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Grüne Studiengänge, grünes Studium

Grüne Studiengänge – Tipps und Infos für Studenten

Als grüne Studiengänge galten früher solche, die sich mit der botanischen, medizinischen oder wirtschaftlichen Seite der Natur beschäftigten – dazu gehörten neben Agrar- und Gartenbauwissenschaften auch die Ernährungswissenschaften und Botanik. Der Fokus hat sich inzwischen, auch vor dem Hintergrund des Klimawandels, aber deutlich erweitert und neue grüne Berufe sprießen vielerorts sprichwörtlich aus dem Boden. Als grün gelten demnach nun auch Fächer, die sich dem Umwelt- und Klimaschutz widmen. Eine Übersicht zu den wichtigsten grünen Studiengängen finden Sie nachstehend.

 

 

Die Klassiker in Sachen Grüne Studiengänge

Echte „Evergreens“ sind die grünen Studiengänge, die bereits lange Tradition haben. Sie zählen zu den Gründerdisziplinen der Naturwissenschaft und ihre Entstehungsgeschichte als Studienfach reicht teilweise bis in die Antike zurück.

 

Botanik

Wer sich für Botanik als Studiengang entscheidet, studiert im weitesten Sinne Pflanzenkunde, kann sich auf dieser Grundlage allerdings später spezialisieren oder forschen. Studenten wandeln hier auf den Pfaden namhafter Botaniker wie Carl von Linné. Der schwedische Naturforscher nahm im 18. Jahrhundert als einer der ersten seiner Zunft eine umfassende taxonomische Einordnungen bis dato bekannter Pflanzenarten vornahm.

Heute hat sich das Berufsfeld der Botaniker deutlich verändert. Die professionseigene Neuentdeckung der Pflanzen weicht in der Moderne mehr und mehr Aufgabenbereichen zum Pflanzenerhalt. Diesbezüglich bieten sich für Botaniker sehr vielseitige Berufsmöglichkeiten. Denkbar ist zum Beispiel die Arbeit in

  • Botanischen Gärten
  • Einrichtungen der Forstbotanik
  • Floristikunternehmen
  • Forschungseinrichtungen zur Biotechnologie
  • Forschungseinrichtungen zur Geobotanik
  • Forschungseinrichtungen zur Pflanzenanalyse
  • Naturparks und Naturschutzgebieten
  • Umweltforschungseinrichtungen

 

Herbologie

Eng verwandt mit der Botanik ist das Studium der Herbologie oder Kräuterkunde. Meist wird das Studienfach in Kombination mit Medizin, Arzneimittellehre oder Pharmakologie belegt, da die Herbologie auf eine praktische Anwendbarkeit von Kräutern im Bereich der Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) ausgerichtet ist.

Bereits der Urvater der modernen Medizinwissenschaft, der griechische Arzt Hippokrates von Kos, war ein begnadeter Herbologe. Gleiches gilt für Pedanios Dioskurides, der als Begründer der Pharmakologie gilt. Überhaupt begründeten zahlreiche Ärzte der Antike und des Mittelalters ihr medizinisches Lebenswerk auf das eingehende Studium von Heilkräutern. Dementsprechend gestalten sich auch die Berufsmöglichkeiten für Herbologen, die später häufig als

  • Alternativmediziner,
  • Apotheker,
  • Gesundheitsexperten,
  • Heilpraktiker,
  • oder Medizinforscher

arbeiten. Entsprechende Fortbildungen und Begleitstudiengänge lassen sich sehr unkompliziert mit dem Herbologie-Studium kombinieren und eröffnen Studenten vielseitige Optionen zur Verwirklichung einer Karriere als Kräuterkundiger.

 

Heilkräuter, Heilpflanzen, Kräuterkunde, Pflanzenheilkunde
Schon seit der Antike Klassiker unter den grünen Studiengängen: Pflanzen- und Kräuterkunde

Forst- und Landwirtschaft

Die nachhaltige Kultivierung von Nutzpflanzen ist heute der grüne Gesellschaftstopic schlechthin. Bio-Lebensmittel und ökologische Forst- bzw. Landwirtschaft genießen in der Öffentlichkeit hohe Priorität. Warum also nicht selbst ein fachkundiger Bio-Landwirt oder Förster werden?

Ein Studium in Forst- oder Landwirtschaft bietet hierfür die beste Grundlage. Viele Studiengänge in diesem Bereich werden von Hochschulen und Fachhochschulen angeboten, sodass auch Quereinsteiger gute Chancen haben. Außerdem bieten sich nach einem entsprechenden Studium auch interessante Optionen für die Selbstständigkeit.

Ein forst- oder landwirtschaftlicher Betrieb kann heutzutage vielseitige Formen annehmen. Von der herkömmlichen Kultur traditioneller Feldfrüchte oder Forstbäume bis hin zu innovativen ökologischen Betrieben, etwa zum Anbau pflanzlicher Rohstoffe ist hier vieles möglich. Ideal für Visionäre also, die sich aktiv an der Ausgestaltung einer nachhaltigen Wirtschaft beteiligen möchten.

 

Garten- und Landschaftsbau

Wer denkt, gelernte Gärtner würden sich ausschließlich mit der Pflege privater Ziergärten beschäftigen, der irrt. Von der Friedhofspflege bis zur Ausgestaltung öffentlicher Parkanlagen und botanischer Gärten umfasst das Berufsfeld der Gärtner und Landschaftsgärtner zahlreiche Tätigkeitsbereiche.

Darüber hinaus bedürfen auch Maßnahmen zur Renaturierung in Stadt und Land gärtnerische Planung. Dies ist die Aufgabe der Landschaftsarchitektur, die sich vermehrt mit zukunftsweisenden Strategien zur klimaresistenten Forst-, Stadt- und Fassadenbegrünung beschäftigt. Ein Job für alle, die dem menschlichen, wie natürlichen Lebensraum auf kreative Art und Weise ein neues und vor allem grünes Gesicht geben möchten.

 

Ernährungswissenschaft

Ernährungswissenschaftler geben in Sachen Ernährung nicht nur gesundheitsrelevante Ratschläge. Sie helfen auch, Lösungsansätze für von Hunger bedrohten Krisengebieten zu finden. Davon abgesehen sind Ernährungswissenschaftler auch im medizinischen Bereich tätig und betreuen beispielsweise Patienten mit Lebensmittelunverträglichkeiten.

Ein Studiengang in Ernährungswissenschaft empfiehlt sich allen voran jenen, die künftig gerne praktische Lebensberatung betreiben oder in der Entwicklungshilfe arbeiten möchten. Auf jeden Fall erfolgt die Ausübung der Berufstätigkeit nah am Menschen und hält sowohl kulinarische als auch kulturelle Erfahrungen für Studenten bereit.

Übrigens: Ernährungswissenschaft kann man auch auf Lehramt studieren. Nach einem abgeschlossenen Studium ist dann eine Berufstätigkeit als Lehrkraft an Hauswirtschafts- und Gastronomieschulen möglich.

 

Gartenküche
Die Lehre von Bio-Lebensmitteln und nachhaltigem Anbau im Studium: Ernährungswissenschaft und Landwirtschaft

Grüne Studiengänge der Zukunft

Klima- und Umweltschutz sind wichtig. Dieser Meinung waren laut einer Regierungsumfrage zum Umweltbewusstsein schon 2018 mehr als zwei Drittel der Bundesbürger, Tendenz steigen. Und bei vielen bleibt es nicht beim Befürworten. Studienanfänger möchten sich auch beruflich für die Umwelt engagieren.

Eine ganze Reihe von Studiengängen gehen Lösungsmöglichkeiten für die mannigfaltigen Probleme des Klimawandels und weiterer ökologischer Schwerpunkte an. Unterscheiden lassen sich hier ausdrücklich und thematisch als grüne Studiengänge angelegte Fächer und konventionelle Natur- oder Ingenieurswissenschaften. Das liegt daran, dass die Ausrichtung der Fächer durch die Perspektive mitbestimmt wird und die kann naturwissenschaftlich-technisch, ökonomisch oder sogar juristisch sein.

Aufgrund dieser vielfältigen Blickwinkel werden Lösungsansätze aus vorhandenen Fächern heraus mit bestimmten Zielsetzungen angeboten, etwa wenn es um Geoökologie oder Green Engineering geht, oder neue Fächer geschaffen, speziell zum Umwelt- oder Klimaschutz. Kenner der Universitätslandschaft empfehlen Studierenden deshalb, sich nicht mit einem Blick auf die Bezeichnung des Faches zu begnügen, sondern die Inhalte genauer unter die Lupe zu nehmen, wenn es um die Entscheidung für grüne Studiengänge geht – und die Universitäten, die sie anbieten.

Studium in Umweltmanagement

Das Studium des Umweltmanagements gehört zu jenen Studiengängen, bei denen der Blick auf das große Ganze möglich ist. Absolventen sollen in der Lage sein, Umwelt und Umweltressourcen nachhaltig zu verwalten. Neben der Erfassung und Analyse bestehender Problematiken wird auch der Vermeidung von Umweltproblemen viel Raum gegeben.

Im Fokus steht die Beanspruchung der Umwelt und ihrer Ressourcen, darunter Energieträger oder Trinkwasser, und die Entwicklung von Konzepten, den Herausforderungen der Zukunft auf nachhaltige Weise zu begegnen. Aspekte der Ausbildung sind den Natur- und Wirtschaftswissenschaften entlehnt, aber auch die Sozialwissenschaften kommen zum Tragen.

 

Umweltverfahrenstechnik und Recycling

Nicht alle Lösungen zum Umweltschutz erfordern neu gewonnene Rohstoffe oder Materialien – in vielen Fällen lässt sich Vorhandenes recyceln. Das können Gold oder Glas, Abwasser und Seltene Erden sein. Der Studiengang ist der Entwicklung möglichst effektiver Methoden für die Rückgewinnung gewidmet.

Umwelttechnik gehört zu den besonders anspruchsvollen grünen Studiengängen – denn hier kommen, wie beim Umweltmanagement, Komponenten aus Naturwissenschaften und Umweltforschung zusammen. Besonders viel Raum nimmt die Problematik von Schadstoffen und der Umgang damit ein, einschließlich prophylaktischer Ansätze für künftig nachhaltigere  Verfahren.

 

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Umwelt- und Klimaschutz in Zahlen und Statistiken: Studiengänge wie Umweltmanagement, Umwelttechnik und Umweltinformatik gehen die Sache mit realistischer Planung an

Wirtschaftsingenieur mit Schwerpunkt Umwelt und Nachhaltigkeit

Das Studium des Wirtschaftsingenieurs mit einem Schwerpunkt auf Umwelt und Nachhaltigkeit bringt Umweltschutz und Ökonomie zusammen. Denn die Verantwortung der Industrien und ein notwendiger Bewusstseinswandel liegen zwar längst auf der Hand, die Umsetzung von Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen muss sich jedoch in die Geschäftsprozesse integrieren lassen. Entsprechend ausgebildete Wirtschaftsingenieure liefern Lösungen.

 

Umwelttechnik für zukunftsfähige Energiesysteme

Es ist kein Geheimnis, dass nachhaltigen Energien die Zukunft gehört. Der umwelttechnische Studiengang beinhaltet hierzu sehr umfassende Wissensvermittlung über die gesamte Wertschöpfungskette der alternativen Energien – von der Erzeugung bis zur Speicherung und Zustellung an Verbraucher. Neben innovativen Technologien wie Wasserstoff kommen auch effektivere Nutzungen von Sonnen-, Wind- und Wasserkraft, Geothermie und Biomasse zum Tragen, und eine effektivere Gestaltung der konventionellen Versorgung ist ebenfalls Teil der Inhalte.

 

Umweltinformatik

Informatiker leisten ebenfalls ihren Beitrag für Umwelt und Klima – denn sie entwickeln Software-Lösungen, mit denen Ressourcenmanagement, Modelling und Messungen durchführbar werden. Auch bei diesem grünen Studiengang wird sehr fächerübergreifend studiert, neben der Informatik berücksichtigen die Inhalte auch juristische, chemische und geographische Wissensbereiche.

 

Wirtschafts- und Umweltrecht

Auch vom Blickwinkel der Rechtswissenschaft bietet sich ein Einstieg in den Umweltschutz, hier bildet die Grundlage ein konventionelles Jurastudium, ergänzt um Spezialisierungen zu umweltrechtlichen Themen, die in Politik und Wirtschaft zur Anwendung kommen.

 

Risikomanagement und Nachhaltigkeitsmanagement

Ebenfalls vor allem in der Wirtschaft werden Absolventen benötigt, die Risiko- und Nachhaltigkeitsmanagement für Unternehmen leisten. Ein wichtiges Anliegen ist dabei die Verbindung der Umsetzung geschäftlicher Zielsetzungen mit proaktiven Strategien zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz – in den operativen Prozessen ebenso wie in der Unternehmenskommunikation.

 

Einstieg in grüne Studiengänge über Naturwissenschaft und Technik

Die beschriebenen grünen Studiengänge, bei denen es um Nachhaltigkeit, Klima und Umwelt geht, werden längst nicht an jeder Hochschule angeboten – manche nur an einer oder zweien. Das sollte Studierende aber nicht abschrecken – denn auch als Quereinsteiger kommt man zum Umweltschutz. Die Grundlage ist in diesem Fall zunächst ein ganz normales Studium. In Frage kommen:

  • Naturwissenschaften
  • Informatik
  • Mathematik
  • BWL

Im Masterstudiengang lässt sich eine Spezialisierung dranhängen, sei es zu Umweltinformatik oder erneuerbaren Energien, Umweltrecht oder Umweltmanagement. Weitere Qualifikationen sind auch über die Nebenfächer möglich. Damit bietet sich ein Übergang für Studierende mit einem „normalen“ Studienfach, die erst nach einer Weile die Richtung ändern möchten.

 

Grüne Studiengänge – Gute Aussichten für Absolventen

Umweltschutz und Klimaziele zum Beruf machen – das möchten immer mehr Studentinnen und Studenten. Wie sehen dabei die beruflichen Chancen aus? Nach Auskunft von Fachleuten am Arbeitsmarkt steigt die Nachfrage nach ausgebildeten Fachkräften nicht nur in den konventionellen Branchen, sondern auch in umweltrelevanten Tätigkeiten.

Was nicht alle Interessenten wissen: Schon jetzt sind tausende von Beschäftigten mit entsprechenden Qualifikationen in Lohn und Brot. Die jüngsten Entwicklungen in der Energieversorgung zeigen überdies auf, dass nachhaltige Technologien hier zunehmend an Bedeutung gewinnen werden.

Auch bei der Mobilität der Zukunft wird es darauf ankommen, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und Logistik neu zu denken. Ausgebildete Umweltschutz- und Nachhaltigkeitsfachkräfte winken in der Berufswelt der Zukunft nicht nur spannende Arbeitsplätze, sondern auch attraktive Vergütungen.

 

Herausfordernde Ausbildungen, die sich lohnen

Wer seinen Studiengang in einem der genannten Fächer mit Erfolg abschließt, kann also davon ausgehen, im Arbeitsmarkt mit offenen Armen empfangen zu werden. Zuvor sollte jedoch angemerkt sein, dass so gut wie alle nachhaltigen, umweltrelevanten Ausbildungen fächerübergreifende Elemente beinhalten.

Das bedeutet für Studierende, dass die Anforderungen hoch sind. Inhalte aus verschiedenen Disziplinen, viele davon technisch oder naturwissenschaftlich, müssen bewältigt und miteinander in Einklang gebracht werden. Dabei fallen Haus- und Seminararbeiten meist in mehreren, parallellaufenden Veranstaltungen an – und das in jedem Semester, auch bei der Arbeit an der Bachelor- oder Masterarbeit.

Wird die Belastung zu hoch, können Studierende allerdings auf kompetente Unterstützung zurückgreifen und beispielsweise eine Ghostwriter Bachelor Arbeit in der Schweiz, Österreich oder Deutschland in Auftrag geben. Mit der Hilfe akademisch qualifizierter Experten fällt das Erreichen des angestrebten Berufsziels dann wesentlich leichter.

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