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Ginster schneiden: Tipps zum Rückschnitt

Der Ginster gehört zu jenen Frühlingssträuchern, die nach dem grauen Winter erste Farbtupfer in den Garten zaubern. Mit ihren kräftigen gelben, manchmal auch roséfarbenen Blüten setzen Sträucher des Ginsters hier traumhafte Akzente und sind in Sachen Standortansprüche sehr pflegeleicht. Auch Ginster schneiden kann man ohne viel Aufwand, wenn man weiß, worauf man achten muss. Lesen Sie hierzu nachstehend nützliche Tipps.

Was ist vor dem Schneiden von Ginster zu beachten?

Wenngleich Ginstersträucher allgemein als anspruchslos gelten, sollten Sie vor dem Zurückschneiden einiges beachten. Dazu gehört in erster Linie, die richtigen Gerätschaften fürs Schneiden zu verwenden.

Beispielsweise ist es wichtig, eine gut geschärfte Gartenschere bzw. Astsäge zu verwenden, um saubere Schnittwunden zu schaffen, die nach dem Rückschnitt keine Krankheiten ansetzen.

Zusätzlich sollten Sie beim Zurückschneiden unbedingt Handschuhe tragen, denn Ginster sondert eine giftige Flüssigkeit ab, welche die Haut stark reizen kann. Zur Nachbehandlung ist am Ginsterstrauch die Verwendung von Baumwachs oder speziellem Wundverschlussmittel ratsam, damit die Schnittwunden unkompliziert und pilzfrei verheilen.

Hilfsmittel zum Schneiden im Überblick:

  • Handschuhe zum Schutz vor den Giftstoffen im Ginster
  • Gartenschere zum Schneiden dünner Zweige
  • Astsäge zum Zurückschneiden dicker Äste
  • Wundverschlussmittel / Baumwachs zur Nachbehandlung
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Regelmäßige Schnitte am Ginster stimulieren die Blühfreudigkeit des Strauches

Der richtige Zeitpunkt für den Schnitt

Grundsätzlich verjüngt sich ein Ginsterstrauch von selbst. Wenn Sie aber einen kompakten Wuchs fördern oder eine bestimmte Form an Ihrem Ginster erzielen möchten, sollten Sie regelmäßig einen Rückschnitt vornehmen. Hierzu haben Sie mehrere Möglichkeiten:

  • Jahresschnitt – Der alljährliche Schnitt des Ginsters kann entweder im Frühling oder Herbst erfolgen. Meist schneidet man jedoch im Spätfrühling nach der Blüte
  • radikaler Rückschnitt – Wer seinen Ginster nicht jedes Jahr schneiden möchte, der kann die Sträucher zunächst 3 bis 4 Jahre wachsen lassen und ihn dann nach der Blüte radikal zurückschneiden.
  • Frostschäden entfernen – Vor der Blüte sollten erfrorene Ginstertriebe gewissenhaft eingekürzt werden. Hierzu schneiden Sie im zeitigen Frühjahr entsprechende Triebe ab. Warten Sie aber ab, bis der gröbste Starkfrost vorüber ist, damit nach dem Schnitt nicht gleich neue Frostschäden an den Schnittwunden auftreten.
Tipp zum Schnitt: Wer seinen Ginster vermehren oder veredeln möchte, der schneide den Strauch am besten im Spätsommer. Hier bildet das Gehölz die kräftigsten Jahrestriebe aus, welche sich im Anschluss wunderbar fürs Veredeln oder zur Stecklingsvermehrung nutzen lassen.
 
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Auch Stechginster darf geschnitten werden

Anleitung und Tipps zum Schneiden von Ginster

Je nachdem, wie und wann Sie Ihren Ginsterstrauch zurückschneiden, ist ein individuelles Vorgehen nötig. Hier eine kleine Anleitung zu den wichtigsten Schnittmaßnahmen:

Alljährlicher Rückschnitt am Ginster

Wenn Sie sich entschließen, Ihren Ginster einmal jährlich zurückzuschneiden, sollten Sie ihn dabei komplett auf knapp 40 cm Höhe stutzen. Schneiden Sie vorrangig alte und blühschwache Triebe aus, sodass im Idealfall kein Trieb älter als drei 3 Jahre ist.

Verhältnismäßig starke Äste, die meist in der Mitte des Ginsterstrauches wachsen, sollten Sie mit einer Säge kürzen. Dies verhindert, dass der Ast beim Zurückschneiden gequetscht und die Wunde damit anfällig für Krankheiten wird.

Für Formschnitte eignet sich vor allem die Kugelform. Doch auch bodendeckende Flächen- und Bonsaischnitte sind am Ginster durchaus denkbar.

Radikaler Rückschnitt des Ginsters

Für einen Radikalschnitt kürzen Sie Ihren Ginsterstrauch unmittelbar nach der Blüte ebenfalls großzügig und auf 40 cm ein. Wichtig ist dabei, dass Sie jedem Trieb die ersten Verzweigungen lassen.

Damit regen Sie den Ginster trotz umfangreichem Schnitt zu einem buschigen Wachstum an und sorgen dafür, dass sich im Strauch keine kahlen Stellen bilden. Besonders zu empfehlen ist der radikale Rückschnitt, wenn Sie den Ginster als Hecke oder Sichtschutz verwenden.

Frostschäden am Ginster zurückschneiden

Damit der Ginster jedes Jahr aufs Neue seine volle Blütenpracht entfaltet, sollten Sie im Frühjahr immer kontrollieren, ob im Winter Frostschäden am Strauch entstanden sind. Schneiden Sie entsprechende Stellen großzügig aus.

Stellen Sie auch hier sicher, dass Ihr Schneidwerkzeug saubere Wunden erzeugt. Die Triebe schlagen nach dieser Maßnahme wieder kräftig aus und der belohnen den sorgsamen Gärtner schon bald mit einer herrlichen Blütenpracht, da sich diese meist aus gesunden Jungtrieben entwickelt.

Ginsterstrauch nachbehandeln

Nach dem Schneiden Ihres Ginsters sind größere Wunden stets mit Baumwachs oder Wundverschlussmittel zu versiegeln. Lediglich kleinere, glatte Wundstellen können von dem Strauch selbst verschlossen werden.

In diesem Zusammenhang sollten Sie während dem Zurückschneiden auch Aststummel vermeiden. Diese vertrocknen ansonsten, machen die Rinde des Strauchs rissig und öffnen damit Pilzkrankheiten wie Schädlingen Tür und Tore.

Ist ein Ast bereits befallen, sollten Sie ihn radikal kürzen. Geben Sie den Verschnitt aber keinesfalls auf den Kompost, sondern verbrennen Sie ihn oder entsorgen ihn separat im Restmüll.

Fazit

Auch wenn der blühfreudige Ginster einer der pflegeleichtesten Sträucher überhaupt ist, schneidet man ihn gegen Frühjahr oder Herbst regelmäßig auf etwa 40 cm seiner Wuchshöhe zurück. Dabei sollten vor allem blühschwache und alte Äste entfernt werden. Auch Frostschäden sind im zeitigen Frühjahr auszuschneiden, um einen üppigen und kräftigen Neuaustrieb zu befördern.

Während dem Schnitt ist darauf zu achten, saubere Schnittflächen zu erzeugen, um Schadbilder von den Wundstellen fernzuhalten. Wer seinen Ginster durch Stecklinge vermehren oder veredeln möchte, der schneide den Strauch am besten im Spätsommer, da das Gehölz hier die kräftigsten Jahrestriebe hervorbringt.

FAQs zum Schneiden von Ginster

Da es mitunter sehr verschiedene Arten von Ginster gibt und auch das Alter sowie der Standort der Pflanzen für den Schnitt relevant sind, finden Sie abschließend noch einige der häufigsten Fragen zum Schnitt am Ginster.

1. Wann Ginster schneiden?

Ginster sollte unmittelbar nach der Blüte im Frühjahr oder Frühsommer geschnitten werden. Dies fördert die Bildung neuer Blütenknospen für das nächste Jahr und hilft, die Pflanze gesund und kompakt zu halten. Ein leichter Rückschnitt im Sommer kann zusätzlich erfolgen, um die Form zu erhalten.

2. Wie oft sollte man Edelginster schneiden?

Edelginster (Cytisus x praecox) sollte regelmäßig geschnitten werden, um eine kompakte und blühfreudige Pflanze zu erhalten. Ein jährlicher Schnitt nach der Blüte ist in der Regel ausreichend. Dabei werden die verblühten Blütenstände entfernt und die Triebe um etwa ein Drittel zurückgeschnitten. Dies fördert die Bildung neuer Blütenknospen und verhindert, dass die Pflanze von innen heraus verkahlt.

3. Was ist zu beachten, wenn man alten Ginster schneiden will?

Ja, man kann auch alten Ginster schneiden, allerdings ist dabei Vorsicht geboten. Älterer Ginster hat die Tendenz, von innen heraus zu verkahlen, und ein radikaler Rückschnitt kann dazu führen, dass die Pflanze Schwierigkeiten hat, wieder auszutreiben. Es ist empfehlenswert, den Rückschnitt in mehreren Schritten durchzuführen, um der Pflanze Zeit zu geben, sich zu erholen und neue Triebe zu entwickeln.

Ein Verjüngungsschnitt, bei dem ein Drittel bis die Hälfte der älteren Triebe entfernt wird, kann helfen, das Wachstum neuer, gesunder Triebe zu fördern. Dieser Schnitt sollte im späten Frühjahr oder frühen Sommer erfolgen, unmittelbar nach der Blüte.

5. Warum verholzten Ginster schneiden?

Das Schneiden von verholztem Ginster ist für den Erhalt der Pflanzengesundheit und Wuchsfreudigkeit enorm wichtig. Wenn Ginster verholzt, neigt er dazu, von innen heraus zu verkahlen, was zu einer weniger ansehnlichen Pflanze führt. Durch regelmäßiges Schneiden lässt sich die Pflanze verjüngen. Gesunde Triebe werden dadurch gefördert, ein buschiger Wuchs angeregt und die Blühfreudigkeit stimuliert.

Ein weiterer Grund für das Schneiden verholzter Ginstersträucher ist die Vermeidung von Krankheiten und Schädlingen. Totes oder krankes Holz sollte immer entfernt werden, um die Ausbreitung von Schadbildern zu verhindern und die Pflanze gesund zu halten.

5. Ginster im Topf schneiden – worauf ist zu achten?

Beim Schneiden von Ginster im Topf sind einige zusätzliche Überlegungen notwendig. Topfpflanzen haben begrenzten Wurzelraum, was bedeutet, dass sie regelmäßiger gepflegt werden müssen, um gesund zu bleiben.
Auch hier sollte der Rückschnitt unmittelbar nach der Blüte erfolgen, um die Bildung neuer Blütenknospen zu fördern. Topfginster sollte jährlich um etwa ein Drittel zurückgeschnitten werden.

Da Topfginster in begrenztem Raum wächst, ist es ferner wichtig, gelegentlich den Zustand der Wurzeln zu überprüfen. Wenn die Wurzeln zu stark wachsen, kann es notwendig sein, die Pflanze umzupflanzen oder die Wurzeln zu beschneiden, um Staunässe zu vermeiden und die Pflanze gesund zu halten.
Nach dem Schneiden sollte der Ginster gedüngt werden, um das Wachstum neuer Triebe zu unterstützen. Eine regelmäßige Bewässerung ist ebenfalls wichtig, besonders in heißen Sommermonaten, aber es sollte darauf geachtet werden, Staunässe zu vermeiden.

Bedenken Sie außerdem, dass Topfginster viel Licht benötigt. Nach dem Rückschnitt sollte die Pflanze deshalb an einen sonnigen Platz gestellt werden, um das Wachstum zu fördern.

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