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Pappel pflanzen – Standort, Pflege und Schnitt

Aufgrund ihres schlanken, aufrechten Wuchses ist die Pappel (Populus) ein beliebter Alleebaum. Doch auch als Schutzgehölz lassen sich Pappeln problemlos pflanzen. Ein besonderer Zierwert entsteht zudem durch die rötlich gefärbten Blütenähren des Baumes sowie durch seine filigranen, herzförmigen Blätter, die im Herbst eine attraktive Gelbfärbung annehmen. Erfahren Sie hier, wie man Populus richtig kultiviert und welche Arten besonders zu empfehlen sind.

Wissenswertes: Die Redewendung „zittern wie Espenlaub“ geht auf die Blätter der auch als Espe bekannten Zitterpappel zurück. Sie besitzen einen außergewöhnlich langen Blattstiel und flirren darum schon bei lauer Brise auffällig im Wind.

 

Pappel pflanzen – Standort und Ablauf

Pappeln gehören zur Familie der Weidengewächse und damit zum engeren Verwandtschaftskreis der Weide. Sie sind überwiegend in Nordamerika, Europa und Asien beheimatet. Dank ihrer Herkunft sind die bis zu 40 m hohen Bäume bis -45 °C winterhart und damit wunderbar gegen Frost und Kälte gewappnet.

 

Standort und Boden für Pappeln

Einen sonnigen Standort wünscht sich die Pappel troz guter Winterhärte aber dennoch. Da der Baum stolze 300 Jahre alt werden kann, ist darüber hinaus ein Ort zu wählen, an dem Populus langfristig ungestört wachsen kann.Verwenden lassen sich die formschönen Pappeln unter anderem als Alleebaum. Hier ist die sogenannte Säulenpappel (Populus nigra ‚Italica‘), eine Spezialsorte der Schwarzpappel, sehr beliebt.

Andere Arten, wie etwa die Zitterpappel (Populus tremula) kommen ob ihrer breiteren Krone dagegen besser als Solitärpflanzung zur Geltung. Als Pionierpflanze kommen Pappeln auch mit unwirtlichen Böden gut zurecht. Von kargen bis nährstoffreichen Böden vertragen sie eigentlich alles, solange das Substrat nur feucht genug ist. Besonders gut macht sich Populus daher als Uferschutz.

Der pH-Wert des Bodens kann entweder im sauren oder basischen Bereich liegen. Gewarnt sei an dieser Stelle vor den aggressiven Wurzeln der wuchsfreudigen Pflanze. Sie machen Bodenhindernissen wie Nachbarpflanzen, Gehwegen und Rohren schnell den gar aus und brauchen demzufolge genügend Freiraum.

Einzelheiten zum Standort für Pappeln:

  • Populus bevorzugt sonnige Standorte
  • nährstoffreiche und karge Böden sind gleichermaßen geeignet
  • Substrat sollte feucht bis nass sein
  • Standorte in Gewässernähe sind zu empfehlen
  • pH-Wert des Bodens: sauer bis neutral, zwischen 4,9 und 8
  • Wurzeln der Pappel sind sehr aggressiv
  • Nachbarpflanzen und Bodenhindernisse werden schnell verdrängt
  • für Alleepflanzungen Sorten wie die Säulenpappel wählen
  • Varianten mit breiterer Krone lieber als Solitär pflanzen
  • Pappel ist bis -45 °C winterhart

 

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Pappelallee | © Das Grüne Archiv

Pflanzanleitung für Pappeln

1. Schritt – der richtige Pflanztermin: Für ausgewachsene Pappeln liegt der ideale Pflanzzeitpunkt im Herbst. Wir raten allerdings dazu, vorgezogene Setzlinge oder Jungbäume zu pflanzen, die Sie dann besser im Frühling pflanzen. Die Jungpappeln etablieren sich erfahrungsgemäß leichter am Standort und wachsen trotz zu Beginn geringer Größe schnell zu robusten Gehölzen heran.

2. Schritt – Bodenvorbereitung: Die Oberbodendicke sollte nach dem Einsetzen der Pappel ins Pflanzloch mindestens 81 cm betragen. Graben Sie darum ein ausreichend großes Pflanzloch und lockern Sie das Substrat gut auf. Damit sich trotz des hohen Wasserbedarfs des Baumes keine Staunässe bildet, ist es sinnvoll, das Substrat durch Kies oder Sand durchlässiger zu machen. Eine Kiesdrainage im Pflanzloch sowie die Zugabe von etwas Kompost zur Grunddüngung sind ebenfalls zu empfehlen.

3. Schritt – Pappel pflanzen: Stellen Sie die Setzlinge der Pappel aufrecht ins Pflanzloch und schlämmen Sie die Erde nach der Pflanzung gut ein. Der Pflanzabstand bei Alleepflanzungen sollte 2 bis 3 m betragen. Das Anbinden der Jungbäume an einen Stützpfahl gibt den Pflanzen in den ersten Jahren zusätzlichen Halt.

Kurzschritte zur Pflanzung im Überblick:

  • Pflanzzeit für ausgewachsene Pappeln: Herbst
  • Pflanzzeit für Setzlinge und Jungbäume: Frühling
  • junge Pappeln sind vorzuziehen, da sie sich leichter etablieren
  • Pflanzloch sollte eine Oberbodendicke von mind. 81 cm garantieren
  • Substratdurchlässigkeit kann mit Kies oder Sand verbessert werden
  • zur Grunddüngung Kompost untermischen
  • Kiesdrainage verbessert abschließend den Wasserablauf
  • Pflanzabstand in Alleen: mind. 2 – 3 m
  • nach dem Pflanzen Pappel einschlämmen und stabilisieren

 

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Pappelsamen | © Das Grüne Archiv

Pappel gießen und düngen

Sofern Ihre Pappel nicht in Gewässernähe steht, ist eine manuelle Bewässerung unerlässlich. Gerade Setzlinge und Jungbäume benötigen in den ersten Wochen nach der Pflanzung regelmäßige Gießgänge. Sind die Gehölze erst einmal angewachsen, reicht es meist aus, in anhaltenden Trockenphasen nachzugießen.

Für die Pappeln spricht, dass sie trotz rasantem Wachstum kaum Zusatzdüngung benötigen. Ein obligatorischer Laubhaufen im Wurzelbereich reicht im Herbst völlig aus, um die Bäume mit Nährstoffen zu versorgen. Wer möchte, kann im Herbst noch etwas Kompost ausbringen. Notwendig ist dies aber nicht.

Kurztipps zum Gießen und Düngen:

  • Populus ist sehr wasserhungrig
  • Standorte in Gewässernähe werden vom Baum sehr geschätzt
  • ist dieser nicht gegeben, muss manuell bewässert werden
  • Setzlinge und Jungbäume in den 1. Wochen regelmäßig gießen
  • manuelle Bewässerung bei etablierte Pflanzen nur in  Trockenphasen
  • zur Düngung im Herbst Laub im Wurzelbereich anhäufen
  • Kompostdüngung im Frühling ist möglich, jedoch nicht zwingend nötig

 

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männliche Pappelkätzchen | © Das Grüne Archiv

Pappel schneiden und vermehren

Ob die Pappel geschnitten werden muss, hängt von den Formvorstellungen des Gärtners ab. Alleebäume und kunstvolle Solitäre machen unter Umständen einen Formschnitt nötig, den die schnittverträglichen Pappeln auch problemlos zulassen. Wer Populus lieber ungeschnitten wachsen lassen möchte, entfernt lediglich morsche Äste und Totholz. Geeignete Schnittzeitpunkte finden sich im Herbst, wenn der Saftfluss des Baumes zurückgeht.

Pappeln vermehrt man am besten durch Steckhölzer. Wählen Sie hierzu im Spätwinter einen 8 bis 12 mm breiten Gipfel- oder Seitentrieb, den Sie in 20 bis 30 cm Länge abschneiden. Die Steckhölzer sollten mindestens vier Augen aufweisen und bis zum Stecktermin im Frühjahr gebündelt in Sand oder Sägemehl gelagert werden.

Im Frühling setzen Sie die Steckhölzer dann in einem Abstand von 15 bis 20 cm zu ¾ an den gewünschten Standort. Bodenvorbereitung und Pflege erfolgen dann wie im Falle der Setzlinge und Jungbäume.

Kurztipps zum Schneiden und Vermehren:

  • Formschnitte an der Pappel sind möglich
  • hierbei morsche und tote Äste entfernen
  • der richtige Schnittzeitpunkt liegt im Herbst
  • zur Vermehrung im Winter Steckhölzer entnehmen
  • hierzu 8 – 12 cm breite Gipfel- / Seitentriebe wählen
  • die Triebe in 20 – 30 cm Länge abschneiden
  • danach in Sand oder Sägemehl lagern
  • im Frühjahr die Steckhölzer in den Boden stecken
  • Steckabstand: 15 – 20 m
  • die Pflege erfolgt wie gewohnt

 

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Pappelblätter im Herbst | © Das Grüne Archiv

Interessante Arten der Gattung Populus

Pappeln gibt es in gut 22 bis 89 verschiedenen Arten, die jeweils unterschiedliche Rindenfarben und Wuchsformen aufweisen. Manche Arten der Pappel sind dabei besser als Solitärpflanzungen, andere eher als Allee- oder sogar Heckenpflanzen geeignet. Nachstehend einige Empfehlungen:

SorteBeschreibung
Balsam-Pappel
Populus balsamifera
Blütezeit: April
Blütenfarbe: rötlich-gelbe Blütenkätzchen
Wuchshöhe: 25 bis 40 m
Herkunft: Nord- und Mittelamerika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -40 °C winterhart; schwarze Rinde; Populus balsamifera besitzt einen originellen Duft und eignet sich wunderbar als Bienenweide
Schwarzpappel
Populus nigra
Blütezeit: März bis April
Blütenfarbe: rote Blütenkätzchen
Wuchshöhe: 20 bis 30 m
Herkunft: Asien, Europa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -29 °C winterharte Pappel mit schwarzbrauner Rinde; Populus nigra besitzt einen knorrigen Wuchs, der vor allem für Solitär- und Uferschutzpflanzungen geeignet ist; die Sorte 'Italica' ist auch als Pyramiden- oder Säulenpappel bekannt
gute Sorten: 'Italica', 'Thevestina'
Simons Pappel (Birken-Pappel)
Populus simonii

Blütezeit: März bis Mai
Blütenfarbe: lachsrote Blütenkätzchen
Wuchshöhe: 15 bis 20 m
Herkunft: China, Asien
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -35 °C winterhart; schwarze Rinde; Populus simonii wird gerne als Alleebaum oder Verkehrsbegleitgrün genutzt
Weißpappel (Silberpappel)
Populus alba

Blütezeit: April bis Mai
Blütenfarbe: lachsrote Blütenkätzchen
Wuchshöhe: 20 bis 40 m
Herkunft: Asien, Europa, Nordafrika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: Populus alba ist bis -35 °C winterhart; silberweiße Rinde; beliebtes Schutz- und Alleegehölz
gute Sorten: 'Nivea'
Zitterpappel (Espe)
Populus tremula

Blütezeit: März bis April
Blütenfarbe: rotgrüne Blütenkätzchen
Wuchshöhe: 15 bis 20 m
Herkunft: Asien, Europa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -45 °C winterharte Pappel mit grausilberner bis grüner Rinde und strauchartigem Wuchs; Populus tremula ist beliebt als Wind-, Boden-, Staub- und Lärmschutz; auch Hang- und Heckenpflanzungen sind möglich
gute Sorten: 'Erecta' (Säulenpappel für Alleepflanzungen)

 

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Pappeln sind sehr robuste Bäume, können aber dennoch von einigen Schadbildern befallen werden. Insbesondere der Pappelbock macht sich gerne durch Pflanzengallen und Stammschäden an der Pappel bemerkbar. Er muss gegebenenfalls gezielt mit Insektiziden bekämpft werden, da er auf lange Sicht den Tod einer Pappel bedeuten kann.

Unter den Baumerkrankungen sind bei der Pappel vor allem der Pappelkrebs, sowie Rindenbrand und die Triebspitzenkrankheit gefürchtet. Häufig lassen sich die Krankheiten durch konsequentes Entfernen befallender Blätter und Triebe in den Griff bekommen. Im Ernstfall kann jedoch auch eine Baumfällung notwendig werden, da gerade der Pappelkrebs ganze Baumbestände zu vernichten imstande ist.

 

Fazit

Pappeln sind pflegeleichte und anspruchslose Bäume, die sich an feuchten und sonnigen Standorten am wohlsten fühlen. Je nach Wuchsform eignen sich die Laubgehölze entweder für Solitär-, Allee- oder Heckenpflanzungen, wobei vor allem Alleekulturen der Säulenpappel sehr beliebt sind.

Einen besonderen Winterschutz benötigt die bis -45 °C winterharte Pappel nicht. Dafür aber eine umso bessere Wasserversorgung, die insbesondere in jungen Jahren nicht abreißen darf. Ist die Bewässerung gewährleistet, entwickelt sich Populus rasch zu einem robusten Baum, der bis zu 300 Jahre alt werden kann. Er verspricht also langjährige Freude, und das ohne übermäßigen Pflegeaufwand.

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