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Blumenkohl, Käsekohl, Brassica oleracea var. botrytis

Blumenkohl – Nährwerte, Anbau und Pflege

Der auch als Blütenkohl bekannte Blumenkohl (Brassica oleracea var. botrytis) ist eine der beliebtesten Kohlarten weltweit. Im Gegensatz zu Blattkohlarten werden bei Blumenkohl jedoch die festen Fruchtstände der Pflanzen als Kohlgemüse verwendet. Diese wachsen in blumenförmig angeordneten Kohlröschen, welche dem Blütenkohl letztendlich auch seinen Namen geben. Kultiviert werden dabei vor allem weiße bis beige Sorten des Blumenkohls, wobei es auch Sorten mit grünem, orangem oder violettem Fruchtstand gibt.

Wissenswertes: Wie viele beliebte Kohlformen ist auch der Blumenkohl eine Unterart des Grünkohls (Brassica oleracea). Innerhalb dieser Art zählt der Wildkohl (Brassica oleracea var. sylvestris) als Urform des Blütenkohls. Ursprünglich aus Asien stammend, werden Wildkohl und Blumenkohl bei uns schon seit dem 16. Jahrhundert angebaut.

 

Nährwerte von Blumenkohl

Generell gilt Kohlgemüse als besonders nährstoffreich und war deshalb früher vor allem in den Wintermonaten ein wertvolles Lagergemüse. Und lagern lassen sich Blattkohl wie Blütenkohl auch gleichermaßen gut. Kühl und dunkel Verwahrt, können sich viele Kohlsorten mehrere Wochen halten, ohne dabei an Nährstoffen einzubüßen. Beim Blumenkohl ist die Lagerzeit mit bis zu 5 Tagen aber etwas kürzer. Das tut seinem Nährwert aber keinen Abbruch. Die Nährstoffzusammensetzung des Kohlgemüses gestaltet dabei wie folgt:

NährwertGehalt pro 100 g
Kalorien
Fett
Proteine
Ballaststoffe
Kohlenhydrate
Wasser
104 KJ / 25 kcal
0,3 g
1,9 g
2,9 g
2,3 g
91 %
Mineralstoffe:

Calcium
Chlorid
Eisen
Kalium
Magnesium
Mangan
Phosphor
Schwefel
Zink


22 mg
19 mg
0,5 mg
282 mg
15 mg
0,2 mg
49 mg
55 mg
0,3 mg
Vitamine:

Vitamin B1
Vitamin B2
Vitamin B6
Vitamin C
Vitamin E


90 µg
90 µg
200 µg
64 mg
70 µg

 

Blumenkohl anbauen – Standort und Aussaat

Blumenkohl gehört wie all seine Artgenossen zur Familie der Kreuzblütler. Er stammt wie schon erwähnt aus Asien, von wo aus er im Zeitalter der großen Seefahrt weltweite Verbreitung fand. Heute wird Blütenkohl außer in Asien vor allem in Europa und Nordamerika angebaut. Für den Anbau unbedingt erforderlich ist dabei ein sonniger bis halbschattiger Standort.

Anbauen können Sie Blumenkohl entweder in Beeten oder Töpfen. Der Boden sollte für die Anzucht humos, gut aufgelockert und stets ausreichend feucht sein. Es empfiehlt sich, ein mit Kalk und Stickstoff angereichertes Substrat zu wählen, das einen schwach sauren bis neutralen pH-Wert zwischen 5,8 und 7,0 Punkten besitzt. In Sachen Beetnachbarschaft im Gemüsegarten eignen sich für den Blütenkohl Pflanzen wie Radieschen, Bohnen oder Spinat.

Anbautipp: Wenn Sie über mehrere Wochen Blumenkohl ernten möchten, sähen Sie die Pflanze am besten in versetzten Zeitabständen von 2 bis 3 Wochen aus.

Einzelheiten zum Standort für Blumenkohl:

  • bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte
  • humoses, nährstoffreiches und frisch-feuchtes Substrat
  • in kalkhaltigen und stickstoffreichen Böden anbauen
  • Boden-pH-Wert: schwach sauer bis neutral, zwischen 5,8 und 7,0
  • Anbau ist in Töpfen und Beeten gleichermaßen möglich
  • Nachbarpflanzen im Beet: Bohnen, Radieschen und Spinat

 

Blumenkohl, Käsekohl, Brassica oleracea var. botrytis
Blumenkohl im Beet | © Das Grüne Archiv

Aussaat des Blumenkohls

1. Schritt – Aussaattermin wählen: Die Aussaat von Blumenkohlsamen kann bereits im Februar erfolgen. Allerdings sollten Sie die Anzucht zu dieser Zeit noch im geschützten Gewächshaus oder Frühbeet vornehmen. Eine Aussaat im Freiland ist erst in den frostfreien Monaten, also ab Mai oder Juni möglich.

2. Schritt – Boden vorbereiten: Für den Anbau in Töpfen, Kästen oder Beeten eignet sich spezielle Anzuchterde. Für eine Freilandaussaat sollten Sie den Boden ihres Beetes tiefgründig umgraben und mit Humus und Kalk anreichern. Den Freilandboden im Herbst vor der eigentlichen Aussaat mit etwas Brennnesseljauche zu bewässern, kann dem Substrat zudem einen wünschenswerten Stickstoffgehalt angedeihen lassen.

3. Schritt – Blumenkohl aussäen: Die Saattiefe für Bütenkohl beträgt gerade einmal 2 Millimeter. Es reicht daher aus, die Samen nur leicht mit Erde zu bedecken. Der Anbau im Beet erfolgt in Reihen mit einem Abstand von 50 Zentimetern. Insgesamt sollten Sie im Topf wie auch in Beetkuhlen nicht mehr als drei bis fünf Blumenkohlsamen gemeinsam aussäen.

4. Schritt – Saatgut bewässern: Das Saatgut des Blumenkohls muss regelmäßig bewässert werden, um schnell zu keimen und zu wachsen. Achten Sie aber darauf, dass der Boden trotz konstanter Feuchte keine Staunässe ansetzt.

5. Schritt – Jungpflanzen pikieren: Nachdem die Jungpflanzen eine Höhe von 15 Zentimetern erreicht haben, müssen sie pikiert und auf einen Abstand von ca. 25 Zentimeter vereinzelt werden. Für eine Anzucht im Topf bedeutet dies natürlich, die Pflanzen ggf. auf jeweils einen Topf zu vereinzeln, oder die Pflänzchen in einen ausreichend großen Gemeinschaftstopf zu setzen. Auszusortieren sind bei dieser Maßnahme kümmerlich wirkende Jungpflanzen.

Kurzschritte zur Anzucht im Überblick:

  • Aussaattermin: Februar unter Glas, Mai bis Juni im Freiland
  • Boden für den Anbau tief auflockern und mit Humus anreichern
  • vor Aussaat im Herbst Substrat mit Brennnesseljauche wässern
  • Saattiefe: 2 mm, daher Samen nur leicht mit Erde bedecken
  • im Beet Reihenabstand von 50 cm einhalten
  • im Topf nur 3 – 5 Pflanzen pro Gefäß anbauen
  • Saatgut regelmäßig wässern ohne Staunässe zu provozieren
  • Jungpflanzen ab einer Höhe von 15 cm pikieren
  • im Beet auf 25 cm Abstand vereinzeln
  • bei Anzucht bzw. Anbau im Topf ein Gefäß pro Pflanze
  • alternativ ausreichend großes Gefäß für mehrere Pflanzen wählen

 

Blumenkohl, Käsekohl, Brassica oleracea var. botrytis
erntereifer Blumenkohl | © Das Grüne Archiv

Blumenkohl gießen und düngen

Da Blumenkohl einen erhöhten Wasserbedarf hat, muss er regelmäßig gegossen werden. Stellen Sie aber sicher, dass die Pflanzen nicht ertrinken. Staunässe am Standort könnte die Pflanzen ansonsten eher schwächen als stärken. Dies wiederum begünstigt klassische Blumenkohlkrankheiten wie die Kohlhernie oder einen Befall durch Schädlinge. Um eine geeignete Bewässerung zu erleichtern, empfiehlt sich das Mulchen mit Rindenmulch oder Rasenschnitt.

Blumenkohl ist ein sogenannter Starkzehrer und benötigt daher besonders viele Nährstoffe. Er sollte demnach regelmäßig mit Kompost oder Stallmist gedüngt werden. Hornspäne und Bewässerungen mit Brennnesseljauche liefern zusätzlich wichtigen Stickstoff für die Pflanzen. Die meisten Sorten des Blütenkohls sind einjährig und bilden weiße Kohlröschen, sowie dicke, dunkelgrüne Kohlblätter aus. Sobald sich der Fruchtstand herausgebildet hat, sollten Sie auf weiteres Düngen verzichten, da sich ansonsten zu viel Nitrat in den Röschen anreichert.

Kurztipps zum Gießen und Düngen:

  • Blumenkohlpflanzen haben einen erhöhten Wasserbedarf
  • Boden muss deshalb konstant feucht gehalten werden
  • die Pflanzen aber dennoch nicht überschwemmen
  • Staunässe begünstigt Schadbilder die Kohlhernie
  • Mulchen erleichtert die Bewässerung
  • Blütenkohl ist Starkzehrer, daher regelmäßig düngen
  • nach Ausbildung der Kohlröschen ist die Düngung einzustellen

 

Blumenkohl ernten und lagern

Wer erfolgreich Blumenkohl anbauen möchte, muss den Boden während der Kultivierung regelmäßig nachoptimieren. Dies beinhaltet neben regelmäßigen Nährstoffgaben auch das Harken und Unkrautjäten. Zurückgeschnitten werden muss Blütenkohl hingegen nicht zwingend.

Die Blumenkohlernte erfolgt durch Abschneiden des Fruchtstandes, sobald dieser ausgereift ist und eine feste Konsistenz aufweist. In der Regel kann 8 bis 12 Wochen nach der Aussaat geerntet werden. Der restliche Teil der Pflanze wird anschließend ausgegraben und entsorgt. Er sollte jedoch nicht kompostiert werden, da sich in den Blättern und Wurzeln häufig noch Schädlinge befinden können.

Nach der Ernte kann Blumenkohl 4 bis 5 Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Belassen Sie hierzu einige Blätter um den weißen Fruchtstand. Hierdurch verhindern Sie, dass die Blumenkohlröschen austrocknen. Für eine noch längere Lagerung ist es möglich, den Blütenkohl in einzelne Röschen zu zerteilen und einzufrieren.

 

Vermehrung durch Aussaat

Blumenkohlsamen erhalten Sie, wenn Sie eine der kräftigeren Pflanzen wachsen lassen, bis sich das Fruchtfleisch gelb verfärbt und öffnet. Schneiden Sie anschließend den Fruchtstand ab und lassen Sie ihn austrocknen. Schon bald sollten die Samen von selbst herausfallen. Die Folgeaussaat führen Sie dann wie gewohnt im nächsten März durch. Der Anbau sollte dann in einem anderen Beetabschnitt erfolgen, da Starkzehrer wie der Blumenkohl ihren Standort sehr stark auslaugen.

Kurztipps zum Ernten und Vermehren:

  • Blütenkohl benötigt keinen Rückschnitt
  • stattdessen Standortboden regelmäßig harken
  • ergänzend Unkraut entfernen
  • Ernte erfolgt ca. nach 8 – 15 Wochen nach der Aussaat
  • nach der Ernte sämtliche Pflanzen- und Wurzelreste entfernen
  • Überreste nicht im Kompost, sondern im Restmüll entsorgen
  • zur Lagerung mitsamt Außenblättern im Kühlschrank verwahren
  • alternativ in einzelne Röschen aufteilen und einfrieren
  • für Vermehrung kräftige Pflanze ungeerntet stehen lassen
  • geöffnete und gelbliche Fruchtstände absammeln
  • danach Röschen trocknen und warten, bis die Samen herausfallen
  • neue Aussaat erfolgt im nächsten Jahr wie gewohnt
  • niemals zwei Jahre in Folge am selben Standort anbauen

 

Interessante Sorten des Brassica oleracea var. botrytis

Wie zu Beginn unseres Beitrags angedeutet, gibt Sorten des Brassica oleracea var. botrytis nicht nur in weiß. Die Blumenkohlsorten unterscheiden sich dabei außer in ihrer Farbe häufig auch in Sachen Kultur- und Erntezeit, gelegentlich sogar in Form und Nährstoffgehalt ihrer Fruchtstände.

Ein gutes Beispiel ist hier die beliebte Edelsorte Romanseco – eine aus Rom stammende Züchtung mit grünen, ungewöhnlich spitzen Röschen, die einen besonders hohen Gehalt an Vitamin C, dafür aber auch eine Kulturzeit von bis zu 15 Wochen besitzt. Die Ernte findet bei einigen Sorten des Romanesco deshalb verhältnismäßig spät, etwa gegen Ende September statt. Damit sie künftig beim Anbau von Blumenkohl die volle Sorten- bzw. Farbauswahl haben, hier Romanesco und andere Varianten im Überblick:

SorteBeschreibung
grüner Blumenkohl
Brassica oleracea var. botrytis (grün)
Erntezeit: Juni bis November
Frucht: runde bis minarettförmige Röschen
Besonderheiten: lange Kulturzeiten; ertragreiche Ernte; aufgrund der späten Erntezeit ideal für Winterlagerungen
gute Sorten: 'Alverda', 'Celio F1', 'Esmeralda', 'Floris', 'Gitano', 'Kosmos', 'Linnelight', 'Macerate', 'Minaret', 'Navona', 'Panther', 'Romanesco', 'Shannon', 'Trevi', 'Universal', 'Vitaverde'
oranger Blumenkohl
Brassica oleracea var. botrytis (orange)
Erntezeit: September bis Oktober
Frucht: runde Röschen mit kräftigem Laub
Besonderheiten: normal lange Kulturzeit; sehr kurze Erntezeit
gute Sorten: 'Cheddar', 'Jaffa', 'Sunset'
violetter Blumenkohl
Brassica oleracea var. botrytis (violett)
Erntezeit: Juli bis Oktober
Frucht: runde Röschen; sehr intensiver, brokkoliähnlicher Geschmack
Besonderheiten: sehr kurze Kulturzeit; benötigt sehr viel Sonne
gute Sorten: 'Grafitti', 'Violetta di Sicilia'
weißer Blumenkohl
Brassica oleracea var. botrytis (weiß)
Erntezeit: Mai bis Dezember
Frucht: runde Röschen; sehr vielseitiger Geschmack
Besonderheiten: sowohl frühe als auch späte Sorten erhältlich; Nährstoffgehalt und Größe variieren
gute Sorten: 'Aviron', 'Barlo', 'Chambord', 'Clapton', 'Freedom', 'Nautilus', 'Nemo', 'Opaal', 'Overlord', 'Synergy', 'Thalassa', 'Xenia'

 

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Für Blumenkohlpflanzen ist vor allem die Kohlhernie besonders tückisch. Dieser Pilz befällt die Wurzeln der Pflanze und schädigt diese bis zum Absterben. Nach einem Kohlhernien-Befall darf das betroffene Beet für mehrere Jahre nicht mit Kreuzblütlern kultiviert werden. Vorbeugen lässt sich der Pilzkrankheit durch Düngemittel mit Kalk und Stickstoff, richtig bemessenen Wassergaben oder dem Anbau resistenter Sorten, wie zum Beispiel ‚Clapton‘.

Ein weiteres Gesundheitsproblem, das dem Blütenkohl gerne zu schaffen macht, ist ein Befall durch Schädlinge wie der Kohlfliege, dem Kohlweißling oder der Weißen Fliege. Verhindern lässt sich ein derartiger Schadbefall durch engmaschige Gemüseschutznetze und Pappkragen. Sie müssen um die Wurzelhälse der Pflanzen gelegt werden.

 

Fazit

Der Anbau von Blumenkohl erfordert bei manchen Sorten viel Zeit und Pflege. Auch zählen Pflanzen dieser Kohlart zu den Starkzehrern, weshalb sie zum einen viel Wasser und Nährstoffe benötigen, zum anderen den Standortboden stark auslaugen. Bevor Sie einen alten Beetstandort erneut mit Blütenkohl bepflanzen, sollten Sie diesem deshalb ein paar Jahre zur Regeneration geben. Erfreulich ist aber, dass die Blumenkohlernte meist sehr üppig ausfällt und neben den traditionellen Sorten in Weiß auch grüner, oranger und sogar violetter Blumenkohl erhältlich ist.

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