Die Ringelblume (Calendula), welche im Volksmund auch Goldblume oder Ringelrose genannt wird, ist eine pflegeleichte Zier- und Heilpflanze aus der Familie der Korbblütler. Sie erreicht Wuchshöhen von bis zu 70 cm und besitzt leicht filzig behaarte Stängel und Blätter. Ihre gelb bis orangefarbenen Zungenblüten verleihen Gärten und Blumenbeeten stets einen besonderen Akzent. Am häufigsten für eine Aussaat verwendet wird dabei die sogenannte Garten-Ringelblume.
Neben ihrer optischen Wirkung auf den Betrachter besitzen Ringelblumen auch heilende Eigenschaften. So lässt sich aus den Blüten der Pflanze beispielsweise eine wunderbare Ringelblumensalbe herstellen, die gegen Prellungen, frische oder schlecht heilende Wunden hilft. Ein Ernten und Weiterverarbeiten der Ringelblumenblüten ist deshalb sehr zu empfehlen.
Ringelblumen säen – Standort und Ablauf
Die Ringelblume stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und bevorzugt ein warmes, sonniges bis halbschattiges Klima. Aus diesem Grund ist ausschließlich die widerstandsfähige Sorte der Garten-Ringelblume für eine Kultivierung in den gemäßigten Klimazonen Mitteleuropas geeignet.
Am besten gedeihen Ringelblumen auf lehmigen, nährstoffreichen, vor Staunässe geschützten Böden. Allerdings lässt sich die Pflanze auch problemlos in Schalen und Balkonkästen ansähen. Zwischen Rosen und Karotten gepflanzt, leistet die Ringelblume zudem einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit der Erde, da ihre Wurzeln Gase ausscheiden, die Schädlinge fernhalten.
Ringelblumensamen sind in jedem gut sortierten Blumenhandel erhältlich. Versierte Zuchthändler bieten darüber hinaus zahlreiche Untersorten der Garten-Ringelblume an, deren Blüten ein breites Farbspektrum aufweisen, das von cremefarben bis hin zu tieforange reicht. Wer also eine besonders bunte Mischung an Ringelblumenblüten im bevorzugt, sollte sich zuvor über Spezialsorten der Garten-Ringelblume informieren.
Einzelheiten zum Standort für Garten-Ringelblumen:
- Ringelblumen bevorzugen sonnigen bis halbschattigen Standort
- Aussaat auf lehmigen und nährstoffreichen Böden
- Pflanzerde der Ringelblume vor Staunässe schützen
- Untersorten mit besonders farbenfrohen Blüten sind erhältlich

Pflanzanleitung für Ringelblumen
Um einen üppigen Wuchs der Blüten zwischen Juni und Oktober zu erreichen, empfiehlt sich eine Aussaat der Ringelblumen Ende April bis Mitte Mai. Wichtig ist es hierbei, den letzten Bodenfrost abzuwarten, damit die jungen Keimlinge nicht erfrieren.
1. Schritt – Erde vorbereiten: Vor dem Säen der Ringelblumensamen sollten Sie den ausgewählten Standort mit einer Harke auflockern. Wenn Sie die Garten-Ringelblume als Balkonpflanze kultivieren möchten, vermischen Sie die handelsübliche Blumenerde mit feinem Sand, damit die Pflanze besser wurzeln kann.
2. Schritt – Ringelblumen säen: Ziehen Sie mit der Harke einige Saatlinien vor und heben Sie im Abstand von 15 cm Löcher von etwa 2 bis 3 cm Durchmesser aus. In diese werden nun maximal drei Samen der Ringelblume gesät. Anschließend decken Sie die Saatlöcher locker mit Erde zu.
3. Schritt – Beete wässern: Das frische Beet sollte nach dem Anlegen gut gewässert werden. Wählen Sie hierfür am besten eine Gießkanne mit Bewässerungsaufsatz. Auf diese Weise verhindern Sie ein Wegschwämmen des Bodens wie auch der Ringelblumensamen durch zu starken Wasserfluss.
4. Schritt – Selbstaussaat: Ein jährliches Neuanpflanzen der Garten-Ringelblume kann vermieden werden, wenn Sie einige Ringelblumen nach dem Abblühen im Herbst kurzerhand stehen lassen. Diese säen sich dann im nächsten Frühling selbst neu aus und garantieren so auch im Folgejahr der Aussaat eine neue Pracht an Ringelblumenblüten.
5. Schritt – Pikieren: Wenn aus den selbstgesäten Samen kleine Pflänzchen von etwa 10 cm Höhe erwachsen sind, ist es wichtig, die einzelnen Ringelblumen zu versetzen. Ein Abstand von 20 cm ist notwendig, damit die Wurzeln sich nicht gegenseitig den Platz rauben.
Kurzschritte zur Aussaat im Überblick:
- die Gartenerde mit der Harke vorbereiten
- Kübelerde ggf. mit Sand anreichern
- Saatlinien vorziehen und Saatlöcher ausheben
- Saatabstand: 2 bis 3 cm
- maximal 3 Ringelblumensamen in ein Saatloch geben
- Nach dem Verschließen der Löcher das Beet gut wässern
- Bewässerungsaufsatz verwenden um Samen nicht weg zu spülen
- Selbstaussaat durch Stehenlassen der verblühten Pflanzen
- neue Pflänzchen im Folgejahr pikieren (Pflanzenabstand: 20 cm)

Ringelblume gießen und düngen
Die Gießintervalle sind bei der Ringelblume von der Art des Behältnisses abhängig. Generell gilt: die Erde sollte gut feucht, aber nicht triefend nass sein. Leitungswasser kann verwendet werden, wobei lauwarmes Wasser kaltem definitiv vorzuziehen ist.
Ringelblumen benötigen keine spezielle Pflege, um prächtig zu gedeihen. Ihr Wachstum lässt sich dennoch fördern, indem verblühte Ringelblumenblüten umgehend entfernt werden, damit die Pflanze ihre Energie auf neue Blüten konzentrieren kann.
Die Farbintensität der Blüten kann mit handelsüblichem Flüssigdünger, der am besten nur einmal monatlich verwendet wird, durchaus gesteigert werden. Um Ringelblumenblüten aber sorglos als Zutat, etwa für eine Ringelblumensalbe oder Tee verwenden zu können, empfiehlt es sich, auf chemische Dünger zu verzichten.
Kurztipps zum Gießen und Düngen:
- Garten-Ringelblume feucht halten, aber vor Staunässe schützen
- lauwarmes Wasser verwenden
- für besseres Wachstum verwelkte Ringelblumenblüten entfernen
- Flüssigdünger führt zu schöneren Blüten
- nach Möglichkeit zu ökologisch unbedenklichem Dünger greifen

Ringelblumen schneiden und ernten
Neben ihrer Funktion als Gartenzierde lässt sich die Ringelblume auch ideal als Heilpflanze verwenden. Dabei schlummern die Heilkräfte größtenteils in den Blütenköpfen. Andere Teile der Pflanze finden nur selten Verwendung. Als Heilpflanze genutzt, bietet die Ringelblume, dank ihrer vielfältigen Wirkungsweise, ein breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten.
So kann sie in Form von Salbe beispielsweise die Heilung von Hautläsionen und Wunden positiv beeinflussen. Innerlich angewendet helfen Ringelblumen darüber hinaus bei organischen oder nervlichen Beschwerden wie Einschlafstörungen, Magenleiden und Unterleibskrämpfen.
Wer seine selbst angebauten Ringelblumen als Heilkräuter verwenden möchte, sollte diese von Juni bis Oktober ernten. Verwendet werden nur die Ringelblumenblüten sowie die Blätter der Pflanze. Achten Sie darauf, nur unbeschädigte Pflanzenteile zu verarbeiten, um Nebenwirkungen zu vermeiden. Auch sollten Salben aus Ringelblume zuvor angetestet werden, damit es nicht zu unerwarteten Allergien kommt.
Kurztipps zur Nutzung:
- Ernten der Ringelblume von Juni bis Oktober
- nur unbeschädigte Blütenköpfe und Blätter nutzen
- Ringelblumentee zur Behandlung von inneren Beschwerden
- Ringelblumensalbe zur Wunddesinfizierung nutzen
- Salben vor Gebrauch vorsichtig antesten

Übersicht zu verschiedenen Sorten der Ringelblume
Insgesamt gibt es ca. 11 Arten von Ringelblumen. Jedoch sind nicht alle davon gleichermaßen für eine Kultivierung in Mitteleuropa geeignet. Grund hierfür sind die individuellen Herkunftsgebiete und deren Klima, an das sich Ringelblumenarten im Laufe der Jahrhunderte gewöhnt haben. Hier einige Beispiele:
Sorte | Beschreibung |
---|---|
Garten-Ringelblume (Calendula officinalis) | Blüte- & Erntezeit: Juni bis Oktober Blütenfarbe: cremefarben bis orange Wuchshöhe: 30 bis 50 cm Herkunft: Mittelmeergebiet Eignung für Anbau: sehr gut Besonderheiten: Heilpflanze |
Acker-Ringelblume (Calendula arvensis) | Blüte- & Erntezeit: April bis Oktober Blütenfarbe: zitronen- bis goldgelb Wuchshöhe: 5 bis 30 cm Herkunft: Kanarische Inseln, Madeira Eignung für Anbau: mäßig Besonderheiten: gilt bundesweit als gefährdet |
Meeresstrand-Ringelblume (Calendula suffruticosa) | Blüte- & Erntezeit: Mai bis Juni Blütenfarbe: zitronengelb Wuchshöhe: 20 bis 40 cm Herkunft: Sizilien Eignung für Anbau: schlecht Besonderheiten: fleischige Blätter, starker Geruch |
Wie aus der obenstehenden Liste ersichtlich wird, eignen sich Sorten der Garten-Ringelblume am besten für einen Anbau im deutschen Freiland. Besonders beliebt sind hierbei:
- Zwerg-Ringelblume (bunte Zungenblüten)
- Fiesta Gitana (großblumige Zungenblüten in Gelb- und Orangetönen)
- ‚Chrysantha‘ (zitronengelbe zungenartige Blüten)
- ‚Neon‘ (Blüten mit roten Spitzen)
- ‚Prince of Orange‘ (tief orangene zungenartige Blüten)
- ‚Touch of Red Buff‘ (seltene, cremerote Zungenblüten)

Ringelblume – Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Ringelblumen sind sehr unkompliziert und ihre Wurzelausdünstungen halten zuverlässig viele Schädlinge von Nachbarpflanzen fern. Dennoch gibt es zwei Arten von Schädlingsbefall, die auch der Ringelblume selbst zu schaffen machen.
Ausgelöst durch einen Pilz lässt sich Mehltau durch seinen weißen, pelzigen Belag an den Blättern der Ringelblume erkennen. Bei schwach ausgeprägtem Befall reicht es aus, die kranken Stellen auszuschneiden. Ist die Krankheit aber zu weit fortgeschritten, kann eine Natron-Sprühlösung Abhilfe schaffen. Mischen Sie hierfür einen Teelöffel Natron mit einem Liter Wasser und einem Teelöffel Schmierseife und sprühen Sie die erkrankten Pflanzenteile großzügig damit ein.
Herben Saugschaden an der Ringelblume richten wiederum Blattläuse an, sobald sie sich an den Triebspitzen der Pflanze festsetzen. Ein gründliches Abspritzen der befallenen Pflanze kann bei schwachem Befall bereits ausreichend sein. Jedoch empfiehlt sich auch hier eine Sprühlösung aus konzentriertem Brennnessel- oder Schwarztee. Brennesselsud, der mindestens 12 Stunden ziehen gelassen wurde, kann den Schädlingen gut zu Leibe rücken. Mit Schwarztee verhält es sich ebenso, allerdings reicht hier eine kurze Ziehdauer von 10 Minuten.
Fazit
Ringelblumen sind äußerst nützliche Zier- und Heilpflanzen. Ohne selbst viel Aufwand zu benötigen, leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit ihrer Beetnachbarn, sowie zur Verschönerung von Garten und Balkon. Um eine über Jahre anhaltende Blütenpracht zu gewährleisten, sollte die Sorte vor der Aussaat jedoch sorgfältig ausgewählt und mögliche Schädlinge frühzeitig bekämpft werden.