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Kompost – Infos und Tipps zur Kompostierung

8 Minuten Lesezeit

Kompost wurde von den Menschen eigentlich schon immer produziert – ob gewollt oder nicht. Das Ganze geschah früher mitunter zufällig, in dem man Essensreste und Pflanzenabfälle an einem zentralen Standort auf eine „Kippe“ warf. Dabei bemerkten unsere Vorfahren schnell, dass die Natur auch aus organischem Müll schnell wieder nährstoffreiche Erde herstellen kann.

Heute wissen wir auch ganz genau, wie die Natur das macht. Mit Hilfe von Bodenorganismen, Insekten und Weichtieren wie Würmern werden die Bio-Abfälle in ihre Bestandteile zerlegt und kompostiert. Wie genau ein Komposthaufen aufgebaut sein sollte, um eine rasche Kompostierung zu ermöglichen, erfahren Sie nachstehend.

Ein nachhaltiges Düngekonzept

Ein Komposthaufen setzt sich für gewöhnlich aus Pflanzenresten und sogenanntem Bio-Müll zusammen, der täglich im Haushalt anfällt. Fachgerecht konzipiert verwandeln sich die organischen Abfälle innerhalb von wenigen Monaten zu einem der wichtigsten natürlichen Düngemittel für den Garten. Die Vorteile eines eigenen Komposthaufens liegen dabei auf der Hand:

  • preiswerte Müllentsorgung: Garten- und Bio-Abfälle Ihres Haushaltes müssen Sie nicht mehr umständlich in Biotonnen werfen oder an städtischen Umladestationen abgeben, sondern Sie verwerten ihn in eigener Regie, sparen also dementsprechend hohe Müllgebühren.
  • Nahrungsquelle für Kleintiere: Der Abfall, den Sie auf den Komposthaufen werfen, wird unter anderem sehr häufig von Vögeln oder auch Igeln nach Fressbarem untersucht. Sie unterstützen demnach die heimische Tierwelt in Ihrem Garten – zur Belohnung wird die Zersetzung Ihres Kompostes schneller fortschreiten und Sie hören jeden Tag „Ihre“ Singvögel zwitschern.
  • nährstoffreiche Gartenerde: Mit einem Komposthaufen produzieren Sie Ihre eigene Komposterde. Der hohe Nährstoff- und Humusgehalt der organischen Stoffe im Kompost verhilft Ihren sowohl Zierpflanzen und Rasenflächen wie auch Obst und Gemüse zu einem gesunden und kräftigem Wuchs.
  • guter Dämmstoff für Gartenbeete: Die Zersetzungsprozesse in Kompost gehen mit einer natürlichen Wärmebildung einher. Dank ihr dampft Kompost an kühlen Tagen manchmal sogar. Diese Naturwärme können Sie im Winter zur Wärmedämmung von Winterbeeten und Frühbeeten nutzen.
  • umweltfreundliche Abfallverwertung: Dank seinem vielfältigen Nutzen für den natürlichen Verwertungskreislauf stellt Kompost eine ökologisch wertvolle Möglichkeit dar, organische Abfälle zu verwerten. Weil die Kompostierung außerdem im eigenen Garten erfolgt, entstehen für den Bio-Müll im Kompost keine Abgase durch den Abtransport und die Aufbereitung des Mülls in Verwertungsanlagen.

 

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Wichtige Helfer bei der Kompostierung: Feuerwanzen auf ihrem Weg zur Arbeit

Wie funktioniert das Kompostieren?

Der Komposthaufen ist im Grunde eine kleines Ökosystem. Bakterien, Pilze und viele andere Lebewesen, wie zum Beispiel Kompostwürmer, Nashornkäfer oder Feuerwanzen, fühlen sich in seinem durch Fäulnisprozesse natürlich erwärmten Milieu wohl und ernähren sich von den Abfällen.

Durch die Verdauung des Bio-Mülls durch Mikroorganismen und Kleinstlebewesen zersetzen sich die Abfälle in immer kleinere Bestandteile. Das Endprodukt ist ein nährstoffreiches Substrat, das in seiner Zusammensetzung dem natürlichen Waldboden ähnlich ist.

Ideale Voraussetzungen für einen naturbelassenen Gartenboden also. Denn da Kompost auf Bio-Basis hergestellt wird, ist er nicht nur als organischer Dünger ideal, sondern kann sogar als Grundsubstrat für Gartenerde dienen.

 

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Für die Herstellung feiner Komposterde unverzichtbar: der Kompostwurm

Arten von Kompostern

Dass fachgerechte Kompostierung das Non-plus-Ultra der ökologischen Müllverwertung ist, steht außer Frage. Die Möglichkeiten hierzu sind auch recht vielfältig, denn es gibt zahlreiche Arten des Kompostierens.

 

offener Komposthaufen

Der offene Komposthaufen ist auch als Kompostmiete bekannt und gilt als traditioneller Kompostiertyp. Die Abfälle werden auf einer dafür vorgesehenen Gartenfläche aufgeschichtet, die pyramidenartig immer spitzer zuläuft, je höre man schichtet.

Bei dieser Kompostart sollte eine gleich große Fläche neben dem Komposthaufen frei bleiben, um den Kompost nach einiger Zeit umschichten zu können. Auf diese Weise lassen sich bereits fein kompostierte Bestandteile und frische grobe Abfälle voneinander trennen oder bei Bedarf miteinander mischen. Das lockert den Komposthaufen auf und Komposterde in unterschiedlichem Körnungsverhältnis lässt sich so leicht herstellen.

 

Lattenkomposter

Beim Lattenkomposter oder Kompostgelege handelt es sich um viereckige Behälter, die an allen vier Seiten mit waagerechten Holzlatten verkleidet sind. Sie haben keine Bodenplatte, doch sind die Holzlatten meist herausnehmbar, was das Umschichten später wesentlich einfacher macht. Außerdem lässt sich der Lattenkomposter bei Bedarf auch gut abdecken.

Da genügend Abstand zwischen den Latten besteht, kann die Frischluft gut an das zu kompostierende Material heran kommen. Eine gute Durchlüftung des Komposthaufens bzw. der Komposterde ist auch wichtig, um Schimmelbildung vorzubeugen.

 

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Klassische Komposter-Typen: Drahtgitter-Komposter und Lattenkomposter

Drahtgitter-Komposter

Drahtgitter-Komposter bestehen meist aus zusammensteckbaren Drahtgestellen. Sie sind wesentlich leichter als die Holzlatten der Kompostlege und auch sie können zum Umschichten oder Umsetzen schnell auseinander gebaut werden.

Optisch ist der Drahtgtter-Komposter allerdings nicht jedermanns Sache. Der Draht wirkt im Garten etwas unnatürlich und kann gerade bei naturbelassenen Gartenkonzepten das Gesamtbild stören. Auch sollte man unbedingt rostfreies Drahtgitter für den Aufbau verwenden. Grundsätzlich ist diese Kompostart aber nicht schlechter als andere Kompostvarianten.

 

Schnellkomposter

Schnellkomposter sind ziemlich abgeschlossen wirkende Kunststoff-Behälter und aufgrund der kleinen Standfläche auch für kleinere Gärten geeignet. Gerade in Städten oder dicht bewohnten Siedlungen hat dieser Komposter einen großen Vorteil.

Denn Ratten, Mäuse oder andere Plagegeister, die sich gerne in faulig riechenden Abfällen herum treiben, kommen nicht hinein und werden durch den geruchsfreien Behälter auch nicht angelockt.

Bei der Bestückung eines Schnellkomposters sollten Sie jedoch beachten, dass der Behälter bisweilen eine sehr strikt vorgegebene Schichtung aufweisen muss. Auch die Aussage, dass Schnellkomposter wirklich schneller kompostieren als herkömmliche Kompostanlagen ist nur bedingt richtig.

Nachweislich „arbeiten“ diese Komposter nicht viel schneller als die Natur draußen, da zur schnellen Zersetzung immer eine genügende Frischluft/Wärme-Mischung vorhanden sein muss. Bei abgeschlossenen Systemen funktioniert dies also nur begrenzt.

 

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Gut Ding will Weile haben: Bis aus Kompost nährstoffreiche Pflanzenerde entsteht, vergehen mehrere Monate

Dauer der Kompostierung

Bei Schnellkompostern wird häufig mit einer Kompostierungsdauer von 9 Monaten geworben. Bei einem traditionellen Komposthaufen sind es je nach Aufbau aber ebenfalls nur 6 bis 12 Monate, sodass der Schnellkomposter allenfalls im guten Mittelfeld der Kompostierungsleistung natürlicher Komposter liegt.

Entscheidend für die Kompostierungsdauer ist dabei einerseits das Schichtungsverhalten. Andererseits spielen auch regelmäßige Belüftung und kontinuierliches Umschichten eine wichtige Rolle für eine schnelle Kompostierung.

 

Komposthaufen richtig befüllen

Die meisten Gartenabfälle können Sie ohne Bedenken auf den Komposthaufen werfen. Im Bio-Müll gibt es allerdings einige Stoffe, die trotz „Bio“ nichts auf dem Kompost zu suchen haben. Beispielsweise hemmen die Bestandteile einiger Früchte oder Gemüsesorten die Zersetzung im Kompost.

Fleisch- oder Fischreste verhindern eine Kompostierung oft sogar gänzlich und locken außerdem ungewünschte Besucher wie Ratten auf den Komposthaufen.

Hinzu kommen problematische Gartenabfälle wie Unkraut oder kranke Pflanzenteile. Für eine bessere Übersicht, hier ein kleiner Leitfaden zu geeigneten und ungeeigneten Kompostmaterialien:

geeignetungeeignet

- Äste und Zweige
- Eierschalen
- Gemüseabfälle
- gesunde Pflanzenteile
- Heckenschnitt
- Holzspäne
- Kaffeesatz
- Kleinholz
- Laub
- Milchprodukte
- Obstschalen
- Rasenchnitt
- Speisereste (fleischfrei)
- Teesud

nur in Maßen:

- Asche
- Haustiermist (z.B. Katzenstreu)
- Fleisch und Knochen
- Südfruchtschalen (ungespritzt)
- Reste von Speiseöl
- Unkrautreste (samenfrei)

- Farben und Lacke
- Industrieöle
- kranke Pflanzenteile
- Kunststoff
- Nussschalen
- chemische Reinigungsmittel
- Samenstände von Unkräutern
- chemische Spritzmittel
- Steine, Schutt und Kies
- Staubsaugerbeutel
- Textilien
- Zigaretten

 

Standort für den Komposthaufen

Bei richtiger Befüllung erreicht der Komposthaufen eine Temperatur von bis zu 60 °C und darf deshalb gerade im Sommer nicht zu sonnig stehen. Ansonsten könnte der Kompost rasch austrocknen. Ideal ist daher ein halbschattiger Standort, an dem es auch in den Sommermonaten nicht zu heiß wird.

Bei Kompostierarten wie dem offenen Komposthaufen oder dem Lattenkompost ist des Weiteren eine ausreichend große Standfläche einzuplanen. Die meisten Gärtner nutzen ein Zwei-Kammer-System, doch auch drei nebeneinander gelegene Komposter-Kammern sind denkbar. Denn der Kompost muss hier in regelmäßigen Abständen umgesetzt werden, um den Kompostierungsprozess zu optimieren.

Auf keinen Fall dürfen Sie einen frei stehenden Komposthaufen auf undurchlässigem Bodenbelag wie Granit, Beton oder Steinplatten anlegen. Der Kompost braucht die direkte Verbindung zum Gartenboden, aus dem letztendlich die zur Kompostierung wichtigen Bodenorganismen und Kriechtiere wie Würmer oder Käfer aufsteigen.

Tipp: Sehr beliebt ist für den Komposthaufen ein Standort unweit des Gemüsebeetes. Hier kommt der fertige Kompost als organischer Dünger besonders häufig zum Einsatz und auch Gartenabfälle fallen häufiger an.. Kurze Laufwege zwischen Komposter und Gemüsebeeten ersparen deshalb einiges an Arbeitsaufwand.

 

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Darf für die richtige Zusammensetzung des Kompostes nicht fehlen: Pflanzenschnitt

Komposthaufen anlegen

 

Der Name des Komposts leitet sich vom lateinischen compono für „erstellen“, „zusammenstellen“ oder „konzentrieren“ ab. Die richtige Zusammenstellung bzw. Konzentration ist auch entscheidend für das Kompostierungsergebnis.

Gerade bei Schnellkompostern muss hier sehr auf die genaue Verteilung unterschiedlicher Abfälle innerhalb der Kompostschichten geachtet werden. Grundsätzlich sollten abwechselnd trockene Kompostschichten (z.B. trockenes Laub) und nasse Kompostschichten (z.B. feuchter Rasenschnitt oder nässende Bio-Abfälle) aufeinanderfolgen. Nachstehend ein paar generelle Tipps zum richtigen Schichten und Umsetzen von Kompost:

Grundschicht

Die Grünschicht besteht aus einer ca. 20 bis 30 cm dicken Schicht aus kleinen Zweigen, Ästen oder Holzschnitt und stellt eine gute Belüftung im Bodenbereich des Komposthaufens sicher

1. Zwischenschicht

Die erste Zwischenschicht ist eine 5 bis 10 cm dicke Schicht Gartenerde (direkt nach der Grundschicht auch gerne Rasenkante), welche die Bildung von Bodenorganismen anregt und zwischen jeder Kompostschicht eingefügt wird.

Grüne Schicht

Die grüne Schicht bildet die dritte Schicht, bestehend aus frischem grünem Laub- und Heckenschnitt mit geringem Anteil an Holz

2. Zwischenschicht

Die zweite Zwischenschicht besteht entweder aus Gartenerde oder Kompost, gerne mit Kaffeesatz versetzt, um Kompostwürmer anzulocken

Braune Schicht

Als braune Schicht fungiert vertrocknetes Laub und Laubschnitt mit geringem Anteil an frischem Grün

Rasenschicht

Rasenschnitt sollte als Temperaturbilder den gesamten Kompostaufen abschließend abdecken.

Höhe des Komposthaufens prüfen

Der Komposthaufen sollte nach dem Schichten nicht höher als 1,5 m sein. Gegebenenfalls muss der Schichtvorgang wiederholt werden, um eine geeignete Höhe zu erreichen. Nach dem Schichten wird der Kompost dann mit etwa 5 bis 10 l Wasser grundbefeuchtet. Nutzen Sie hierfür am besten eine Gießkanne mit Aufsatz, um die Feuchtigkeit gleichmäßig im Komposthaufen zu verteilen.

Komposthaufen umsetzen

Für eine gute und schnelle Kompostierung muss man den Komposthaufen regelmäßig umsetzen. Das sorgt für eine bessere Belüftung und bereits vollständig kompostierte Erde lässt sich während dem Umschichten gleich separieren.

Das Umsetzen von Kompost sollte mindestens einmal jährlich, im Idealfall alle drei Monate geschehen. Nutzen Sie am besten eine Mistgabel für das Umschichten und tragen Sie den Komposthaufen in kleinen Schichten ab.

Während dem Versetzen des Kompostes in die freie Kammer sollte man die einzelnen Schichten gut miteinander durchmischen. Als Grundschicht dient auch hier eine großzügige Schicht aus Ästen und Zweigen. Sie garantiert einen guten Wasserablauf.

Um fertige Komposterde beim Umschichten abzufiltern, nutzen Sie am besten eine Siebplatte. Je nachdem, wie schräg Sie die Platte aufstellen, lässt sich die Erde feiner oder gröber hindurch sieben. Nach dem Umsetzen wird der neue Komposthaufen dann wie gewohnt mit etwas Wasser übergossen, um ihn schön feucht zu halten.

 

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Wichtig: Trockene Laubschichten dürfen im Kompost niemals zu dick ausfallen, denn zur Kompostierung muss das Bio-Material gut durchfeuchtet sein

FAQ – Häufige Fragen zu Kompost und Kompostierung

Was ist Kompost und warum ist er wichtig?

Kompost ist ein organischer Dünger, der durch den biologischen Abbau von organischen Materialien wie Küchenabfällen, Gartenabfällen und Laub entsteht. Er verbessert die Bodenstruktur, fördert das Bodenleben und stellt Pflanzen Nährstoffe zur Verfügung, was zu gesünderen und ertragreicheren Pflanzen führt.

Wie startet man einen Komposthaufen?

Beginnen Sie mit einer Mischung aus grünen (stickstoffreichen) und braunen (kohlenstoffreichen) Materialien. Grüne Materialien umfassen Küchenabfälle und Grasschnitt, während braune Materialien Laub und Zweige umfassen. Schichten Sie diese abwechselnd und sorgen Sie für ausreichende Belüftung und Feuchtigkeit, um den Verrottungsprozess zu unterstützen.

Was sollte nicht in den Kompost?

Vermeiden Sie Fleisch, Fisch, Milchprodukte, ölige Speisereste, kranke Pflanzen und Unkrautsamen. Diese Materialien können Schädlinge anziehen, unangenehme Gerüche verursachen oder die Qualität des Komposts beeinträchtigen. Auch chemisch behandelte Materialien sollten nicht kompostiert werden.

Wie lange dauert der Kompostierungsprozess?

Der Kompostierungsprozess kann je nach Bedingungen und Materialien zwischen wenigen Monaten und zwei Jahren dauern. Regelmäßiges Wenden des Komposts, das richtige Verhältnis von grünen und braunen Materialien und eine ausreichende Feuchtigkeit beschleunigen den Prozess und fördern eine gleichmäßige Zersetzung.

Wie erkennt man, dass der Kompost fertig ist?

Reifer Kompost hat eine dunkelbraune Farbe, eine krümelige Textur und einen erdigen Geruch. Er enthält keine erkennbaren Reste der ursprünglichen Materialien. Sie können ihn durch ein Sieb geben, um grobe Partikel zu entfernen, bevor Sie ihn als Dünger oder Bodenverbesserer in Ihrem Garten verwenden.


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