Unkontrolliertes Wachstum führt bei der Kirsche rasch zu einer dichten Baumkrone, die kaum noch Sonnenlicht zu den innen liegenden Ästen durchlässt. In Folge sinkt nicht nur der Ertrag, sondern auch das Risiko von Schädlingen und Krankheiten am betroffenen Kirschbaum. Aus diesem Grund ist ein regelmäßiger Kirschbaumschnitt unbedingt erforderlich. Wie Sie diesen am besten durchführen und was es zu beachten gibt, bevor Sie Ihren Kirschbaum schneiden, erfahren Sie hier.
Kirschbaumschnitt – das ist zu beachten
Kirscharten wie etwa die Süßkirsche bringen es auf Wuchshöhen von bis zu 30 Meter. Ungeschnitten ist die Krone der Kirschen dabei häufig ausladend und sehr stark verzweigt. Ein Aspekt, der die Lichtzufuhr im Inneren der Baumkrone enorm behindert und Ihren Kirschbaum so schnell kränkeln lassen kann.
Darüber hinaus leiden auch Blüten- und Fruchtbildung unter einer wild wuchernden Kirschbaumkrone. Dies liegt zum einen am Lichtmangel, der dafür sorgt, dass sich Blüten innerhalb der Krone nur sehr spärlich ausbilden. Zum anderen blühen Kirschbäume vorrangig an jungem Holz, weshalb eine Verjüngung der Bäume durch einen regelmäßigen Schnitt auch für die Ernte von großer Bedeutung ist.
Das richtige Werkzeug für den Schnitt
Wenn Sie Ihren Kirschbaum beim Schneiden vor Krankheiten und größerem Energieverlust durch langwierige Wundheilung schützen möchten, ist natürlich nicht nur die richtige Schnitttechnik wichtig.
Ebenso ist die Werkzeugqualität entscheidend. Denn nur mit gut geschärften und gesäuberten Geräten erreicht man präzise und glatte Schnittflächen, die rasch verheilen und den Baum nicht zu stark schwächen. Insgesamt werden folgende Hilfsmittel zum Schneiden von Kirschbäumen benötigt:
- Leiter für höher gelegene Äste
- Handschutz zur Vorbeugung gegen Verletzungen
- Garten- oder Rosenschere für dünne Zweige bis 1,5 cm Ø
- Astschere für mittelstarke Zweige und Äste bis 5 cm Ø
- Bügel-, Stich- oder Klappsäge für dicke Äste über 5 cm Ø
- Seil zum Herunterbinden der Äste / Ast-Klammer (z.B. Ast-Fix)
- ggf. Baumwachs zum Verschließen größerer Wundflächen
Der richtige Zeitpunkt für den Schnitt
Ihren Kirschbaum schneiden können Sie theoretisch ganzjährig. Allerdings gelten Herbst und Winter als ungünstigste Jahreszeiten, da Schnittverletzungen am Baum hier durch die nasskalte Witterung wesentlich anfälliger für Pilzkrankheiten werden. Schneiden Sie Kirschen daher entweder im Frühling oder Sommer, wenn sich die Witterungsverhältnisse trocken und warm gestalten.
Um einen wuchernden Baum mittels radikalem Rückschnitt wieder in Form zu bringen, bietet sich diesbezüglich das zeitige Frühjahr an. Da der Austrieb zu dieser Zeit noch nicht begonnen hat, kann man die Wuchsform der unbelaubten Kirschbäume am besten beurteilen und den Schnitt am Baum folglich auch besser planen.
Warum man regelmäßig den Kirschbaum schneiden sollte
Zusätzlich zum Radikalschnitt an verwilderten Bäumen ist bei Kirschen ein jährlicher Rückschnitt angezeigt. Diesen empfehlen wir am besten nach der Ernte im Sommer durchzuführen.
Wie schon der Radikal- dient auch der Jahresschnitt der Verjüngung des Kirschbaums. Dabei fällt der Schneidaufwand bei alljährlicher Schnittroutine logischerweise wesentlich geringer aus, als bei einem radikalen Schnitt, der erst nach jahrelanger Verwilderung am Baum angesetzt wurde.
Ähnlich sieht es in Sachen Krankheitsanfälligkeit aus. Denn ein kontinuierliches, aber maßvolles Auslichten der Kirsche bedeutet auch weniger Angriffsflächen für Pilze und Schädlinge.
Legen Sie deshalb unbedingt Wert auf einen regelmäßigen Sommerschnitt, um sich langfristig Arbeit zu ersparen und ihren Kirschbaum dauerhaft gesund zu halten. Wer seine Kirsche ergänzend veredeln möchte, dem sei unser Spezialratgeber zum Veredeln von Obstbäumen empfohlen.
Anleitung und Tipps zum Schneiden von Kirschbäumen
Ob nun die essbare Sauer- bzw. Süßkirsche, oder ein anderer Kirschbaum – sie alle gehören zu den sogenannten Harthölzern, da ihre Holzdichte über 0,55 g/cm³ liegt. Eine Tatsache, deretwegen Kirschholz bevorzugt in der Möbelherstellung verwendet wird, gelten Hartholzmöbel doch als besonders robust und langlebig.
In Bezug auf den Baumschnitt liegen die Vorzüge der beachtlichen Holzdichte von Kirschbäumen eher in der Schnittverträglichkeit. Dennoch gibt es beim Schneiden von Kirschen ein paar Dinge zu beachten:
Ob nun die essbare Sauer- bzw. Süßkirsche, oder ein anderer Kirschbaum – sie alle gehören zu den sogenannten Harthölzern, da ihre Holzdichte über 0,55 g/cm³ liegt. Eine Tatsache, deretwegen Kirschholz bevorzugt in der Möbelherstellung verwendet wird, gelten Hartholzmöbel doch als besonders robust und langlebig.
In Bezug auf den Baumschnitt liegen die Vorzüge der beachtlichen Holzdichte von Kirschbäumen eher in der Schnittverträglichkeit. Dennoch gibt es beim Schneiden von Kirschen ein paar Dinge zu beachten:
Kirschbaum gezielt ausdünnen
Für das Schneiden an der Kirschbaumkrone gilt, dass willkürliches Ausdünnen und Kürzen der Äste lediglich zu verstärktem Wuchs führt. Daher sollten Sie lieber wenige, dafür aber gezielte Schnitte ansetzen, um statt dem Wachstum die Blühfreudigkeit des Baumes zu fördern.
Formgebung des Kirschbaums beachten
Im Volksmund heißt es, ein Baumschnitt an der Kirsche ist gelungen, wenn man einen Hut durch die Baumkrone werfen kann. Es ist also nützlich, einen hutgroßen Abstand zwischen einzelnen Ästen des Kirschbaums im Auge zu behalten.
Seitentriebe und Leittriebe des Kirschbaums einkürzen
Geschnitten wird am Kirschbaum stets oberhalb eines waagerechten Seitentriebs. Beim Baumschnitt an der Krone sägt man knapp über einem gesunden, üppig gewachsenen Fruchttrieb den kompletten Leittrieb ab.
Setzen Sie die Säge hierfür ca. 30 Zentimeter oberhalb der angestrebten Schnittstelle an. Sollte das Holz beim Schneiden einreißen, kann es dann noch glatt nachgeschnitten werden.
Kranke Triebe und Totholz der Kirsche entfernen
Entfernen Sie bevorzugt totes bzw. krankes Holz, sowie fruchtlose Triebe aus dem Vorjahr. Fruchttragende Triebe des Schnittjahres bleiben hingegen stehen, könnten sie im Folgejahr doch erneut Blüten austreiben.
Wasserschosser am Kirschbaum zurückschneiden
Senkrecht nach oben wachsende Triebe und Äste (sog. Wasserschosser) dienen dem Wachstum bzw. der Holzbildung von Kirschen, tragen aber meist kaum Früchte. Sie werden deshalb ebenfalls bevorzugt beim Schnitt entfernt.
Fazit
Unter Beachtung einiger Grundregeln ist der Kirschbaumschnitt auch für den Laien kein Problem. Das A und O beim Schneiden sind diesbezüglich scharfe und saubere Schnittwerkzeuge, sowie glatte Schnittflächen.
Entfernt werden vorrangig Zweige und Äste, die entweder krank, alt, abgestorben oder fruchtlos sind. Auch steil nach oben wachsende Triebe sind zu entfernen. Durchgeführt wird der Baumschnitt am besten bei sonnigem und trockenem Wetter. Herbst- und Wintermonate sind demnach für das Schneiden von Kirschen ungeeignet.
FAQs zum Schnitt am Kirschbaum
Der Kirschbaumschnitt erfordert mitunter etwas Übung und Erfahrung. Um Schnittfehler zu vermeiden, finden Sie nachstehend noch ein paar nützliche Tipps zu häufigen Fragen bezüglich des Schneidens von Kirschbäumen:
Wann ist der beste Zeitpunkt, um einen Kirschbaum zu schneiden?
Der ideale Zeitpunkt zum Schneiden eines Kirschbaums ist der Spätsommer, direkt nach der Ernte. Dies hilft, Pilzinfektionen zu vermeiden, da die Schnittwunden schneller heilen. Ein weiterer geeigneter Zeitpunkt ist im zeitigen Frühjahr, bevor der Baum austreibt, jedoch sollte dies eher zurückhaltend erfolgen.
Wie schneide ich meinen Kirschbaum richtig zurück?
Beim Schneiden eines Kirschbaums sollten Sie tote, kranke und sich kreuzende Äste entfernen. Der Baum sollte eine offene, luftige Krone haben, um Licht und Luftzirkulation zu fördern. Schneiden Sie nach außen gerichtete Knospen, um ein ausgewogenes Wachstum zu unterstützen. Verwenden Sie sauberes, scharfes Werkzeug, um glatte Schnitte zu gewährleisten.
Welche Äste sollten entfernt werden?
Entfernen Sie alle toten, kranken oder beschädigten Äste, sowie Äste, die sich kreuzen oder reiben. Zusätzlich sollten nach innen wachsende Äste und Wasserschosser (senkrecht wachsende Triebe) entfernt werden, um eine offene Kronenstruktur zu fördern und die Fruchtproduktion zu verbessern.
Was muss ich beim Schnitt an jungen Kirschbäumen beachten?
Junge Kirschbäume benötigen einen Erziehungsschnitt, um eine stabile Grundstruktur zu entwickeln. Entfernen Sie konkurrenzierende Triebe und wählen Sie einen zentralen Haupttrieb aus. Kürzen Sie die seitlichen Äste ein, um eine ausgewogene Verzweigung zu fördern. Ein regelmäßiger Schnitt in den ersten Jahren ist wichtig, um eine stabile und produktive Baumstruktur zu etablieren.
Wie verhindere ich Krankheiten beim Kirschbaum durch das Schneiden?
Um Krankheiten zu verhindern, sollten Sie immer saubere und scharfe Schneidwerkzeuge verwenden. Desinfizieren Sie Ihre Werkzeuge vor und nach dem Schneiden, besonders wenn Sie kranke Äste entfernen. Schneiden Sie nur bei trockenem Wetter, um das Risiko von Pilzinfektionen zu minimieren. Vermeiden Sie große Schnittwunden, die schwerer heilen und anfälliger für Krankheiten sind.
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