Seine Stiele erinnern ein wenig an Rhabarber. Allerdings ist er mit diesem nicht näher verwandt. Stattdessen gehört der auch Mangold (Beta vulgaris subsp. vulgaris) zur selben Gattung wie Rote Beete und Zuckerrüben. Genauer gesagt, sind die drei Gemüsearten im Grunde nur verschiedene Varianten der Wilden Rübe.
Die Krautstiele von Beta vulgaris subsp. vulgaris erkennt man dabei vor allem an seinen kräftig rot, weiß oder gelb gefärbten Blattrippen. Wie Sie die farbenfrohe Gemüsepflanze im Freiland am besten anbauen, und was es bei der Pflege des Mangolds zu beachten gibt, haben wir in diesem Ratgeber für Sie zusammengefasst.
Wissenswertes: Auch wenn es sich bei Mangold um Blattgemüse handelt, gehört er wie Rote Beete und Zuckerrüben zur Gattung der Rüben (Beta). Da er im Grunde lediglich die Pflanzenstängel der Wilden Rübe bildet, ist er im Volksmund auch unter dem Namen Krautstängel oder Krautstiel bekannt.
Inhaltsverzeichnis
ToggleNährwerte von Mangold
Mangold ist äußerst reich an Calcium, Eisen, Kalium und Provitamin A. Die Nährstoffe sind für gesunde Haare, Haut, Nägel, Zähne und Knochen äußerst wichtig. Wer also etwas für seine Gesundheit tun möchte, darf ruhig öfter mal am Krautstiel knabbern.
Das Blattgemüse der Roten Beete macht sich insbesondere in Wildsalaten und als gedämpfte Gemüsebeilage gut. Hier noch einmal alle Nährwerte von Mangold auf einen Blick:
Nährwert | Gehalt pro 100 g |
---|---|
Kalorien Fett Proteine Kohlenhydrate Ballaststoffe Wasser | 88 KJ / 21 kcal 0,3 g 2,1 g 0,7 g 2,6 g 91 % |
Mineralstoffe: Calcium Chlorid Eisen Kalium Kupfer Magnesium Mangan Phosphor Schwefel Zink | 103 mg 100 mg 2,7 mg 376 mg 0,1 mg 81 mg 0,3 mg 39 mg 20 mg 0,3 mg |
Vitamine: Provitamin A Vitamin B1 Vitamin B2 Vitamin B6 Vitamin C Vitamin E | 590 µg 100 µg 160 µg 90 µg 39 mg 1,5 mg |
Mangold anbauen – Standort und Aussaat
Der widerstandsfähige Mangold gehört wie alle Rübenarten zur Familie der Fuchsschwanzgewächse. Unterschieden wird Beta vulgaris subsp. vulgaris dabei hauptsächlich in Stiel- und Schnittmangold.
Letzterer ist auch als Ziermangold bekannt, da seine farbenfroh gezeichneten Blätter nicht nur essbar, sondern auch sehr dekorativ sind. Stielmangold, oder Krautstiel, wie er in der Schweiz genannt wird, liefert zusätzlich zum Blattgemüse auch noch aromatische Pflanzenstiele. Diese können ebenfalls als Gemüsezutat verwendet werden.
Standort und Boden für Krautstiel
Geht es nun um den Anbau von Krautstiel im Freiland, kann der Gemüsepflanze zum Glück absolute Winterhärte bescheinigt werden. Dennoch bevorzugt die Gemüsestaude einen sonnigen bis halbschattigen Standort, der nach Möglichkeit windgeschützt sein sollte.
Da Mangold tiefe Pfahlwurzel austreibt, ist ferner ein gut aufgelockertes und tiefgründiges Substrat wichtig. Dieses ist im Idealfall humos, nährstoffreich und besitzt einen leicht basischen pH-Wert von 6,0 bis 7,5.
Mit Blick auf die den ausladenden Wuchs des Krautstiels empfehlen sich Nachbarpflanzen wie Hülsenfrüchte, Kohl, Möhren, Radieschen und Rettich, deren oberirdisches Wachstum sich einigermaßen in Grenzen hält. Spinat sollte man dagegen nicht in direkter Nachbarschaft zu Schnitt- und Stielmangold anbauen.
Einzelheiten zum Standort für Mangold:
- Schnitt- / Stielmangold bevorzugen sonnige bis halbschattige Standorte
- eine windgeschützte Lage ist zu empfehlen
- humosen, nährstoffreichen und tiefgründigen Boden wählen
- Substrat mit Kompost vordüngen
- pH-Wert des Bodens: leicht basisch, von 6,0 bis 7,5 Punkten
- Pflanznachbarn: Radieschen, Rettich, Möhren, Buschbohnen, Kohl
- Spinat, Rote Beete und Zuckerrübe sind als Beetnachbarn ungeeignet
- erst nach 5 Jahren wieder am selben Standort anbauen
Pflanzanleitung für Mangold
1. Schritt – Aussaattermin: Der Aussaattermin für Mangold ist abhängig vom gewünschten Erntezeitpunkt. Für eine Ernte im Frühsommer können die Samen bereits Mitte April, in kühleren Regionen im Mai nach den Eisheiligen ausgebracht werden. Soll Krautstiel bis zum Herbst wachsen, so empfiehlt sich eine Aussaat von Juli bis Mitte August.
2. Schritt – Bodenvorbereitung: Damit der Anbau im Freiland gelingt, sollte das Standortsubstrat im Herbst vor der Aussaat tiefgründig aufgelockert und mit Kompost versehen werden. Bis zum Anbau haben die Nährstoffe dann genügend Zeit, um sich im Boden abzusetzen. Damit die Pfahlwurzeln des Mangolds später nicht auf Bodenhindernisse stoßen, sind zudem größere Steine, Wurzelreste und dicke Erdklumpen aus dem Boden zu entfernen.
3. Schritt – Aussaat des Mangolds: Die Aussaat von Schnitt- und Stielmangold erfolgt im Freiland in Reihen. Der Pflanzabstand zu anderen Gewächsen beträgt 40 cm, die Saattiefe etwa 3 cm. Setzen Sie je 2 bis 3 Samen gemeinsam in ein Pflanzloch. Dieses wird im Anschluss mit Erde bedeckt und die Anzucht bis zur Keimung konstant feucht gehalten.
4. Schritt – Pikieren der Jungpflanzen: Die Keimung der Mangoldsamen sollte nach 1 bis 2 Wochen einsetzen. Sobald die Jungpflanzen eine stattliche Größe erreicht haben, wird ggf. ein Umsetzen notwendig, um den Pflanzabstand von 40 cm weiter einhalten zu können. Gehen Sie hierbei behutsam vor, um die Pfahlwurzeln beim Ausgraben des Krautstiels nicht zu beschädigen.
Kurzschritte zur Aussaat im Überblick:
- Aussaattermin: je nach Sorte von Mitte April bis Mitte August
- Boden im Herbst vor dem Anbau tiefgründig lockern
- anschließend Kompost untermischen
- auch störende Hindernisse im Boden sind vorab zu entfernen
- Pflanzabstand bei der Aussaat: 40 cm / Saattiefe: 3 cm
- nach Ausbringung der Samen Boden bis zur Keimung feucht halten
- Keimlinge 1 – 2 Wochen nach Anbau pikieren
Mangold gießen und düngen
Schnitt- und Stielmangold brauchen neben einem warmen Klima am Standort vor allem ausreichend Wasser, um kräftig wachsen zu können. Daher sollte die Pflanze vor allem in den heißen Sommermonaten regelmäßig bewässert werden. Außerdem kann das Austrocknen des Bodens durch ein Mulchen mit Rasenschnitt oder Rindenmulch verhindert werden.
Monatliche Düngungen mit Hornspänen oder Brennnesselschnitt verschaffen dem Krautstiel wichtige Nährstoffe. Das Wachstum der Pflanze wird zusätzlich durch das regelmäßige Entfernen von welken Blättern und Unkraut unterstützt. Weitere Pflegemaßnahmen sind für das Blattgemüse nicht nötig.
Kurztipps zum Gießen und Düngen:
- Krautstiel benötigt vor allem im Sommer sehr viel Wasser
- Mulchen schützt zusätzlich vor Austrocknung
- Düngung erfolgt während der Wachstumsphase monatlich
- Unkraut und welke Blätter stetig entfernen
Mangold ernten und lagern
Die Ernte von Krautstiel erfolgt je nach Sorte von Juli bis September hinein. Stielmangold ernten Sie hierbei durch das Abschneiden der äußersten Blätter nach Bedarf. Die Blätter des Schnittmangolds werden ebenso von außen mit einem Messer knapp über dem Boden abgetrennt.
Meistens wird Beta vulgaris subsp. vulgaris bereits im ersten Pflanzjahr komplett abgeerntet, sodass sich keine Blütenstände bilden. Allerdings treibt gerade der winterharte Schnittmangold im Frühling schnell wieder nach und lässt sich dann im zweiten Jahr sogar vor Sommerbeginn erneut ernten. Voraussetzung ist hier aber, den Krautstiel mindestens 10 cm hoch in den Winter gehen zu lassen.
Am besten schmecken die Stiele von Beta vulgaris subsp. vulgaris, wenn er unmittelbar nach der Ernte zubereitet wird. Die Blätter und Stiele lassen sich im Kühlschrank nämlich nur wenige Tage einlagern. Größere Mengen Krautstiel sollte man deshalb für eine längere Lagerung zerkleinern, blanchieren und anschließend einfrieren. Neben den Stielen und Blättern können auch die Wurzeln der Pflanze als Wurzelgemüse zubereitet werden.
Kurztipps zu Ernte und Lagerung:
- Erntezeit für Mangold: Juli bis September
- Ernte erfolgt durch bodennahes Abschneiden der Blattstiele
- Krautstiel ist winterhart und treibt im Folgejahr wieder aus
- Lagerung von Krautstiel im Kühlschrank nur kurzfristig möglich
- für längere Haltbarkeit klein schneiden und blanchieren
- danach kann das Gemüse problemlos eingefroren werden
Gute Sorten von Beta vulgaris subsp. vulgaris
Schnitt- und Stielmangold gleichermaßen gut in der Küche verwenden. Einziger Unterschied ist, dass die Stielvariante etwas üppiger wachsen als die Schnittvariante, der wiederum wesentlich ausladendere Blätter entwickelt. Damit Sie künftig eine Übersicht zu Merkmalen und Sorten der beiden Krautstielvarianten haben, hier eine kleine Zusammenfassung:
Sorte | Beschreibung |
---|---|
Schnittmangold (Blatt- oder Ziermangold) Beta vulgaris subsp. vulgaris var. cicla | Erntezeit: Juli bis September Besonderheiten: besonders schmuckvolle Krausblätter und Stiele in weißer, gelber oder rötlicher Färbung; Schnitt- bzw. Blattmangold wird auch als Zierpflanze verwendet gute Sorten: 'Bright Lights', 'Charlie', 'Erbette', 'Fantasy', 'Gelber Schnitt', 'Grüner Schnitt', 'Lucullus', 'Roter Schnitt', 'Verde Da Taglio', 'Vulkan', 'Weiße Bohnen', 'Weißer Schnitt' |
Stielmangold (Krautstiel) Beta vulgaris subsp. vulgaris var. flavescens | Erntezeit: Juli bis September Besonderheiten: besonders lange Stiele mit weißer oder rötlicher Färbung; Stielmangold hat ein stärkeres Aroma als Sorten des Schnittmangolds gute Sorten: 'Amarilla de Lyon', 'Brigt Lights', 'Bright Yellow', 'Feurio', 'Five Colours', 'Genfer Krautstiel', 'Glatter Silber', 'Rhubarb Chard', 'Verde a costa Bianca' |
Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Mangold ist eine robuste Pflanze, die kaum von Erkrankungen oder Schädlingen geplagt wird. Lediglich Pilzerkrankungen wie die Blattfleckenkrankheit oder der Falsche Mehltau können die Blätter der Gemüsepflanze hin und wieder schädigen. Beiden Schadbildern lässt sich durch einen ausreichenden Pflanzabstand und die Einhaltung der Fruchtfolge vorbeugen. Selten wird Krautstiel auch von Blattläusen befallen, gegen die das Spritzen der Pflanze mit Brennnesselsud oder der Einsatz von Marienkäfern aber schnelle Abhilfe schafft.
Fazit
Der Krautstiel ist ein vitaminreiches Gemüse mit vielen Mineralien. Sie bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit ausreichender Bewässerung. Durch regelmäßige Düngung und Gießgänge bringt Mangold von Juli bis Herbst hohe Erträge ein. Außerdem gilt das Gemüse als gut winterhart und erfreut manchmal schon im zeitigen Frühjahr mit einer zweiten Ernte. Da Beta vulgaris subsp. vulgaris kaum anfällig gegenüber Schädlingen oder Erkrankungen ist, eignet sich der Anbau dieser Pflanze auch für Gartenanfänger. Dies ist gerade dann interessant, wenn Sie ihre Gemüsebeete im Freiland mit einem farbenprächtigen und leckeren Blattgemüse bereichern möchten.