann somit die Gesundheit der Tiere schädigen.

Zu unterscheiden ist aber auch hier häufig nach der Art der Futterwiese, denn was auf Wildblumenwiesen für Kleintiere durchaus als Futterpflanze akzeptabel ist, stellt auf Futterwiesen für Huftiere oder Almen mit begrenzter Mähfähigkeit eine ernste Gefahr dar. Gelegentlich sorgen ungeeignete Pflanzen hier sogar dafür, dass Kühe und Co. das Weiden vollständig verweigern. Hier ein kleiner Überblick zu den wichtigsten Unkräutern:

  • ungiftige Wiesenunkräuter: Ampfer, Bärenklau, Geißfuß, Giersch, Johanniskraut, Löwenzahn, Pippau (v.a. Wiesenpippau), Schafgarbe, Spitzwegerich, Rispe, Trepse, Wiesenkerbel, Wiesenkümmel
  • giftige Wiesenunkräuter: Herbstzeitlose, Germer, Farne, Klappertopf, Kreuzkraut, Hahnenfuß, Hauhechel, Wolfsmilch

 

Wiesenunkräuter auf der Futterwiese beseitigen

Bekämpfen lassen sich die Unkräuter im Ernstfall am besten gegen Spätsommer bis Herbst bei einer wüchsigen Witterung mit Mindesttemperaturen von 25 °C. Manche Wiesenbesitzer gehen hier mit gesetzlich zugelassenen Herbiziden wie Dicopur M, Harmony SX, Hoestar, Simplex oder Roundup gegen die lästigen Problempflanzen vor. Gerade Simplex und Roundup sind meist sehr effizient, haben allerdings den Nachteil, dass sie auch gegen den als Futterpflanze hochgeschätzten Klee arbeiten.

 

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nicht nur den Tieren zuliebe: auf der Futterwiese allenfalls natürliche Herbizide einsetzen | © Das Grüne Archiv

Alternativ können Sie Wiesenunkraut deshalb auch mitsamt der Wurzel ausreißen und die kahlen Stellen dann gezielt mit konkurrenzstarken Futtergräsern wie Englischem Raygras oder Knaulgras neu besäen. Ergänzend sollte man die Wiese für die nächsten Jahre besonders häufig abmulchen oder abmähen, was ein übermäßiges Aussaamen der Unkräuter verhindert.

Unkrauttipp: Wer eine Futterwiese schon beim Anlegen gegen Unkräuter wappnen möchte, sollte auf die richtige Bodenzusammensetzung achten. Gezielte Düngung mit Stickstoff verändert die Bodenzusammensetzung oft sehr erfolgreich zum Nachteil der Wiesenunkräuter. Auch treiben wuchsstarke Gräser so wesentlich schneller nach und verdrängen die Problempflanzen damit binnen kürzester Zeit. Bei der Ausbringung von Herbiziden sollte gewartet werden, bis die Unkräuter ausreichend Blattmasse gebildet haben. Nur dann nehmen die Pflanzen ausreichende Mengen des herbiziden Wirkstoffes auf, um abzusterben.

 

Fazit

Auch wenn Futterwiesen in gewisser Weise mit Wildblumenwiesen zu vergleichen sind, folgen sie an vielen Stellen doch unterschiedlichen Pflanzrichtlinien. Nicht nur, dass als Futterwiesen geführte Dauerwiesen europaweit unter Naturschutz stehen und damit nur bedingt eigenwillig angelegt werden dürfen.

Darüber hinaus gibt es auch bei der Pflanzenwahl einiges zu beachten, wenn Sie eine Futterwiese anlegen möchten. Denn Tiere fressen nicht alles und einige Gewächse können bei ungünstigem Saatverhältnis zu Wiesenunkräutern mutieren. In solch einem Fall ist der Futterertrag der Wiesen, im Falle von Giftpflanzen sogar die Gesundheit der Tiere gefährdet. Halten Sie sich beim Anlegen von Futterwiesen deshalb unbedingt an geltende Richtlinien, damit die Wiese auch wirklich ihren Zweck erfüllt.

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