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Rezept: Feuerdornmarmelade

Geht es um alte Obstsorten, ist der Feuerdorn fast vollständig in Vergessenheit geraten. Dabei kann man aus ihm manches leckere Rezept zaubern, so zum Beispiel Feuerdornmarmelade. Wer auf der Suche nach einem neuen alten Marmeladenklassiker ist, dem ist das nachstehende Rezept daher wärmstens zu empfehlen.

 

Ein längst vergessenes Beerenobst

Wer über Parkplätze oder an öffentlichen Grünflächen entlang schlendert, der stolpert nicht selten über die Hecken des Feuerdorns. Während sie als beliebte Zier- und Schutzgehölze vielen ein Begriff sind, scheint ihre Funktion als Beerensträucher im Laufe der Zeit völlig aus dem Bewusstsein der Menschen entschwunden zu sein.

Einzig die Tatsache, dass Feuerdorn neben Vogelbeeren gerne als Futterstrauch für Wintervögel gepflanzt wird, erinnert noch daran, dass die Beeren dieser Sträucher essbar sind.  Sogar mehrere Studien empfehlen inzwischen Feuerdornbeeren als sehr gesundes Functional Food. Diese sind gerade im Herbst und Winter auch eine noch recht unbekannte, aber wertvolle Quelle für Vitamin D.

So wenig bekannt Feuerdorn heutzutage ist, kannte man ihn in der Antike doch bereits recht gut. Schon Plinius der Ältere lobte den Feuerdornsaft als Trank gegen Schlangenbisse. Dioskurides schrieb den Beeren wiederum eine Durchfall lindernde und blutstillende Wirkung zu. Letztere machte den Feuerdorn in der Antike offenbar auch zu einem wichtigen Frauenheilkraut gegen heftigen Blutfluss während der Menstruation.

Seine Frucht, getrunken oder gegessen, stellt den Durchfall und den Fluss der Frauen. Die fein gestossene Wurzel als Umschlag zieht Splitter und Dornen aus.

– Pedanios Dioskurides, De Materia Medica, 1. Jahrhunder n. Chr.

 

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Feuerdorn-Sorten ‚Koralle‘ (links) und ‚Soleil d’Or‘ (rechts)

Wichtiger Hinweis zur Feuerdornmarmelade

Obgleich Feuerdornsaft als Vitaltrank und Feuerdornmarmelade als leckere Marmeladenspezialität äußerst empfehlenswert sind, gibt es doch einen Fruchtteil, den man nicht verzehren sollte: die Samen. Sie enthalten cyanogene Glycoside, die im Verdauungstrakt Blausäure freisetzen und deshalb für Verdauungsbeschwerden sorgen können. Zwar ist der Gehalt dieser Glycoside in Feuerdornbeeren relativ gering, bei der Herstellung der Marmelade sollte man aber dennoch sicherstellen, dass keine Samen mit ins Eingemachte gelangen.

 

Rezept für Feuerdornmarmelade

Feuerdornmarmelade erinnert in ihrem Geschmack stark an die artverwandte Quitte. Je nach gewählter Sorte erhält die Marmelade dabei eine gelbe, orange oder rote Farbe. Empfehlenswerte Sorten sind ‚Soleil d’Or‘ (sonnengelb), ‚Golden Charmer‘ (goldgelb), ‚Organe Glow‘ (orange), ‚Mohave‘ (orangerot), ‚Koralle‘ (korallrot) und ‚Red Column) (feuerrot). Das nachstehende Rezept reicht für 6 Marmeladengläser.

 

Zutaten:

  • 300 g Feuerdornbeeren
  • 150 g Gelierzucker
  • 500 ml Wasser
  • 1 Zitrone

 

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Übrigens: Man kann auch Feuerdornsaft für die Zubereitung der Feuerdornmarmelade nutzen, benötigt dann aber etwas mehr Gelierzucker | © Das Grüne Archiv

Zubereitung:

Im ersten Schritt verlest und wascht Ihr die Beeren des Feuerdorns, bevor Ihr sie mit 500 ml Wasser in einem Topf für ca. 15 Minuten aufkocht. Nun nehmt Ihr einen Kartoffelstampfer zur Hand und stampft das Ganze zu einem Fruchtmus ein. Das Mus sollte noch gut feucht sein. Bei Bedarf könnt Ihr noch etwas Wasser hinzugießen, wenn es zu trocken erscheint.

Passiert das Feuerdornmus durch ein feinmaschiges Sieb oder nehmt die Flotte Lotte zur Hand. Wichtig ist, dass keine Kerne mit ins finale Extrakt entfleuchen. Abschließend kocht ihr das Extrakt mit Gelierzucker und dem Saft einer Zitrone nochmals auf, bis es sprudelt. Danach wird die Feuerdornmarmelade noch heiß in sauber ausgekochte Marmeladengläser gefüllt.

Tipp: Ihr könnt die Marmelade auch mit Hagebutten verfeinern oder anstatt mit Feuerdornbeeren mit Vogelbeeren herstellen.

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