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Geranien (Pelargonien) pflanzen – Pflege, Schnitt und Sorten

8 Minuten Lesezeit

Der hohe Zierwert der auch als Geranie bekannten Pelargonie (Pelargonium) entsteht vor allem durch die schmuckvollen Doldenblüten ihrer Arten. Dabei faszinieren Geranien mal mit weißen, gelben oder lachsfarbenen, mal mit rosavioletten und roten oder auch mit mehrfarbigen Blüten. Einige Geranien besitzen sogar auffällige Blütenzeichnungen oder fallen durch einen außergewöhnlich aromatischen Duft auf.

Eine regelrechte Kunst ist es dabei jedoch, die mäßig frostharten Pelargonien zu überwintern, damit ihre Blütenpracht auch im nächsten Jahr wieder den Garten ziert. Erfahren Sie deshalb hier, was Sie beim Überwintern, aber auch bei der Pflanzung und Pflege von Pelargonium beachten sollten.

 

Unterschied zwischen Pelargonien und Geranien

Der Begriff „Geranien“ als Synonym für Pelargonien sorgt immer wieder für Verwirrung. Denn eigentlich gebührt dieser Name den als Storchschnabel bekannten Arten der echten Gattung Geranium. Allerdings wurden Pelargonien und Geranien bis weit ins 18. Jahrhundert selbst von namhaften Botanikern als eine Gattung angesehen.

Inzwischen bilden beide Stauden jedoch zwei eigenständige Gattungen, sodass der nach wie vor umgangssprachlich gebräuchliche Begriff ‚Geranie‘ für Arten der Pelargonium eigentlich überholt ist. Doch sogar im Gartenfachhandel sind noch heute oftmals beide Pflanzen als Geranien erhältlich, weshalb Sie sich vor einem Kauf immer informieren sollten, ob es sich bei den Stauden um Pelargonien oder Storchschnäbel handelt.

Tipp: Ein kleine Hilfe ist es hier, zwischen Pelargonie als Balkongeranie und Storchschnabel als Gartengeranie zu unterscheiden. Denn während der heimische Storchschnabel auch mehrjährig im Freiland stehen kann, benötigen Pelargonien als Tropenpflanzen bei uns einen guten Winterschutz. Zudem besitzen zumindest die Wildformen der Pelargonien gut erkennbare, zygomorphe Blüten und weichen damit klar von den Radblüten der Storchschnäbel ab.

 

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Die zygomorphen Blüten der Afrikanischen Kap-Pelargonie (Pelargonium echinatum) | © Das Grüne Archiv

Pelargonien pflanzen – Standort und Ablauf

Wie der Storchschnabel zählt auch die Pelargonie zu den Storchschnabelgewächsen (Geraniaceae). Auch sind beide Gewächse gleichermaßen als Zierpflanzen sehr beliebt, was gewiss an ihren ähnlich schmuckvollen Blüten liegt. In ihren Standortbedingungen, ebenso wie in ihren klimatischen Schmerzgrenzen sind Pelargonium und Geranium jedoch grundverschieden.

So ist die aus Afrika stammende Pelargonie im Gegensatz zum heimischen Storchschnabel beispielsweise nicht winterhart. Auch reagieren die Blüten von Pelargonium sehr empfindlich auf Starkwind und Niederschlag. Die Pflanze freut sich deshalb sehr über geschützte Standorte, die sich bei schlechter Witterung leicht versetzen lassen (z.B. Balkonkasten oder Pflanzkübel). Üblicherweise werden Arten des Pelargonium daher als Balkonpflanzen kultiviert, wohingegen Arten des Geranium häufig als Gartenstauden zum Einsatz kommen.

 

Standort und Boden für Geranien

Was den Standortboden für Geranien der Gattung Pelargonium angeht, so bevorzugen die Pflanzen Substrate, die mit zuvor organischen Nährstoffquellen angereichert wurden. Die Böden sollten frisch-feucht, sowie sandig-lehmig sein und einen schwach sauren pH-Wert von 5,5 bis 6 aufweisen. Wenn der Boden dann noch ausreichend durchlässig ist und sich in sonniger bis halbschattiger Lage befindet, fühlen sich Pelargonien rundum wohl.

Pflanztipp: Als Beetnachbarn für Geranien bieten sich andere Stauden mit Zierwert an. Denkbar sind zum Beispiel Nachbarschaften mit Fuchsien, Lobelien, Petunien und Schleierkraut an.

Einzelheiten zum Standort für Pelargonien:

  • geschützte Standorte für Geranien der Gattung Pelargonium
  • als afrikanische Blütenstauden sind die Pflanzen nicht winterhart
  • Kübelpflanzung vereinfacht Winter- und Schlechtwetterschutz
  • für Geranien Standorte in der Sonne oder im hellen Halbschatten wählen
  • nährstoffreiches, frisch-feuchtes, sandig-lehmiges Substrat
  • auch gute Bodendurchlässigkeit ist für die Balkonpflanzen wichtig
  • pH-Wert des Bodens: schwach sauer, zwischen 5,5 und 6
  • Beetnachbarn: Fuchsien, Lobelien, Petunien, Schleierkraut

 

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Klassische Geranienpflanzung auf der Fensterbank | © Jutta Lieb

Pflanzanleitung für Pelargonien

1. Schritt – Pflanztermin für Pelargonien: Eingepflanzt werden Geranien als Balkonpflanzen gegen Mai. Hier ist es meist bereits warm genug, damit sich die exotischen Blümchen auch bei uns wohl fühlen. Die letzten Spätfröste sind selbstverständlich abzuwarten, weshalb wir die Monatsmitte empfehlen, um sicher zu gehen. Gekauft werden darf Containerware des Pelargonium erst unmittelbar vor der Pflanzung, da er so schnell wie möglich ins freie Licht müssen.

2. Schritt – Bodenvorbereitung: Um den Nährstoffgehalt des Bodens langfristig zu erhöhen, kann es bei Geranien der Gattung Pelargonium nicht schaden, die Erde vor der Pflanzung mit etwas Kompost oder Vogelguano anzureichern. Das Untermischen von Sand, sowie das Einbringen einer Drainage-Schicht in den Topf bzw. Kasten sind ebenfalls sinnvoll.

3. Schritt – Balkongeranien pflanzen: Setzen Sie einzelne Exemplare der Balkonpflanzen in einem Abstand von 20 bis 25 Zentimetern zu Artgenossen und Nachbargewächsen. Besonders schön kommen die Pflanzen auch in Grüppchen zu je 3 bis 5 Pflanzen zur Geltung. Sobald die Pelargonien eingepflanzt sind, werden sie abschließend noch gegossen. Bewässern Sie bitte bodennah und nicht mit Sprühaufsatz, da ansonsten die Blüten der Geranien schnell durch Nässe verkleben.

Kurzschritte zum Pflanzen im Überblick:

  • Pflanztermin für Pelargonium: Mitte Mai, nach den letzten Spätfrösten
  • die Balkongeranien erst kurz vor der Ausbringung ins Freiland kaufen
  • Boden vor der Pflanzung mit Kompost oder Guano anreichern
  • gute Drainage im Topf- bzw. Kastenboden muss gewährleistet sein
  • Pflanzabstand beig Pelargonium: 20 – 25 cm
  • Gruppenpflanzungen zu je 3 -5 Pflanzen sind sehr ansprechend
  • Angießen erfolgt bodennah ohne die Blüten mit Wasser zu benetzen

 

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Blütenstand der Geranie | © Jutta Lieb

Pelargonien gießen und düngen

Balkongeranien schätzen im Allgemeinen eine gewisse Grundfeuchte am Standort und vertragen großzügige Wassergaben. Allerdings kann schwere Nässe schnell zu Faul- und Pilzkrankheiten am Pelargonium führen, weshalb ein guter Wasserablauf garantiert sein muss. Auch zu häufige Wassergaben sind zu vermeiden, damit keine Staunässe die Pflanzen schwächt.

Für gewöhnlich haben Arten des Pelargonium sehr gute Wasserspeicherfähigkeiten, weshalb es nichts ausmacht, wenn die Balkonpflanzen kurzfristigen Trockenphasen ausgesetzt sind. Mit Ausnahme des Sommers natürlich, hier muss Pelargonium gelegentlich sogar zweimal pro Tag gegossen werden.

Sofern bei der Pflanzung kein Langzeitdünger ausgebracht wurde, können Sie zur Düngung der Stauden speziellen Geranien- oder Pelargoniendünger in flüssiger Form nutzen. Da die blütenreichen Balkonpflanzen sehr nährstoffhungrig sind, gibt man alle 7 bis 14 Tage etwas Flüssigdünger mit ins Gießwasser. Einer lang anhaltenden und üppigen Blütenpracht sollte dann nichts mehr im Wege stehen.

Kurztipps zur Bewässerung und Düngung:

  • Pelargonium benötigt viel Wasser und ausreichend Nährstoffe
  • Beim Gießen dennoch nicht überwässern und Staunässe vermeiden
  • in heißen Monaten können täglich zwei Wassergaben nötig werden
  • ohne Bodenoptimierung vor der Pflanzung ist Düngung essenziell
  • hierzu am besten flüssigen Geranien- oder Pelargoniendünger nutzen
  • Flüssigdünger alle 1 – 2 Wochen mit ins Gießwasser der Geranie geben
  • zur Dosierung Herstellerangaben berücksichtigen

 

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Für eine üppige Blütenpracht: Geranien müssen vor allem während der Blütezeit regelmäßig gedüngt werden | © Jutta Lieb

Pelargonie schneiden und vermehren

Während der Vegetationsphase sind bei Arten des Pelargonium maßgeblich welke Pflanzenteile zu schneiden. Ein umfangreicher Schnitt erfolgt dann erst, wenn die Pflanzen im Herbst zum Überwintern ins Haus geholt werden.

Schneiden Sie Ihre Pelargonien hier um ein Drittel zurück und entfernen Sie alle Blätter von den Pflanzen. Nachdem der Winter überstanden ist, erfolgt dann ein zweiter Schnitt im Spätfrühling, etwa gegen Ende April. Hier werden Wintertriebe und durch den Herbstschnitt entstandene, vertrocknete Schnittstellen abgetragen.

Vermehrung durch Stecklinge: Die Aussaat von Geranien- bzw. Pelargoniensamen ist hierzulande nicht besonders erfolgversprechend. Was Sie aber tun können ist, Ihren Pelargonium durch Stecklinge zu vermehren. Die Stecklingsvermehrung startet im Sommer und endet Herbst, wenn der nun gut entwickelte Steckling zum Überwintern eingeholt wird.

Kurztipps zu Schnitt und Vermehrung:

  • während Vegetationsphase welke Blüten an Pelargonium entfernen
  • im Herbst Stauden zum Überwintern um ein Drittel kürzen
  • Blätter sind vor dem Winterschutz ebenfalls zu entfernen
  • im folgenden Spätfrühling Wintertriebe und alte Schnittstellen kürzen
  • Vermehrung durch Aussaat bei Arten des Pelargonium problematisch
  • Geranie daher lieber im Sommer durch Stecklinge vermehren
  • die Stecklinge werden im Herbst wie die Mutterpflanze überwintert

 

Pelargonien überwintern – so klappt’s

Auch wenn einige Pelargonien Minusgrade bis -7 °C aushalten, reicht das doch nicht aus, um mitteleuropäische Winter zu überstehen. Eine Geranie der Gattung Pelargonium ist deshalb meist frostfrei im Haus zu überwintern. Dabei muss die Geranie entweder hell, bei Temperaturen zwischen 5 und 10 °C im Topf, oder wurzelnackt im Dunkeln gelagert werden. Als Raumklima empfehlen sich in letzterem Fall Temperaturen von 5 bis 7 °C.

Ob im Topf oder wurzelnackt, um Geranien erfolgreich zu überwintern, gibt es einige Dinge zu beachten, die wir Ihnen in unserem Ratgeber zum Winterschutz für Geranien näher erläutern möchten. Hier finden Sie auch nützliche Tipps zum richtigen Herbstschnitt, der unerlässlich für eine erfolgreiche Überwinterung der Stauden ist.

Nach dem Winter ist des dann wichtig, die Geranie sanft an die veränderten Temperatur- und Lichtverhältnisse des Spätfrühlings zu gewöhnen. Wir raten diesbezüglich zu einem vorübergehenden Standort in Fensternähe. Tagsüber können Sie die Pelargonien dann schon einmal vorsichtig Frischluft schnuppern lassen. Nachts ist aber zumindest für die ersten zwei Wochen noch ein Zimmerstandort angesagt.

 

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Originelle Crispum-Hybride: die Knutschfleck-Geranie Bicolor | © Jutta Lieb

Interessante Arten der Gattung Pelargonium

Die Gattung Pelargonium umfasst zwischen 200 und 280 Arten, von denen inzwischen unzählige Hybridkreuzungen mit auffälligen Blütenmustern angeboten werden. Gerade die Zonal-Pelargonie (Pelargonium zonale) fällt durch ein fast schon unüberschaubares Sortiment an Hybriden auf und gilt als offizielle Geranie für den Balkon.

Es gibt allerdings auch einige Originalsorten und -arten, die bei all den Kreuzungen nur zu gerne in Vergessenheit geraten. Auch Sie bringen nicht minder eindrucksvolle Blüten hervor als die Balkongeranie und standen bei manchen Hybridzüchtungen sogar als Kreuzungselement Pate. Zudem liefert die Gruppe der Duftpelargonien eine ganze Reihe an wohlriechenden Arten der Geranie:

SorteFakten
Duft-PelargonienBlütezeit: Juni bis August
Blütenfarbe: weiße bis hellrosa Blüten mit versch. Zeichnungen
Wuchshöhe: 20 bis 25 cm
Herkunft: Afrika
Eignung für Freilandkultivierung: mäßig; nur bis -7 °C frosthart
Besonderheiten: Duftpelargonien besitzen unterschiedliche Düfte und eignen sich mitunter sogar als Gewürze für Marmeladen und Gelees
beliebte Arten: Pelargonium citrodorum (Zitronenduft)
Pelargonium crispum (Zitronenduft)
Pelargonium cucullatum (Weihrauchduft)
Pelargonium fragrans (Kiefernduft)
Pelargonium graveolens (Rosenduft)
Pelargonium odoratissimum (Apfel oder Zitronenduft)
Pelargonium tomentosum (Pfefferminzduft)
Efeublättrige Pelargonie
Pelargonium peltatum
Blütezeit: April bis Oktober
Blütenfarbe: weiße, orange, rosa oder rote Blüten
Wuchshöhe: 30 bis 60 cm
Herkunft: Südafrika
Eignung für Freilandkultivierung: mäßig; nur bis -7 °C frosthart
Besonderheiten: einige Sorten sind Hänge-Geranien
gute Sorten: 'Black Rose', 'Blue Sybil', 'Burgundy', 'Feuerrot', 'Orange', Rainbow Red', 'Pink Sybil', 'Schneeweiß', Stelleana', 'White Glacier'
Englische Pelargonie (Edelpelargonie)
Pelargonium grandiflorum
Blütezeit: Mai bis September
Blütenfarbe: weiße bis lachsrote Blüten mit versch. Zeichnungen
Wuchshöhe: 25 bis 50 cm
Herkunft: Afrika
Eignung für Freilandkultivierung: mäßig; nur bis -7 °C frosthart
Besonderheiten: großblütige Geranien mit hohem Zierwert
gute Sorten: 'Clarion Bicolor', 'Soft Pink'
Zonal-Pelargonie (Balkongeranie)
Pelargonium zonale
Blütezeit: Mai bis Oktober
Blütenfarbe: Blüten in allen Farben und Zeichnungen
Wuchshöhe: 50 bis 100 cm
Herkunft: Südafrika
Eignung für Freilandkultivierung: mäßig; nur bis -7 °C frosthart
Besonderheiten: besonders sortenreiche Art mit vielen Hybriden und panaschierten Blättern
gute Sorten: 'Blue Wonder, 'Caliope Dark Red', 'First Yellow', 'Grandeur Dark strawberry', 'Mandarin', 'Mrs Pollock', 'Occould Shield', 'Vancouver Centennial', 'Wilhelm Langguth'

 

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Beim richtigen Standort ist Pelargonium in Mitteleuropa kaum durch Schädlinge gefährdet, solange Sie sie gut pflegen. Das einzige, was diesen Geranien gelegentlich zusetzen kann, ist der Pelargonienrost. Er befällt vor allem Hybriden des Pelargonium zonale sehr gerne, weshalb der Rostpilzerreger auch den Namen Puccinia pelargonii-zonalis trägt. Zu erkennen ist er an rostig-braunen Stellen auf den Blättern der Geranien. Diese müssen umgehend entfernt und isoliert im Restmüll entsorgt werden, denn die Pilzkrankheit ist für Nachbarpflanzen hoch ansteckend. Eine langfristige Behandlung der erkrankten Geranie kann dann nur durch Fungizide erfolgen.

 

Fazit

Anders als ihr Verwandter, der Storchschnabel, können Geranien der Gattung Pelargonium nicht im Freien überwintern. Ein schmuckvoller Gewinn für Garten, Veranda und Balkon sind sie aber dennoch. Die Farben ihrer Doldenblüten warten mit einem breiten Farbspektrum auf und besitzen im Falle von Duftpelargonien sogar einen bezaubernden Geruch. Zonal-Pelargonien können im Gegenzug schmuckvolle Blattmaserungen aufweisen, sind dafür aber auch sehr anfällig für Pelargonienrost. Welche der unzähligen Pelargoniensorten und -arten Sie letztendlich auswählen, ist aber ganz dem persönlichen Geschmack überlassen.


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