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Zierkirsche pflanzen – Standort, Pflege, Schneiden

Zierkirschen gibt es unter den Arten des Prunus diverse. Manche davon, etwa die Japanische Blütenkirsche (Prunus serrulata), werden wie Varianten der essbaren Kirsche als Kirschbaum gepflanzt. Andere eignen sich aufgrund ihres niedrigen Strauchwuchses besser als Hecke oder Solitär im Kübel. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Traubenkirsche (Prunus padus), die ähnlich dem Kirschlorbeer gerne als Hecke gepflanzt wird. Wie sich eine Zierkirsche im Allgemeinen am besten kultivieren lässt und auf welche Schritte es bei der Pflege ankommt, erläutern wir Ihnen hier.

Kirschblüte, Kirschblüte
in den Feldern und Hügeln und den Dörfern
So weit das Auge reicht.
Wie Nebel, wie Wolken.
leuchtend in der aufgehenden Sonne,
Kirschblüte, Kirschblüte
Die Blütezeit.

Kirschblüte, Kirschblüte
der Frühlingshimmel
So weit das Auge reicht.
Wie Nebel, wie Wolken.
Der Duft und die Farben,
gehen wir, gehen wir
Uns am Anblick erfreuen.

 

 

Zierkirschen pflanzen – Standort und Ablauf

Viele Zierkirschenarten stammen aus Asien. Hier haben Kirschbäume seit jeher eine besondere Bedeutung und regen bis heute vor allem Poeten und Maler zu zahlreichen Kunstwerken an, die sich mit der Kirsche, beziehungsweise deren Blüten beschäftigen. So handelt das japanische Volkslied ‚Sakura‘ (Sakura ist die japanische Bezeichnung für Kirschblüten) beispielsweise von der außergewöhnlichen Atmosphäre, welche die Japanische Blütenkirsche im Frühling in die Landschaft zaubert. Zu verdanken ist dies den unvergleichlichen, rosa Blüten des Prunus serrulata, die sich ganz klar von anderen Kirschblüten abheben.

Nun ist die Japanische Blütenkirsche entgegen weitläufiger Meinungen aber nicht die einzige Zierkirsche für den Garten. Auch in Mittel- und Osteuropa gedeihen von Haus aus einige Kirscharten, die enormen Zierwert besitzen. In ihren Standortbedingungen sind sich Zierkirschenarten dabei relativ ähnlich.

Ein schwach saurer bis neutraler pH-Wert zwischen 6 und 7 ist Zierkirschen am liebsten, wobei das Bodensubstrat entweder sandig-tonig, sandig-lehmig, oder kiesig-lehmig sein sollte. Um ihre schmuckvollen Blüten in voller Pracht ausbilden zu können, ist des Weiteren ein sonniger und warmer Standort ratsam. Einzig die Traubenkirsche gibt sich auch mit halbschattiger Lage zufrieden.

Pflanztipp: Manche Zierkirschen eignen sich aufgrund ihrer geringen Wuchshöhe wunderbar für eine Nachbarpflanzung, bestehend aus Lilien oder Maiglöckchen. Die Japanische Blütenkirsche im Speziellen sorgt darüber hinaus im asiatischen Garten für das gewisse Etwas. Hier steht sie idealer Weise in der Nähe einer Steinskulptur, Kiesfläche oder stilvollen Sitzgelegenheit.

Einzelheiten zum Standort für Zierkirschen:

  • immer sonnige und warme Lage wählen
  • nur die Traubenkirsche gedeiht auch im Halbschatten gut
  • Boden sollte sandig-tonig, sandig-lehmig oder kiesig-lehmig sein
  • pH-Wert des Bodens: schwach sauer bis neutral, zwischen 6 und 7
  • gute Begleitgewächse: Lilien und Maiglöckchen
  • Japanische Blütenkirsche ist ideal für asiatische Gartenkonzepte

 

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Japanische Blütenkirsche | © Das Grüne Archiv

Pflanzanleitung für Zierkirsche

1. Schritt – Wahl des Pflanztermins: Wählen sie für die Pflanzung Ihrer Zierkirsche einen frostfreien und sonnigen Tag im Herbst. In der blütenfreien Zeit kann das Gehölz seine volle Energie auf die Verwurzelung richten, was dem Anwachsen am Standort natürlich zugute kommt.

2. Schritt – Bodenvorbereitung: Die Zierkirsche liebt tiefgründig aufgelockerte Standorte, weshalb es sinnvoll ist, den Boden vor der Pflanzung ausreichend vorzubereiten. Heben Sie ein Pflanzloch von 1 Meter Breite und 60 Zentimetern Tiefe aus. Sollte der Wurzelballen Ihres Prunus sehr groß sein, dürfen Sie auch gerne noch ein paar Zentimeter in Breite und Tiefe hinzu geben. Reichern Sie den Aushub des Pflanzlochs nun mit einer Grunddüngung an, die aus Kompost oder Lupinendünger bestehen sollte. Auch über kleine Kalkgaben freut sich das Ziergehölz sehr. Sofern einige Wurzeln beim Transport beschädigt wurden, sind diese vor der Pflanzung mit einem scharfen Schneidwerkzeug zu kürzen.

3. Schritt – Zierkirsche pflanzen: Wenn Sie Ihre Zierkirsche in Gruppen (z.B. bei Heckenpflanzungen) kultivieren, sollte zwischen einzelnen Exemplaren ein Pflanzabstand von ca. 1 bis 1,5 Metern gelassen werden. Für klassische Solitärformen wie die Japanische Blütenkirsche raten wir dagegen zu einem Mindestabstand von mindestens 5 Metern oder mehr, damit die rosa Blüten im Garten auch wirklich schön zur Geltung kommen. Nach der Pflanzung wird die Erde rings um die Zierkirsche dann gut festgetreten. Eine abschließende Erstbewässerung verdichtet den Boden und sorgt für mehr Stabilität.

 

Kurzschritte zur Pflanzung im Überblick:

  • Pflanztermin: warme, frostfreie Tage im Herbst
  • Boden vor der Pflanzung tiefgründig auflockern
  • Pflanzloch muss s mind. 1 m breit und 60 cm tief sein
  • Aushub mit Kalk, Kompost oder Lupinendünger anreichern
  • beschädigte Wurzeln des Prunus sind vorab zu kürzen
  • Mindestabstand bei Heckenpflanzung: 1 bis 1,5 m
  • Mindestabstand für Solitäre: 3 bis 5 m oder mehr
  • nach der Pflanzung Erde gut festtreten und angießen

 

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Kirschknosphe | © Das Grüne Archiv

Zierkirsche gießen und düngen

Gegossen werden Zierkirschenarten nach Bedarf. Achten Sie in jedem Fall darauf, erst nachzugießen, wenn die oberste Erdschicht getrocknet ist. Für Hecken geeignete Exemplare benötigen für gewöhnlich nur in sehr regenarmen Sommermonaten zusätzliche Bewässerung. Bei der Japanischen Blütenkirsche ist dagegen etwas mehr Fingerspitzengefühl gefragt. Austrocknen darf die schöne Zierkirsche auf keinen Fall, sodass mitunter auch in trockenen Phasen außerhalb der Sommersaison gegossen werden muss.

Auch in Sachen Düngung ist Prunus serrulata etwas anspruchsvoller als andere Zierkirschen. So profitieren die rosa Blüten dieser Kirsche von einer phosphorhaltigen Düngergabe vor der Blütezeit, während die meisten anderen Kirschen gänzlich ohne Dünger auskommen. Insgesamt sind Düngemittel an der Zierkirsche sehr sparsam einzusetzen, da Bäume von Haus aus eine gute Nährstoffversorgung besitzen, die bei künstlicher Düngergabe schnell aus dem Gleichgewicht gerät.

Kurztipps zum Gießen und Düngen:

  • Japanische Blütenkirsche darf unter keinen Umständen austrocknen
  • andere Arten überstehen kurze Trockenphasen meist gut
  • Düngung des Prunus serrulata vor der Blüte mit Phosphordünger
  • insgesamt Düngemittel sparsam mit Düngemitteln umgehen

 

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Sakura, die Kirschblüte | © Das Grüne Archiv

Zierkirsche schneiden und vermehren

Zum Schnitt der Zierkirsche ist zu sagen, dass Sie eine Gartenschere erst ab dem dritten Standjahr ansetzen sollten. Selbst dann wird bei Hochstämmen lediglich behutsam ausgelichtet. Bei Heckensträuchern sollte der Formschnitt ähnlich vorsichtig erfolgen, wenngleich unansehnliche Triebe hier etwas großzügiger abgetragen werden dürfen. Die beste Zeit für einen Form- bzw. Auslichtungsschnitt ist im Falle von Zierkirschen die Zeit vor dem Blattaustrieb im Frühling.

 

Vermehrung durch Stecklinge

Eine Kirsche lässt sich mit viel Glück über Stecklinge vermehren. Hierzu wählt man im Herbst einen Trieb mit mindestens zwei Augen und steckt diesen an einen schattigen Standort. Der Aufzuchtboden sollte aus Sand bestehen, welcher bis zur Wurzelung konstant feucht gehalten werden muss. Sofern die Wuchsbedingungen geeignet sind, erfolgt bereits im nächsten Frühjahr der Stecklingsaustrieb. Bis zur ersten Blüte kann es jedoch noch zwei bis drei dauern.

Wichtig: Eine Vermehrung der Zierkirsche über Stecklinge ist zwar grundsätzlich möglich, von Laien jedoch kaum zu erzielen. Allerdings können Zierkirschen dafür mit einem anderen Vorzug aufwarten, denn mit einer Winterhärte von bis zu -35 Grad sind die Kirschgehölze allesamt sehr frostresistent und bedürfen somit keines Winterschutzes.

Kurztipps zum Schneiden und Vermehren:

  • erst ab dem dritten Standjahr im Garten schneiden
  • bei Solitärgehölzen lediglich die Krone behutsam auslichten
  • Hecken der Zierkirsche vertragen etwas gehaltvolleren Formschnitt
  • Schnitttermin: Frühling, vor dem Blattaustrieb
  • Winterschutz ist nicht nötig, da Zierkirschen bis -35 °C winterhart sind
  • für Vermehrung durch Stecklinge Trieb mit mind. zwei Augen wählen
  • Trieb auf Sandsubstrat mit schattiger Lage stecken und feucht halten
  • Stecklingsaustrieb im nächsten Frühjahr
  • erste Blüte nach ca. 2 – 3 Jahren
  • Vermehrung der Kirsche kompliziert und gelingt privat nur selten

 

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Japanische Kirschblüte blüht rosa | © Das Grüne Archiv

Interessante Arten der Zierkirsche

Zu den Zierkirschen zählen all jene Kirschbäume, deren Früchte zwar nicht bekömmlich sind, deren Blüten und Wuchsformen dafür aber einen gewissen Zierwert besitzen. Gerade der Wuchs ist dabei ausschlaggebend für die tatsächlichen Verwendungsmöglichkeiten einer Zierkirsche im Garten.

So eignet sich die Zwergkirsche (Prunus fruticosa) ob ihrer Wuchshöhe von nur 1,5 Metern wunderbar für Hecken in kleinen Gärten. Eine besondere Empfehlung ist diesbezüglich die Sorte ‚Globosa‘, die dank ihrer Kugelkrone ganz besondere Akzente setzt und selbst für kleinere Alleen denkbar ist. Auch die Traubenkirsche (Prunus padus) bietet zahlreiche Hecken- und Sichtschutzlösungen für den Garten, wobei auch hier überwiegend kleinwüchsige Sorten für die Kultivierung gewählt werden sollten.

Größere Arten wie die Japanische Blütenkirsche (Prunus serrulata), die bis zu 8 Meter oder höher werden, eignen sich dagegen ausschließlich für Solitärpflanzungen oder weitläufige Baumalleen. Da diese Form der Zierkirsche meist gepflanzt wird, um spezielle Effekte im Garten zu erzielen, sollte man auch mit Blick auf Begleitgewächse im Garten an einen gebührenden Abstand denken, damit die Zierkirsche auch wirklich als übergeordnete Zierde fungieren kann. Lesen Sie nachstehend weitere wichtige Einzelheiten zu Wuchs und Verwendung einzelner Arten:

SorteBeschreibung
Amur-Kirsche
Prunus maackii
Blütezeit: April bis Mai
Blüten- und Fruchtfarbe: weiße Blüten, schwarze Kirschen
Wuchshöhe: bis zu 10 m
Herkunft: Korea, Asien
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: beliebte Zierkirsche für Park und Garten
gute Sorten: 'Amber Beauty'
Frühlingskirsche
Prunus subhirtella
Blütezeit: April bis Mai
Blüten- und Fruchtfarbe: weiße Blüten, rote Kirschen
Wuchshöhe: bis zu 8 m
Herkunft: Japan, Asien
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: beliebte Zierkirsche im Japanischen Garten
gute Sorten: 'Accolade', 'Autumnalis', 'Fukubana', 'Pendula',
Japanische Blütenkirsche
Prunus serrulata








Blütezeit: April bis Mai
Blüten- und Fruchtfarbe: weiße bis rosa Blüten, violette Kirschen
Wuchshöhe: bis zu 8 m
Herkunft: Japan, Asien
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: beliebte Zierkirsche im asiatischen Garten
gute Sorten: 'Amanogawa', 'Kanzan', 'Kiku-Shidare-Zakura', 'Shirofugen'
Kurilenkirsche
Prunus kurilensis
Blütezeit: April bis Mai
Blüten- und Fruchtfarbe: weiße bis violette Blüten, dunkelrote Kirschen
Wuchshöhe: bis zu 5 m
Herkunft: Japan, Asien
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: besonders farbenfroher Zierkirschenstrauch mit wechselnder Blüten- und Blattfarbe
gute Sorten: 'Brilliant', 'Ruby'
Traubenkirsche
Prunus padus
Blütezeit: April bis Juni
Blüten- und Fruchtfarbe: weiße Blüten, schwarze Kirschen
Wuchshöhe: bis zu 15 m
Herkunft: Asien, Europa
Eignung für Kultivierung: gut
Besonderheiten: Strauchbaum; im Garten besonders gut als Solitär und Alleebaum geeignet; empfindlich gegen Kalkböden
gute Sorten: 'Globosum', 'Plena', 'Wateri'
Zwergkirsche
Prunus fruticosa
Blütezeit: April bis Juni
Blüten- und Fruchtfarbe: weiße Blüten, rote Kirschen
Wuchshöhe: bis zu 1,5 m
Herkunft: Asien, Europa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: Strauchbaum; besonders gut als Schutzhecke geeignet
gute Sorten: 'Globosa'

 

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Schädlinge sind bei guter Pflege keine für die Zierkirsche angezeigt. In Einzelfällen können Arten des Prunus aber vom Monilia-Pilz befallen werden. Die Pilzkrankheit sorgt an Zierkirschen für bräunliche Faulstellen an den Früchten und kann nur durch gezielten Einsatz von Fungiziden dauerhaft beseitigt werden.

 

Fazit

Ob Hecken, Alleen oder Solitärpflanzungen – Zierkirschen bieten für viele Standorte im Garten entsprechende Lösungen und sind dazu auch noch sehr pflegeleicht. Beim Schnitt sollten Sie dennoch sorgsam vorgehen, damit die Zierkirsche nicht aus der Form gerät und sich das Gehölz von größeren Schnittwunden schnell erholen kann.

Speziell für Asiagärten empfehlen wir die Nutzung der Japanischen Blütenkirsche (Prunus serrulata). Dank ihrer Sakurablüten verleiht sie vor allem dem Japanischen Garten Authentizität und bringt dezente Zierde in das ansonsten minimalistische Gartenkonzept. Einen Winterschutz benötigen Zierkirschen erfreulicher Weise nicht, auch wenn sie im Allgemeinen sonnenreiche und warme Standorte bevorzugen.

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