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Gemüsegarten anlegen – Bio-Gemüse aus eigenem Anbau

Für viele Menschen hat Biogemüse in den letzten Jahren eine immer größere Bedeutung erlangt. Omas traditioneller Gemüsegarten ist deshalb wieder schwer im Kommen. Ob würzige Kräuter für die Küche, Tomaten, Kartoffeln oder andere Gemüsesorten – ohne Chemie kultiviert sollen sie sein und am besten aus regionalem Anbau stammen. Wer einen Gemüsegarten anlegen möchte, der kann sich das Bio-Gemüse aus der Region im Grunde selbst ziehen.

 

Warum einen Gemüsegarten anlegen?

Die Rückbesinnung auf natürlichen Gemüseanbau hat ihre Gründe, denn neben den hohen Transportkosten, die mit fernab des Bestimmungsortes kultiviertem Gemüse in Verbindung stehen, sorgen umwelt-und gesundheitsschädliche Pflanzenschutzmittel für immer mehr Unsicherheit beim Verbraucher.

Neben dem traditionellen Gemüseanbau und traditionsorientierten Kulturmethoden wie der Permakultur gibt es heutzutage aber auch moderne Ansätze, mit denen man einen Gemüsegarten anlegen kann. Da gibt es zum Beispiel den gemüseträchtigen Dachgarten, die Hydrokultur von Gemüse oder unkonventionelle Gemüsehochbeete, die neuerdings  wie Unkraut aus dem Boden sprießen. Dabei reichen die Ursprünge des Gemüsegartens bis zum Anbeginn der Menschheitsgeschichte zurück.

 

Traditionell und zukunftsweisend zugleich

Eigentlich gibt es den Gemüsegarten schon seit der Mensch sesshaft wurde. Zuvor noch als Jäger und Sammler unterwegs, bezeichnet der Anbau von Feldfrüchten, also Getreide, Obst und Gemüse, einen entscheidenden Wendepunkt in der menschlichen Entwicklung. Denn es war der Ackerbau, der den Grundstein für unsere moderne Zivilisation legte. Die Geschichte des Gemüseanbaus reicht also weit zurück.

Kein Wunder ist es da, dass der landwirtschaftliche Gemüseanbau bis heute einen Grundpfeiler unserer Gesellschaft ist. Die Entstehung ganzer Gemüseplantagen zur Versorgung großer Teile der Bevölkerung lässt sich dabei bis in die Zeit der alten Ägypter und Babylonier zurück datieren. Hier kamen erstmals ausgeklügelte Bewässerungssysteme zum Einsatz, um riesige Gemüsebeete zu bewirtschaften.

Ebenso erlebte der private Gemüsegarten in der Antike seine Blütezeit und lieferte die Vorlage für den Gemüseanbau in mittelalterlichen Kloster- und Bauerngärten. Etwa um das Jahr 1700, zeitgleich zur Einführung bislang unbekannter Gemüsesorten aus Asien und Amerika, kam hierzulande schließlich der Naturgarten in Mode. Er war sozusagen der Vorläufer für alle modernen Nutzgartenformen und wurde zunächst als Schulgarten für die naturkundliche Erziehung von Kindern konzipiert.

Kaum ein Jahrhundert später war eine naturnahe Gartengestaltung unter der Verwendung heimischer Obst- und Gemüsepflanzen in aller Munde. Der heimische Gemüsegarten war geboren.

 

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traditioneller Gemüsegarten | © Das Grüne Archiv

Das moderne Revival des Gemüsegartens 

Einen Gemüsegarten anlegen mussten früher auf dem Land viele Familien. Gerade dann, wenn eine Familie sehr kinderreich war, wurde es schlichtweg zu teuer, Lebensmittel einzukaufen. Manch eine Großfamilie ernährte sich fast ausschließlich von dem, das der Gemüsegarten hergab. Und das war keineswegs ungesund, denn frisches Bio-Gemüse kam hier täglich auf den Tisch.

Leider geriet der private Anbau von Gemüse gegen Ende des 20. Jahrhunderts immer mehr in Vergessenheit. Anstatt Kartoffeln und Co. selbst im Garten zu ernten, wie es noch unsere Eltern und Großeltern taten, wurde es Brauch, Obst und Gemüse im Großhandel einzukaufen.

Auch beschränkte sich das Fruchtsortiment nicht länger auf heimische Früchte, welche immer öfter eine Reise um die ganze Welt machten mussten, um auf unseren Tellern zu landen. Was optisch und geschmacklich natürlich wahre Gaumenfreuden versprach, erwies sich im Laufe der Jahre aber als eine herbe Belastung für die Umwelt.

Ausgelaugte Böden durch großflächige Monokulturen, aussterbende Traditionssorten, sowie überhand nehmende Schadbilder und Lebensmittelallergien auf chemische Spritzmittel stellen heute das Erbe eines dezentralen Gemüse- und Obstanbaus dar, der nicht selten durch hohe Überproduktion glänzt. Erfreulich ist aber, dass aus genannten Gründen vor allem junge Menschen den Eigenanbau von Gemüse und Obst wieder vermehrt für sich entdecken.

 

Gemüseanbau muss nicht altmodisch sein

Wohl jeder von uns stand früher mal bei Oma mit im Gemüsegarten, half Unkraut zu jäten, Kartoffelkäfern eine ordentliche Brennnesseldusche zu verpassen oder naschte heimlich ein paar Karotten oder Tomaten aus dem Gemüsebeet. Wie wertvoll diese Kindheitserfahrungen waren, zeigt sich mitunter auch daran, wie kreativ die Gartengestaltung in Sachen Gemüsegarten heute ist.

In Großstädten sprießen auf den Dächern und Balkonen von Studenten-WGs regelrechte Fruchtparadiese in unkonventioneller Manier vor sich hin. Und auch hinter so manchem Haus junger Familien nimmt der klassische Gemüseanbau neuerdings interessante Formen an.

Alte Eisenwannen werden zu Hochbeeten für Gemüse und Kräuter umfunktioniert, Konservendosen und Plastikbehälter als Anzuchtgefäße neu entdeckt und der altbackene Gemüsegarten mit einem Recyclinggewand neu eingekleidet. Ein erfreulicher Trend, der hoffentlich noch lange anhält und beweist, dass der mittelalterliche Schulgarten auch 300 Jahre nach seiner Entstehung noch Schule machen kann.

 

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Ein Tipp für jeden, der genügend Platz im Garten hat: Das Feldbeet

Gemüse selbst anbauen und ernten

Eigentlich ist der Gemüsegarten ein Teil des heimischen Nutzgartens, wo er gemeinsam mit Obst und Kräutern die Grundlage zur gärtnerischen Selbstversorgung stellt. Einen Gemüsegarten anlegen und gestalten kann man dabei auf sehr unterschiedliche Art und Weise. In der Gartengestaltung zu berücksichtigen sind aber meist folgende Aspekte:

 

Gemüsegarten anlegen im Gewächshaus, Topf- oder Freilandkultur

Wer in seinem Gemüsegarten kälteempfindliche Pflanzen wie Auberginen, Tomaten oder Paprika ernten möchte, der ist womöglich auf ein Gewächshaus angewiesen. Selbst manch wärmeverwöhnte Zierpflanze lässt sich hier zeitweise unterbringen, bis die Außentemperaturen warm genug für eine Freilandkultur sind. Robustes und wurzelstarkes Gemüse, beispielsweise Kartoffeln, Kohl oder Möhren, ist dagegen von vorn herein besser im Freiland aufgehoben.

Des Weiteren sind auch Topf- und Kübelpflanzungen möglich. Gerade bei räumlich begrenzten Gemüsegärten bieten diese eine gute Alternative zum Gewächshaus, weil sich die platzsparenden Gefäße bei Bedarf leicht in geschützte Bereiche verfrachten lassen. Selbstverständlich müssen Sie dann darauf achten, dass Ihr Gemüse im Pflanzgefäß genügend Platz hat.

 

Die richtige Form fürs Gemüsebeet

Neben dem traditionellen Gemüsebeet in Feldform gibt es im Gemüsegarten noch eine ganze Reihe weiterer Anbauvarianten. Besonders beliebt ist derzeit das Hochbeet, da es sich so gut wie überall harmonisch einfügt.

Insbesondere für Dachgärten sind diese kastenförmigen Beete mit Holz-, Metall- oder Steinkorpus ideal, lässt sich der Anbauuntergrund doch unkompliziert aufschütten und benötigt zur Kultivierung keine natürliche Freifläche. Weitere, gängige Beetformen für den Gemüsegarten sind der als Frühbeet bekannte Beetkasten (z.B. zum Anbau für Frühlings- und Wintersalate), sowie die Kräuterspirale.

 

Angemessene Beetgröße festlegen

Geht es um die Fläche, die ein Gemüsebeet im Garten einnimmt, so sollte die Beetgröße an die des Gartens angepasst sein und nach Möglichkeit nur so viel Gemüse hervorbringen, wie auch verzehrt werden kann. Bedenken Sie auch, dass für die Versorgung einer vierköpfigen Familie oftmals schon zwei bis vier Gemüsepflanzen ausreichen. Als Faustregel gilt eine Beetgröße von 2 m x 4 m für Großgärten, beziehungsweise 1 m x 2 m für Kleingärten.

 

Der richtige Standort für Beete im Gemüsegarten

Egal für welche Beetform und -größe Sie sich beim Gemüsegarten-Anlegen entscheiden, das Gemüsebeet sollte stets eine sonnige Lage genießen. Nur wenn Gemüse in der Wachstumsphase gut beschienen wird, ist eine ertragreiche Ernte gewährleistet. Damit die Früchte gesund und groß heranreifen, ist ferner auf den richtigen Nährstoffgehalt des Standortbodens zu achten. Hier hat jedes Gemüse so seine ganz eigenen Vorlieben, weshalb der Boden je nach Kultur individuell optimiert werden muss.

 

Fruchtfolge einzelner Gemüsesorten

Wer eine ganzjährige Ernte in seinem Gemüsegarten anstrebt, der sollte sich einen geeigneten Pflanzrhythmus überlegen. Ein guter Tipp ist diesbezüglich das Anfertigen eines Aussaatkalenders vor der eigentlichen Gartengestaltung. Mit ihm lässt sich die Ernte einzelner Gemüsepflanzen, ebenso wie denkbare Nachpflanzungen wunderbar koordinieren

 

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Kürbisernte im Gemüsegarten | © Das Grüne Archiv

Gemüsegarten anlegen: Welche Gemüsepflanzen gibt es?

Interessanter Weise existieren im Bereich der Gemüsepflanzen sehr viele Artverwandschaften. Dies schließt sowohl Fruchtgemüse, als auch Küchenkräuter wie Petersilie oder Schnittlauch mit ein. Grundsätzlich lassen sich die meisten Gemüsesorten folgenden Pflanzenfamilien zuordnen.

  • Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae)
    z.B. Knoblauch, Lauch, Schnittlauch und Zwiebeln
  • Doldengewächse (Apiaceae)
    z.B. Dill, Fenchel, Karotten und Petersilie
  • Kreuzblütengewächse (Brassicaceae)
    z.B. Kohlgemüse, Kresse und Rettich
  • Kürbisgewächse (Cucurbitaceae)
    z.B. Gurken, Kürbisse und Zucchini
  • Nachtschattengewächse (Solanaceae)
    z.B. Auberginen, Tomaten und Kartoffeln

 

Geht es um den saisonalen Anbau von Gemüsesorten, so gibt es aber selbst innerhalb einer Pflanzenfamilie diverse Unterschiede. Auch kann es vorkommen, dass eine Gemüsepflanze aus Gründen der Bodenqualität nicht neben Artverwandten kultiviert oder mehrere Jahre hintereinander an ein und demselben Beetstandort gepflanzt werden darf. Ein wechselnder Pflanzrhythmus ist demnach sowohl in Sachen Fruchtfolge als auch in Sachen Bodenfruchtbarkeit geboten.

 

Pflanznachbarschaften im Gemüsegarten

Nicht alle Gemüsepflanzen harmonieren im Gemüsegarten gleichermaßen gut miteinander. So wird beispielsweise immer wieder dazu geraten, Gemüsesorten aus der Familie der Nachtschattengewächse nicht nebeneinander zu pflanzen, weil diese leicht in Konkurrenz zueinander treten und im Verbund mehr Schädlinge anlocken.

Ähnlich sieht es bei Wurzelgemüse wie Kartoffeln und Möhren aus. Zu dicht nebeneinander gepflanzt, könnten die leckeren Gemüsewurzeln sich in der Wachstumsphase gegenseitig den Platz im Erdreich streitig machen. Aus diesem Grund hier ein paar Empfehlungen zu geeigneten Nachbarpflanzungen für Ihre Beete im Gemüsegarten:

  • Auberginen: Salate, Kohlgemüse
  • Bohnen: Bohnenkraut, Salate, Radieschen
  • Erbsen: Fenchel, Möhren, Radieschen, Rettich, Salate, Sellerie
  • Gurken: Dill
  • Kartoffeln: Kapuzinerkresse, Kohlgemüse, Koriander, Kümmel
  • Kohlgemüse: Porree, Rote Beete, Salate Sellerie, Spinat, Tomaten, Zwiebeln
  • Knoblauch: Erdbeeren, Salate
  • Kürbis: Mais
  • Mangold: Bohnen, Möhren, Radieschen, Rettich, Salate
  • Möhren: Dill, Endivie, Erbsen, Knoblauch, Porree, Salate, Zwiebeln
  • Porree: Endivie, Kohl, Kohlrabi, Möhren, Sellerie
  • Radieschen und Rettich: Erbsen, Kerbel, Mangold, Salate, Spinat, Petersilie
  • Rote Bete: Bohnen, Kohl, Kohlrabi, Zwiebeln
  • Salate: Auberginen, Bohnen, Borretsch, Dill, Fenchel, Kerbel, Knoblauch, Kohlgemüse, Porree, Tomaten, Wurzelgemüse, Zwiebeln
  • Sellerie: Kohlgemüse, Lauch, Tomaten
  • Spinat: Kohlgemüse, Radieschen
  • Wirsing: Porree, Rote Bete, Sellerie, Spinat, Tomaten
  • Tomaten: Basilikum, Kapuzinerkresse, Knoblauch, Kohlgemüse, Kresse, Mangold, Petersilie, Porree, Sellerie, Zwiebeln
  • Zucchini: Mais, Rote Bete, Tomaten
  • Zwiebeln: Dill, Möhren, Rote Bete

 

Nützliche Beetnachbarn – Schutzfunktion von Gemüsepflanzen

Besonders vorteilhaft bei manchen dieser Pflanznachbarschaften ist, dass sie sich gegenseitig vor Schädlingsbefall und Krankheiten schützen können. Auch lässt sich der Geschmack einiger Gemüsesorten durch Nachbarpflanzungen bestimmter Kräuter verbessern, wie Sie nachstehend feststellen werden:

  • Pflanznachbarschaft: Möhren – Porree – Dill
    Schutz gegen Zwiebel- und Möhrenfliegen, Geschmacksverbesserung
  • Pflanznachbarschaft: Kartoffeln – Kümmel
    Geschmacksverbesserung
  • Pflanznachbarschaft: Kohl – Sellerie – Tomaten
    Schutz gegen Erdflöhe, Kohleule, Kohlfliege, Raupen und Sellerierost
  • Pflanznachbarschaft: Salat – Kohl – Radieschen
    Schutz gegen Erdflöhe
  • Pflanznachbarschaft: Tomaten – Kresse – Zwiebeln
    Schutz gegen Läuse und Krautfäule

 

Anbaukalender für Gartengemüse

Der saisonale Anbau von Gemüse im Garten folgt einem konkreten Turnus, den Sie auch in unserem offiziellen Pflanzkalender für den Nutzgarten nachlesen können. Nachstehend aber zunächst einmal die wichtigsten Saisonarbeiten für die Gemüsekultur im Überblick:

 

Frühkultur und Vorzucht von Februar bis März

Bereits Ende Februar können Sie im Frühbeet Ihres Gemüsegartens die ersten Bohnen- und Möhrensorten, sowie Knollensellerie und Pastinaken aussäen. Eine Vorzucht im Topf ist im letzten Wintermonat vor allem bei Paprika, Chili, Tomaten und Porree empfehlenswert, da diese trotz Kälteempfindlichkeit eine lange Entwicklungsphase benötigen.

Etwas später, etwa gegen Mitte bis Ende März, erfolgt dann die Aussaat der meisten Blattsalate, Tomaten, Kohlsorten und Wurzelgemüse können zu dieser Zeit im Anzuchtgefäß vorgezogen werden. Auch das Pflanzen von Kartoffel-, Kohl- und Kopfsalatsetzlingen, sowie vorgezogener Frühlingszwiebeln ist ab März möglich.

 

Hauptkultur von April bis Mai

Rüben der Gattung Beta, also Mangold, Rote Beete und Zuckerrüben, haben im April ihren großen Auftritt. Sie werden nun gemeinsam mit Küchenkräutern wie Borretsch, Petersilie und Basilikum in die Frühlingsbeete gesät. Vorgezogene Tomaten-, Chili- und Paprikapflanzen, wie auch junger Porree werden ebenfalls ab Ende April ins Freiland ausgepflanzt, wobei hier natürlich darauf zu achten ist, dass kälteempfindliche Gewächse nicht vor den Eisheiligen ins Beet kommen.

Relativ sicher ist eine Ausbringung diesbezüglich ab Mitte Mai, wo schließlich auch Sorten klassischer Sommersalate, Hülsenfrüchte und Kürbisgewächse allmählich Einzug in die Gemüsebeete halten. Im Bereich der Kräuter machen sich jetzt Rosmarin, Thymian und Salbei neben Ihrem Fruchtgemüse gut.

 

Frühernte und Folgeaussaat von Juni bis Juli

Da im Frühsommer die ersten Gemüsesorten bereits reif für die Ernte sind, gelten Juni und Juli als ideale Monate für Zweitaussaaten. Hierdurch lässt sich vor allem zur Lagerung bestimmtes Wurzel- und Kohlgemüse vor dem Winter noch rechtzeitig ernten. Erstmals Gartenluft schnuppern in diesen Monaten Aussaaten und Setzlinge von Herbstsalaten wie Radiccio und Endivie. Gleiches gilt für Fenchel- und Zucchinisetzlinge, denen Standorte im Freiland nun endlich warm genug erscheinen.

 

Haupternte von August bis November

Wintergemüse (z.B. Kohl und Wintersalate) lässt sich theoretisch bis Ende August, Radieschen sogar bis September aussäen. Da besagtes Gemüse für die Entwicklung nicht viel Zeit benötigt und überaus robust ist, eignet es sich wunderbar als letzte Beetkultur, ehe die meisten Gemüsebeete dann über den Winter ruhen.

In Sachen Lagerfähigkeit seien hier vor allem Kohlgemüse und Wurzelgemüse empfohlen, welche nicht ohne Grund ein wichtiger Bestandteil mittel- und osteuropäischer Winterküche sind.

 

Winterkultur und Vorzucht von Dezember bis Januar

Es besteht durchaus die Möglichkeit, auch im Winter noch Gemüse anzubauen. Grundlage für die Winterkultur von Gemüsesorten ist dabei das Winterbeet. Durch seinen besonderen Aufbau bietet es Gemüsepflanzen selbst in der kalten Jahreszeit noch einen hervorragenden Schutz gegen Frost, raue Winterbrise und eisiges Schmelzwasser.

Zu den wichtigsten Gemüsearten, die man traditionell im Winterbeet kulturviert oder vorzieht, gehören beispielsweise Kohl, Radieschen, Salat, Spinat und Tomaten.

 

Tipps zur Pflege von Gemüsepflanzen

Einige Gemüsesorten benötigen zur Ausbildung üppiger Fruchtbestände manuelle Hilfe seitens des Gärtners. Beispielsweise muss bei vielen Gemüsepflanzen, die ihre Früchte oberirdisch ausbilden, die Blüte aus Energiegründen reduziert werden, damit die Früchte nicht zu klein wachsen. Wurzelgemüse erfordert dagegen gezielte Maßnahmen zur Entfernung von Bodenhindernissen wie Steinen oder Unkraut. Ansonsten könnte es passieren, dass sich die essbaren Wurzeln nur kümmerlich ausbilden, was den Ertragreichtum der Ernte natürlich deutlich schmälert.

Ebenfalls ein wichtiges Pflegekriterium ist die Düngung der Gemüsepflanzen. Verzichten Sie hier bitte auf chemische Düngemittel, wenn Sie selbst angebautes Gemüse bedenkenlos verzehren möchten. Setzen Sie stattdessen auf Naturdünger wie Kompost, Stallmist, Brennnesseljauche oder Vogelguano. Diese machen einen Einsatz von Chemie im Gemüsegarten gänzlich überflüssig und schonen darüber hinaus auch den Standortboden.

Ein Problem könnte die chemiefreie Pflege in Bezug auf Schadbilder werden. Lassen sich die meisten Schädlinge noch relativ unkompliziert durch Absammeln, die Nachbarpflanzung aromatischer Kräuter, das Spritzen spezieller Pflanzenbrühen und Nützlingsausbringung in Schach halten, bedeuten Pilzkrankheiten wie Pflanzenfäule und Schimmel meist das Aus für eine Gemüsezucht, wenn eine kränkelnde Pflanze nicht rechtzeitig entfernt wird. Vorbeugen können Sie entsprechenden Erkrankungen aber häufig durch adäquate Standortwahl und das richtige Gießverhalten. Des Weiteren sollten die Pflanzen niemals zu dicht beieinander stehen, damit Krankheiten sich besser eindämmen lassen.

 

Fazit

Gemüsegärten sind derzeit wieder schwer im kommen, versprechen sie doch ein reiches Angebot an Lebensmitteln aus kontrolliertem und ökologischem Anbau. Hat man erst einmal eine gewisse Pflanzroutine entwickelt, ist die Aufzucht der Gemüsepflanzen auch nicht mehr besonders schwer. Auf jeden Fall Wert legen sollten Sie aber auf sinnvolle Pflanznachbarschaften sowie einen gut durchdachten Fruchtfolgewechsel, wenn sie einen Gemüsegarten anlegen möchten.

Was Schädlinge anbelangt, sind Kräuter im Gemüsebeet zum Beispiel oftmals eine gute Hilfe und auch dem Geschmack mancher Gemüsesorten kommt der Anbau geeigneter Kräuter wie Dill oder Kümmel zu Gute. Um die Ernte nicht durch Pilzbefall zu gefährden, müssen wie so oft individuelle Standort- und Pflegeansprüche der Pflanzen berücksichtigt werden.

Werden grundlegende Anbaukriterien aber ausreichend beachtet, können Sie sich auf prall gefüllte Vorratskammern freuen, durch welche sich nicht nur einiges an Geld sparen, sondern auch ein echter Beitrag zur umweltfreundlichen Nutzpflanzenkultivierung beitragen lässt.

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