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Familien der Pflanzenwelt: Schwertliliengewächse

Auch wenn Schwertliliengewächse (Iridaceae) überwiegend in den tropischen und subtropischen Gebieten Südamerikas, Afrikas und Asiens beheimatet sind, erfreuen sich die schmuckvollen Pflanzen auch bei uns großer Beliebtheit. Außer den namensgebenden Schwertlilien gelten dabei vor allem der Krokus und die Gladiole als absolute Dauerbrenner im Garten. Eng verwandt sind die Schwertliliengewächse mit den Liliengewächsen, denen sie in Sachen Blütenpracht nebenbei bemerkt in nichts nachstehen. Zu unterscheiden ist hierbei zwischen folgenden Unterfamilien der Iridaceae:

  • Unterfamilie der Aristeoideae
    enthält die Gattung Aristea
  • Unterfamilie der Crocoideae
    enthält ca. 29 Gattungen der Iridaceae
  • Unterfamilie der Geosiridoideae
    enthält die Gattung Geosiris
  • Unterfamilie der Iridoideae
    enthält 30 Gattungen der Iridaceae
  • Unterfamilie der Isophysidoideae
    enthält die Gattung Isophysis
  • Unterfamilie der Nivenioideae
    enthält 3 Gattungen der Iridaceae
  • Unterfamilie der Patersonioideae
    enthält die Gattung Patersonia

 

Besonderheiten der Iridaceae

Gemeinsam ist den Schwertliliengewächsen einerseits eine elegante dreizählige Blütengabel, das sogenannte Rhiphidium. Es erinnert bei vielen Gattungen an den kunstvollen Korb beziehungsweise Handschutz eines Schwertes oder Rapiers. So erklärt sich auch der Name der Pflanzenfamilie, der Bezug auf eben diese Blütenform nimmt.

 

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Das Blütenschwert der Schwertlilie| © Das Grüne Archiv

Außerdem typisch für Iridaceae ist, dass sie keine Wurzeln, sondern Zwiebeln oder zwiebelähnliche Knollen als Überdauerungsorgane ausbilden. Die Rhizome fühlen sich an sandigen, trockenen und gut durchlässigen Standorten am wohlsten. Zu feuchte oder stark verdichtete Böden sorgen dagegen schnell für Staunässe, was sich sehr nachteilig auf die Gesundheit der Iridaceae auswirken kann.

Des Weiteren bevorzugen die Pflanzen herkunftsbedingt einen sonnigen Standort, denn nur bei ausreichender Lichtzufuhr können die imposanten Zierpflanzen ihre imposante Blütenpracht entfalten. Die eindrucksvollsten Blüten bringen diesbezüglich Zwiebelblumen aus den Unterfamilien Crocoideae und Iridoideae hervor.

 

Schwertliliengewächse der Unterfamilie Crocoideae

Crocoideae faszinieren häufig durch besonders farbenfrohe Blüten, deren Formen von radiärsymmetrisch über stern- und trompetenförmig bis hin zu untertassenartig reichen. Besonders extravagant kommt hier die sogenannte Geissorhiza daher. Die südafrikanische Blume ist für ihre äußerst spektakuläre Blütenfärbung bekannt, deren kontrastreiches Muster schon fast einer professionellen Zeichnung gleicht.

 

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Gladiolen sind auch als Schwertblumen bekannt | © Das Grüne Archiv

In Sachen Formgebung stechen zudem die Gladiolenblüten hervor. Neben einem breiten Farbspektrum zeichnen sich diese auch durch ihre originellen Trichterblüten aus, die je nach Art und Sorte gefranst, gefiedert, gebogen oder besonders ausladend sind.

Bis auf die Gladiole, den Krokus und die Montbretie zeigen sich die meisten Crocoideae empfindlich gegen mitteleuropäische Winter. Sie werden deshalb meist als ziervolle Zimmerpflanzen gehalten oder bekommen zumindest in der kalten Jahreszeit einen geschützten Zimmerstandort.

Für Gladiolen ist im Freiland ein leichter Winterschutz aus Reisig oder Stroh empfohlen, sofern es sich um winterharte Sorten handelt. Frostempfindliche Varianten der Gladiole überwintern dagegen im Haus. Gänzlich ohne Schutzmaßnahmen kommt im Freiland somit nur der Krokus aus. Insgesamt sind bei uns folgende Garten- und Zimmerpflanzen der Crocoideae erhältlich:

  • Bibiana (Bibiana)
  • Freesien (Freesia)
  • Geissorhiza (Geissorhiza)
  • Gladiole (Gladiolus)
  • Hesperantha (Hesperantha)
  • Klebschwertel (Ixia)
  • Krokus (Crocus)
  • Scheinkrokus (Romulea)
  • Montbretie (Crocosmia)
  • Sparaxis (Sparaxis)
  • Watsonia (Watsonia)

 

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Ein Schwertliliengewächs im Miniaturformat: der Krokus | © Das Grüne Archiv

Schwertliliengewächse der Unterfamilie Iridoideae

Auch bei den Iridoideae setzt sich die Farb- und Formvielfalt der Schwertliliengewächse fort. Allen voran ist es die die Stammgattung der Schwertlilie selbst, die mit ihren dreizähligen Trompetenblüten grandiose Akzente in den Garten zaubert. Nur selten sind die Blüten dabei auf eine Farbe beschränkt, denn gerade das Innere der Schwertlilienblüten grenzt sich farblich häufig durch bunte Musterungen vom Rest der Blüte ab.

 

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Sibirische Schwertlilie ‚Snow Queen‘ (Iris sibirica ‚Snow Queen‘) | © Das Grüne Archiv

Ähnlich eindrucksvoll sind die Innenblüten auch beim Becherschwertel und der Tigerblume gemustert. Letztere ist zugleich Namenspate der Tigridieae, einem speziellen Tribus der Iridoideae. Die ihm angehörigen Pflanzen fallen für gewöhnlich durch eine getigerte oder leopardenartig gefleckte Innenblüte auf, was Tigridieae zu äußerst ausgefallenen Zierpflanzen macht. Nachtstehend einige empfehlenswerte Iridoideae im Überblick:

  • Alophia (Alophia)
  • Becherschwertel (Cypella)
  • Grasschwertel (Sisyrinchium)
  • Moraea (Moraea)
  • Schwertlilie (Iris)
  • Tigerblume (Tigridia)

 

Fazit

Schwertliliengewächse sind für ihre form- und farbenfrohen Blüten bekannt. Die exotischen Zierpflanzen sind daher beliebte Zierpflanzen, von denen allerdings nur wenige winterhart und damit gartentauglich sind. Unter den Gartenpflanzen sind hier maßgeblich die Gladiole, Montbretie, Schwertlilie und der Krokus zu nennen. Andere Iridaceae, wie etwa Tigerblumen oder Becherschwertel entfalten ihre eindrucksvolle Blütenpracht hingegen besser als Zimmerpflanzen.

Kultivieren und Umtopfen lassen sich die Gewächse dank ihrer Zwiebelrhizome aber sehr unkompliziert. Bekommen sie dann noch einen lichtreichen und trockenen Standort, werden Iridaceae zu einem ziervollen Blickfang, dessen Blüten manchmal schon ein wahres Kunstwerk sind.

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