Ob als Hecke, in Einzelstellung oder als Kübelpflanze – die Sträucher der Ölweide (Elaeagnus) sind im Garten vielseitig einsetzbar und verströmen manchmal sogar noch Ende September einen angenehmen Duft. Darüber hinaus reizt der Elaeagnus durch essbare Beerenfrüchte und sein buntes Laub, das je nach Pflanzenart verschiedene Färbungen besitzt. Um die Pracht der Sträucher zu erhalten, sind allerdings einige wichtige Schritte zu beachten. Lesen Sie hier, wie die Ölweide gepflanzt wird und was dabei im Garten zu beachten ist.
Ölweide pflanzen – Standort und Ablauf
Ölweiden stammen aus der Familie der Ölweidengewächse (Elaeagnaceae). Sie sind nicht zu verwechseln mit den Weidengewächsen, von denen sich Elaeagnaceae nicht nur durch ihre geringere Wuchshöhe unterscheiden. Daneben besitzen manche Arten der Elaeagnus auch dorniges Strauchgeäst, nach welchem man bei Weidengewächsen lange sucht.
Zumindest mit der Trauerweide hat die Ölweide aber eines gemeinsam: Sie liebt Standorte in Ufer-, Fluss- und Seenähe. Dabei sollte sich der Standort in der vollen Sonne oder im hellen Halbschatten befinden und frei von Schadstoffbelastungen in der Luft sein. Hitze und raue Winde machen den meisten Ölweiden dagegen weniger aus, sie können sogar gezielt als Windschutz kultiviert werden.
Bei der Auswahl des Bodens empfiehlt sich für Ölweiden ein durchlässiger Lehm- oder Sandboden mit einem leicht sauren bis alkalischen pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5. Erstaunlicherweise profitieren viele Sträucher der Ölweide von nährstoffarmem Boden und selbst erhöhte Salzwerte scheinen diese Arten geradezu zu genießen.
Einzelheiten zum Standort für Ölweiden:
- lichtreiche Standorte in Ufer-, Fluss-, oder Seenähe werden bevorzugt
- schadstoffarme Umgebung ist empfehlenswert
- Ölweide ist hitzeresistent und eignet sich als Windschutz
- Boden sollte durchlässig, sowie lehmig oder sandig sein
- pH-Wert: leicht sauer bis alkalisch zwischen 6,5 und 7,5
- Nährstoffarmut und hohe Salzwerte des Bodens werden bevorzugt
- im Halbschatten Topfkultivierung bevorzugen
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Pflanzung
1. Schritt – Pflanztermin wählen: Eine Pflanzung der Ölweiden im Herbst ist zwar grundsätzlich möglich, allerdings ist es sinnvoll die Stauden schon nach dem letzten Frost im Frühjahr auszubringen. Auf diese Weise gewöhnt sich der Elaeagnus schon zu Beginn an kühlere Temperaturen, was die Winterhärte fördert.
2. Schritt – Boden vorbereiten: Nährstoffliebendere Arten wie die Buntlaubige Ölweide könnten von einer Kompostzugabe vor dem Pflanzen profitieren. Schmalblättrige und Wintergrüne Ölweiden benötigen dagegen keine besondere Bodenanreicherung. Mischen Sie hier einfach etwas humose Blumenerde mit Sand oder Lehm und graben Sie ein adäquates Pflanzloch in den Standortboden.
3. Schritt – Ölweide pflanzen: Sträucher der Ölweide lassen sich völlig unkompliziert einsetzen. Denken Sie aber vor allem bei Jungpflanzen an die finale Größe etwaiger Hecken und halten sie hier einen Pflanzabstand von einer halben Wuchshöhe ein. In freier Einzelstellung beträgt der Abstand ca. ein bis drei Meter. Für Topfkulturen gilt eine Mindestgröße des Topfes mit dreifachen Ausmaßen des Wurzelballens.
4. Schritt – Ölweide angießen: Nachdem Sie die Erde leicht angedrückt haben, sollten Sie die Ölweide angießen, um die Anwurzelung im Boden zu unterstützen. Vermeiden Sie jedoch schon hier Staunässe, denn diese bekommt dem Elaeagnus gar nicht gut.
Kurschritte zum Pflanzen im Überblick:
- Auspflanzung im Frühling nach dem letzten Frost
- Substrat für buntlaubige Ölweide ggf. mit Kompost anreichern
- Pflanzabstand bei Hecken: ½ Wuchshöhe
- Pflanzabstand in Einzelstellung: 1 bis 3 Meter
- Topfmaße bei Kübelpflanzen: dreifaches Ausmaß des Wurzelballens
- Nach dem Pflanzen angießen, dabei aber Staunässe vermeiden
Pflege der Ölweide – gießen und düngen
Ölweiden sind dafür prädestiniert, an unwirklichen, kargen Orten zu wachsen. Trockenphasen stecken die Sträucher unwahrscheinlich gut weg, sodass ein Gießen nur nötig ist, wenn die obere Erdschicht keinerlei Feuchtigkeitsrückstände mehr aufweist. Viel schlechter bekommt dem Elaeagnus hingegen Staunässe, die schnell zur Verkahlung der Pflanze führen kann. Weniger ist beim Gießen der Ölweidengewächse demnach mehr, wobei sie getrost auch hartes Leitungswasser für die Bewässerung nutzen können.
Robuste Ölweiden (z.B. die wintergrüne Elaeagnus ebbingei oder die schmalblättrige Elaeagnus angustifolia) kommen nicht nur mit hohen Salzwerten und Trockenheit gut zu Recht. Auch in Sachen Düngung sind sie größtenteils anspruchslos, da sie zu den Düngee-Selbstversorgern gehören. Dank ihrer Symbiose mit speziellen Pflanzenbakterien wandeln Ölweiden selbst in nährstoffärmsten Böden Luftstickstoff in reichhaltigen Pflanzendünger um, was ein manuelles Düngen fast völlig überflüssig macht. Erst ab dem dritten Gartenjahr muss über organische Zugaben wie Kompost nachgedacht werden, die Sie vorzugsweise zu Beginn des Austriebs in die Erdoberfläche einarbeiten.
Kurztipps zum Gießen und Düngen:
- Elaeagnus erst gießen, wenn Erdoberschicht vollständig getrocknet ist
- hartes Leitungswasser darf genutzt werden
- Staunässe beim Gießvorgang vermeiden
- Ölweiden produzieren ihren eigenen Dünger
- manuelle Dünung erst ab dem dritten Frühling nach der Pflanzung
- in die Erdoberfläche eingearbeiteter Kompost reich aus
Pflege der Ölweide – schneiden und vermehren
Form- und Rückschnitte sind bei der Ölweide kein Problem. Da die Sträucher sehr sparrig wachsen und lange Ruten ausbilden, ist ein jährlicher Schnitt im Frühling sogar mehr als erforderlich. Kürzen Sie vor allem bei Jungpflanzen in regelmäßigen Abständen die Triebe ein, damit sich der Elaeagnus ausreichend verzweigt. Nach innen wachsende Triebe sind ebenfalls zu entfernen. Nicht zuletzt ist es hilfreich, nach dem Winter vom Frost beschädigte Zweige auszuschneiden.
Ergänzend zum formgebenden Schnitt ist es sinnvoll, kahle, sowie alte Äste der Ölweide alle zwei bis drei Jahre zwischen Februar und März bodennah abzuschneiden. Der Verjüngungsschnitt fördert das Nachwachsen junger Triebe und hält die Ölweide schön buschig. Auch radikale Rückschnitte, etwa zur Reduzierung der Wuchshöhe, können Sie am Elaeagnus ohne Bedenken durchführen. Ein Schnitt erfolgt diesbezüglich ebenfalls im Abstand von zwei bis drei Jahren und sollten die Pflanze um gut ein Drittel einkürzen.
Vermehrung durch Stecklinge: Eine Vermehrung der Ölweide durch Stecklinge ist bei weitem weniger umständlich als ein Vermehren durch Samen. Allein die jährlichen Trieb- und Formschnitte bieten reichlich Stecklingsmaterial, sodass sich ein Aussaataufwand gar nicht wirklich lohnt. Suchen sie sich im späten Frühjahr einfach ein schönes Triebexemplar von mindestens 30 cm Länge aus und entfernen Sie im unteren Drittel die Blätter. Danach können Sie den Steckling an einen feuchten und halbschattigen Standort umsiedeln.
Kurztipps zum Schneiden und Vermehren:
- Ölweide benötigt vor allem in jungen Jahren regelmäßig einen Schnitt
- jährlicher Trieb- und Formschnitt fördert buschige Verzweigung
- insbesondere nach innen wachsende Triebe einkürzen
- verjüngender Schnitt und radikaler Rückschnitt alle 2 bis 3 Jahre
- alte und kahle Äste zwischen Februar und März bodennah abschneiden
- gesamten Strauch im 3-jahres-Rhythmus um ein Drittel kürzen
- Vermehrung des Elaeagnus durch Stecklinge von mind. 30 cm Länge
- geeigneten Trieb auswählen und an feuchten Standort im Halbschatten pflanzen
Ölweide überwintern – Tipps zum Winterschutz
Anzutreffen sind Ölweiden sowohl auf der Nord- als auch der Südhalbkugel. Prähistorische Funde datieren die Entstehung der Ölweidengewächse gar bis ins Zeitalter des großen Nordkontinents Laurasia. Die Vorfahren des Elaeagnus sind also etwa 39 Millionen Jahre alt.
Kein Wunder ist es da, dass Arten wie die Essbare Ölweide (Elaeagnus multiflora) selbst klimatischen Grenzwerten von bis zu -20 °C trotzen. Hybride und Sorten wie die Wintergrüne Ölweide (Elaeagnus x ebbingei) und die Buntlaubige Ölweide (Elaeagnus pungens ‚Maculata‘) weisen ähnliche Frostresistenzen auf, sodass im Notfall eine Laubschicht oder etwas Rindenmulch als Winterschutz ausreicht.
Bei Stecklingen und empfindlicheren Arten der Ölweide ist ein Winterschutz jedoch sehr ratsam. Beispielsweise ist die schmalblättrige Elaeagnus angustifolia als Kübelpflanze im hellen Kalthaus oder Wintergarten (5 – 10 °C Zimmertemperatur) besser aufgehoben als im winterlichen Freiland. Ähnlich sieht es mit Stecklingstrieben aus, welche zu gleichen Bedingungen überwintern müssen. Immergrüne Ölweiden benötigen während dieser Zeit etwas mehr Wasser. Bei laubabwerfenden Arten reicht mäßiges Wintergießen.
Interessante Arten der Gattung Elaeagnus
Die verschiedenen Arten und Hybride der Elaeagnus unterscheiden sich zum einen in ihrer Blüten-, Beeren- und Laubfärbung. Zum anderen variiert auch ihre Salz- und Frostverträglichkeit, was Sie als Gartenbesitzer bei der Staudenauswahl eventuell berücksichtigen sollten. Hier ein kleiner Überblick zu interessanten Arten und deren Sorten:
Sorte | Beschreibung |
---|---|
Doldige Ölweide Elaeagnus umbellata | Blütezeit: März bis April Blütenfarbe: gelb, rote Beeren, grünes Laub Wuchshöhe: 2 bis 5 m Herkunft: Asien Eignung für Kultivierung: mäßig Besonderheiten: geringe Salzverträglichkeit; gute Sorten: 'Serinus', 'Turdus' |
Dornige Ölweide Elaeagnus pungens | Blütezeit: September bis Dezember Blütenfarbe: weiß bis gelb, braune Früchte, gelbgrünes Laub Wuchshöhe: 2 bis 5 m Herkunft: Nordchina, Nordostasien Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: gute Sorten: 'Goldrim', 'Maculata' (buntlaubige Ölweide) |
Essbare Ölweide Elaeagnus multiflora | Blütezeit: April bis Mai Blütenfarbe: weiß, rote Beeren, dunkel- bis silbergrünes Laub Wuchshöhe: 2 bis 8 m Herkunft: Asien Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: besonders frosthart; hohe Salzverträglichkeit |
Schmalblättrige Ölweide Elaeagnus angustifolia | Blütezeit: Juni bis Juli Blütenfarbe: silbrig-gelb, gelbe Beeren, silbergraues Laub Wuchshöhe: 4 bis 7 m Herkunft: Osteuropa, Zentralasien Eignung für Kultivierung: gut Besonderheiten: hohe Salzverträglichkeit, dafür aber nicht frosthart |
Wintergrüne Ölweide Elaeagnus x ebbingei | Blütezeit: Oktober bis November Blütenfarbe: weiß, rotbraune Früchte, dunkel- bis silbergrünes Laub Wuchshöhe: 2 bis 5 m Herkunft: kultivar Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: äußerst frosthart; gute Sorten: 'Gilt Edge', 'Limelight' |
Ölweide – Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Außer Wurzelfäule durch Staunässe gibt es kaum Krankheiten und Schädlinge, die den robusten Ölweiden gefährlich werden. Die Anfälligkeit der Sträucher erhöht sich jedoch durch ein geschwächtes Abwehrsystem der Pflanze, was insbesondere bei lang anhaltender Trockenheit der Fall ist. Stellen Sie die hohe Trockenresistenz der Ölweidengewächse also nicht unnötig auf die Probe, damit sich ihre Gesundheit so lange wie möglich erhält.
Fazit
Einen Schnitt braucht die Ölweide vor allem in jungen Jahren recht häufig. Dafür ist die Pflanze in Sachen Düngung aber komplett anspruchslos, versorgt sich der Elaeagnus doch weitestgehend selbst mit Nährstoffen, wenn sie gepflanzt wurden. Winterlichem Starkfrost können hingegen nicht alle Arten von Ölweiden gleichermaßen standhalten, sodass es bei der Sortenwahl darauf ankommt, ob sie eine Freiland- oder Kübelpflanze kultivieren möchten. Beim Verzehren der Beerenfrüchte wünschen wir jedenfalls guten Appetit, denn diese sind schmackhaft und essbar.