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Rezept: Rainbow Cocktail

Der Rainbow Cocktail ist ein echtes wissenschaftliches Kunstwerk. Denn um die verschiedenen Farben im Cocktail in die richtige Reihenfolge zu bringen, ist schon etwas chemisches Grundwissen erforderlich. Ein Fall für Tüftler also!

Rainbow Cocktail – Eine Wissenschaft für sich

Farbspiele mit unterschiedlichen Flüssigkeiten machen aus Cocktails bekannterweise ein ganz besonderes optisches Highlight. So setzt der Tequila Sunrise zum Beispiel auf einen rot-orangen Farbverlauf, der an den Sonnenaufgang erinnert. Im Bluewater Breeze wandelt sich der Farbverlauf dagegen von Blau zu Grün.

Was die beiden Cocktails mit dem Rainbow Cocktail gemeinsam haben, ist nicht nur die Farbpalette. Auch die Geheimzutaten zur Herstellung des Farbverlaufs sind die gleichen.

 

Das Farbspektrum des Regenbogens im Cocktailglas

Regenbogenrezepte sind immer ein ganz besonderes Farbspektakel. Während man bunte Rezepte wie Rainbow Smootie Bowl oder Regenbogensalat aber relativ unkompliziert herstellen kann, ist der Farbverlauf beim Rainbow Cocktail nicht ganz ohne Weiteres zu erreichen.

Der Regenbogen besteht bekanntlich aus den Farben Rot, Orange, Gelb, Grün und Blau. Manchmal ist auch Violett noch dabei. Um das Farbspektrum des Regenbogens ins Cocktailglas zu zaubern, muss man allerdings zunächst ein bisschen Farbenlehre verinnerlichen.

Während es sich bei Blau, Gelb und Rot um sogenannte Primärfarben bzw. Grundfarben handelt, gehen Orange, Grün und auch Violett als Sekundärfarben aus der Mischung zweier Grundfarben hervor. Dabei gilt:

  • Orange = Gelb + Rot
  • Grün = Blau + Gelb
  • Violett = Rot + Blau

Man benötigt für Cocktails, in denen harmonische Farbverläufe mit Sekundärfarben entstehen sollen, also Flüssigkeiten in geeigneten Grundfarben, aus denen sich dann die jeweiligen Sekundärfarben ergeben. Damit ist es allerdings nicht getan.

Denn um sicherzustellen, dass sich die Flüssigkeiten dort vermischen, wo sie sollen und das in richtiger Reihenfolge, bedarf es zusätzlich auch unterschiedlicher Konsistenzen der verwendeten Liquide.

 

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Faszination Farbenküche: Neben dem Regenbogen Cocktail lassen sich mit unterschiedlich gefärbten Flüssigkeiten noch ganz andere Cocktail-Mixturen zubereiten | © Das Grüne Archiv

Etwas Chemieunterricht für die Cocktail-Bar

Zur Herstellung des Rainbow Cocktails kommt es insbesondere auf die Partikeldichte verschiedener Flüssigkeiten an. Als Partikeldichte oder Teilchendichte bezeichnet man in der Chemie das Verhältnis von Masse zu Volumen.

Besitzt eine Flüssigkeit verhältnismäßig viele schwere Partikel pro ml, ist ihre Partikeldichte höher als die einer Flüssigkeit, die weniger oder leichtere Partikel enthält. Für den Rainbow Cocktail wählen wir dabei folgende Flüssigkeiten:

  • Fruchtsirup: Kann zum Beispiel Himbeersirup oder Grenadine sein. Sirup besitzt aufgrund seines hohen Gehalts an Zuckermolekülen eine relativ hohe Partikeldichte. Außerdem ist die Oberflächenspannng von Sirup größer als beispielsweise bei Wasser. Er sinkt deshalb im Cocktailglas immer nach unten, wenn man ihn nach einer leichteren, wässrigen Flüssigkeit wie Saft oder Alkohol ins Glas gibt.
  • Saft: Saft hat eine höhere Partikeldichte als Wasser, Alkohol oder Sekt, jedoch eine niedrigere Partikeldichte als Sirup. In Cocktails gibt man ihn meist als erstes, damit sich bunter und schwerer Sirup anschließend durch den Saft hindurch nach unten, leichtere und wässrigere Flüssigkeiten hingegen nach oben absetzen können.
  • Alkohol: Egal ob Liköre, Vodka, Whisky oder Sekt – Alkohol kommt der Partikeldichte von Wasser am nächsten und ist deshalb im Cocktail-Chemieskasten meist die leichteste Flüssigkeitskomponente. Speziell Sekt erhält in Cocktails zudem einen besonderen Auftrieb durch die enthaltene Kohlensäure und lagert sich bei geschickter Einfülltechnik deshalb ganz oben ab.

 

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Chemielabor Cocktail-Bar: Ohne chemische und physikalische Grundgesetze wäre der Rainbow Cocktail nicht möglich | © Das Grüne Archiv

Rezept für Rainbow Cocktail

Rainbow Cocktail muss man nicht zwangsläufig mit Alkohol zubereiten. Im nachstehenden Rezept haben wir für jede alkoholische Komponente eine Alternative aufgezeigt. Es sei aber darauf hingewiesen, dass die Zubereitung des Regenbogencocktails mitunter etwas Übung erfordern kann. Plant daher ein paar Testversuche mit ein.

 

Bunter Rainbow Cocktail

Der Rainbow Cocktail ist ein echter Fall für das Chemielabor. Denn hier kommen chemische wie physikalische Gesetzmäßigkeiten zum Tragen.

Rezept-Zutaten:

  • Orangensaft
  • roter Himbeersirup (oder Grenadine)
  • Blue Curacao (oder blaue Lebensmittelfarbe)
  • Sekt / Prosecco (oder Mineralwasser)

Rezeptanweisungen:

Füllt zunächst den Orangensaft in ein Cocktailglas. Das Glas sollte danach etwa zu ¾ voll sein. Danach lasst Ihr den roten Sirup langsam von oben durch den Orangensaft einlaufen, sodass sich am Boden des Cocktailglases ein roter Satz bildet.

Wichtig: Stellt sicher, dass der Sirup auch ausreichend dickflüssig ist, damit er sich nicht mit dem Orangensaft vermischt.

Im nächsten Schritt gebt Ihr etwas Sekt bzw. Prosecco oder Mineralwasser und Blue Curacao bzw. blaue Lebensmittelfarbe in ein kleines Kännchen. Rührt das Ganze aber auf keinen Fall um, damit die Kohlensäure nicht aus dem Gemisch entweicht.

Nun kommt der heikle Teil: Führt einen Esslöffel so waagrecht wie möglich und nur ganz minimal unter die Saftoberfläche. Die Spitze des Löffels sollte am Glasrand anliegen. Gießt in Folge vorsichtig das blaue Gemisch über den Löffel, den Ihr währenddessen behutsam am inneren Glasrand entlang führt.

Die blaue Flüssigkeit sollte sich nun oberhalb des Saftes ablagern und nur eine dezente grüne Zwischenschicht zum Orangensaft hinterlassen.

Bewertung des Redakteurs:
5

 

Dieses Rezept ist unseren Lesern aus der LGBTQ-Szene gewidmet. Happy Pride Month!

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