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Geldbaum (Dickblatt) – Pflanzen, Pflege, Überwintern

Das auch als Geldbaum oder Pfennigbaum bekannte Dickblatt (Crassula) gehört zu den pflegeleichtesten Zimmerpflanzen überhaupt. Außerdem ist die Pflanze ein Paradebeispiel für verholzende Sukkulenten, denn ihr holziger Stamm macht das Dickblatt zu einem hochdekorativen Strauch, der so manche Pflegevernachlässigung verzeiht.

Vorsicht, Verwechslungsgefahr: Der Geldbaum wird namentlich gerne mit der als Chinesischer Geldbaum und Glückstaler bekannten Ufopflanze alias Pilea verwechselt. Diese ist jedoch bis auf die Tatsache, dass beide Pflanzen zu den Sukkulenten gehören, nicht näher mit dem Dickblatt verwandt.

 

Steckbrief zum Geldbaum

Leaf Divider

  • Wissenschaftlicher Name: Crassula
  • Herkunft: Afrika
  • Wuchshöhe: bis zu 2,5 m
  • Blütezeit: Mai bis Oktober
  • Blüten: Radblüten in verschiedenen Farben
  • Blätter: fleischige, sukkulente Blätter
  • Lichtverhältnisse: sonnig bis vollsonnig
  • Wasserbedarf: niedrig
  • Boden: sandig-lehmig
  • Boden-pH-Wert: schwach sauer bis neutral
  • Winterhärte: nicht winterhart
  • Verwendung: Zimmerpflanze

 

Besonderheiten der Dickblätter

Die Gattung Crassula umfasst eine Vielzahl von Arten, die sich in ihrem Erscheinungsbild stark unterscheiden können. Von kleinen, kompakten Sukkulenten bis hin zu größeren, strauch- bis baumartigen Pflanzen bieten Crassulas eine breite Vielfalt an Formen, Farben und Texturen.

Bekannt ist hier vielen in erster Linie der Eiförmige Geldbaum (Crassula ovata). Seine münzähnlichen, runden bis ovalen oder röhrenförmigen Sukkulentenblätter machen ihn zu einem der markantesten unter den Zimmerpflanzen. Doch es gibt auch Arten innerhalb der Gattung, die mit konkaven oder spatelförmigen Blättern.

 

Farben und Textur

Crassula-Pflanzen können eine Vielzahl von Farben aufweisen, von verschiedenen Grüntönen über Grau bis hin zu rötlichen oder violetten Nuancen. Einige Sorten, wie die Crassula ovata ‚Hummel’s Sunset‘, haben sogar bunte Blätter mit gelben, orangen und roten Akzenten, die sie zu Blickfängen in jedem Garten machen.

Die Blätter von Crassula-Arten können glatt, behaart, glänzend oder matt sein. Diese Unterschiede in der Textur tragen dazu bei, dass jede Art einzigartig aussieht und sich anfühlt. Die Crassula muscosa, auch als Moos-Crassula bekannt, hat zum Beispiel winzige, dicht gepackte Blätter, die ihr ein weiches, moosähnliches Aussehen verleihen.

 

Wuchsformen

Insgesamt bietet die Gattung Crassula eine faszinierende Vielfalt an Erscheinungsbildern, die sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Sukkulentenliebhaber interessant sind. Die unterschiedlichen Formen, Farben und Texturen dieser Pflanzen machen sie zu vielseitigen und attraktiven Ergänzungen für jeden Garten oder Innenraum. Hier die Wichtigsten Wuchsformen:

  • Kleine kompakte Sukkulenten: Viele Crassula-Arten sind für ihre kleinen, kompakten Wuchsformen bekannt. Diese Sukkulenten haben oft dicke, fleischige Blätter, die eng aneinander angeordnet sind. Ein Beispiel hierfür ist die Crassula ovata, auch bekannt als Geldbaum, der für seine runden Blätter und den kompakten Wuchs beliebt ist.
  • Baumartige Crassulas: Einige Arten der Gattung Crassula können zu größeren, baumartigen Pflanzen heranwachsen. Diese Pflanzen haben oft einen aufrechten Stamm und verzweigen sich in der Höhe. Ein Beispiel hierfür ist die Crassula tetragona, die aufgrund ihres säulenartigen Wuchses und der dichten Blätter als „Miniatur-Baum“ bekannt ist.
  • Hängende Crassulas: Es gibt auch Crassula-Arten, die hängendes Wachstum aufweisen. Diese Pflanzen bilden lange, überhängende Triebe, die ihnen ein elegantes und dekoratives Aussehen verleihen. Die Crassula perforata ist ein Beispiel für eine hängende Crassula mit auffälligen, gestapelten Blättern entlang der Triebe.
  • Rosettenbildende Crassulas: Einige Crassula-Arten bilden Rosetten aus ihren Blättern, die sich spiralförmig anordnen. Diese Rosetten können kompakt oder locker sein und der Pflanze ein einzigartiges Erscheinungsbild verleihen. Die Crassula capitella ‚Campfire‘ ist eine Sorte mit roten Spitzen, die in einer attraktiven Rosette wachsen.
  • Blühende Crassulas: Während die Blüten von Crassula-Pflanzen oft klein sind, tragen sie dennoch zur Vielfalt ihres Erscheinungsbildes bei. Die Blüten können in verschiedenen Farben wie Weiß, Rosa oder Gelb erscheinen und in Dolden oder Trauben angeordnet sein. Einige Arten, wie die Crassula marnieriana, haben auffällige Blüten, die einen zusätzlichen visuellen Reiz bieten.

 

Geldbaum pflanzen – Standort und Substrat

Dickblätter bilden die namensgebende Stammgattung in der Familie der Dickblattgewächse. Schon der Name verrät, dass es sich hierbei um eine klassische Blattsukkulente handelt, deren fleischige, münzengroße Blätter der Pflanze als Feuchtigkeitsspeicher in anhaltenden Trockenperioden dienen.

Der spezielle Wasserspeicher tut beim Geldbaum auch dringend Not, gehört er doch zur sogenannten Kapflora, welche die natürliche Flora der südafrikanischen Kapregion beschreibt. Heißes und trockenes Klima mit extremer Sonnenexposition ist Crassula damit also mehr als gewöhnt.

 

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Robuste Sukkulente in Strauchform: der Geldbaum | © Das Grüne Archiv

Auch an Zimmerstandorten wünscht sich Crassula einen vollsonnigen Standort (z.B. auf der Fensterbank) mit Raumtemperaturen zwischen 20 und 29 °C sowie ein trockenes, mineralhaltiges und gut durchlässiges Substrat. Dessen pH-Werte sollten im schwach sauren bis neutralen Bereich zwischen 6 und 7,5 Punkten liegen.

Denkbar ist einerseits eine Substratmischung aus zwei Teilen Torferde, einem Teil Sand oder Kies und einem Teil Perliten. Andererseits fühlt sich das Dickblatt auch in Kakteenerde sehr wohl. Kakteen sind diesbezüglich auch ideale Nachbarpflanzen für den Geldbaum, der sowohl im Topf, als auch im Kakteengarten oder tropisch angehauchten Steingarten eine gute Figur macht.

Einzelheiten zum Standort für Geldbaum:

  • sonnige bis vollsonnige Standorte wählen
  • Raumtemperatur: 20 – 29 °C
  • trockenes, durchlässiges, mineralhaltiges Substrat
  • pH-Wert des Bodens: schwach sauer bis neutral bei 6 bis 7,5
  • Substratmischung aus Torferde, Sand / Kies und Perlit
  • alternativ Kakteenerde verwenden
  • unterstützt das Ambiente im Kakteengarten
  • auch exotische Steingartenkonzepte profitieren von Crassula

 

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Geldbaum ‚Magic Tree‘ | © Das Grüne Archiv

Geldbaum gießen und düngen

Wie viele Sukkulenten zeichnet sich der Geldbaum dadurch aus, dass er mehrere Wochen ohne Wasser auskommt. Für Anfänger in der Sukkulentenkultur ist er damit ideal. Gegossen wird nur dann, wenn der Oberboden vollständig ausgetrocknet erscheint. Dabei muss überschüssiges Gießwasser umgehend aus dem Untersetzer entfernt werden, um Staunässe zu vermeiden.

Auch der Nährstoffbedarf des Dickblatts ist nicht besonders hoch. Viele Pflanzenbesitzer düngen die Sukkulente oft jahrelang nicht. Allerdings kann es für das Wachstum und die Blühfreudigkeit von Crassula sinnvoll sein, während der Hauptvegetationsphase von April bis September einmal monatlich etwas Kakteendünger mit ins Gießwasser zu geben.

Kurztipps zum Gießen und Düngen:

  • nur äußerst mäßíg gießen
  • Oberboden muss vollständig ausgetrocknet sein
  • Untersetzer nach dem Gießen sofort entleeren
  • zur Düngung am besten Kakteendünger nutzen
  • diesen von April bis September mit ins Gießwasser geben

 

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Tipp: Crassula für gesundes Wachstum und üppigen Blattaustreib gelegentlich düngen | © Das Grüne Archiv

Geldbaum vermehren und umtopfen

Ein Schnitt ist an Geldbäumen nicht wirklich nötig. Stattdessen werden vertrocknete Blätter einfach abgezupft. Gesunde Blätter lassen sich außerdem zur Vermehrung nutzen. Hierfür stecken Sie die Blätter einfach oberflächlich in die Erde und besprühen sie regelmäßig, damit sie rasch im Boden anwachsen.

Etwa alle drei bis vier Jahre empfiehlt sich ein Umtopfen des Geldbaums. Der beste Zeitpunkt hierfür ist das Frühjahr vor dem Austrieb. Gehen Sie aber sehr behutsam mit der Pflanze um, denn der verholzende Stamm mag zwar sehr robust sein, die Sukkulentenblätter sind am Strunk hingegen sehr empfindlich. Bei zu grober Behandlung könnten sie daher leicht abfallen.

 

Geldbaum überwintern

Geldbäume überwintern am besten an einem hellen Fensterstandort. Die Temperaturen sollten hier im Winter nicht unter 10 °C fallen.

Das Gießen und Düngen ist am Geldbaum während der Wintermonate vollständig einzustellen, denn in seinen Herkunftsgebieten herrscht während dieser Zeit meist eine anhaltende Trockenphase. Ansonsten gibt es bei der Überwinterung von Crassula aber nicht viel zu beachten.

 

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Geldbaum ‚Hobbit‘ | © Das Grüne Archiv

Interessante Arten und Sorten der Crassula

Die bliebteste Crassula Art für die Zimmerpflanzenkultur ist der Eiförmige Geldbaum (Crassula ovata). Seine talergroßen, rundlichen bis leicht ovalen Blätter erinnern an Münzen und sind somit namensgebend für die Geldbäume.

Zwei Kultursorten von Crassula ovata sind interessanterweise nach Begriffen aus J. R. R. Tolkiens Meisterwerk „Herr der Ringe“ benannt. Genauer gesagt, handelt es sich um die Sorten „Hobbit“ und „Gollum“, die beide durch einen korallenartigen Wuchs auffallen und damit vom klassischen Erscheinungsbild des Geldbaums abweichen. Andere Sorten von Crassula ovata besitzen originelle Färbungen. Hier eine kleine Auswahl:

  • ‚Argenta‘: weiße Blätter mit rotem Blattrand
  • ‚Gollum‘: korallenartiger Blattwuchs
  • ‚Hobbit‘: nadel- bis korallenartige Blätter
  • ‚Hummel’s Sunset‘: grüne Blätter mit rot-weißem Blattrand
  • ‚Magic Tree‘: grüne Blätter mit rotem Blattrand
  • ‚Variegata‘: grün-weiß panaschierte Blätter

 

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Tipp: Die Sorten ‚Hobbit‘ und ‚Gollum‘ eignen sich dank ihrem korallenartigen Wuchs wunderbar für Pflanzkonzepte im lichtreichen Badezimmer | © Das Grüne Archiv

Neben der Kultart Crassula ovata gibt es in der Gattung Dickblatt aber noch andere ziervolle Arten. Insbesondere das Kleinköpfiges Dickblatt (Crassula capitella) fasziniert durch einen seltenen, mosaikähnlichen Blattwuchs, der einen herrlichen Kontrast zum herkömmlichen Geldbaum darstellt. Auch sind Sorten mit flammend roter Blattpanaschierung erhältlich. Zu ihnen zählen:

  • ‚Red Pagoda‘
  • ‚Campfire‘
  • ‚Thyrsiflora‘

 

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Bei guter Pflege treten am Geldbaum eigentlich kaum besondere Schadbilder auf. Allenfalls eine Überwässerung sowie ein zu schattiger Standort könnten zu Wurzelfäule oder Blattlausbefall führen. Ein Umtopfen sowie ein besser geeigneter Standort sind dann dringend notwendig.

 

Fazit

Der Geldbaum ist pflegeleicht und wächst selbst ohne viel Zuwendung äußerst formschön. Wichtig ist aber ein sonniger Standort und ein überwiegend trockenes Substrat. Beim Gießen ist daher Vorsicht geboten, denn Staunässe führt an der exotischen Sukkulente der Kapflora schnell zu Fäulnis.

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