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Zinnie pflanzen – Aussaat, Pflege, Überwintern

6 Minuten Lesezeit

Die Zinnie (Zinnia) wird nicht nur gerne im Garten kultiviert, sondern ist auch als Schnittblume für Blumensträuße und Gestecke sehr beliebt. Grund für die enorme Beliebtheit dieser Blume sind ihre farbenfrohen Radblüten, die je nach Art in Weiß, Gelb, Orange, Rot, Rosa oder Violett leuchten.

Eine üppige Farbauswahl also, die aus der Zinnie eine Blume für jeden Anlass macht. Vor allem gefüllte, rot-gelbe Varianten erinnern dabei häufig an die Studentenblume, mit der Zinnia gerne verwechselt wird. Da Zinnien ähnlich wie Studentenblumen ursprünglich aus deutlich wärmeren Regionen der Welt stammen, kann man sie bei uns allerdings nur als einjährige Sommerblumen im Garten kultivieren. Mit etwas Know-How gibt es aber durchaus Möglichkeiten, die Blume erfolgreich zu überwintern. Tipps hierzu, sowie grundlegende Infos zur Kultur von Zinnia finden sie nachstehend.

 

Zinnie pflanzen – Standort und Aussaat

Arten der Gattung Zinnia gehören zur Familie der Korbblütler und stammen ursprünglich aus den warmen Regionen Südamerikas und Mittelamerikas. Dort wächst die Blume meist in Form hüfthoher Stauden und bevorzugt helle sowie windgeschützte Standorte.

Für eine Kultur der Pflanzen in unseren Breitengraden bedeutet dies, dass sie entweder an sonnigen und geschützten Standorten im Garten oder im Topf auf dem Balkon bzw. bei angemessenem Raumklima kultiviert werden müssen. Da die schmuckvollen Pflanzen außerdem giftige Sesquiterpene enthalten, die zu allergischen Reaktionen führen können, ist es wichtig, Zinnien außer Reichweite von Kindern und Haustieren anzusiedeln.

 

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Rote Zinnie ‚Scarlet Flame‘

Der richtige Boden für Zinnien

Der Boden sollte für die Ansprüche der Blumenstauden durchlässig und vor allem nährstoffreich sein. Auch ein leichter Lehmgehalt des Bodens schadet Zinnia in der Regel nicht. Der richtige Boden-pH-Wert liegt im Falle der Zinnie im sauren Bereich, zwischen 5,8 und 6,2 Punkten.

Als Pflanzpartner eignen sich andere hochwachsende Blumen wie zum Beispiel Dahlien, Ringelblumen, Sonnenhut oder Schmuckkörbchen. Ziergräser sind ebenfalls eine optisch ansprechende Ergänzung.

Einzelheiten zum Standort für Zinnien:

  • heller und windgeschützter Standort
  • lehmiger, durchlässiger und nährstoffreicher Boden
  • Boden-pH-Wert: sauer, von 5,8 bis 6,2 Punkten
  • Pflanzpartner: Dahlien, Ringelblumen, Sonnenhut
  • kommen auch neben Ziergräsern gut zur Geltung

 

Pflanzanleitung für Zinnie

Im Gartenfachhandel kann man sowohl vorgezogene Zinnien als auch Saatgut meist problemlos erwerben. Die Aussaat ist hierbei üblicher, da es sich bei den Sommerblumen wie erwähnt eher um einjährig gepflanzte Gewächse handelt. Beim säen gehen Sie diesbezüglich am besten wie folgt vor:

1. Schritt – Aussaattermin wählen: Der Aussaattermin unterscheidet sich je nach gewähltem Standort. Im Haus oder Treibhaus kann die Aussaat bereits ab Mitte Februar stattfinden. Im Garten sollte man hingegen bis Mitte Mai warten, wenn die letzten Spätfröste sicher vorüber sind.

2. Schritt – Boden vorbereiten: Lockern Sie den Boden vor der Aussaat gut auf und entfernen Sie störende Bodenhindernisse. Zur Grunddüngung kann etwas Kompost oder Stallmist in die Erde eingebracht werden. Eine Kiesdrainage zum verbesserten Wasserablauf ist empfehlenswert.

3. Schritt – Aussaat der Zinnie: Zinnien sind Dunkelkeimer. Säen Sie die Samen daher in einer Saattiefe von etwa 3 cm aus. Der Saatabstand ist mit 20 bis 40 cm gut bemessen. Nach der Aussaat werden die Samen gut angegossen und bis zur Keimung konstant feucht gehalten, ohne dabei Staunässe aufkommen zu lassen. Bei einer Aussaat im Treibhaus ist es ratsam, die Erde mit Folie abzudecken. Um Schimmelbildung zu vermeiden, lüften Sie die Folie am besten einmal täglich, bis aus den Keimlingen Jungpflanzen geworden sind.

Kurzschritte zur Aussaat im Überblick:

  • Aussaattermin für Kultur im Zimmer: Mitte Februar
  • Aussaattermin für Kultur im Garten: Mitte Mai
  • Boden vor der Aussaat gut auflockern
  • ggf. Bodenhindernisse entfernen
  • Substrat bei Bedarf mit Stallmist / Kompost anreichern
  • Saattiefe: 3 cm
  • Saatabstand: 20 – 40 cm
  • Boden nur leicht feucht halten, Staunässe vermeiden
  • bei Aussaat im Haus Substrat mit Folie abdecken
  • Folie täglich lüften, um Schimmelbildung zu vermeiden

 

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blühende Zinnien im Garten

Zinnie gießen und düngen

Wichtig bei der Pflege von Zinnien ist vor allem das richtige Gießen. Der Wurzelballen sollte nie vollständig austrocknen, aber auch nie zu feucht sein. Eine gute Orientierungshilfe ist es, die Blumen nur in anhaltenden Trockenphasen und dann am besten morgens und abends zu gießen.

Im Garten kann die Zinnie mit einem handelsüblichen Blühdünger, Kompost oder Stallmist gedüngt werden. Die Düngung erfolgt während der Blütezeit, damit die Blüte auch besonders üppig ausfällt. Wer die Pflanze im Topf oder Kübel hält, sollte stattdessen einmal wöchentlich etwas Blühdünger in die Erde geben.

Kurztipps zum Gießen und Düngen:

  • Wurzelballen darf nie vollständig austrocknen
  • Staunässe ist dennoch dringend zu vermeiden
  • am besten nur bei anhaltender Trockenheit gießen
  • Bewässerung morgens und abends durchführen
  • Düngung im Garten mit Blühdünger, Kompost oder Stallmist
  • bei Kultivierung im Haus wöchentlich Blühdünger ausgeben

 

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Rosa Zinnie ‚Zahara Raspberry‘

Zinnie schneiden und vermehren

Geschnitten wird Zinnia nach Bedarf. Wer die schönen Blumen für Sträuße oder Gestecke verwenden möchte, kann hierzu während der Blütezeit passende Blütenstängel entnehmen. Nutzen Sie bitte nur scharfe Gartenscheren oder Messer, um keine Quetschungen an der Pflanze zu verursachen.

Dies gilt insbesondere, wenn die Pflanze später überwintert werden soll. Zusätzlich können sie regelmäßig welke Blüten aus der Staude entfernen. Dies regt die Knospenbildung an und fördert eine Zweitblüte.

Vermehrung durch Aussaat: Mit einer gut gepflegten Mutterpflanze gelingt die Vermehrung von Zinnien durch Aussaat in der Regel problemlos. Dafür ernten und trocknen Sie am besten die verwelkten Blütenstände und entfernen danach die Samen. Da die Samen der Zinnie zur Fäulnis neigen, sollten sie bis zum nächsten Jahr kühl und trocken gelagert werden. Die Aussaat selbst erfolgt dann wie oben beschrieben.

Kurztipps zum Schneiden und Vermehren:

  • Schnittblumen während der Blütezeit entnehmen
  • nur mit scharfer Gartenschere oder Messer arbeiten
  • zusätzlich verwelkte Pflanzenteile entfernen
  • für Vermehrung welke Blütenstände trocknen
  • danach Samen entfernen
  • Samen anschließend kühl und trocken lagern
  • im Folgejahr wie gewohnt aussäen

 

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Lachsrote Zinnie ‚Beanarys Riesen‘

Zinnien überwintern – so gelingt‘s

Zinnien sind bei uns normalerweise nur einjährig in Kultur. Grundsätzlich besteht aber auch die Möglichkeit, die schönen Sommerblumen erfolgreich durch den Winter zu bringen. Hierfür müssen zu überwinternde Exemplare zunächst in einen Topf umgesiedelt werden. Diesen stellen Sie noch vor dem ersten Frost in einen frostgeschützten und hellen Raum.

Bestens geeignet sind zum Beispiel lichtreiche Treppenhäuser oder Flure. Verzichten Sie in dieser Zeit auf eine Düngung und gießen Sie die Pflanzen nur mäßig. Mit etwas Glück können Sie dann auch im Folgejahr die Blütenpracht ihrer Zinnia genießen.

 

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Gelb-Rote Zinnie ‚Macarenia‘

Interessante Arten der Zinnia

An Farbenvielfalt mangelt es der Zinnia gewiss nicht. Die gut 20 Arten der Pflanze wie auch deren zahlreiche Sorten lassen kaum Farbwünsche offen, sodass für jeden Liebhaber von Sommerblumen etwas dabei ist. Einige der schönsten Varianten haben wir in der nachstehenden Übersicht für Sie festgehalten:

ArtBeschreibung
Echte Zinnie
Zinnia elegans
Blütezeit: Juli bis Oktober
Blütenfarbe: orange-rote bis purpurne Blüten (Originalsorte)
Wuchshöhe: 50 bis 100 cm
Herkunft: Mexiko, Nordamerika
Besonderheiten: es sind Zuchtsorten in allen Farben sowie mit gefüllten Blüten erhältlich
gute Sorten: 'Beanarys Riesen', 'Dahlienblütige Riesen', 'Envy', 'Macarenia', 'Magellan', 'Peppermint Stick', 'Scarlet Flame', Swizzle', Thumbelina', 'Zahara Raspberry', 'Zinderella' (Serie)
Haage-Zinnie
Zinnia haageana
Blütezeit: Juli bis Oktober
Blütenfarbe: gelbe Blüten mit roter Mitte
Wuchshöhe: 30 bis 45 cm
Herkunft: Mexiko, Nordamerika
Besonderheiten: Es sind Varianten mit roten Blüten und gelbem Rand bekannt
Schmalblättrige Zinnie
Buschzinnie
Zinnia angustifolia
Blütezeit: Juli bis September
Blütenfarbe: weiße Blüten (Originalsorte)
Wuchshöhe: 25 bis 40 cm
Herkunft: Mexiko, Nordamerika
Besonderheiten: es sind Sorten in allen Farben erhältlich, darunter auch gefüllte Varianten
gute Sorten: 'Chippendale', 'Classic', 'Cupido', 'Dasher', 'Floro pleno', 'Liliput', 'Perserteppich', 'Ruffles', 'Sombrero', 'Profusion Cherry', 'Profusion Fire'

 

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Zinnien sind in erster Linie anfällig für Mehltau und Blattwanzen. Während Blattwanzen häufig bereits mit einer etwas stärkeren Bewässerung oder einem Sud aus Ackerschachtelhalm bekämpft werden können, sollten von Mehltau befallene Pflanzen am besten im Restmüll entsorgt werden. Nur selten gelingt hier eine Behandlung durch Milchspritzungen.

 

 

Fazit

Zinnien sind beliebte Garten- und Balkonpflanzen, die auch gut als Schnittblumen in einen Strauß oder ein Gesteck eingearbeitet werden können. Da die Korbblütler aus wärmeren Regionen außerhalb von Mitteleuropa kommen, sind sie unempfindlich gegenüber direkter Sonneneinstrahlung und Hitze.

Wichtig ist jedoch, auf einen windgeschützten Standort zu achten. In Sachen Arten- und Sortenvielfalt ist die schöne Sommerblume ein wahrer Quell der Farben. Wer sich also bunte Blüten in den Sommergarten holen will, ist mit Zinnia definitiv gut beraten!


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