Der Bartfaden (Penstemon) ist eine robuste Staudenpflanze, die im Garten bereits im Frühjahr mit saftig grünen Blättern besticht. Dabei sorgt Penstemon nicht nur durch sein Blattgrün für optische Reize, sondern auch durch seine zarten Blütenrispen, an denen sich feine Blütenkelche tummeln.
Damit die Prachtstauden den Winter überstehen und im Frühjahr kräftig gedeihen, benötigen sie allerdings einige Pflegemaßnahmen. Diese haben wir gemeinsam mit einer passenden Pflanzanleitung im Folgenden für Sie aufgeführt.
Inhaltsverzeichnis
ToggleSteckbrief zu Bartfaden
- Wissenschaftlicher Name: Penstemon
- Herkunft: Nordamerika
- Wuchshöhe: 5 bis 300 m
- Blütezeit: Mai bis September
- Blüten: rispige, zymöse Röhrenblüten
- Blätter: elliptische bis linealische Blattspreiten
- Lichtverhältnisse: sonnig
- Wasserbedarf: mäßig
- Boden: sandig, sandig-lehmig
- Boden-pH-Wert: schwach sauer bis neutral
- Winterhärte: bis -23 °C winterhart
- Verwendung: Zierpflanze, Prachtstaude, Kübelpflanze
Bartfaden pflanzen – Standort und Ablauf
Der bis zu 3 m hohe Bartfaden zählt zur Familie der Wegerichsgewächse und ist in seiner ursprünglichen Form ausschließlich in Nordamerika zu finden. Dort gedeiht die Zierstaude maßgeblich in den gemäßigten Klimaregionen des Westens. Erstmals beschrieben wurde Bartfaden dabei von dem Botaniker John Mitchell.
Ausgehend von seiner nordamerikanischen Heimat fand die blütenreiche Staude bereits im 19. Jahrhundert Verbreitung nach Europa, wo sie seitdem hauptsächlich gezüchtet wird. Und auch in Asien existieren diverse Arten der schönen Zierpflanze.
Bartfäden werden vor allem als dekorative Prachtstauden gerne in Gärten kultiviert, wobei die Pflanzen in Staudenbeeten und Steingartenbeeten, wie auch in Töpfen gleichermaßen gut zur Geltung kommen.
Standort für Bartfaden
Für einen kräftigen Wuchs benötigt Penstemon einen warmen, sonnigen Standort, der zum Schutz vor Winden an einer Mauer liegen sollte. Das Standortsubstrat sollte einen leicht sauren bis neutralen pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 aufweisen und am besten kalkarm, humos und sandig bis sandig-lehmig sein.
Je nach Art und Sorte ist Penstemon mehr oder weniger winterhart. Frostempfindliche Varianten pflanzen Sie diesbezüglich am besten in Töpfen, da die Stauden so zur Überwinterung leichter an einen geschützten Standort gebracht werden können.
Winterharte Bartfäden dürfen dagegen ganzjährig im Freiland stehen, wo sie besonders gut mit anderen Staudenpflanzen wie Phlox, Schleierkraut, Glockenblumen oder Rittersporn harmonieren.
Einzelheiten zum Standort für Bartfaden:
- sonniger und windgeschützter Standort
- kalkarme, sandige und humose Standortsubstrate
- Boden-pH-Wert: schwach sauer bis neutral, von 6,0 bis 7,0
- frostempfindliche Bartfäden am besten im Topf pflanzen
- winterharte Arten lassen sich auch im Freiland pflanzen
Pflanzanleitung für Bartfaden
Bartfaden lässt sich am besten durch das Setzen von vorgezogenen Jungpflanzen in den eigenen Garten integrieren. Diese gibt es in Gärtnereien, bei Züchtern und im Online-Handel zu erstehen.
Eine Aussaat der Staudenpflanze ist prinzipiell ebenso möglich, jedoch sind die Samen des Bartfadens häufig schwieriger zu finden und mühsamer aufzuziehen. Aus diesem Grund hier eine Anleitung zur deutlich leichteren Pflanzung von Penstemon:
1. Schritt – Pflanztermin wählen: Die Pflanzung von Bartfaden erfolgt im Frühjahr zwischen April und Mai. Wichtig ist, dass kein Spätfrost mehr drohen darf, weshalb Sie den Pflanztermin am besten in die Zeit nach den Eisheiligen legen.
2. Schritt – Boden vorbereiten: Vor dem Einsetzen von Penstemon wird der Boden gründlich aufgelockert, Unkraut entfernt und die Erde mit Kompost und kleinen Kieselsteinen vermischt. Anschließend wird ein Pflanzloch ausgehoben, das sich an der Größe des Wurzelballens orientiert.
3. Schritt – Bartfaden pflanzen: Nachdem der Wurzelballen zuvor in Wasser getaucht wurde, kann der Bartfaden in das Pflanzloch eingesetzt und dieses mit Erde verfüllt werden. Der Pflanzabstand zu Nachbarpflanzen sollte etwa 30 cm betragen, damit sich Penstemon auch wirklich gut entfalten kann.
4. Schritt – Jungpflanze bewässern und stabilisieren: Nach der Pflanzung wird der junge Bartfaden kräftig angegossen. Da großwüchsige Bartfäden bei starken Windzügen leicht abknicken, empfiehlt es sich, die junge Staude zusätzlich an einer Rankhilfe zu befestigen.
Kurzschritte zur Pflanzung im Überblick:
- Pflanztermin: April bis Mai
- Boden vor der Pflanzung auflockern
- ggf. Unkraut entfernen
- danach Humus und Kieselsteine untermischen
- Pflanzloch 1 ½ mal so groß wie Wurzelballen wählen
- Bartfaden vor dem Einsetzen in Wasser tauchen
- Pflanzabstand für Penstemon: 30 cm
- abschließend kräftig angießen
- großwüchsige Bartfäden an Rankhilfe fixieren
Penstemon gießen und düngen
Innerhalb seiner Blütezeit von Juni bis Oktober bildet Penstemon seine zierlichen Blütenrispen, die üppig mit Blütenkelchen versehen sind. Diese treten in einem großen Farbspektrum von Weiß, Rosa, Rot bis Violett und Blau auf.
Vor allem in dieser Phase benötigt die Staude ausreichend Wasser, das ihr bei trockenem Boden umgehend durch Gießgänge zugeführt werden sollte. Natürlich ist Staunässe dennoch zu vermeiden. Ansonsten könnte die Staude schnell krankheitsanfällig werden.
Um eine Austrocknung zu verhindern, kann der Wurzelbereich des Bartfadens zusätzlich durch eine Mulchschicht geschützt werden. Des Weiteren ist für Penstemon eine alljährliche Düngung einzuplanen, die am besten im Frühling mit Kompost oder Hornspänen erfolgt.
Kurztipps zum Gießen und Düngen:
- in der Blütezeit von Juni bis Oktober regelmäßig wässern
- ein Gießgang ist angezeigt, sobald der Boden trocken erscheint
- Staunässe mit Blick auf die Krankheitsanfälligkeit vermeiden
- Wurzelbereich zum Schutz vor Austrocknung mulchen
- Düngung von Penstemon erfolgt im Frühling
- zur Düngung gut geeignet sind Kompost oder Hornspäne
Bartfaden schneiden und vermehren
Damit frostresistente Arten und Sorten des Penstemon gut über den Winter kommen, benötigen die Stauden im Herbst einen radikalen Rückschnitt. Dabei werden die Pflanzen bis bodennah eingekürzt.
Auch frostempfindliche Sorten reagieren positiv auf einen Schnitt, bei dem vorrangig welke Blütenrispen entfernt werden. Die Blütezeit der Bartfäden wird hierdurch deutlich verlängert, da der Schnitt die Stauden zur Ausbildung neuer Triebe anregt.
Vermehrung durch Stecklinge: Die Vermehrung von Penstemon erfolgt am besten durch Stecklinge. Hierzu werden im ausgehenden Sommer Seitentriebe aus der Staude entnommen. Setzen Sie die Stecklinge anschließend in einen Topf mit Anzuchterde und bewässern Sie den Trieb gut. Schon im nächsten Frühjahr sollten die Stecklingstriebe dann ausreichend bewurzelt sein, um zurück ins Freiland zu ziehen.
Kurztipps zum Schneiden und Vermehren:
- welke Blütenstände des Penstemon abschneiden
- winterharte Arten benötigen bodennahen Rückschnitt
- Rückschnitt im Herbst planen
- für Vermehrung im Sommer Seitentriebe entnehmen
- Stecklinge anschließend in Topf mit Anzuchterde setzen
- im nächsten Frühling wieder ins Freiland
Bartfaden überwintern – so klappt’s
Zur Überwinterung winterharter Bartfäden ist es meist ausreichend, die gestutzten Stauden mit Reisig oder Stroh abzudecken. Sorten, die nicht frostresistent sind, werden hingegen an einem geschützten und hellen Platz im Haus überwintert.
Wer kälteempfindlichen Penstemon zuvor im Garten kultiviert hat, muss die Staude hierzu natürlich ausgraben und in einen Topf verfrachten. Unkomplizierter ist es darum, entsprechende Arten des Bartfadens gleich im Kübel anzusiedeln.
Interessante Arten und Sorten des Penstemon
Penstemon existiert heute weltweit in über 300 verschiedenen Arten. Abhängig von ihrer Winterhärte können diese bei uns entweder ein- oder mehrjährig im Garten kultiviert werden.
Auch gibt es zahlreiche Hybriden, deren frostresistente Sorten auch als „Lichtnelken“ bekannt sind. Eine Auswahl verschiedener Arten und Sorten des Penstemon haben wir nachstehend für Sie aufgelistet:
Art | Beschreibung |
---|---|
Berg-Bartfaden Penstemon alpinus | Blütezeit: Mai bis Juni Blütenfarbe: rotviolette bis blaue Blüten Wuchshöhe: 15 bis 20 cm Herkunft: Japan, Asien Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: alpiner Penstemon ist bis -23 °C winterhart |
Blauer Bartfaden Penstemon fruticosus | Blütezeit: Juni bis September Blütenfarbe: azurblaue bis blauviolette Blüten Wuchshöhe: 40 bis 50 cm Herkunft: Amerika Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: Penstemon fruticosus ist bis -23 °C winterhart gute Sorten: 'Catherine de la Mere', 'Purple Haze' |
Bunter Bartfaden Penstemon hartwegii | Blütezeit: Juni bis September Blütenfarbe: Blüten in allen Farben erhältlich Wuchshöhe: 70 bis 100 cm Herkunft: Mexiko, Mittelamerika Eignung für Kultivierung: mäßig Besonderheiten: diese Art des Penstemon ist nur wenig frosthart und daher eher als Topfkultur geeignet gute Sorten: 'Picotee Red', 'Sensation Mix', 'Tubular Bells Red' |
Bronze-Bartfaden Fingerhutbartfaden Penstemon digitalis | Blütezeit: Juli bis August Blütenfarbe: weiß bis zartrosa Wuchshöhe: 80 bis 100 cm Herkunft: Kanada, Nordamerika Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: Penstemon digitalis ist bis - 23 °C winterhart gute Sorten: 'Dark Towers', 'Husker's Red', 'Joke' |
Roter Bartfaden Penstemon barbatus | Blütezeit: Juni bis September Blütenfarbe: rotviolette bis rote Blüten Wuchshöhe: 5 bis 100 cm Herkunft: Mexiko, Mittelamerika Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: bis -23 °C winterhart; Penstemon barbatus wächst aufrecht und besonders buschig gute Sorten: 'Coccineus', 'Praecox Nanus Rondo' |
Bartfaden Hybriden Penstemon x cultorum | Blütezeit: Juni bis September Blütenfarbe: Blüten in allen Farben Wuchshöhe: 50 bis 60 cm Herkunft: kultivar Eignung für Kultivierung: mäßig Besonderheiten: Penstemon Hybriden sind selten winterhart gute Sorten:
Lichtnelken:
|
Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Der Bartfaden ist eine besonders resistente Staude, die nur selten von Schädlingen wie Blattläusen befallen wird. Diese machen sich durch vertrocknete Pflanzenteile und eine klebrige Schicht auf der Pflanze bemerkbar, können jedoch leicht durch Brennnesselsud oder den Einsatz von Schlupfwespen bekämpft werden.
Befindet sich Penstemon in einem von Staunässe geplagten Boden, so können Pilzerkrankungen wie die Stängelgrundfäule oder die Wurzelfäule auftreten, die ein Absterben der Staude herbeiführen können. Bereits befallene Pflanzen müssen unbedingt entfernt und separat im Hausmüll entsorgt werden, um eine Ausbreitung der Krankheitserreger im Garten zu vermeiden.
Fazit
Penstemon ist eine blütenreiche Staudenpflanze, die je nach Winterhärte der jeweiligen Arten im Freiland oder Topf kultiviert werden kann. Für ein kräftiges Wachstum benötigt sie einen sonnigen und windgeschützten Standort, der ein sandiges bis humoses Bodensubstrat aufweisen sollte.
Mit regelmäßigen Gießgängen in den Sommermonaten und Rückschnitten im Herbst gedeiht Bartfaden zu einer üppig blühenden Staude heran. Deren Blütenrispen können auch als Schnittblumen für dekorative Akzente verwendet werden.
Wer die Blütezeit von Penstemon verlängern möchte, der sollte zudem welke Blütentriebe abschneiden. Auf diese Weise erstrahlen die farbenfrohen Blüten der Staude oftmals bis in den späten Herbst.
FAQs zum Bartfaden
Wie pflegt man den Bartfaden richtig?
Bartfaden (Penstemon) benötigt wenig Pflege, ist aber auf durchlässigen, gut drainierten Boden angewiesen. Er bevorzugt einen sonnigen Standort, um optimal zu gedeihen. Gießen Sie nur mäßig und vermeiden Sie Staunässe. Ein Rückschnitt nach der Blüte fördert das Nachwachsen und verlängert die Blütezeit. Im Winter hilft eine leichte Abdeckung, die Pflanze vor Kälte zu schützen.
Wann blüht der Bartfaden?
Bartfaden blüht typischerweise von Juni bis September und besticht durch seine farbenfrohen, röhrenförmigen Blüten, die in verschiedenen Farbtönen von Weiß über Rosa bis hin zu Violett erscheinen. Um die Blütezeit zu verlängern, können verwelkte Blütenstände entfernt werden, was die Pflanze zu einer zweiten Blüte anregen kann.
Ist der Bartfaden winterhart?
Die Winterhärte variiert je nach Art. Viele Bartfaden-Sorten sind winterhart und überstehen kalte Winter problemlos, insbesondere wenn sie in gut drainierten Böden stehen. Dennoch ist es ratsam, junge Pflanzen oder empfindlichere Sorten in den ersten Wintern mit einer leichten Mulchschicht oder Reisig abzudecken.
Welche Schädlinge und Krankheiten können den Bartfaden befallen?
Bartfaden ist relativ resistent gegen die meisten Schädlinge und Krankheiten. Dennoch können gelegentlich Blattläuse oder Mehltau auftreten, vor allem bei feuchter Witterung oder in zu dicht bepflanzten Beeten. Eine gute Luftzirkulation um die Pflanzen herum und ein durchlässiger Boden helfen, solche Probleme zu vermeiden.
Wie kann Bartfaden vermehrt werden?
Bartfaden lässt sich durch Aussaat, Teilung oder Stecklinge vermehren. Die Aussaat erfolgt im Frühjahr oder Herbst, wobei die Samen nur leicht mit Erde bedeckt werden. Stecklinge können im Sommer geschnitten und direkt ins Freiland oder in Töpfe gesteckt werden. Die Teilung älterer Pflanzen im Frühjahr oder Herbst ist ebenfalls eine bewährte Methode.
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