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Aloe vera pflanzen – Wirkung, Anwendung und Kultur

Dass die auch als Wüstenlilie bekannte Echte Aloe (Aloe vera bzw. Aloe barbadensis) zu den Heilpflanzen zählt, ist kein Geheimnis. Vor allem in der Naturkosmetik und zur Herstellung von heilsamen Körperpflegeprodukten wird die berühmte Sukkulente rege genutzt. Aus gutem Grund, denn in den fleischigen Blättern der Aloe vera steckt neben reichlich Feuchtigkeit auch eine Fülle interessanter Inhaltsstoffe, die nicht nur für die Hautpflege von besonderer Bedeutung sind.

Bei all den heilpflanzlichen Vorzügen bietet sich eine private Kultur von Aloe vera natürlich besonders an. Inwiefern diese im Freien erfolgen kann, und was es bei der Pflege der Echten Aloe zu beachten gibt, verraten wir Ihnen im Folgenden.

Vorsicht: Das im Gel der Aloe vera enthaltene Aloin besitzt zwar heilende Wirkung, gleichzeitig aber auch einen äußerst gewöhnungsbedürftigen Geruch. Zudem sollte Aloin gerade in Sachen innerliche Anwendung nicht überdosiert werden, da es ansonsten zu Magenkrämpfen, Durchfall oder gar Nierenentzündungen kommen kann.

 

Aloe vera in der Küche und Medizin

Wer das Saftsortiment im Getränkehandel aufmerksam studiert, der weiß, dass Aloe vera nicht nur heilpflanzliche Anwendung findet. Fans pflanzlicher Lebensmittel haben nämlich den Aloe Drink längst für sich entdeckt. Und auch in Joghurts, Smoothies, Salaten und sogar Eis und Kuchen ist die interessante Nutzpflanze immer öfter anzutreffen.

 

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Die Aloe vera steckt voller gesunder Inhaltsstoffe, die nicht nur für die Hautpflege interessant sind

Aloe vera Drink als Detox-Mittel

Von Nutzen sind Lebensmittel aus Aloe vera unter anderem für die Verdauung. Denn das Aloin in der Aloe-Pflanze wirkt abführend und hilft deshalb bei Verstopfung. Aloe Drink ist daher eine ideale ergänzung für die Frühjahrskur und andere Entschlackungskuren im Wellnessbereich.

Gegen andere Beschwerden des Verdauungstraktes, etwa Reizdarm oder Sodbrennen soll die Heilpflanze ebenfalls gute Wirkung zeigen. Und auch auf die Gebärmutter und damit die Sekretion von Menstruationsblut hat Aloe einen stimulierenden Effekt.

 

Aloe-vera-Gel zur Hautpflege

Noch vielseitiger ist die Heilwirkung von Aloe vera jedoch bei Hautbeschwerden. So hilft das Gel, das in ihren lanzettlichen Blättern enthalten ist, unter anderem bei Hautunreinheiten und chronischen Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte.

Darüber hinaus kann man die Pflanze sogar zur Wundbehandlung einsetzen. Dabei reagieren neben Insektenstichen und leichten Schürfwunden selbst schwere bzw. schlecht heilende Brand- und Schnittwunden äußerst positiv auf das Gel der Aloe vera. Dabei gelingt die Herstellung von Aloe-vera-Gel problemlos auch mit einer indoor kultivierten Pflanze.

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Aloe-vera-Gel mit Zitrone zur Gesichtspflege | © Das Grüne Archiv

Inhaltsstoffe der Aloe vera

Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen, die die außergewöhnliche Heilwirkung der Aloe vera mitgestalten, gehören neben Aloin auch sogenannte Phytohormone wie Salicylsäure. Das pflanzliche Hormon ist dafür bekannt, in besonderem Maße zur Hautregeneration und zum Hautschutz beizutragen.

Zudem wirkt Aloe-vera-Gel auch antimikrobiell und somit keimabtötend. Aus diesem Grund ist es in vielen Spezialsalben für schwere Hautkrankheiten enthalten. Weitere wichtige Wirkstoffe der Aloe sind wasserlösliche Vitamine, Aminosäuren, Zuckermoleküle und hautwirksame Enzyme wie Lipase und Phosphatase. Das Enzym Amylase unterstützt außerdem eine gesunde Verdauung.

 

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Für die Gewinnung von Aloe vera Gel kann man einfach eine selbst kultivierte Zimmerpflanze ernten

Aloe vera pflanzen – Standort und Ablauf

Die Aloe vera ist nur eine von vielen Arten aus der Gattung der Aloen. Gemeinsam mit ihren Artgenossen gehört sie zur Familie der spargelartigen Grasbaumgewächse (Xanthorrhoeaceae) und hier speziell zu den Affodillgewächsen (Asphodeloideae). Ihren Beinamen „Wüstenlilie“ erhielt die Pflanze dabei aufgrund ihrer Herkunft. Denn wie viele Sukkulenten ist sie ursprünglich in äußerst warmen, trockenen und sonnenreichen Karglandschaften beheimatet, in denen ansonsten nur sehr wenig wächst.

 

Der richtige Standort für Aloe vera

Für eine Kultivierung der Wüstenlilie in unseren Breitengraden bedeutet dies, dass sie unbedingt einen lichtreichen, sowie warmen und vor kalten Winden geschützten Standort benötigt. Dieser sollte ganzjährig Temperaturen von mindestens 16 Grad und eine geringe Luftfeuchtigkeit aufweisen.

Standorte im Badezimmer oder in Küchen mit starker Dampfentwicklung sind für die Echte Aloe demnach ebenso ungeeignet, wie ein schattiger oder kühler Gartenstandort.

 

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Die fleischig-sukkulenten Blätter der Aloe vera | © Das Grüne Archiv

Zumindest aus dem Garten sollten Sie Aloe vera deshalb aber dennoch nicht vollständig verbannen. Zwar ist die Pflanze in kalten Monaten besser im Zimmer aufgehoben, im Sommer freut sie sich jedoch über einen Platz an der Sonne im Freiland. Denkbar ist zum Beispiel ein Topf- oder Beetstandort im Stein- oder Kakteengarten. Alternativ macht die Wüstenlilie an sonnigen Tagen auch auf dem Balkon oder der Veranda eine gute Figur.

 

Der passende Boden für Aloe vera

Ungeachtet des Standorts sollte Aloe vera dabei in gut durchlässigem und kalkhaltigem Kies- oder Sandboden stehen. Auch sollte das Substrakt eher trocken sein. Immerhin handelt es sich bei der Pflanze um eine Sukkulente und die schätzen zu feuchte Böden meist nicht besonders. Der optimale Boden-pH-Wert für die Sukkulente liegt mit 6 bis 7,2 Punkten im schwach sauren bis neutralen Bereich.

Theoretisch können Sie das ideale Pflanzsubstrat für ihre Aloe selbst mischen. Einzelheiten hierzu erfahren Sie in den Pflanzschritten. Wer sich aber Aufwand ersparen oder auf perfekte Mischverhältnisse vertrauen möchte, dem raten wir zur Nutzung von Spezialsubstraten aus dem Gartenhandel.

Denkbar ist beispielsweise Sukkulenten-, Kakteen- oder Kräutererde, in der für gewöhnlich alle wichtigen Substratbestandteile vorhanden sind, die Aloe vera für ein gesundes Wachstum benötigt.

Einzelheiten zum Standort für Aloe vera:

  • warme, helle und windgeschützte Standorte
  • hohe Luftfeuchtigkeit ist bei Aloe vera zu vermeiden
  • bis auf die Sommermonate als Zimmerpflanze halten
  • ab 16 °C genießt Aloe hingegen Aufenthalte im Freien
  • Boden gut durchlässig, trocken und kalkhaltig wählen
  • kiesige und sandige Böden werden bevorzugt
  • Boden-pH-Wert: schwach sauer bis neutral, von 6 bis 7,2
  • gute Spezialsubstrate: Sukkulenten-, Kakteen- oder Kräutererde

 

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Als Sukkulente steht die Echte Aloe lieber etwas trockener als zu nass, weshalb sie für die Zimmerpflanzenkultur wie geschaffen ist

Pflanzanleitung für Aloe vera

1. Schritt – Pflanzgefäß wählen: Containerware der Echten Aloe gibt es in jedem gut sortierten Garten- oder Sukkulentenhandel zu erstehen. Sie kann ganzjährig in ein finales Standgefäß gepflanzt werden, was eine völlig freie Wahl des Pflanztermins erlaubt. Ein absolutes Muss ist diesbezüglich aber ein ausreichend großer Topf, da die saftreichen Blätter dieser Sukkulente bis zu 50 Zentimeter lang werden. Auch Wuchsbreite und -höhe der Aloe vera sind mit 30 bis 60 Zentimeter beachtlich, was ebenfalls für einen großzügigen Topfumfang sprich. Insgesamt sollte das Gefäß möglichst breit und standhaft sein. Töpfe, die nach unten allzu schmal zulaufen, sind ungeeignet, da Wüstenlilien hier gerne umkippen.

2. Schritt – Boden vorbereiten: Sofern sie kein Spezialsubstrat im Gartenhandel gekauft haben, können Sie die Erde für Ihre Aloe vera auch selbst mischen. Auf einen Teil Sand kommt dabei je ein Teil Blumen- und Gartenerde. Etwas Kalk, Granitsplit oder nährstoffreicher Kompost zur Grunddüngung der Sukkulente kann ebenfalls nicht schaden. Bevor Sie das Substrat in den vorgesehenen Pflanztopf geben, sollten sie ferner eine Drainage ausbringen. Neben Tongranulat und Tonscherben können Sie hierfür auch auf Pflanzentöpfe zurück greifen, die mit einem wasserdurchlässigem Doppelboden ausgestattet sind.

3. Schritt – Pflanze vorbereiten: Gehen Sie beim Ausheben und Einsetzen der Aloe behutsam vor. Die gezähnten Blätter des Affodillgewächses mögen zwar ungewöhnlich dick sein, dafür brechen sie bei unsachgemäßer Behandlung aber auch umso leichter. Dies hat meist einen Verlust von kostbarem Gel zufolge und führt zu Blattwunden, die auch nach Jahren noch sichtbar bleiben. Greifen Sie den Stamm der Echten Aloe daher so weit unten wie möglich und achten sie darauf, die Blätter nicht zu knicken. Sitzt die Aloe barbadensis besonders fest im Topf, kann das Ausstechen des Wurzelballens via Messer nötig werden.

4. Schritt – Aloe vera pflanzen: Setzen Sie den Wurzelballen Ihrer Aloe vera vorsichtig und aufrecht in das Pflanzgefäß. Beim Auffüllen mit Erde ist es sinnvoll, den Topf mehrmals abzuklopfen, damit sich etwaige Hohlräume im Substrat vollständig schließen. Nur so lässt sich gewährleisten, dass die Aloe einen soliden Stand hat und einen formschönen, geraden Wuchs entwickelt. Der Wurzelballen sollte nach der Pflanzung komplett mit Erde bedeckt sein.

5. Schritt – Aloe vera abstützen und angießen: Sollte die Aloe Vera trotz angemessener Topfgröße anfangs zu kippen drohen, etwa weil es sich um ein besonders großes Exemplar handelt, sind für das erste Standmonat ein bis mehrere Stabstützen ratsam. Sobald die Pflanze gut angewurzelt ist, können die Stäbe wieder entfernt werden. Eine gute Bewässerung in den ersten Wochen beschleunigt die Wurzelungsphase natürlich enorm. Sorgen Sie daher ruhig für eine großzügige Erstbewässerung, wobei Stauwasser dennoch zu vermeiden ist.

Kurzschritte zur Pflanzung im Überblick:

  • Pflanzung von Aloe vera im Topf ganzjährig möglich
  • wächst sehr ausladend und benötigt einen großen Topf
  • Gefäß darf nach unten hin nicht schmal zulaufen (Kippgefahr)
  • vor dem Pflanzen geeignete Substratmischung bereit stellen
  • DIY-Mic aus 1 Teil Sand mit je 1 Teil Blumen- und Gartenerde
  • Grunddüngung mit Kalk, Granitsplit und/oder Kompost
  • vor dem Pflanzen Drainage im Topf ausbringen
  • Aloe vera vorsichtig im unteren Stammbereich greifen
  • Blätter dürfen nicht knicken
  • Wurzelballen vorsichtig aufrecht in den Topf setzen
  • Erdhohlräume durch Abklopfen des Gefäßes schließen
  • Wurzelballen muss vollständig mit Substrat bedeckt sein
  • Aloe vera bis um Anwachsen ggf. mit Stäben stützen
  • ausreichende Erstbewässerung ist wichtig
  • Staunässe ist aber dennoch zu vermeiden

 

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Wichtig: Aloe vera immer nur unterhalb der Blattachseln gießen

Aloe vera gießen und düngen

Was die Bewässerung der Echten Aloe angeht, unterscheiden sich Aloen bisweilen dezent von anderen Sukkulenten, wie etwa Kakteen. Obgleich Wüstenlilien nämlich aus überdurchschnittlich trockenen Regionen stammen, vertragen sie anhaltende Trockenperioden nur bedingt.

Im Winter liegt die Schmerzgrenze der Affodillgewächse durchaus bei 4 bis 6 Wochen Trockenheit. Im Sommer jedoch, wenn der Wasserbedarf aus Wachstumsgründen steigt, gilt es die Aloe vera mäßig aber regelmäßig im Abstand von 2 bis 4 Wochen zu bewässern. Erfolgen muss das Gießen knapp über der Erdoberfläche, denn Wasseransammlungen in der Blattrosette der Aloe veraverhöhen das Fäulnisrisiko.

Unser Tipp zur Bewässerung: Kontrollieren Sie in heißen Monaten hin und wieder das Erscheinungsbild Ihrer Aloe auf blass gefärbte und schlaffe Blätter. Auch sichtlich und spürbar ausgetrocknete Böden sind ein Hinweis darauf, dass die Ihre Aloe barbadensis dringend etwas Wasser benötigt.

Die sommerliche Wachstumsphase der Aloe bedeutet nicht nur einen erhöhten Wasserbedarf. Auch Nährstoffgaben sind in dieser Zeit sehr wichtig. Gerade Heilpflanzen, die medizinisch wirksame Inhaltsstoffe ausbilden sollen, sind auf eine gute Nährstoffversorgung angewiesen.

Um das Gel der Aloe vera effizient nutzen zu können, sollten Sie demnach im Sommer alle zwei bis vier Wochen einen biologischen Sukkulentendünger ausbringen. Nachträgliche Kalkgaben lassen sich vermeiden, indem Sie die Pflanze mit kalkhaltigem Leitungswasser gießen.

Kurztipps zum Gießen und Düngen:

  • verträgt im Winter Trockenperioden von 4 – 6 Wochen
  • im Sommer Echte Aloe dagegen öfter gießen
  • Wurzelballen sollte stets leicht feucht sein
  • Staunässe aber auf jeden Fall vermeiden
  • ggf. Blattgesundheit und Bodentrockenheit kontrollieren
  • Pflanze nur in Bodennähe gießen
  • kalkhaltiges Leitungswasser dient der Nährstoffförderung
  • sonstige Nährstoffgaben erfolgen im Sommer
  • hier alle 2 – 4 Wochen Bio-Sukkulentendünger ausbringen

 

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erntereifes Aloenblatt | © Das Grüne Archiv

Aloe vera schneiden und ernten

Ein Schnitt an der Echten Aloe ist relativ einfach. Wichtig ist nur, die Blätter mit einem scharfen Messer und direkt an der Stammbasis abzuschneiden. Notwendig wird der Pflanzenschnitt bei Aloen beispielsweise, wenn welke Blattspreiten entfernt werden müssen, oder das Gel der Heilpflanzen zu medizinischen bzw. kosmetischen Zwecken genutzt werden soll.

Sonstige ‚Formschnitte‘ sind allerdings zu vermeiden, denn dies könnte das harmonische Wachstum der Sukkulente beeinträchtigen. In diesem Zusammenhang ist auch bei der Ernte darauf zu achten, nur die unteren Außenblätter abzuschneiden.

Um das Gel der Aloe vera zu nutzen, schneiden Sie die geernteten Blätter einfach der Länge nach auf und schaben diese mit einem Löffel oder einem Messer aus. Das Gel kann anschließend frisch verwendet werden, zum Beispiel als Zutat für Gesichtsmasken, Hautpeeling oder auch für leckere Küchenrezepte.

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aufgeschnittene Echte Aloe zur Gewinnung von Aloe-vera-Gel | © Das Grüne Archiv

Aloe vera umtopfen und vermehren

Ein Umtopfen ist bei Aloe vera alle zwei bis drei Jahre angebracht. Zuvor muss die Erde aber vollständig abgetrocknet sein, damit sich etwaige Ableger leicht entfernen und der Wurzelballen problemlos aus dem alten Standgefäß lösen lassen.

Durch das Angießen zur verbesserten Wurzelung könnten unter Umständen die unteren Blätter abwelken. Da Aloe barbadensis nach dem Umtopfen jedoch erfahrungsgemäß wieder üppiger austreibt, ist der vorübergehende Blattverlust hinnehmbar.

 

Vermehrung durch Kindeln

Aloen treiben bei guter Pflege relativ viele Ableger, die sogenannten Kindeln aus. Entfernt werden müssen diese in regelmäßigen Abständen, da sie der Mutterpflanze nicht nur Platz zum Wachsen, sondern auch wertvolle Nährstoffe zur Gel- bzw. Aloinausbildung rauben.

Ein positiver Nebeneffekt der Ablegerentnahme ist, dass sich Aloe vera auf diese Weise gut vermehren lässt. Stellen Sie die Kindel hierfür eine Weile in ein Glas voll Wasser, damit sich vorab zumindest ein paar Wurzeln ausbilden.

Nach dem Wurzelaustrieb geben Sie die kleinen Pflänzchen dann in ein geeignetes Anzuchtsubstrat und pflegen sie wie gewohnt. Eine Ernte sollte nach dem dritten bis vierten Standjahr möglich sein.

 

Vermehrung durch Seitentriebe

Alternativ zur Entnahme von Ablegern ist es möglich, gut entwickelte Blattspreiten der Echten Aloe für die Vermehrung zu nutzen. Schneiden Sie hierfür ein entsprechendes Blatt an der Basis ab und lassen sie die Schnittwunde für etwa zwei Tage gut trocknen. Danach wird der Seitentrieb wie gewohnt eingetopft und bis zum Blattaustrieb regelmäßig gegossen. Sobald sich die neue Aloe vera sichtbar zu entwickeln beginnt, folgt ihre Pflege den gewohnten Richtlinien.

Kurztipps zum Schneiden, Umtopfen und Vermehren:

  • welke Blätter der immer an der Basis abschneiden
  • bei Ernteschnitt nur gesunde Außenblätter entfernen
  • von sonstigen Schnitten ist zwecks Formerhalt abzusehen
  • im Abstand von 2 – 3 Jahren muss Aloe vera umgetopft werden
  • auch Ableger sind regelmäßig zu entfernen
  • für Vermehrung durch Ableger Aloe-Kindeln in Wasser stellen
  • nach dem Wurzelaustrieb eintopfen und wie gewohnt pflegen
  • für Vermehrung nur gesunde Blätter entnehmen
  • Schnittfläche für ca. 2 Tage trocknen lassen
  • danach das Blatt einpflanzen und stetig bewässern
  • Pflegemaßnahmen für ältere Aloen nach dem Blattaustrieb

 

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Wichtig: zur Vermehrung der Aloe vera über Seitentriebe sollte man immer nur gut entwickelte und gesunde Blätter verwenden

Echte Aloe überwintern

Ins Haus holen müssen Sie Ihre Aloe vera spätestens bei 10 °C Außentemperatur. Niedrigere Temperaturen sind für die Pflanze absolut tödlich, weshalb sie lieber zu früh als zu spät ins Warme gestellt werden sollte. Während der Winterzeit empfiehlt sich dann ein lichtreicher und wohl temperierter Zimmerstandort, beispielsweise auf der Fensterbank oder im Wintergarten.

 

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Aloe aristata | © Das Grüne Archiv

Interessante Arten der Aloe im Überblick

Wie zu Beginn unseres Ratgebers aufgezeigt, ist Aloe vera nicht die einzige Art in der Gattung der Aloen. Interessant ist daneben zum Beispiel auch die Tigeraloe (Aloe variegata). Ihr Artenzusatz variegata entstammt dem Lateinischen, heißt übersetzt soviel wie ‚panaschiert‘ und nimmt wie der deutsche Pflanzenname Bezug auf das getigerte Blattmuster der Pflanze, mit dem sie wunderschöne Akzente setzt. Weitere Alternativen zu Aloe vera, sowie Einzelheiten zur Echten Aloe selbst entnehmen Sie bitte der nachstehenden Übersicht:

ArtBeschreibung
Baumaloe
Aloe arborescens
Blütezeit: Januar bis April
Blütenfarbe: rote Röhrenblüten, grüne Blätter
Wuchshöhe: bis zu 4 m
Herkunft: Südafrika
Eignung für Freilandkultivierung: mäßig
Besonderheiten: äußerst langlebig; Blüten sind in Trauben angeordnet; auch als Tintenfisch-Aloe bekannt
Bebänderte Aloe
Aloe aristata
Blütezeit: Mai bis Juni
Blütenfarbe: orange Röhrenblüten, gefleckte Blätter
Wuchshöhe: bis zu 12 cm
Herkunft: Südafrika
Eignung für Freilandkultivierung: mäßig
Besonderheiten: Zwergaloe; Blüten sind in Rispen angeordnet
Echte Aloe (Wüstenlilie)
Aloe vera / Aloe barbadensis
Blütezeit: Juni bis August
Blütenfarbe: gelbe Röhrenblüten, leicht gefleckte Blätter
Wuchshöhe: bis zu 60 cm
Herkunft: Arabische Halbinsel, Nordostafrika
Eignung für Freilandkultivierung: mäßig
Besonderheiten: zählt zu den Heilpflanzen; Blüten sind in Rispen angeordnet
Panaschierte Aloe (Tigeraloe)
Aloe variegata
Blütezeit: Juni bis August
Blütenfarbe: rosa Röhrenblüten, panaschierte Blätter
Wuchshöhe: bis zu 20 cm
Herkunft: Südafrika
Eignung für Freilandkultivierung: mäßig
Besonderheiten: Zwergaloe; Blüten sind in Traumen angeordnet

 

Aloe vera – Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Dank des bitteren Geschmacks von Aloin kann sich die Aloe hervorragend gegen die meisten Schädlinge schützen. Auch Pilzkrankheiten treten bei artgerechter Pflege für gewöhnlich nicht auf. Einzig ein Befall durch Schmierläuse und Wurzelläuse könnte der Pflanze gefährlich werden.

Zur chemischen Keule greifen müssen sie bei einem etwaigen Befall jedoch nicht, im Gegenteil. Wer das Aloin der Pflanze über die Entnahme von Gel aus den Blättern nutzen möchte, sollte auf biologisch unbedenkliche Schädlingsbekämpfung setzen.

So können Sie befallene Pflanzenteile unter anderem mit einem in Alkohol getränkten Wattestab oder dem Abwischen mit einem feuchten Lappen behandeln. Der Vorgang sollte so oft wiederholt werden, bis der Insektenbefall verschwunden ist. Alternativ kann auch ein Abbrausen der Pflanze die Läuse hinfort spülen, wobei derartige Maßnahmen nur im Sommer in Frage kommen, da die Aloe hier besser mit Feuchtigkeit zurecht kommt.

 

Fazit

Saftreiche Heilpflanzen aus südlichen Breitengraden bedürfen einer sehr besonderen Pflege. Dies gilt auch für Aloe vera, bei der es vom Gieß- und Düngeverhalten bis zum richtigen Winterschutz einiges zu beachten gilt. Werden grundlegende Richtlinien aber ausreichend umgesetzt, gedeiht die Pflanze auch in mitteleuropäischen Breitengraden formschön und kann sogar zu medizinischen und kosmetischen Zwecken genutzt werden.

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