Der Name der Tigerblume (Tigridia) ist eigentlich etwas irreführend, denn nicht alle Arten dieser originellen Zierpflanze weisen tatsächlich ein Tigermuster auf. Dennoch ist die exotische Blume inzwischen bei zahlreichen Blumenfans sehr beliebt. Wie man die schöne Zierpflanze am besten kultiviert, verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
ToggleSteckbrief zur Tigerblume
- Wissenschaftlicher Name: Tigridia
- Herkunft: Amerika
- Wuchshöhe: 30 bis 60 cm
- Blütezeit: Juli bis August
- Blüten: bunt getigerte oder gefleckte Blüten
- Blätter: parallelnervige Blattspreiten
- Lichtverhältnisse: sonnig bis vollsonnig
- Wasserbedarf: mäßig
- Boden: sandig-lehmig
- Boden-pH-Wert: schwach sauer bis neutral
- Winterhärte: nicht winterhart
- Verwendung: Zierpflanze, Schnittblume
Besonderheiten der Tigerblume
Sowohl die Blütenfarbe als auch das Blütenmuster der Tigridia variieren in verschiedenen Weiß-, Gelb-, Violett- oder Rottönen. Ein einmaliges Farbspektakel, das aus Tigerblumen ganz besonders extravagante Zierpflanzen macht.
Tiger oder Leopard? – Die vielseitigen Blütenmuster
Viele Tigridia-Arten, darunter auch die beliebte Tigridia pavonia, besitzen eher ein geflecktes Muster, das mehr an einen Leoparden oder Jaguar denn an einen Tiger erinnert. Arten- bzw. sortenabhängig beschränkt sich das Muster dabei entweder auf die Blütenmitte oder bezieht auch die dreizähligen Radblüten der Tigerblume mit ein.
Speziell Tigridia pavonia hat auch einen gewissen Nutzfaktor, denn ihre Blumenzwiebeln schmecken gegart wie Süßkartoffeln. Sie sind in der mexikanischen Heimat dieser Art ein traditionelles Nahrungsmittel.
Vorsicht, Verwechslungsgefahr
Nicht nur der Gattungsname der Tigerblumen stiftet bei Laien gerne Verwirrung. Auch Beinamen wie Tigerlilie, Pfauenlilie, Pfauenblume oder Leopardenblume sorgen oftmals für Verwechslungen der Tigridia mit Zierpflanzen, die ähnliche Namen tragen.
Vor allem der Begriff „Pfauenblume“ wird hier häufig sehr leichtfertig verwendet. Neben der Tigridia pavonia ist er nämlich auch für den als Stolz von Barbados bekannten Pfauenstrauch (Caesalpinia pulcherrima) und die Blauen Pfauenblumen (Dies iridioides) gebräuchlich.
Tigerblume pflanzen – Standort und Ablauf
Die Tigerblume gehört zur Familie der Schwertliliengewächse und ist ausschließlich in Südamerika heimisch. Vor allem in der mexikanischen Flora finden sich unzählige Arten der Tigridia, was bereits verdeutlicht, dass es die exotische Zierpflanze eher warm und hell mag. Sonnige oder vollsonnige Standorte mit ausreichendem Windschutz sind somit am besten geeignet.
Der richtige Boden für Tigridia
Als Standortboden wünschen sich Tigerblumenarten ein lockeres, sandig-lehmiges und humoses Substrat. Dieses sollte nach Möglichkeit immer frisch-feucht sein und einen schwach sauren bis neutralen pH-Wert von 6,0 bis 7 aufweisen. Ideal ist eine Erdmischung, die zu 2 Teilen aus Kübelpflanzenerde, 1 Teil Sand und einem 1 Tongranulat oder Bimskies besteht.
Gute Beetnachbarn im Freiland sind Schwertlilien, Lilien, Tulpen, Gladiolen und Sommerhyazinthen. Den schönen Blumenstauden ist gemeinsam, dass sie Blumenzwiebeln als Überdauerungsorgane ausbilden, weshalb sich eine alljährliche Gemeinschaftspflanzung im sommerlichen Zwiebelblumenbeet anbietet. Besonders gerne wird bei uns die Pfauen- oder Echte Tigerblume (Tigridia pavonia) gepflanzt.
Winterhart ist die Tigridia leider nicht. Ein Freilandstandort kommt deshalb allenfalls im Sommer infrage kommt. Allerdings lassen sich die Blumenzwiebeln der Tigerblume im Herbst problemlos ausgraben und bis zum nächsten Frühling in einem Topf im Haus überwintern.
Danach kann man die Blumenzwiebeln im Frühling auf der Fensterbank vorziehen und Tigridia bis zum Sommer als Zimmerpflanze halten. Als Balkonpflanze im Kübel kommen Tigerblumen ebenfalls schön zur Geltung.
Einzelheiten zum Standort für Tigridia:
- in der mexikanischen Flora beheimatet
- sonniger bis vollsonniger sowie windgeschützter Standort
- lockerer, humoser, frisch-feuchter, sandig-lehmiger Boden
- schwach saurer bis neutraler pH-Wert des Bodens
- Tigridia ist nicht winterhart
- Blume besteht daher nur den Sommer im Freiland
- am besten gemeinsam mit anderen Zwiebelblumen pflanzen
- Beetnachbarn: Gladiolen, Lilien, Schwertlilien und Tulpen
- alternativ Tigerblume als Balkon- oder Zimmerpflanze halten
- beliebte Art: Pfauenblume / Echte Tigerblume
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Pflanzung
1. Schritt – Pflanztermin wählen: Da Tigridia nicht winterhart ist, darf sie allerfrühestens im Juni ins Freiland, wenn die Temperaturen konstant über 10 °C liegen. Am besten wird sie bis dahin langsam an die Außentemperaturen gewöhnt. Die Eingewöhnungsphase kann nach den letzten Spätfrösten im Mai beginnen. Alternativ ist eine Auspflanzung im Warmhaus ab April möglich.
2. Schritt – Boden vorbereiten: Damit die Blumenzwiebeln der Tigerblume im Boden nicht auf Hindernisse stoßen, muss das Pflanzsubstrat vor dem Setzen der Zwiebeln gründlich aufgelockert werden. Entfernen Sie gewissenhaft größere Steine und Unkrautreste. Grobe Erdbrocken werden feinkrümelig zerkleinert. Danach kann das Standortsubstrat mit Humus, Sand und Tongranulat bzw. Bimskies optimiert werden. Ergänzend ist in 5 bis 10 cm Bodentiefe eine Kiesdrainage auszubringen.
3. Schritt – Tigerblume pflanzen: Setzen Sie Blumenzwiebeln der Tigridia etwa zwei- bis dreimal so tief wie die Zwiebel groß ist. Achten Sie auch auf einen Pflanzabstand von mindestens 12 bis 15 cm, damit die Zwiebeln genügend Platz zur Entfaltung haben. Nach dem Setzen der Blumenzwiebeln sollte dann zunächst sparsam gegossen werden. Erst, wenn die Pflanze sichtbar austreibt, können Sie die Bewässerung langsam erhöhen.
Kurzschritte zum Pflanzen im Überblick:
- Pflanztermin für Tigridia im Freiland: Juni
- Pflanztermin für Vorzucht im Warmhaus: April
- Boden vor dem Setzen der Zwiebeln gut auflockern
- ggf. Bodenhindernisse entfernen
- Boden mit Humus, Sand, Tongranulat / Bimskies optimieren
- Kiesdrainage in 5 bis 10 cm Bodentiefe
- Setztiefe der Blumenzwiebeln: 2 – 3-fache Tiefe der Zwiebeln
- Pflanzabstand für Tigridia: 12 – 15 cm
- nach dem Setzen bis zum Austrieb sparsam gießen
Tigerblume gießen und düngen
Der Standortboden der Tigerblume sollte bis zum Herbst immer leicht feucht sein. Staunässe ist aber dennoch zu meiden, denn gerade die Rhizome von Zwiebelblumen sind bei Überwässerung äußerst anfällig für Fäulnis. Ein guter Anzeiger für Wasserüberschuss sind die Blätter der Tigridia. Werden diese welk, so ist die Bewässerung unverzüglich einzustellen.
Wer seine Tigerblume alljährlich in frisch optimierte Freilanderde setzt, der muss die Zierpflanze eigentlich nicht zusätzlich düngen. Nur Kübelpflanzen die mehrere Jahre im selben Substrat zubringen, werden von April bis September alle vier Wochen mit Flüssigdünger versorgt. Alternativ kann man im Frühling Düngestäbchen in die Erde stecken.
Kurztipps zum Gießen und Düngen:
- bis zum Herbst leicht feucht halten
- Staunässe ist zu vermeiden
- sobald Blätter anfangen zu welken, das Gießen einstellen
- Düngung ist bei frisch gesetzten Zwiebeln nicht nötig
- Kübelpflanzen von April bis September düngen
- Düngung erfolgt 1 x monatlich mit Flüssigdünger
- ersatzweise im Frühling Düngestäbchen nutzen
Tigerblume schneiden und vermehren
Wer keine Selbstaussaat seiner Tigerblumen anstrebt, der kann die Blütenstiele der Pflanzen abschneiden, sobald sie verblüht sind. Die Blätter der Tigridia sollten bis zum Herbst aber unbedingt noch an der Pflanze verbleiben, damit sie vor dem Winter noch ausreichend Licht absorbieren und so Nährstoffe in der Blumenzwiebel speichern kann. Erst, wenn die Blätter vergilben, dürfen Sie diese ebenfalls abschneiden.
Vermehrung durch Selbstaussaat oder Zwiebelteilung
Wenn Sie die welken Blüten der Tigerblume nicht zurückschneiden, sät sich die Pflanze eventuell von selbst im Garten aus. Erfolgversprechender ist allerdings die Teilung der Zwiebelknollen. Diese erfolgt wie bei allen Zwiebelblumen durch vorsichtiges abtrennen der Tochterzwiebeln.
Am besten führen Sie diese Maßnahme nach der Überwinterung durch, denn hier können die Brustzwiebeln gleich erneut verpflanzt werden und haben bis zum nächsten Herbst ausreichend Zeit, um zu kräftigen Knollen heranzuwachsen.
Kurztipps zum Schneiden und Vermehren:
- Blütenstiele können abgeschnitten werden
- Schnitt erfolgt, sobald die Blüten verwelkt sind
- Blätter der Tigerblume bis Herbst an Pflanze belassen
- für Vermehrung durch Aussaat Blütenstiele stehen lassen
- Zwiebelteilung von Frühling bis Sommer
- Teilung vor der Neupflanzung durchführen
Tigerblume überwintern – so gelingt’s
Wie bereits erwähnt, ist Tigridia nicht winterhart. Ihre Zwiebeln müssen deshalb im Oktober ausgegraben und frostfrei überwintert werden. Geben Sie die Zwiebelknollen einfach in einen Topf voll Erde und stellen Sie diesen an einen kühlen und dunklen Ort im Haus, an dem die Temperaturen nicht unter 7 °C fallen.
Während der Wintermonate dürfen die Zwiebeln gerne alle 4 Wochen moderat gegossen werden. Die Wassergaben sollen jedoch nur der Austrocknung vorbeugen, daher bitte nicht überwässern!
Interessante Arten und Sorten der Tigridia
Außer der Tigridia pavonia werden bei uns eigentlich kaum andere der bis zu 55 Tigerblumenarten kultiviert. Ein Stöbern in den Sommerangeboten der Gärtnereien lohnt sich aber, denn manchmal findet man hier seltene Schätze. Hier einige Empfehlungen:
Art | Beschreibung |
---|---|
Echte Tigerblume (Pfauenblume) Tigridia pavonia | Blütezeit: Juli bis August Blütenfarbe: orangerote Blüten mit gelb-rot gefleckter Blütenmitte Wuchshöhe: 30 bis 60 cm Herkunft: Mexiko Besonderheiten: Sorten in weiß, gelb, rot und violett erhältlich gute Sorten: 'Alba', 'Aurea', 'Canariensis', 'Lilacea', 'Speciosa' |
Hallbergs Tigerblume Tigridia hallbergii | Blütezeit: Juli bis August Blütenfarbe: weiß-schwarzviolett getigerte Blüten Wuchshöhe: 30 bis 50 cm Herkunft: Mexiko Besonderheiten: Tigridia hallbergii ist eine der wenigen Tigerblumenarten mit echtem Tigermuster |
Schwertblättrige Tigerblume Tigridia lancifolium | Blütezeit: Juli bis August Blütenfarbe: gelborange Blüten mit gefleckter Mitte Wuchshöhe: 40 bis 60 cm Herkunft: Mexiko Besonderheiten: Tigridia lancifolium wird gerne gemeinsam mit Elfenblume und Schaumblüte gepflanzt |
Van-Houten Tigerblume Tigridia van-houteei | Blütezeit: Juli bis August Blütenfarbe: grün-violett gefleckte Blüten, getigerte Mitte Wuchshöhe: 30 bis 50 cm Herkunft: Mexiko Besonderheiten: aufgrund ihrer Zweifachmusterung sehr selten |
Violette Tigerblume Tigridia violacea | Blütezeit: Juli bis August Blütenfarbe: violette Blüten mit gesprenkelter Mitte Wuchshöhe: 30 bis 50 cm Herkunft: Mexiko Besonderheiten: sehr zarte Blätter mit seltener, filigraner Musterung |
Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Bis auf Schnecken sind keine nennenswerten Schadbilder an Tigridia bekannt. Die Weichtiere lassen sich aber problemlos mit entsprechenden Bekämpfungsmaßnahmen wie Schneckenkorn oder Schneckenzäune von den für sie sehr schmackhaften Blumenzwiebeln fernhalten.
Fazit
Die Tigerblume ist eine exotische Zierpflanze, welche überwiegend in der mexikanischen Flora beheimatet ist. Gemäß ihrer Herkunft benötigt sie bei uns sonnige, warme und geschützte Standorte, wobei zumindest im Sommer eine Freilandpflanzung möglich ist. Im Herbst lassen sich die Zwiebeln der Tigridia dann unkompliziert ausgraben und bis zum nächsten Frühling im Haus verwahren.
Besonders schön sehen die exotischen Blumen mit dem auffälligen Leoparden- oder Tigermuster neben anderen Zwiebelblumen aus. In Gemeinschaftspflanzung lässt sich so zum Beispiel ein sommerliches Blumenbeet aus Tigerblumen, Lilien und Schwerlilien zaubern.
FAQs zur Tigerblume
Welche Besonderheiten machen die Tigerblume so attraktiv für den Garten?
Die Tigerblume, bekannt für ihre auffälligen, leuchtenden Blüten mit kontrastreichen Flecken, bietet eine exotische Optik, die jeden Garten belebt. Jede Blüte öffnet sich nur für einen Tag, aber da die Pflanze viele Knospen entwickelt, blüht sie kontinuierlich über mehrere Wochen. Die Kombination aus kräftigen Farben und der kurzen, intensiven Blühdauer macht sie einzigartig.
Wie pflanzt man die Tigerblume am besten?
Die Pflanzung der Tigerblume erfolgt im Frühling nach den letzten Frösten. Setzen Sie die Knollen etwa 5 bis 10 cm tief in gut durchlässigen, humusreichen Boden. Ein Standort in voller Sonne oder im Halbschatten fördert das Wachstum und die Blütenbildung. Stellen Sie sicher, dass die Erde zwischen den Wassergaben leicht abtrocknet, um Wurzelfäule zu vermeiden.
Braucht die Tigerblume spezielle Pflege, um gut zu gedeihen?
Tigerblumen sind relativ pflegeleicht, benötigen jedoch regelmäßige Wassergaben während der Wachstumsphase. Eine Düngung mit einem phosphorhaltigen Dünger im Frühsommer unterstützt die Blütenpracht. Da die Pflanzen frostempfindlich sind, sollten die Knollen im Herbst ausgegraben und frostfrei gelagert werden, um sie im nächsten Jahr erneut zu pflanzen.
Wie kombiniert man Tigerblumen mit anderen Pflanzen im Garten?
Tigerblumen lassen sich hervorragend mit Stauden und Sommerblumen kombinieren, die eine längere Blütezeit haben. Pflanzen wie Dahlien oder Lilien ergänzen die exotische Wirkung der Tigerblume und sorgen für eine abwechslungsreiche Farbpalette. Auch in Töpfen auf der Terrasse setzen sie auffällige Akzente, die durch Begleitpflanzen wie Gräser oder kleine Sträucher verstärkt werden.
Sind Tigerblumen auch als Schnittblumen geeignet?
Ja, Tigerblumen eignen sich sehr gut als Schnittblumen, allerdings sollte man bedenken, dass jede Blüte nur für einen Tag hält. Schneiden Sie die Stängel früh am Morgen, wenn die Knospen noch geschlossen sind. In einer Vase halten sie sich mehrere Tage, da immer wieder neue Blüten aufgehen. Kombinieren Sie sie mit anderen langlebigeren Schnittblumen, um schöne Arrangements zu schaffen.
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