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Birke, Birken, Betula, Birkenblätter

Birke pflanzen – Wirkung, Kultur und Arten

11 Minuten Lesezeit

Die Birke (Betula) wird seit gut 5.000 Jahren aus verschiedenen Gründen als Zier- und Nutzbaum kultiviert. Da wäre zum einen der Birkensaft, welcher sich sowohl medizinisch und kosmetisch als auch kulinarisch und handwerklich verwenden lässt.

Zudem faszinieren die Blätter von Betula durch eine kräftig gelbe Herbstfärbung, die selbst gegen Jahresende noch malerische Akzente im Garten zaubert. Eine Birke pflanzen kann man also aus vielerlei Gründen.

Schwer zu kultivieren ist der vielfältige Baum dabei nicht. Die wichtigsten Grundlagen zur Anwendung, Pflanzung und Pflege sowie eine kleine Artenübersicht haben wir nachstehend für Sie festgehalten.

Steckbrief zur Birke

Leaf Divider

  • Wissenschaftlicher Name: Betula
  • Herkunft: Amerika, Asien, Europa
  • Wuchshöhe: 5 bis 30 m
  • Blütezeit: März bis Juni
  • Blüten: getrenntgeschlechtige Blütenkätzchen
  • Frucht: schuppige, zapfenförmige Nussfrüchte
  • Blätter: gesägte, elliptische bis deltaförmige Blätter
  • Lichtverhältnisse: sonnig bis halbschattig
  • Wasserbedarf: mäßig
  • Boden: sandig-lehmig, kiesig-lehmig
  • Boden-pH-Wert: sauer bis basisch
  • Winterhärte: bis -45 °C winterhart
  • Verwendung: Alleebaum, Hausbaum, Heilpflanze
  • Wirkung: antioxidativ, antimikrobiell, antirheumatisch, antiviral, entwässernd, entzündungshemmend, krebshemmend, wundheilend

 

Birke in der Küche und Medizin

Die optischen Besonderheiten der Birke inspirierten schon so manchen Poeten zu wunderschönen Gedichten. Vor allem die als Weißbirke bekannte Hänge-Birke (Betula pendula) hat es der Dichtkunst aufgrund ihrer einzigartigen, weiß maserierten Baumrinde immer wieder angetan.

Auch namhafte Kräuterkundige priesen Betula pendula immer wieder in ihren Schriften. Denn es handelt sich bei diesem Baum um eine wertvolle Heilpflanze. Darüber hinaus wurden Pflanzenteile und Baumsekrete der Birke schon vor Jahrhunderten handwerklich und kulinarisch genutzt.

 

Birke als Nutzpflanze

Betula wird allen voran für ihren vielseitig verwendbaren Baumsaft hochgeschätzt. Von Birkenzucker und Birkensirup über Birkenöl, Birkenbier und Birkenwein bis hin zu Birkenteer, der als frühe Urform des Kunststoffes gilt, bietet Birkensaft zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten.

Das Zapfen von Birkensaft hat hier insbesondere in nordischen Ländern wie Finland und Litauen lange Tradition. Gezapft wird üblicherweise kurz nach der Winterruhe, wenn die Bäume wieder in den Saft schießen.

Das weiche Birkenholz dient wiederum bis heute als Material für feinste Schnitz- und Schreiberarbeiten. Aus den Birkenblättern lassen sich zudem heilsame Extrakte wie der Birkentee hergestellt.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung der Birke

Heilpflanzlich genutzt wird unter anderem der Baumsaft von Betula. Für dessen Gewinnung zapft man die Baumstämme der Birken an. Das Birkenwasser besitzt einen hohen Gehalt an Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien und ist außerdem reich an Aminosäuren.

Auch die gezähnten Birkenblätter haben es heilpflanzlich in sich. Ihr hoher Gehalt an Flavonoiden, Gerbstoffen, ätherischen Ölen und Vitamin C macht sie zu einer guten Alternative für diejenigen, die den Birkensaft nicht aufwändig aus dem Stamm zapfen möchten.

Blätter und Saft von Betula helfen hervorragend gegen Rheuma, Gicht, Wassersucht und Harnwegserkrankungen. Gerade ihre harntreibende Wirkung macht die Birke auch zu einem beliebten Frauenheilkraut. Selbst schlecht heilende Wunden und Hautausschläge sprechen sehr gut auf die Extrakte von Betula pendula an.

Im Mittelalter galt sie deshalb als mystischer Licht- und Lebensbaum, von dessen Stellenwert bis heute die Nutzung des Baumes als Maibaum zeugt.

Der medizinisch am bedeutsamste Wirkstoff in Betula ist der nach ihr benannte Inhaltsstoff Betulin. Eine finnische Studie der Fakultät für Pharmazie an der Universität von Helsinki bestätigte bereits 2006 eine entzündungshemmende, antimikrobielle und sogar antivirale und krebshemmende Wirkung von Betulin bzw. Betulinsäure.1Sami Alakurtti, Taru Mäkelä, Salme Koskimies, Jari Yli-Kauhaluoma: Pharmacological properties of the ubiquitous natural product betulin; in: European Journal of Pharmaceutical Sciences, Volume 29, Issue 1, 2006 PMID: 16716572 Elsevier

Birkensaft wird gerne äußerlich als natürliches Haarpflegeprodukt gegen Schuppen verwendet. Entsprechendes Haarwasser kann man alternativ auch aus Birkenblättern zubereiten.

 

Birkensaft
Ernte des heilsamen Birkensaftes im zeitigen Frühjahr.

Birke pflanzen – Standort und Ablauf

Die Birke ist Namenspatron der Birkengewächse, die zum größten Teil in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel heimisch sind. Dank seiner Herkunft ist der Baum sehr gut winterhart und vertragen mitunter selbst lichtarme Standorte problemlos.

 

Standort und Boden

Die Flach- bzw. Herzwurzeln der bis zu 30 m hohen Birken wachsen äußerst ausladend. Aus diesem Grund sollten Sie beim Pflanzen stets ausreichend Platz mit einplanen. Standorte in der Nähe gepflasterter Flächen sind mit Blick auf das Wurzelverhalten der Birke nicht geeignet.

Ähnlich sieht es bei sehr trockenen Böden aus, denn hier gehen die Wurzeln energisch auf eigene Faust nach Wasser suchen. Pflanzen, die sich ihnen hierbei in den Weg stellen, ziehen meist den Kürzeren und werden von den Wurzeln des Baumes verdrängt.

 

Birke, Birken, Betula, Birkenbäume
Birken bevorzugen feuchte Standorte | © Das Grüne Archiv

Anhand des Wurzelverhaltens lässt sich erahnen, dass Arten der Gattung Betula besser auf feuchten Freiflächen stehen. Sandige oder kiesige Lehmböden sind ideal, wobei der pH-Wert des Bodens sauer bis neutral, zwischen 5 und 8 Punkten liegen sollte.

Neben der allseits beliebten Weißbirke alias Hänge-Birke (Betula pendula) haben dabei auch andere Arten ihre Vorzüge. Wer zum Beispiel einen Baum für besonders feuchte und saure Standorte sucht, dem ist die Moor-Birke (Betula pubescens) zu empfehlen.

Wenn Sie Betula hingegen nicht am Hochstamm sondern als niedrigwüchsigen Strauch pflanzen möchten, ist die Strauch-Birke (Betula humilis) zu empfehlen. Sie wird gerade einmal 1,5 m hoch und ist damit selbst für kleine Gärten geeignet.

Pflanzhinweis: Pflanzen Sie Birkenbäume bitte nicht in der Nähe von Pollenallergikern. Viele von ihnen plagt während der Blütezeit im Frühling ein schwerer Heuschnupfen, weil sie gegen deren Pollen allergisch sind.

Wie alle Laubbäume integriert man auch die Birke am besten in Form vorgezogener Jungpflanzen in den Garten. Entsprechende Containerware, wie auch wurzelnackte Exemplare finden sie in jeder Baumschule.

Einzelheiten zum Standort für Birken:

  • verträgt sowohl sonnige, als auch halbschattige Standorte
  • feuchtes Substrat sowie ausreichend Platz sind notwendig
  • am besten sind sandig-lehmige oder kiesig-lehmige Böden
  • Boden-pH-Wert: sauer bis basisch, zwischen 5 und 8
  • der Klassiker am Hochstamm ist Betula pendula
  • Betula humulis ist gut als kleiner Strauch geeignet
  • Betula pubenscens verträgt sogar sehr nasse Standorte
  • alle Arten sind bis -45 °C winterhart

 

Birke, Birken, Betula, Birkenbäume
im Winter besonders ziervoll: die Birke | © Das Grüne Archiv

Pflanztermin für Birken

Grundsätzlich kann man Betula sowohl im Frühjahr als auch im Herbst pflanzen. Im Frühling müssen gerade Jungbäume aber auch sehr viel Energie in den Blatt- und Blütenaustrieb investieren, sodass die zeitgleiche Etablierung am Standort zusätzliche Anstrengungen für die Bäume bedeutet.

Besser ist es deshalb, die Jungbirken nach dem Laubabwurf im Herbst zu pflanzen. Hier können die Gehölze ihre ganze Kraft auf die Wurzelbildung konzentrieren und wachsen binnen kürzester Zeit robust im Boden an.

 

Boden vorbereiten

Graben Sie am gewählten Standort ein Pflanzloch aus, das doppelt so breit wie der Wurzelballen ist und eine Oberbodendicke von mindestens 61 cm gewährleistet. Der Aushub sollte gut aufgelockert und zur Grunddüngung mit Kompost angereichert werden.

Bei Bedarf können Sie das Substrat auch mit Sand, Kies oder Torf nachoptimieren. Eine Kiesdrainage im Pflanzloch sorgt zusätzlich für einen verbesserten Wasserablauf.

 

Containerware für Pflanzung vorbereiten

Falls Sie sich für Containerware entschieden haben, stellen Sie den Pflanzballen während der Bodenvorbereitung in einen Eimer voll Wasser. Lassen Sie die Wurzeln sich komplett mit Feuchtigkeit vollsaugen und nehmen Sie den Jungbaum erst aus dem Wasser, wenn keine Luftblasen mehr aufsteigen.

 

Pflanzung der Birke

Stellen Sie den Baum vorsichtig in das vorbereitete Pflanzloch. Im Anschluss wird das Pflanzloch mit Aushub aufgefüllt und gut festgetreten.

Achten Sie darauf, dass die Erde bis in alle Wurzelhohlräume vordringt und schlämmen Sie die Birke zu diesem Zweck gut ein. Als Wuchshilfe kann im ersten Jahr ein Stützpfahl dienen, an den Jungbäume mit einem Seil gebunden werden.

Kurzschritte zum Pflanzen:

  • ideale Pflanzzeit: Herbst, nach Laubabwurf
  • nur Jungbäume pflanzen
  • Jungbäume vor der Pflanzung in Eimer voll Wasser stellen
  • erst herausnehmen, wenn keine Luftblasen mehr aufsteigen
  • Pflanzloch muss doppelt so breit wie der Wurzelballen sein
  • Oberbodendicke sollte später mind. 61 cm betragen
  • Aushub mit Kompost sowie Kies, Sand oder Torf anreichern
  • Kiesdrainage verbessert zusätzlich den Wasserablauf
  • hierzu den Standortboden gut einschlämmen
  • ein Stützpfahl dient abschließend als Wuchshilfe im 1. Standjahr

 

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Birkenstämme | © Das Grüne Archiv

Birken gießen und düngen

Spezielle Düngemaßnahmen sind an Arten der Betula bei guter Grunddüngung nicht notwendig. Überhaupt sind Birkenbäume in Sachen Pflege sehr anspruchslos.

Gewiss ist in den ersten Monaten nach der Pflanzung auf eine konstante Bodenfeuchte zu achten. Doch sobald die Wurzeln tief genug reichen, versorgen sich die Bäume weitestgehend selbst mit Wasser.

Nach der Etablierung am Standort muss allenfalls in anhaltenden Trockenphasen noch manuell bewässert werden. Um den Baum vor übermäßiger Verdunstung zu schützen, können Sie eine Schicht Mulch im Wurzelbereich ausbringen. Sie schützt Baum und Boden obendrein auch noch vor Unkrautbildung, was die Pflege sehr erleichtert.

Kurztipps zum Gießen und Düngen:

  • bei guter Grunddüngung ist keine Düngung nötig
  • nur in der Anwachsphase und bei in Trockenphasen bewässern
  • Mulchschicht schützt vor Verdunstung und Unkrautbildung

 

Birken schneiden und ernten

Betula kann etwa 150 Jahre alt werden. Im Vergleich zu manch anderen Laubbäumen sind sie damit relativ kurzlebig. Während dieser für Bäume kurzen Lebensspanne sollte man die Bäume nach Möglichkeit frei wachsen lassen.

Da die Bäume am Hochstamm von Natur aus einen eher schlanken, aufrechten Wuchs besitzen, ist das auch kein Problem.

 

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Birkenblätter | © Das Grüne Archiv

Rückschnitt an der Birke

Falls Sie spezielle Formwünsche hegen und deshalb doch einmal schneiden müssen, sollten Sie dies im Sommer oder Frühherbst tun. Bei Schnitten im Frühling verliert der Baum häufig zu viel Saft, was schlecht heilende Wunden sowie eine erhöhte Krankheits-, Schädlings- und Bruchgefahr der Betula begünstigt.

Um Birkenbäume in ihrer Wuchshöhe zu begrenzen, muss der Leittrieb frühzeitig gekappt werden. Es sei darauf hingewiesen, dass dieser Schnitt später zu schwach oder krumm wachsenden Trieben führen kann. Besser ist es darum, Formschnitte auf kleinere Seitenäste im unteren Kronenbereich zu konzentrieren.

Schnittflächen, die einen Durchmesser von mehr als 2 cm besitzen, müssen nach dem Schneidvorgang unbedingt mit einem Wundverschlussmittel (z.B. Baumwachs) behandelt werden, um einen übermäßigen Verlust von Birkensaft zu verhindern.

 

Tipps zur Ernte von Birkenblättern und Birkensaft

Frische Blätter zur medizinischen Anwendung der Birke können sie während der Hauptvegetationszeit zwischen Frühling und Sommer jederzeit ernten. Zur Nutzung des Birkensaftes können Sie die Rinde des Baumes vorsichtig anbohren.

Bohren Sie aber nicht zu tief, um den Baum nicht unnötig zu schwächen. Stecken Sie einfach einen Schlauch in das Bohrloch und fangen Sie den Saft in einem geeigneten Behälter, beispielsweise einem Kanister auf.

Pro Tag lassen sich so bis zu 10 l Birkensaft gewinnen, der im Anschluss für medizinische Zwecke verwendet bzw. zu Birkenöl, -sirup oder -zucker verarbeitet werden kann. Alternativ können Sie natürlich auch frische Birkenblätter nutzen. Sie sind am besten zur Herstellung von Tee geeignet.

Kurztipps zu Schnitt und Ernte

  • nur schneiden, wenn unbedingt nötig
  • im Frühling ist der Saftfluss nach dem Schnitt sehr hoch
  • Baum daher nur im Herbst schneiden
  • hierdurch lassen sich zu hohe Saftverluste vermeiden
  • zur Begrenzung der Wuchshöhe Leittrieb frühzeitig kappen
  • schonender ist ein Kürzen der unteren Seitentriebe
  • Schnittflächen mit mehr als 2 cm ø verschließen
  • geeignet sind Wundverschlussmittel wie Baumwachs
  • zur Gewinnung von Birkensaft Rinde der Betula leicht anbohren
  • anschließend Schlauch einführen und Saft in Behälter auffangen

 

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Birkenwälder | © Das Grüne Archiv

Interessante Arten und Sorten der Betula

Je nach Wuchshöhe eignen sich die 100 Arten der Betula im Garten für unterschiedliche Gestaltungsideen. Dabei sind für Kulturen hierzulande vor allem europäische und asiatische Birkenbäume zu empfehlen.

Zwar können Sie grundsätzlich auch amerikanische Sorten pflanzen, doch diese bedeuten für heimische Birkenbestände häufig eine Gefahr durch exzessive Verwilderung. Passende Empfehlungen zu eurasischen Birkenarten haben wir nachstehend für Sie festgehalten:

ArtBeschreibung
Chinesische Birke
Betula chinensis
Blütezeit: Mai bis Juni
Blütenfarbe: gelbe Blütenkätzchen
Wuchshöhe: 4 bis 5 m
Herkunft: China, Asien
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -29 °C winterhart; verhältnismäßig hartes und dichtes Holz
Ermans Birke
Betula ermanii
Blütezeit: April
Blütenfarbe: gelbe Blütenkätzchen
Wuchshöhe: 15 bis 20 m
Herkunft: Asien
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -29 °C winterhart; gelb-weiße, sich abrollende Rinde; beliebt als Friedhofsgrün und Bienenweide
Hänge-Birke (Weißbirke)
Betula pendula

Blütezeit: März bis Mai
Blütenfarbe: grüne bis gelblich-braune Blütenkätzchen
Wuchshöhe: 22 bis 30 m
Herkunft: Europa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: der Birkenbaum mit der auffällig weiß gefärbten Rinde ist bis -45 °C winterhart; ideal für Allee- und Bodenschutzpflanzungen; die Sorte 'Purpurea' wird aufgrund ihrer roten Blätter auch Blutbirke genannt
gute Sorten: 'Dalecarlia', 'Fastigiata', 'Karaca', 'Purpurea', 'Tristis', 'Youngii'
Haselnussblättrige Birke
Betula corylifolia
Blütezeit: März bis April
Blütenfarbe: gelbe Blütenkätzchen
Wuchshöhe: 20 bis 25 m
Herkunft: Japan, Asien
Eignung für Kultivierung: gut
Besonderheiten: bis -23 °C winterhart; bevorzugt sonnige und warme Standorte
Lindenblättrige Birke
Betula maximowicziana
Blütezeit: März bis April
Blütenfarbe: grünlich-gelbe Blütenkätzchen
Wuchshöhe: 15 bis 20 m
Herkunft: Asien
Eignung für Kultivierung: gut
Besonderheiten: bis -23 °C winterhart; bevorzugt neutrale bis basische Boden-pH-Werte von 8 bis 10
Moor-Birke
Betula pubescens
Blütezeit: März bis Mai
Blütenfarbe: grünlich-gelbe Birkenkätzchen
Wuchshöhe: 10 bis 20 m
Herkunft: Asien
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: Birke ist bis -45 °C winterhart und besitzt eine grauweiße bis schwarzbraune Rinde; ideal für sehr feuchte Standorte und deshalb am besten als Uferschutz geeignet
Strauch-Birke
Betula humilis
Blütezeit: April bis Mai
Blütenfarbe: gelbe Blütenkätzchen
Wuchshöhe: 1 bis 1,5 m
Herkunft: Asien, Europa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -40 °C winterhart; kleinwüchsige Birke, ideal für Kleingärten, Heidegärten und Strauchpflanzungen
Zwergbirke
Betula nana
Blütezeit: April
Blütenfarbe: hellbraune Blütenkätzchen
Wuchshöhe: 0,5 bis 1,2 m
Herkunft: Europa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: Birke mit silbergrauer Rinde und Winterhärten bis -45 °C; beliebt in Heide- und Steingärten; mit Pflanzabständen von 1,5 bis 1,8 m auch für Heckenpflanzungen geeignet

 

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Unter den Schädlingen machen den Birken vor allem die Birkenblattwespe und der Birkenblattroller zu schaffen. Letzterer formt sich nur allzu gerne kleine „Tütchen“ aus den Blattspreiten der Birke und legt in diese seine Eier.

Wirklich gefährlich wird der Käfer den Birken allerdings dingt. Lästiger sind die Raupen der Birkenblattwespe, die sich ausschließlich von Birkenblättern ernähren.

Zur Vorbeugung sind hier Nützlinge wie Schlupfwespen oder Vögel ratsam, die sich ohnehin gerne in den Wipfeln der Birkenbäume aufhalten. Bei starkem Befall können ferner Raupenspritzmittel wie Niemöl oder Neudosan helfen.

 

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Birkenkrone | © Das Grüne Archiv

Werden Birken zu stark beschnitten oder die Schnittwunden nicht ausreichend nachbehandelt, erhöht dies das Risiko von Schadbildern enorm. Unter den Pilzkrankheiten sind hier insbesondere der Birkenrost und der Birkengitterrost gefürchtet.

Die Krankheiten werden durch Rostpilze wie Melampsordium betulinum oder Gymnosporangium fuscum übertragen. Sie sorgen im Sommer für gelborange bis rotbräunliche Blattflecken an Betula.

Da die Pilze überwinterungsfähig sind und sich über die Luft verbreiten, müssen befallene Blätter umgehend im Restmüll entsorgt werden. Eine Nachbehandlung mit Fungiziden wie Myclobutanil, Triazol ist ebenfalls ratsam.

Ein weiterer Tipp ist es, Birkenbäume nicht direkt neben Lärchen zu pflanzen, dienen die Nadelbäume doch gerne als Wirtspflanzen der Rostpilze.

 

Fazit

Birkenbäume sind außergewöhnlich winterharte Traditionsgehölze, die auch mit feuchten und halbschattigen Standorten zurechtkommen. In ihrer Pflege sind die Bäume relativ genügsam und wachsen sogar besser, wenn man sie nicht allzu oft beschneidet. Mehr noch, könnten zu intensive Schnittmaßnahmen zu einer erhöhten Anfälligkeit für Starkwindschäden und Schadbilder führen.

Am besten lässt man die formschöne Betula deshalb ungestört gedeihen. Neben einer Kultur am Hochstamm gibt es dabei auch Arten, die sich für eine Strauchpflanzung eignen. Blätter und Saft der Birke bieten zudem vielseitige Nutzungsmöglichkeiten, darunter auch die medizinische Anwendung gegen Krankheiten wie Rheuma, Gicht oder Harnwegsinfekte.

 

FAQs zur Birke

Wie pflegt man eine Birke richtig?

Birken sind pflegeleicht und bevorzugen sonnige bis halbschattige Standorte mit gut durchlässigem Boden. Sie wachsen am besten in leicht sauren bis neutralen Böden, die humusreich und feucht sind. Regelmäßiges Gießen ist wichtig, besonders in Trockenperioden, da Birken flach wurzeln und somit schnell unter Trockenheit leiden. Ein Schnitt ist nur notwendig, wenn beschädigte oder störende Äste entfernt werden müssen.

Wann ist die beste Pflanzzeit für Birken?

Die ideale Pflanzzeit für Birken liegt im Herbst oder zeitigen Frühjahr. Dies gibt der Pflanze genügend Zeit, Wurzeln zu bilden, bevor die Wachstumsperiode beginnt. Bei Herbstpflanzung ist darauf zu achten, dass der Boden noch frostfrei ist. Im Frühjahr sollte das Einpflanzen erfolgen, bevor die Birke austreibt, um den Stress für die Pflanze zu minimieren.

Welche besonderen Eigenschaften hat die Birke?

Birken sind nicht nur wegen ihrer charakteristischen weißen Rinde beliebt, sondern auch wegen ihrer schnellen Wachstumsrate. Sie sind robust und können sich gut an verschiedene Standorte anpassen. Die Rinde, Blätter und der Saft der Birke sind seit Jahrhunderten in der Volksmedizin bekannt und geschätzt, vor allem wegen ihrer entzündungshemmenden und harntreibenden Eigenschaften.

Wie wirkt sich der Birkenpollen auf Allergiker aus?

Birkenpollen gehören zu den häufigsten Auslösern von Heuschnupfen und können bei Allergikern Symptome wie Niesen, tränende Augen und Atembeschwerden verursachen. Die Pollenbelastung ist in den Frühlingsmonaten am höchsten, wenn die Birke blüht. Für Betroffene ist es ratsam, sich in dieser Zeit möglichst wenig im Freien aufzuhalten und Innenräume pollenfrei zu halten.

Kann man Birkenholz für den Kamin verwenden?

Ja, Birkenholz eignet sich hervorragend als Brennholz. Es hat einen hohen Heizwert, brennt gleichmäßig und hinterlässt wenig Asche. Zudem verbreitet es einen angenehmen Duft, der auf die ätherischen Öle im Holz zurückzuführen ist. Birkenholz kann sowohl in offenen Kaminen als auch in Holzöfen verwendet werden und trocknet schneller als viele andere Holzarten.

Studienbelege:

  • 1
    Sami Alakurtti, Taru Mäkelä, Salme Koskimies, Jari Yli-Kauhaluoma: Pharmacological properties of the ubiquitous natural product betulin; in: European Journal of Pharmaceutical Sciences, Volume 29, Issue 1, 2006 PMID: 16716572 Elsevier

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