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Schneebeere, Gewöhnliche Schneebeere, Knallerbsenstrauch, Symphoricarpos , Symphoricarpos albus

Schneebeere (Knallerbsenstrauch) pflanzen – Standort, Pflege und Schnitt

Ihren Namen hat die Schneebeere (Symphoricarpos) nicht durch Zufall erhalten. Sie verdankt die Bezeichnung vorrangig den schneeweißen Beeren der Gewöhnlichen Schneebeere (Symphoricarpos albus), welche auch als Knallerbsenstrauch bekannt ist. Seine Früchte sehen aus wie kleine Schneebälle und halten sich bei guter Pflege bis weit in den Winter am Strauch.

Um die Früchte des Knallerbsenstrauches aber als effektvollen Winterakzent nutzen zu können, ist die richtige Sortenwahl von Bedeutung, denn: Schneebeere ist nicht gleich Schneebeere. Während Symphoricarpos albus weiße Früchte besitzt, bringen andere Arten auch rosafarbene bis dunkelviolette Beeren hervor. Erfahren Sie hier mehr zur Sortenwahl, sowie zu Standort und Pflege der Sträucher.

Vorsicht: Die Früchte von Schneebeerensträuchern sind leicht giftig.

 

Knallerbsenstrauch pflanzen – Standort und Ablauf

Der robuste und sommergrüne Knallerbsenstrauch zählt zur Gattung der Schneebeeren aus der Familie der Geißblattgewächse und ist daher eng verwandt mit anderen Ziersträuchern wie der Weigelie, Kolkwitzie und der Heckenkirsche. Von den etwa 16 Arten des Symphoricarpos stammen dabei 15 aus Nordamerika oder Mexiko, darunter auch der Symphoricarpos albus. Einzig der Symphoricarpos sinensis ist ursprünglich in China beheimatet.

 

Standort und Boden für Schneebeeren

Die meisten Schneebeeren, so auch die Gewöhnliche Schneebeere, sind relativ anspruchslos und tolerieren von sonnigen bis schattigen Standorten so gut wie alles. Auch städtisches Klima und hohe Rauchentwicklung machen Sträuchern des Symphoricarpos kaum etwas aus. Besonders ansehnlich sind die Geißblattgewächse hierbei als Hecke zur Unterpflanzung oder Hangbefestigung.

Was den idealen Standortboden betrifft, so kommen zahlreiche Substrate infrage. Ob fest, durchlässig, trocken oder feucht – die Schneebeere kommt mit vielen Bodentypen zurecht, solange diese einen leicht sauren bis sehr alkalischen pH-Wert aufweisen. Bei allzu trockenem Boden sei jedoch auf eine erhöhte Ausläuferbildung des Symphoricarpos hingewiesen.

Einzelheiten zum Standort für Knallerbsenstrauch:

  • Symphoricarpos verträgt Sonne und Schatten gleichermaßen gut
  • Stadtklima und Rauchentwicklung stellen kein Problem dar
  • Hecken zur Unterpflanzung und Befestigung geeignet
  • alle Bodentypen mit leicht saurem bis alkalischem pH-Wert denkbar
  • bei sehr trockenem Boden bilden sich mehr Ausläufer

 

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Blüte der Schneebeere | © Das Grüne Archiv

Anleitung zur Pflanzung der Schneebeere

1. Schritt – Symphoricarpos vorbereiten: Der beste Pflanztermin für Schneebeeren liegt zwischen April und Mai, wenn der letzte Frost vorüber ist. Stellen Sie Ihren Symphoricarpos vor der Pflanzung für ca. zehn Minuten in einen Eimer voll Wasser, damit sich der Wurzelballen gut mit Feuchtigkeit vollsaugen kann. Erst wenn keine Luftblasen mehr aufsteigen, ist der Knallerbsenstrauch bereit für ihren finalen Standort.

2. Schritt – Pflanzabstand und Pflanztiefe: Sofern Sie mehrere Schneebeerensträucher nebeneinander pflanzen möchten, ist ein Reihenabstand von zwei bis drei Pflanzen pro Meter üblich. Bei Flächenpflanzungen gilt eine Menge von vier bis sechs Pflanzen pro Quadratmeter. Ist der Abstand festgelegt, graben Sie für jeden Knallerbsenstrauch ein Pflanzloch von doppelter Tiefe und Breite des Wurzelballens aus.

3. Schritt – Substrat vorbereiten: Die ausgegrabene Füllerde wird vor der Pflanzung am besten mit Gartentorf oder Kompost vermengt. So erhält die Schneebeere eine gute Starthilfe und verwurzelt leichter im Boden.

4. Schritt – Knallerbsenstrauch pflanzen: Setzen Sie den Strauch aufrecht in das Pflanzloch und füllen Sie dieses mit dem angereicherten Substrat auf. Treten Sie den Rand des Wurzelbereichs danach gut fest und formen Sie einen Gießwall, um die Bewässerung in den ersten Wochen zu erleichtern. Der Symphoricarpos muss nämlich bis zum Anwachsen im Boden täglich gegossen werden. Ein gründliches Einschlammen des Bodens ist direkt nach der Pflanzung also sinnvoll.

Kurzschritte zum Pflanzen im Überblick:

  • Pflanztermin: Frühjahr nach dem letzten Frost
  • Pflanzabstand: 2 bis 3 Pflanzen pro m, 4 bis 6 Pflanzen pro m2
  • Pflanztiefe und -breite: doppelte Ausmaße des Wurzelballens
  • Symphoricarpos vor Pflanzung gut im Eimer wässern
  • Pflanzloch ausheben
  • Füllsubstrat mit Kompost oder Torf anreichern
  • Schneebeerenstrauch aufrecht ins Pflanzloch setzen 
  • danach mit Erde auffüllen
  • Gießwall zum Einschlammen des Bodens formen
  • Schneebeere etwa 3 Wochen täglich gießen, um nachzuschlämmen

 

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Natürlicher Niederschlag reicht zur Bewässerung der Schneebeere meist völlig aus | © Das Grüne Archiv

Schneebeere gießen und düngen

Im Sommer müssen Schneebeerensträucher so gut wie gar nicht gegossen werden. Vereinzelte Regenschauer sorgen für eine ausreichende Bewässerung. Wer einen etwas trockeneren Standortboden gewählt hat oder längere Trockenphasen verzeichnet, darf natürlich etwas Feuchtigkeit nachgießen. Dabei sollten Sie jedoch streng darauf achten, Staunässe zu vermeiden, dies am besten schon während der Anwurzelungsphase.

Gedüngt wird der Symphoricarpos zweimal pro Jahr. Es empfiehlt sich ein Volldünger mit Langzeitwirkung und ausreichend Spurenelementen. Dieser wird bei einem älteren Strauch von Ende April bis Anfang Mai, sowie ein zweites Mal Anfang Juli ausgebracht. Jungpflanzen erhalten im ersten Wuchsjahr hingegen eine organische Düngung, um die Wurzeln im Sommer vor Verbrennungen zu schützen.

Kurztipps zum Gießen und Düngen:

  • kaum bis mäßig gießen
  • meist reicht eine natürliche Bewässerung durch Regen aus
  • Staunässe stets vermeiden
  • Düngung des Symphoricarpos zweimal jährlich
  • erste Düngung: Ende April bis Anfang Mai
  • zweite Düngung: Anfang Juli
  • Jungsträucher erhalten organischen Dünger
  • ältere Sträucher profitieren von Langzeitvolldünger 
  • am besten Dünger mit vielen Spurenelementen wählen

 

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Fruchtreife der Schneebeere | © Das Grüne Archiv

Schneebeere schneiden und vermehren

Zwei Schnittvorgänge sind für den Symphoricarpos albus besonders wichtig. Hierzu zählt zum einen der Rückschnitt im November. Kürzen Sie den Strauch großzügig ein, um neuen Austrieb zu fördern und entfernen Sie stark verholztes Geäst.

Der Schnitt im Spätherbst ist für Knallerbsensträucher gut verträglich, gilt er doch selbst bei satten -30 °C noch als vollkommen winterhart. Ergänzend zum winterlichen Rückschnitt sollte die Ausläuferbildung durch einen herbstlichen Pflegeschnitt kontrolliert werden, damit der Symphoricarpos nicht zu stark wuchert.

Auch im Frühling, etwa zwischen April und Juni, ist beim Schneebeerenstrauch schneiden angesagt. Zu diesem Zeitpunkt wird nach dem ersten Wuchsjahr der alljährliche Verjüngungsschnitt durchgeführt. Je nach Wunschform können Sie Zweige und Äste des Strauches bis auf zwei bis drei Augen drastisch einkürzen oder etwaige Triebe bodennah abschneiden.

 

Vermehrung durch Stecklinge

Der Rückschnitt im November eignet sich hervorragend zum Sammeln von Stecklingen. Die auserkorenen Exemplare sollten gut 20 cm lang sein und schon einige Augen aufweisen. Sammeln Sie die Stecklinge und lagern Sie diese über den Winter in kühlen, dunklen Räumen (z.B. im Keller).

Im darauf folgenden Frühling können Sie die Stecklinge zunächst in Pflanztöpfe setzen, wo sie gut feucht gehalten werden müssen. Sobald sich die ersten Blätter zeigen, sind die Stecklinge bereit fürs Freiland.

Kurztipps zum Schneiden und Vermehren:

  • Rückschnitt des Symphoricarpos im November
  • Strauch großzügig einkürzen, um Austrieb zu fördern
  • gleichzeitig Pflegeschnitt im Bereich der Ausläufer durchführen
  • Verjüngungsschnitt zwischen April und Juni
  • Triebe des Symphoricarpos bodennah abschneiden
  • Äste und Zweige bis auf 3 Augen einkürzen
  • zur Vermehrung im Spätherbst Stecklinge sammeln
  • über den Winter kühl und dunkel im Keller lagern
  • im Frühjahr Stecklinge in Pflanzentöpfe umbetten
  • nach Blattaustrieb ins Freiland verpflanzen
  • Knallerbsenstrauch ist bis -30 °C winterhart

 

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Gewöhnliche Schneebeere (Symphoricarpos albus) ist auch als Knallerbsenstrauch bekannt | © Das Grüne Archiv

Interessante Arten der Gattung Symphoricarpos

Die Gattung Symphoricarpos wurde erstmals im Jahr 1755 von dem französischen Botaniker Henri Louis Duhamel du Monceau beschrieben und umfasst heute etwa 16 Arten. Die Gewöhnliche Schneebeere ist dabei mit ihren weißen Knallerbsen natürlich gerade zur Winterzeit ein besonderes Schmuckstück im Garten.

Doch auch einige andere Arten des Symphoricarpos besitzen Sorten mit weißen Beeren oder warten gar mit farblichen Alternativen auf. Wenn Sie statt weiß auf andersfarbige Früchte setzen möchten, hier eine kleine Auswahl:

SorteBeschreibung
Gemeine Schneebeere
Symphoricarpos albus
Blütezeit: Juni bis September
Blütenfarbe: weiß bis rosa, weiße Beeren (Knallerbsen)
Wuchshöhe: 2 bis 3 m
Herkunft: Nordamerika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: äußerst winterhart; gute Sorte: laevigatus
Korallenbeere
Symphoricarpos orbiculatus
Blütezeit: Juli bis August
Blütenfarbe: weiß, korallrote Beeren
Wuchshöhe: 1 bis 2 m
Herkunft: Nordamerika
Eignung für Kultivierung: gut
Besonderheiten: verträgt trockene Kalkböden nur bedingt
Niedrige Purpurbeere (Chenault-Schneebeere)
Symphricarpos chenaultii
Blütezeit: Juli bis August
Blütenfarbe: rosa, weiße bis rote Beeren
Wuchshöhe: 1,5 bis 2 m
Herkunft: kultivar
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: gute Sorten: 'Hancock', 'Mother of Pearl'
Purpurbeere (Rosa Schneebeere)
Symphoricarpos doorenbossii
Blütezeit: Juni bis August
Blütenfarbe: rosa bis rötlich, weiße bis rosa-violette Beeren
Wuchshöhe: 1 bis 1,5 m
Herkunft: kultivar
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: gute Sorten: 'Amethyst', 'White Hedge'

 

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Blattläuse sind die einzigen Schädlinge, die der robusten und winterharten Schneebeere wirklich gefährlich werden können. Helfen Sie sich bei einem Befall mit Brennnesselwasser oder Seifenlösungen, die Sie zur Behandlung der Pflanze am besten in eine Sprühflasche geben. Wenn die Blattläuse dennoch hartnäckig bleiben, empfehlen sich Marienkäfer als Nützlinge im Garten.

 

Fazit

Mit ihren weißen Knallerbsen fasziniert die Gewöhnliche Schneebeere vor allem im Herbst und Winter, wenn der restliche Garten bereits kahl und farblos erscheint. Auch andere Sorten des Symphoricarpos erzielen diesen Effekt, wobei ihre Beeren neben weiß auch rosa bis rot erscheinen können. Wenn Sie ihrem Garten in der kühlen Saison also ein paar schicke Farbtupfer verleihen möchten, sind Schneebeeren bzw. deren Früchte genau das Richtige.

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