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Weide pflanzen – Wirkung, Kultur und Arten

10 Minuten Lesezeit

Die Arten der Weide (Salix) haben es vielen Baumliebhabern schwer angetan. Vor allem die Trauerweide fasziniert immer wieder durch ihre tief hängenden Äste, die wie ein fließender Blättervorhang anmuten. Die auch als Weidenkätzchen bekannten Blütenstände des Weidenbaums sind ebenfalls ein absoluter Hingucker, wenn sie von Frühling bis Sommer ihre bunten Farben entfalten. Grund genug zur Kultur für jeden Weidenliebhaber, der auch im eigenen Garten eine Weide pflanzen möchte. Das geht aber natürlich nur, wenn die Standortbedingungen stimmen.

 

Still ein See. Und rings in tiefen Träumen
Eine Wacht von jungen Weidenbäumen.
„Wachset,“ ruft der Wind, „ihr jungen Recken,
Wär‘ ich jung wie ihr, ich würd‘ mich strecken!“
Höhnt der Sturm: „Ich wach‘, ihr Kümmerlinge,
Daß kein Baum bis in den Himmel dringe.
Wachst nur, wachst! Laßt junge Zweige treiben!
Werdet immer – kleine Weiden bleiben!“
Und die Weiden wuchsen, still bescheiden,
Und sie wurden mählich alte Weiden…

„Die Weiden“ von Hugo Salus

 


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Weide in der Pflanzenkultur und Heilkunde

Korbgeflecht aus Weide gehört zu den hochwertigsten Erzeugnissen des Traditionshandwerks. Auch Weidenreisig als traditionelles Material für das Besenbinden verdeutlicht, wie tief der Weidentaum wortwörtlich im Volksbrauchtum verwurzelt ist.

In vielen Kulturkreisen hat die Weide zudem eine sehr mystische Bedeutung. Gerade die Trauerweide wird wegen dem andersweltlichen bis gespenstischen Wuchs ihrer Äste gerne als Verbindung zum Übersinnlichen betrachtet.

Ebenso birgt die Rinde der Salix ungeahnte Heilkräfte, weshalb man sie vielerorts als magischen Baum der Mystiker kennt. Dabei sind Wirkung und Nutzen der Weide durchaus wissenschaftlich zu begründen.

 

Weiden in der Land- und Forstwirtschaft

Die Weide steckt voller interessanter Wirkstoffe, die sowohl für die Pflanzengesundheit als auch das menschliche Wohlbefinden interessant sein. Beispielsweise wird Weidenwasser wegen seiner das Pflanzenwachstum fördernden Hormone in der Landwirtschaft und im Gartenbau umfangreich genutzt.

 

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Ein magisches Elixier zur Förderung des Pflanzenwachstums: Weidenwasser | © Das Grüne Archiv

Eine besondere Bedeutung haben Weiden wegen ihrem hohen Gehalt an Wachstumshormonen auch für die Forstwirtschaft. Hier erfüllen Arten wie die Kopfweide eine wichtige Funktion im sogenannten Energiewald. Darunter versteht man Waldbestände, die explizit der Energiegewinnung dienen und vorrangig Pflanzen enthalten, die besonders schnell wachsen.

Im privaten Baumhain genügt oftmals schon ein verträumter Blick auf den Weidenbaum, um vitalisierende Effekte zu verspüren.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung der Weide

Heilkundlich wird die Weide vor allem gegen Schmerzsymptome bei Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Gelenkarthrose oder Rheuma eingesetzt werden. Die medizinische Anwendung von Salix-Arten reicht bis in die Antike zurück.  Sowohl die alten Ägypter, als auch die Griechen, Römer und Araber sagten Salix eine wundheilende, hautpflegende, die Sehkraft stärkende, schmerzlindernde und verdauungsfördernde Wirkung nach. Dabei enthält Salix eine Vielzahl medizinisch wertvoller Inhaltsstoffe, darunter:

  • Flavonoide
  • Gerbstoffe
  • Phenolglykoside
  • Salicin

Vor allem der nach Salix benannte Wirkstoff Salicin aus der Weidenrinde ist in der Pharmakologie bis heute sehr bedeutsam. Denn aus ihm wird die berühmte Salicylsäure gewonnen. Ein Pflanzenhormon, das sowohl antibiotische und antirheumatische, als auch schmerzstillende, fiebersenkende, gerinnungs- und entzündungshemmende Wirkung besitzt.

Weltberühmt ist die Acetylsalicylsäure, besser bekannt als ASS oder Aspirin als universelles Arznei- und Schmerzmittel. Dabei sei aber gesagt, dass die Wirkung von unverarbeiteter Weidenrinde meist noch stärker ist als daraus hergestellte, isolierter Pharmazeutika. Tee aus Weidenrinde ist daher als effizientes Hausmittel durchaus zu empfehlen.

 

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Blattaustrieb an junger Trauerweide | © Das Grüne Archiv

Weide pflanzen – Standort und Ablauf

Weidenbäume sind die Stammgattung der Weidengewächse, zu der im Übrigen auch die Pappel gehört. Bei günstiger Standortwahl sowie guter Pflege können die Flachwurzler bis zu 30 m hoch und etwa 80 Jahre alt werden.

 

Der richtige Standort für Salix

Heimisch ist Salix dabei in nahezu allen gemäßigten Klimagebieten der Nordhalbkugel und sogar in einigen Tropenregionen der Südhalbkugel. Dank einer Winterhärte von bis zu -40 °C scheinen Weidenarten auch wie geschaffen für den heimischen Garten. Allerdings ist hier nicht jeder Standort für die Bedürfnisse der Weide angemessen.

So bevorzugt Salix zum Beispiel eine sonnige Lage, die trotz hoher Lichteinstrahlung immer frisch-feucht bis nass-feucht sein sollte. Zu empfehlen ist darum ein heller Standort in Gewässernähe, was lichtarme Gärten ohne fließende Gewässer oder Teiche von vorn herein ausschließt. Darüber hinaus benötigt die Weide einen sandig-tonigen oder lehmig-tonigen Boden. Dieser sollte saure bis neutrale pH-Werte, zwischen 4,5 und 7,8 aufweisen.

Viele Leute pflanzen ihre Weide in Einzelstellung als Quell- oder Uferschutz. Dabei kommt Salix nicht nur in Solitärpflanzung gut zur Geltung. Artabhängig sind Weiden auch als Alleebaum, Hecken und sogar als Beetbepflanzungen ein echter Blickfang.
Voraussetzung für weitläufige Baumpflanzungen ist allerdings ausreichender Platz im Garten. Von einer Kultivierung in Hausnähe ist hier abzuraten, da die Wurzeln großwüchsiger Arten der Salix im Boden liegende Rohre und Leitungen beschädigen könnten.

Einzelheiten zum Standort für Weiden:

  • Salix ist bis zu -40 °C winterhart
  • dennoch benötigen Weiden sonnige Standorte
  • der Boden sollte frisch-feucht bis nass-feucht sein
  • sandig-tonige oder lehmig-tonige Substrate
  • Boden-pH-Wert: sauer bis neutral, zwischen 4,5 und 7,8
  • Weide ist ein Flachwurzler
  • Baum braucht viel Platz und konstante Wasserversorgung
  • weitläufige Standorte in Gewässernähe sind empfohlen
  • ungeeignet sind hingegen Standorte in Hausnähe
  • Kultivierung von Salix als Alleebaum oder Hecke ist möglich

 

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Majestätische Trauerweide (Salix babylonica) | © Das Grüne Archiv

Pflanzanleitung für Weidenbäume

Pflanzen können Sie sowohl vorgezogene Baumschulbäumchen als auch Stecklinge der Weide. Die Weidenstecklinge werden im Vorfrühling oder Frühsommer von ihrer Mutterpflanze abgeschnitten und sollten bereits eine holzige Rinde sowie eine Länge von 35 bis 80 cm aufweisen. Früh ausgetriebene Blätter sind vorab zu entfernen, um Energieverluste beim Anwurzeln zu vermeiden. Bewurzelt sind die Stecklinge der Salix jedoch selbst bei bloßem Zurückstecken in den Boden recht schnell. Der Pflanzablauf gestaltet sich dann für Jungbäume und Stecklinge ähnlich:

1. Schritt – Wahl des Pflanztermins: Laubbäume wie die Weide werden grundsätzlich nach Laubabwurf im Herbst oder vor dem nächsten Blattaustrieb im zeitigen Frühling gepflanzt. Für Weidenstecklinge im Speziellen empfiehlt sich dahingehend eine Pflanzzeit im zeitigen Frühling. Hier können die Stecklinge nach dem Schneiden und Pflanzen gleich eine volle Vegetationsphase durchlaufen, was der schnellen Standortetablierung zu Gute kommt. Herbstpflanzungen eignen sich bei der Weide somit eher für vorgezogene Jungbäume.

2. Schritt – Bodenvorbereitung: Die stark verzweigten Wurzeln der Weidenbäume können den Untergrund bis in eine Tiefe von 2 m nachhaltig stabilisieren. Als Uferschutz sind Weiden deshalb besonders beliebt. Damit die Weidenwurzeln unter der Erde nicht auf Hindernisse stoßen, sollte der Standortboden vor der Pflanzung tiefgründig umgegraben und aufgelockert werden. Eine gute Bodenoptimierung lässt vor allem Weidenstecklinge besser wurzeln. Geben Sie deshalb stets etwas Kompost ins Substrat. Um die Bodenfeuchtigkeit trockener Substrate zu verbessern, können Sie zudem noch etwas Torf untermischen. Im Anschluss heben Sie ein Pflanzloch aus, das den dreifachen Umfang des Wurzelballens besitzt.

3. Schritt – Pflanzung der Weide: Da Salix bisweilen einen sehr ausladenden Wuchs aufweist, sind Pflanzabstände von mind. 7 bis 10 m bei Baumarten unbedingt einzuhalten. Es sei denn, Sie möchten eine Weidenhecke erziehen, denn hier werden die Weidenstecklinge bewusst sehr dicht nebeneinander gepflanzt, um sie besser flechten zu können. Bei Heckenpflanzungen, wie auch bei Beetpflanzungen der Weide als Zwergstrauch gelten darum kleinere Pflanzabstände von 1,5 bis 2 m. Nach dem Pflanzen müssen Stecklinge wie Jungbäume dann großzügig angewässert werden. Gegebenenfalls ist auch ein Abstützen der jungen Weiden mit Wuchshilfen sinnvoll.

Kurzschritte zum Pflanzen im Überblick:

  • Pflanzung von Jungbäumen: Oktober oder März
  • Pflanzung von Stecklingen: zeitiges Frühjahr
  • verholzte Stecklinge zuvor in 35 – 80 cm Länge abschneiden
  • Blätter der Weidenstecklinge müssen entfernt werden
  • Standortboden der künftigen Weiden tiefgründig auflockern
  • zur Grunddüngung etwas Kompost einarbeiten
  • zu trockene Böden lassen sich mit Torf optimieren
  • Pflanzloch muss 3-mal so groß wie der Wurzelballen sein
  • Pflanzabstand  zu anderen Gewächsen: 7 – 10 m
  • Pflanzabstand bei Hecken und Sträuchern: 1,5 – 2 m
  • Stecklinge für Weidenhecken dichter setzen
  • Wuchshilfen geben Hecken wie Bäumen Stabilität

 

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Weidenbäume sind äußerst wasserhungrig | © Das Grüne Archiv

Weide gießen und schneiden

Ist Salix erst einmal ausgewachsen, versorgt sich der Flachwurzler eigentlich vollständig selbst. Bis dahin ist manuelle Bewässerung aber oftmals nötig. Gerade Hecken der Weide stehen meist nicht in Gewässernähe, sodass ein feuchtes Bodenmilieu künstlich erzeugt werden muss.

Gießen Sie Weidenstecklinge deshalb kontinuierlich. Auch junge Weidenbäume vertragen in heißen Trockenphasen einen Schluck extra. Verzichten Sie hierbei bitte auf kalkhaltiges Gießwasser, denn Kalk mag der Weidenbaum überhaupt nicht.

Eine gezielte Nährstoffversorgung ist für junge Weiden und Weidenstecklinge ebenfalls sehr wichtig. Da sie sehr wuchsfreudig sind, entziehen Sie ihrem Standortsubstrat einiges an Energie.

Düngen Sie also im Herbst mit Laub, Humus oder Hornspänen. Die Nährstoffschichten geben ganz nebenbei einen leichten Winterschutz für die Jungweiden ab. Nach dem ersten Winter genügt es, Salix nur noch alle zwei bis drei Jahre zu düngen.

Kurztipps zum Gießen und Düngen:

  • junge Weidenbäume und -stecklinge manuell bewässern
  • Stecklinge der Weide hier sehr konstant befeuchten
  • Jungbäume vermehrt in anhaltenden Trockenphasen gießen
  • kalkhaltiges Wasser ist für den Gießvorgang nicht geeignet
  • im 1. Herbst mit Hornspänen, Humus oder Laub düngen
  • ab dem 2. Herbst nur noch alle 2 – 3 Jahre Nährstoffe ausgeben

 

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Weidenkätzchen | © Das Grüne Archiv

Weide schneiden und vermehren

Neben der Gewinnung von Stecklingen werden die Triebe der Weide auch gerne für verschiedene Festriten geschnitten. Die bekanntesten sind hier die Feierlichkeiten zum Palmsonntag, an dem die Blütenkätzchen der Weide in zahlreichen katholischen Haushalten zu finden sind.

Auch im germanischen und keltischen Glauben hat das Schneiden von Weidenkätzchen lange Tradition. Ansonsten ist ein Schnitt meist angezeigt, wenn die Baumkrone der Salix zu auslandend wird.

Um die teils sehr langen Triebe von Weiden zu schneiden, ist es sinnvoll, einer groben Formvorstellung zu folgen. Radikalschnitte sind möglich, aufgrund der gewichten Äste aber oft mit einigem Aufwand verbunden. Häufig müssen hier Kettensägen zum Schneiden und Container zum Transport des Verschnitts eingesetzt werden.

Wer leichtere Form- und Auslichtungsschnitte vorzieht, der kürzt die Äste lieber gezielt durch vereinzelte Form- und Auslichtungsschnitte. Tragen Sie hier vorrangig lichtraubende Seitenäste ab.

Leitäste werden hingegen nur gekürzt, wenn sich der Baum trotz Abtragen der Seitentriebe nicht einwandfrei auslichten lässt oder die Wuchsrichtung der Krone verändert werden soll. In solch einem Fall dürfen die Äste bis auf zwei Drittel ihrer Gesamtlänge eingekürzt werden. Die ideale Zeit zum Schneiden ist abermals das zeitige Frühjahr.

Tipp: Arbeiten Sie sich beim Auslichten der Salix von außen nach innen vor. Schnittwunden versiegeln Sie nach dem Schnitt am besten mit Baumwachs, auch wenn der Weidenbaum generell sehr schnittverträglich ist.

 

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geschnittene Weidenkätzchen sind äußerst dekorativ und gerade für Ostergestecke sehr beliebt | © Das Grüne Archiv

Vermehrung durch Stecklinge

Entgegen der weitläufigen Meinung, eignen sich die zu Ostern geschnittenen Weidenkätzchen-Triebe nicht besonders gut zur Stecklingsvermehrung. Besser sind junge, unverholzte Blatttriebe der Weide, die Sie im Spätfrühling oder Frühsommer entnehmen können.

Schneiden Sie die Triebe in einer Länge von etwa 10 cm aus der Krone der Weide und stellen Sie den Steckling in ein eine mit Wasser befüllte Vase. Anschließend platzieren Sie das Gefäß an einem hellen Standort, zum Beispiel auf der Fensterbank. Sie werden sehen, dass der Steckling binnen kürzester Zeit (ca. 7 bis 14 Tage) üppig wurzelt und bereits im folgenden Herbst oder noch im Sommer ausgepflanzt werden kann.

Die Pflege des Stecklings erfolgt dann wie gewohnt. Da die Stecklingsruten der Weide je nach Art sehr schmal und biegsam sind, kann für das erste Standjahr aber eine Wuchshilfe nützlich sein.

Kurztipps zum Schneiden und Auslichten:

  • Radikalschnitte sind möglich, jedoch sehr aufwändig
  • lieber gezielte Form- und Auslichtungsschnitte ansetzen
  • hierzu vorrangig lichtraubende Seitenäste entfernen
  • Leitäste bei starker Kronenverdichtung / zur Begradigung schneiden
  • zu diesem Zweck Äste der Salix um bis zu 2 Drittel einkürzen
  • Wundflächen am Holz nach dem Schnitt mit Baumwachs versiegeln
  • für Vermehrung junge, unverholzte, ca. 10 cm lange Blattriebe wählen
  • Stecklinge in Glas oder Vase mit Wasser stellen
  • Bewurzelung erfolgt binnen weniger Wochen
  • Steckling danach im Sommer oder Herbst auspflanzen
  • Wuchshilfe für Stecklingsrute ist zu empfehlen.

 

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Fruchtstand der Weide | © Das Grüne Archiv

Interessante Arten der Salix

Von den gut 450 Arten der Weide wachsen einige als Halb- oder Zwergstrauch, andere als Baum oder Strauchbaum. Sie eignen sich damit je nach Wuchshöhe und Wuchsform besser als Hecken-, Strauch- oder Solitärpflanzung.

So unterschiedlich wie ihr Wuchs sind auch die Kronenformen der Weidenarten. Die Trauerweide wie wir sie kennen, übrigens eine Hybridkreuzung aus Babylonischer Trauerweide (Salix babylonica) und Silber-Weide (Salix alba), sticht hier durch eine besonders ausladende Hängekrone hervor.

Des Weiteren variieren die Farben der Weidenkätzchen und Blütenzweige artabhängig zwischen gräulich, gelblich, grünlich und sogar rotviolett. Zur besseren Übersicht hier ein paar Beispiele zu allen Wuchsvarianten der Salix:

SorteBeschreibung
Arktische Weide
Salix arctica
Blütezeit: Juni bis August
Blütenfarbe: rötlich-grüne bis schwarzbraune Kätzchen an rötlichen Zweigen
Wuchshöhe: 5 bis 25 cm
Herkunft: Asien, Europa, Nordamerika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: der Zwergstrauch ist bis -35 °C winterhart; die meist kreisförmigen Blätter sind an der Unterseite leicht behaart
Babylonische Trauerweide
Echte Trauerweide
Salix babylonica
Blütezeit: April bis Mai
Blütenfarbe: weiße Kätzchen an braunen Zweigen
Wuchshöhe: 14 bis 18 m
Herkunft: China, Asien
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: Baumweide mit Winterhärten bis -29 °C; Elternart der "Gartentrauerweide" und verantwortlich für deren hängende Äste
Bruchweide
Salix fragilis
Blütezeit: März bis Mai
Blütenfarbe: gelbgrüne Kätzchen an silbergrauen Zweigen
Wuchshöhe: 15 bis 20 m
Herkunft: Europa, Asien
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: der Baum ist bis -35 °C winterhart und dient oft als Ufer- oder Quellschutz; die Unterseite der elliptischen, leicht gezähnten Blätter ist graublau beflaumt
gute Sorten: 'Bullata'
Harlekin-Weide
Salix integra
Blütezeit: April bis Mai
Blütenfarbe: gelbe Kätzchen an rotgelben Zweigen
Wuchshöhe: 2 bis 3 m
Herkunft: Japan, Asien
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -23 °C winterhart; aufgrund ihrer seltenen, blaugrünen bis rosa-weißen Blätter ist Salix integra ein beliebtes Ziergehölz
gute Sorten: 'Hakuro Nishiki'
Heidelbeer-Weide
Salix myrtilloides
Blütezeit: April bis Juni
Blütenfarbe: gelbrote Kärtchen an rotbraunen Zweigen
Wuchshöhe: 0,5 bis 1 m
Herkunft: Asien, Europa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -35 °C winterhart; als Zwergstrauch gut geeignet für Steingartenbeete
Korb-Weide
Salix vimnalis
Blütezeit: März bis April
Blütenfarbe: hellgrüne Kätzchen an gelben bis silbergrünen Zweigen
Wuchshöhe: 3 bis 8 m
Herkunft: Asien, Europa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -35 °C winterharter Strauch, der gerne als Hangbepflanzung zum Wind- oder Bodenschutz gepflanzt wird; Holz der Korb-Weide ist wichtiges Material für Weidenkörbe
Krautweide
Salix herbacea
Blütezeit: Juni bis August
Blütenfarbe: rosa bis rote Kätzchen an rotbraunen Zweigen
Wuchshöhe: 5 bis 10 cm
Herkunft: Europa, Nordamerika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: kriechender und krautartiger Zwergstrauch mit Winterhärten bis -35 °C; beliebte Steingartenbepflanzung; die rundlichen Blätter sind an der Unterseite von leichtem Flaum überzogen
Lavendel-Weide
Salix elaeagnos
Blütezeit: April bis Mai
Blütenfarbe: hellgrüne Kätzchen an silbergrauen Zweigen
Wuchshöhe: 2 bis 20 m
Herkunft: Europa, Nordwest-Afrika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -29 °C winterhart; Baum- oder Strauchweide für Quell- und Uferschutzpflanzungen; Salix elaeagnos besitzt lavendelartige Blätter mit filziger Blattunterseite
Lorbeer-Weide
Salix pentandra
Blütezeit: Mai bis Juni
Blütenfarbe: gelbe Kätzchen an gelblich- oder rötlich-braunen Zweigen
Wuchshöhe: 5 bis 15 m
Herkunft: Asien, Europa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -35 °C winterhart; intensiv duftende Baumweide mit kahler Blattunterseite
Netz-Weide
Salix reticulata
Blütezeit: Juni bis August
Blütenfarbe: hellgelbe Kätzchen an gelbbraunen Zweigen
Wuchshöhe: 5 bis 10 cm
Herkunft: Asien, Europa, Nordamerika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -30 °C winterhart; der Zwergstrauch besitzt an der Unterseite leicht behaarte und rundliche Blätter; durch seinen kriechenden, teppichartigen Wuchs sehr beliebt in Steingärten
Purpur-Weide
Salix purpurea
Blütezeit: März bis April
Blütenfarbe: violette Kätzchen an gelbschwarzen Zweigen
Wuchshöhe: 4 bis 6 Meter
Herkunft: Asien, Europa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -29 °C winterharter Kleinbaum; am besten als Bodenschutz an Hängen oder Gewässern pflanzen
gute Sorten: 'Nana'
Sal-Weide
Salix caprea
Blütezeit: März bis April
Blütenfarbe: weiße Kätzchen an silbergrünen Zweigen
Wuchshöhe: 1,5 bis 30 m
Herkunft: Europa, Asien
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -40 °C winterhart; die elliptischen Blätter sind an der Unterseite beflaumt und am Rand leicht gekerbt; ideal als Hecken- oder Hangpflanzung; Lärm-, Staub-, Wind- und Bodenschutz
gute Sorten: 'Femina', 'Klimarnock', 'Mas', 'Pendula', 'Silberglanz'
Schwarz-Weide
Salix myrsinifolia
Blütezeit: April bis Mai
Blütenfarbe: hellgrüne Kätzchen an schwarzbraunen Zweigen
Wuchshöhe: 2 bis 5 m
Herkunft: Asien, Europa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -35 °C winterhart; die Kätzchen der Salix myrsinifolia sind nach dem Austrieb stark wollig, ihre Blätter verfärben sich nach dem Abnehmen schwarz
Silber-Weide
Salix alba
Blütezeit: April bis Mai
Blütenfarbe: gelbe Kätzchen an gelbgrünen Zweigen
Wuchshöhe: 20 bis 25 m
Herkunft: Asien, Europa, Nordwest-Afrika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -35 °C winterhart; Elternart der "Gartentrauerweide" und verantwortlich für deren oft leicht geneigten Stamm; geeignet als Lärm-, Staub-, Quell- und Uferschutz
gute Sorten: 'Vitellina' (Gelbe Weide), 'Vitellina Tristis' (Trauerweide)

 

Weide – Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Eigentlich ist die Weide ein sehr robuster Laubbaum, der nur selten von Schadbildern befallen wird. Allerdings gibt es einige Pilzkrankheiten, die der schönen Salix gefährlich werden können.

Zu nennen sind hier vor allem Weidenrost und Weidenschorf. Während Weidenrost meist nur optische Mängel durch gelb bis rot verfärbte Blattflecken bedeutet, sind bei Weidenschorf unbedingt Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Die Erkrankung wird durch den Erreger Pillaccia saliciperda verursacht und kann zum Absterben von Blättern und Triebspitzen führen. Zur Behandlung empfiehlt sich die Gabe von Phosphor und Kali. Befallene Weidenteile sollten zudem zeitnah vom Gehölz entfernt werden.

 

Fazit

Neben der allseits beliebten Trauerweide gibt es unter den Weidenarten auch weniger ausladende Varianten sowie Ziersträucher und Zwergsträucher fürs Beet. Diese eignen sich je nach Wuchshöhe und Wuchsform als Unterpflanzung in Steingartenbeeten, Quell- und Uferschutz bei Gewässern oder Solitär- und Heckenpflanzungen zum Sicht-, Staub- und Lärmschutz.

Salix bietet demnach zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten im Garten, wobei ihre unterschiedlich gefärbten Weidenkätzchen und Zweige noch einen originellen Zierwert mit beisteuern. Zur Kultivierung unerlässlich sind dabei sonnige aber feuchte Standorte. Gieß- und Düngemaßnahmen sind vorrangig für junge Weidenbäumchen und Weidenstecklinge wichtig. Etwaiger Schnittbedarf richtet sich größtenteils nach den Formvorstellungen des Gärtners.


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