Wer gerne Porridge oder Müsli isst, kann im Grunde auch gleich seine eigene Hafermilch selber machen. Das Rezept ist unglaublich leicht und in weniger als 5 Minuten zubereitet. Dabei kann Hafermilch bei Weitem mehr sein als nur eine pflanzliche Alternative zu Milch.
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ToggleEin Allroundtalent in Küche und Kosmetik
Pflanzenmilch bzw. Pflanzendrinks erfreuen sich heutzutage steigender Beliebtheit. In den meisten Fällen bieten sie einen hervorragenden Ersatz für Tiermilch und können 1 zu 1 als alternative Zutat in Rezepten genutzt werden. Allerdings reichen die Vorteile von pflanzlichem Milchersatz noch weiter.
Hafermilch als Milchersatz
Hafermilch ist als Pflanzenmilch bzw. Pflanzendrink nicht nur für Veganer und Vegetarier eine Alternative zu Kuhmilch und anderen Milchvarianten tierischer Herkunft. Ebenso ist sie für Menschen mit Laktoseintoleranz ideal. Denn der Milchzucker Laktose kommt in Pflanzenmilch nicht vor. Gleiches gilt für Milchprotein, weshalb Hafermilch auch bei Milcheiweißallergie nützlich sein kann.
Wichtig: Bei genereller Eiweißallergie ist Hafermilch nicht zu empfehlen. Denn auch, wenn die Pflanzenmilch kein Milcheiweiß enthält, so besitzt sie pro 100 g doch 0,9 Prozent Proteine, die natürlich im Hafer vorkommen.
Ebenfalls eine Überlegung wert ist die Pflanzenmilch bei Glutenunverträglichkeit. Wichtig ist dann nur, dass man für die Zubereitung glutenfreie Haferflocken verwendet.
Sie sind neben Wasser die Hauptzutat für selbstgemachte Hafermilch und verleihen ihr eine Fülle an gesunden Inhaltsstoffen. Dazu gehören neben verdauungsfördernden Ballaststoffen auch eine Fülle von Vitaminen und Mineralstoffen, darunter:
- Eisen
- Kalium
- Kalzium
- Phosphor
- Riboflavin
- Vitamin A
- B-Vitamine (v.a. Vitamin B2, B7 und B12)
- Vitamin D
- Zink
Zubereiten kann man Hafermilch dabei entweder geschmacksneutral oder aber süß-würzig mit Zucker, Zimt und Nelken. Interessant ist die Pflanzenmilch außerdem für die Zubereitung von leckeren Rezepten wie Goldene Milch und Milchdesserts.
Hafermilch selber machen zur Haarpflege
Milch und Milchprodukte spielen für die natürliche Haarpflege eine wichtige Rolle. Denn die in Milch enthaltenen Proteine, Vitamine und Mineralstoffe stärken die Haarstruktur. Und auch Pflanzenmilch erfüllt denselben Zweck.
Ideal nutzen lässt sich Hafermilch diesbezüglich für Haarspülungen und pflegende Haarmasken. Man kann das pflanzliche Extrakt hierfür auch problemlos mit anderen Zutaten zur Haarpflege kombinieren.
Übrigens: Hafermilch enthält mit Vitamin B7 (Biotin) und Zink zwei der wichtigsten Strukturnährstoffe für schöne Haare. Gerade dann, wenn die Haare schnell wachsen oder strapaziertes Haar wieder repariert und gekräftigt werden soll, ist die Pflanzenmilch daher ideal.
Ökologisch wertvolle Pflanzenmilch
Die Herstellung von Hafermilch ist unkompliziert und schont neben dem Geldbeutel auch die Umwelt. Die Milchwirtschaft sorgt in diesem Zusammenhang häufig für unterschätzte Probleme.
Einerseits muss für die Haltung von Kühen viel Weidefläche bewirtschaftet werden. Dafür werden weltweit immer mehr Grünflächen und Wälder gerodet, die dann als Naturflächen fehlen.
Andererseits produziert Nutzvieh in Form von Kühen unglaublich viel Methan. Etwa die Hälfte aller in der Landwirtschaft entstehenden Treibhausgase stammt aus der Nutztierhaltung.
Um diesen Wert langfristig zu reduzieren, sollte man nicht nur weniger Fleisch essen. Auch die Nachfrage nach Milchprodukten muss gedrosselt werden, um die stetig wachsenden Viehzuchten umweltfreundlich zu schrumpfen oder zumindest nicht weiter zu steigern.
Da kann Pflanzenmilch wahrlich die Lösung des Problems sein. Die Kultur von Getreide wie Hafer lässt sich deutlich klimafreundlicher gestalten als die Milchproduktion. Gerade Veganer schätzen zudem, dass durch Pflanzenmilch und Pflanzendrinks keine Tiere durch unwürdige Haltungsbedingungen leiden müssen.
Gesundheitliche Wirkung von Hafermilch
Fernab von Naturkosmetik sowie der pflanzlichen und diätischen Ernährung bei Lebensmittelunverträglichkeiten hat Pflanzenmilch aus Hafer auch positive Auswirkungen auf die Gesundheit.
So kamen in der Vergangenheit beispielsweise zahlreiche Studien zu dem Ergebnis, dass Hafer den Cholesterinspiegel senken kann. Und auch für den Stoffwechsel und die Magen-Darm-Gesundheit können Haferprodukte wie Hafermilch sehr wertvoll sein.
Es wird häufig dazu geraten, die Pflanzenmilch kalt herzustellen. Für den Erhalt von hitzeempfindlichen Vitaminen ist das auch die beste Wahl. Anders sieht es dagegen mit den verdauungsfördernden, entzündungshemmenden und schmerzlindernden Schleimstoffen des Hafers aus.
Ähnlich wie bei Gel aus Leinsamen entlockt man dem Hafer diese Schleimstoffe nämlich am besten durch Erhitzen. Dadurch quellen die Haferflocken schön auf und die Schleimstoffe werden freigesetzt. Wichtig sind diese unter anderem bei der Anwendung der Pflanzenmilch bei Verdauungsbeschwerden, Magen-Darm-Entzündung oder Bauchschmerzen.
Rezept für Hafermilch
Im Grunde kann man Pflanzenmilch aus Hafer einfach herstellen, indem man die Flüssigkeit aus dem Haferbrei filtert. Ob man heiß oder kalt extrahiert, ist jedem selbst überlassen. Benötigt werden aber für jede Variante folgende Zutaten:
Hafermilch selber machen
Das Rezept für Hafermilch ist unglaublich schnell selbst gemacht. Alles, was man dafür braucht, ist etwas Wasser und Haferflocken. Dabei gibt es zwei verschiedene Herstellungsverfahren.
Rezept-Zutaten:
- 1 l Wasser
- 100 g Haferflocken
Rezeptanweisungen:
Kaltes Herstellungsverfahren
Für das kalte Verfahren zur Herstellung der Hafermilch gebt Ihr Haferflocken und Wasser gemeinsam in einen Mixer oder zerkleinert das Ganze mit einem Pürierstab. Danach kann man den Haferbrei einfach durch ein feinmaschiges Nudelsieb abfiltern, in eine Flasche füllen und zur Aufbewahrung in den Kühlschrank stellen.
Da die Pflanzenmilch zuvor nicht aufgekocht wurde, sollte man sie nach der Zubereitung relativ schnell binnen 3 bis 5 Tagen aufbrauchen.
Heißes Herstellungsverfahren
Alternativ zur Kaltherstellung ist es auch möglich, den Haferschleim aufzukochen. Zu diesem Zweck erhitzt Ihr das Wasser in einem Topf und gebt dann die Haferflocken hinzu.
Lasst diese nun für eine Minute bei schwacher Hitze etwas aufquellen. Danach wird auch der heiße Haferbrei zerkleinert, abgefiltert und anschließend abgefüllt. Durch das Abkochen ist die Hafermilch mit 7 bis 14 Tagen etwas länger haltbar.
Tipp: Man kann sich das anschließende Pürieren beim heißen Verfahren ersparen, indem man anstatt ganzer Haferflocken Porridge verwendet, das in der Regel bereits vorzerkleinert ist.</span
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