Dank seiner immergrünen Blätter, den einladend weißen Frühlingsblüten und den im Herbst gelb bis orangerot leuchtenden Beeren stellt der Feuerdorn (Pyracantha) ein ganzjährig schmuckvolles Gartengewächs. Er ist nicht nur als Sichtschutzhecke sehr beliebt, sondern wird auch von Gartenvögeln gerne als sicherer Nistplatz genutzt. Aus gutem Grund, denn die Dornen der Pflanze wehren Feinde wie Katzen und Marder zuverlässig ab, während Beeren und Blüten den Vögeln auch im Winter eine üppige Nahrungsquelle liefern.
Vorsicht, Verwechslungsgefahr: Aufgrund seiner roten bis orangeroten Beeren wird der Feuerdorn gerne mit Sträuchern wie der Vogelbeere oder dem Sanddorn verwechselt. Während die Früchte des Sanddorns aber heilpflanzliche Wirkung besitzen, gelten die des Feuerdorns für Menschen im rohen Zustand als giftig und können bei Verzehr zu Magen-Darm-Beschwerden verursachen. Verantwortlich hierfür sind cyanogene Glycoside, die als toxisches Pflanzengift gelten. Durch das Erhitzen der Beeren verflüchtigt sich das Gift jedoch und die Beeren können beispielsweise zur Marmeladenherstellung verwendet werden.
Feuerdorn pflanzen – Standort und Ablauf
Der Feuerdorn gehört zur Pflanzenfamilie der Rosengewächse und wird bei guter Pflege bis zu 6 Meter hoch. Ein großzügig bemessener Standort ist deshalb sehr empfehlenswert. Das Pflanzsubstrat sollte einen sauren bis alkalischen pH-Wert zwischen 6 und 6,5 aufweisen. Entwässern Sie den Boden gegebenenfalls, da die Pflanze Trockenheit besser verträgt als Staunässe. Ebenso sollten Sie einen humosen und wasserdurchlässigen Ton- oder Sandlehmboden wählen, da Pflanzen der Gattung Pyracantha sonst zu Krankheiten neigen.
Ein sonniger bis halbschattiger Platz im Garten ist dem Feuerdorn am liebsten. Dabei macht es nichts, wenn die Feuerdornhecke zugigen oder kalten Winden ausgesetzt ist. Gute Kultivierungsformen der Pyracantha sind neben der Nutzung als Zaunhecke vor allem die Verwendung in Einzelstellung oder als Spalierpflanze. Zu den meistgepflanzten Varianten zählen Sorten und Hybride des Mittelmeer-Feuerdorns (Pyracantha coccinea). Sie sind besonders frosthart und trocknungsresistent.
Einzelheiten zum Standort für Feuerdorne:
- Feuerdorn wird bis zu 6 m und benötigt daher viel Platz
- pH-Wert des Bodens zwischen 6 und 6,5
- humoses, durchlässiges Substrat wählen und ggf. entwässern
- tonige und sandig-lehmige Böden sind ideal
- sonniger bis halbschattiger Standort für Pyracantha
- Pflanze ist wind- und kälteresistent
- Kultivierung als Hecke, Spalierpflanze oder in Einzelstellung denkbar
- am besten Sorten und Hybride der Pyracantha coccinea pflanzen

Pflanzanleitung für Feuerdorn
Vor dem Pflanzen der Pyracantha sollten Sie sich zunächst überlegen, ob Sie die Heckenpflanze als Begrünung oder frei stehend kultivieren möchten. Im Falle eines Freilandstandortes in Wandnähe ist eine Rankenhilfe zwingend erforderlich, um den Feuerdorn an der Fassade zu fixieren.
1. Schritt – Sorte auswählen: Je nach Standort sind verschiedene Sorten der Pyracantha coccinea ratsam. so eignet sich die Sorten ‚Golden Charmer‘ beispielsweise für große Sichtschutzhecken über 1 Meter, wohingegen sich ‚Orange Glow‘ eher für Spaliere und Fassadenbegrünungen anbietet. Wer eine niedrige Hecke oder Topfpflanze kultivieren möchte sollte auf buschige Sorten wie ‚Red Column‘ setzen.
2. Schritt – Pflanztermin auswählen: Wählen Sie zur Pflanzung schöne und gesunde Exemplare des Feuerdorns aus dem Fachhandel in Höhe von 30 bis 80 cm. Gepflanzt werden kann von Oktober bis März, wobei man üblicherweise einen Tag mit mildem Wetter ins Auge fasst.
3. Schritt – Pflanzabstand auswählen: Die Feuerdornhecke sollte nicht zu dicht an anderen Pflanzen kultiviert werden. Aus diesem Grund empfiehlt sich für eine große Feuerdornhecke ein Pflanzabstand von 80 bis 100 cm. Bei kleinen Schnitthecken reicht ein Abstand von 30 bis 60 cm.
Kurzschritte zum Pflanzen im Überblick:
- Sorten der Pyracantha coccinea je nach Kultivierungszweck auswählen
- Pyracantha coccinea ‚Golden Charmer‘ für Sichtschutzhecken
- Pyracantha coccinea ‚Orange Glow‘ für Spaliere und hohe Fassaden
- Pyracantha coccinea ‚Red Column‘ für niedrige Hecken und Fassaden
- Pflanztermin von Oktober bis März möglich
- zum Pflanzen einen Tag mit milder Witterung wählen
- Pflanzabstand bei großen Hecken 80 bis 100 cm
- Pflanzabstand bei kleinen Hecken 30 bis 60 cm

Pflege des Feuerdorns – gießen und düngen
Trockenheit schadet dem Feuerdorn kaum. Anders sieht es allerdings mit Nässe aus, weshalb Sie ihre Hecke nur in lang anhaltenden Trockenperioden ausgiebig gießen dürfen. Außerhalb dieser Zeit ist Staunässe durch moderates Gießverhalten entgegen zu wirken.
Zur Unterstützung der Blüten- und Fruchtbildung muss die Pyracantha im Frühling regelmäßig gedüngt werden. Stickstoffhaltiger Kompost und andere organische Düngemittel sind völlig ausreichend und ersetzen die Ausbringung chemischer Substrate.
Kurztipps zum Gießen und Düngen:
- Feuerdorn verträgt Trockenheit besser als Nässe
- nur in langen Trockenphasen ausgiebig gießen
- im Frühjahr regelmäßig düngen, um Blüten- und Fruchtbildung zu fördern
- organischer Dünger (z.B. Kompost) reicht aus

Pflege des Feuerdorns – schneiden und vermehren
Bei guter Standortwahl und richtigem Gieß- bzw. Düngeverhalten bereitet das Blüten- und Fruchtfarbspiel der Pflanze ihrem Besitzer lange Freude. Ein kontinuierlicher Form- und Rückschnitt im Februar ist jedoch wichtig, wächst die Heckenpflanze Feuerdorn doch von Natur aus recht sparrig. Kürzen Sie Äste und Triebe Ihrer Pyracantha also schon in jungen Jahren regelmäßig ein. Dies fördert die Verzweigung und somit die Verdichtung der Hecke.
Etwaige Schnittarbeiten sollten am Feuerdorn nur durchgeführt werden, wenn es draußen trüb oder bewölkt ist. Werden die Schnittvorgänge in den ersten Jahren richtig durchgeführt, erfordert der Strauch mit der Zeit immer weniger Schnittarbeit.
Ein Auslichten erfolgt beim Feuerdorn unmittelbar nach der Maiblüte zwischen Juli und August. Entfernen Sie die welken Blüten aber nicht zu radikal, wenn Sie nachweislich Vögel in Ihrer Hecke beherbergen, denn die Tiere nutzen den Feuerdorn als Nahrungsquelle. Ab September sollte dann kein Schnitt mehr erfolgen, um Jungtriebe nicht zu beschädigen.
Vermehrung durch Stecklinge
Eine Vermehrung durch Samen ist beim Feuerdorn sehr aufwändig. Greifen Sie daher auf verholzte Triebe der Hecke (ca. 15 bis 20 cm) zurück, die Sie am besten beim Rückschnitt im Frühjahr abtrennen. Verpflanzen Sie die jungen Stecklinge in einen mit Anzuchterde gefüllten Topf und stellen Sie die Triebe an einen geschützten und halbschattigen Ort.
Wenn Sie die Stecklinge mäßig feucht halten, setzen Wurzel- wie Blattbildung binnen weniger Wochen ein und sind bis zum Sommer abgeschlossen. Danach können Sie die Stecklinge ins Freiland ausbringen.
Kurztipps zum Schneiden und Vermehren:
- Form- und Rückschnitt des Feuerdorns im Frühjahr
- Triebe und Äste der Pyracantha einkürzen, um Verzweigung zu fördern
- nur bei bewölktem Wetter schneiden
- Auslichten des Feuerdorns von Juli bis August
- Blüten nicht zu radikal entfernen
- ab September nicht mehr schneiden
- Vermehrung der Pyracantha durch Stecklinge
- verholzte Exemplare mit 15 bis 20 cm Länge wählen
- Stecklinge in Anzuchterde wurzeln lassen
- im Sommer ins Freiland pflanzen
Feuerdorn überwintern – Tipps zum Winterschutz
Dank seiner leuchtenden Beeren erzeugt der Feuerdorn auch im Herbst für bunte Farbtupfer im heimischen Grün und versorgt Garten- wie auch Zugvögel mit Nahrung. Es bedarf demnach keines besonderen Winterschutzes bei im Freiland stehenden Pflanzen. Im Kübel stehende Solitärpflanzen müssen Sie dagegen unbedingt vor Kälte und Frost schützen. Das kann entweder durch einen frostfreien Standort an der Hauswand oder durch einen hellen Platz im Hausinneren geschehen.
Ergänzend ist eine Ummantelung der Pflanzkübel mit Styropor oder Jute denkbar. Schützen Sie auch die Kübelunterseite und bedecken Sie das Pflanzsubstrat mit Herbstlaub oder Stroh. Hierbei sollte eine Erdstelle ungehindert einsichtbar sein, um bei eventueller Bodentrockenheit nachfeuchten zu können.

Interessante Sorten des Pyracantha coccinea
Wie bereits erwähnt, ist der Feuerdorn ‚Pyracantha coccinea‘ Basis für die meisten Pflanzsorten und -hybride. Im Folgenden eine kleine Auswahl bezüglich Farbvariationen der Beeren und Empfehlungen für die Kultivierung:
Sorte | Beschreibung |
---|---|
Feuerdorn 'Golden Charmer' Pyracantha coccinea 'Golden Charmer' | Blütezeit: Mai bis Juni Blütenfarbe: weiß, goldgelbe Beeren Wuchshöhe: 2 bis 4 m Herkunft: kultivar Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: ideal für städtische Sichtschutzhecken |
Feuerdorn 'Koralle' Pyracantha occinea 'Koralle' | Blütezeit: Mai bis Juli Blütenfarbe: weiß, korallrote Beeren Wuchshöhe: 2 bis 4 m Herkunft: kultivar Eignung für Kultivierung: gut Besonderheiten: ideal für Flächenbegrünung städtische Grünflächen |
Feuerdorn 'Mohave' Pyracantha coccinea 'Mohave' | Blütezeit: Mai bis Juni Blütenfarbe: weiß, orangerote Beeren Wuchshöhe: 3 bis 4 m Herkunft: kultivar Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: ideal für kleine Hecken |
Feuerdorn 'Orange Glow' Pyracantha coccinea 'Orange Glow' | Blütezeit: Juni Blütenfarbe: weiß, leuchtend orange Beeren Wuchshöhe: 2,5 bis 3,5 m Herkunft: kultivar Eignung für Kultivierung: gut Besonderheiten: als Solitär und für Fassadenbegrünung geeignet |
Feuerdorn 'Red Column' Pyracantha coccinea 'Red Column' | Blütezeit: Mai bis Juni Blütenfarbe: weiß, feuerrote Beeren Wuchshöhe: 2 bis 3m Herkunft: kultivar Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: ideal für Sichtschutzhecken und Fassadenbegrünung |
Feuerdorn – Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Sofern der Feuerdorn optimale Standortbedingungen hat, ist er gegen Krankheiten und Schädlinge weitestgehend immun. Gelegentlich kann es aber dennoch zu gesundheitlichen Problemen des Feuerdorns kommen. Ab und an leidet Pyracantha beispielsweise am sogenannten Feuerdornschorf – einer Pilzinfektion, die sich durch fleckige und schrumpelige Beerenfrüchte bemerkbar macht. Schneiden Sie zur Behandlung die befallenen Pflanzenteile ab und verbrennen Sie diese umgehend. Die Sorten ‚Red Column‘ und ‚Mohave‘ sind gegen die Infektion immun.
Auch Bakterien wie die Erwinia amylovora können dem Feuerdorn gefährlich werden, lösen diese doch den gefährlichen Feuerbrand aus. Ein Befall äußert sich hier meist während der Wachstumsphase und ist hierzulande meldepflichtig, da die Pflanzenkrankheit bisweilen ganze Obstplantagen vernichtet. Sollte es tatsächlich zum Feuerbrand kommen, ist die betroffene Pflanze umgehend zu entsorgen. Natürlich nicht auf dem Kompost sondern im Hausmüll.
Fazit
Wenn Sie Ihren Feuerdorn mit optimalen Standortbedingungen versorgen, ist die Heckenpflanze in ihrer Pflege sehr anspruchslos. Auch wenn die Beeren der Heckenpflanze für Menschen giftig sind, dient sie Vögeln als geschützter Nistplatz und Nahrungsquelle. Zuverlässig formt die Pyracantha größere Sichtschutzhecken. Auch das Ausgestalten von Solitärsäulen, Flächen- und Fassadenbegrünungen ist mit einer Feuerdornhecke kein Problem. Achten Sie jedoch darauf, die sparrig wachsende Hecke von Beginn an regelmäßig zu schneiden, um einen buschigen Wuchs zu gewährleisten. Gleichwohl sollte der Feuerdorn niemals übergossen werden, kommt er mit Trockenheit doch wesentlich besser zurecht als mit Feuchtigkeit.