Mit seinen in zahlreichen Farben erstrahlenden Blüten verschönert der auch als Igelkopf bekannte Sonnenhut (Echinacea) jede Gartenanlage. Dabei zählen umgangssprachlich auch sogenannten Rudbeckien zu den Sonnenhüten. Ihre kegelförmigen, leicht herabhängenden Zungenblüten besitzen nämlich ebenfalls die Form eines Hutes. Es ist jedoch ratsam, die beiden Pflanzen nicht zu verwechseln, denn nur Echinacea wohnt die berühmte Heilwirkung der Sonnenhüte inne.
Inhaltsverzeichnis
ToggleInhaltsstoffe und Wirkung von Echinacea
Die Echinacea beweist eindrucksvoll, dass Blumen nicht immer nur schön anzusehen sind, sondern mitunter auch beeindruckende Heilwirkung besitzen. Genauer gesagt ist es der Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea), der medizinisch sehr vielseitige Anwendung findet. Schon die Ureinwohner Amerikas entdeckten ihn als Heilmittel gegen
- Atemwegserkrankungen,
- Husten,
- Halsschmerzen und
- Mandelentzündungen.
Dass Echinacea purpurea bei Erkältungskrankheiten hilft, bestätigten Forscher der Drexel Universität in Pennsylvania bereits 2016. Entsprechende Sprays, Tabletten und Kapseln sind auch heute noch in Apotheken erhältlich.
Darüber hinaus wird Purpur-Sonnenhut wegen seiner antioxidativen und antibakteriellen Eigenschaften in der Neuzeit auch gegen Harnwegsinfektionen eingesetzt. Und auch bei schlechter Wundheilung wird eine Anwendung der Heilpflanze immer wieder empfohlen. Es gibt also so einige Gründe, um die schöne Blume nicht nur im Blumenbeet, sondern eventuell auch in einem traditionellen Kräutergarten anzusiedeln.
Sonnenhut pflanzen – Standort und Ablauf
Der aus Nordamerika stammende, bis zu 1,60 Meter hohe Sonnenhut gehört, wie auch die Rudbeckien, zur großen Familie der Korbblütler. Sie sind daher eng verwandt mit anderen Blütenkräutern wie der Kamille oder Ringelblume. Wenngleich die beiden Stauden aber zur selben Pflanzenfamilie gehören, stellen sie bisweilen unterschiedliche Ansprüche an ihren Standort.
Einzig in Sachen Lichtverhältnisse kommen die Pflanzen auf einen Nenner, denn Rudbeckien wie Sonnenhüte bevorzugen einen vollsonnigen, warmen Standort. Sonnenhut im Speziellen toleriert dabei kaum Abweichungen. Bereits im hellen Schatten fällt seine Blüte spärlicher aus. Fällt Ihre Wahl auf den medizinisch wertvollen Roten Sonnenhut (Echinacea purpurea), sollten Sie zudem auf einen windgeschützten Standort zu achten. Zwei weitere schöne Sonnenhut Arten für die Kultur sind zudem:
- Schmalblättriger Sonnenhut (Echinacea angustifolia)
- Gelber Sonnenhut (Echinacea paradoxa)
- Prärie-Igelkopf (Echinacea pallida)
Der gelbe Sonnenhut ist diesbezüglich auch als Seltsamer Scheinsonnenhut bekannt, daher der Artenzusatz paradoxa. Er fällt durch seltene gelbe Blüten auf und erinnert daher ein wenig an Sonnenblumen.
Der richtige Boden für Echinacea
In Sachen Bodenansprüche sind Rudbeckie und Sonnenhut wesentlich weniger gleichgesinnt. Wo Rudbeckien bei Trockenheit empfindlich reagieren, bleibt der Sonnenhut relativ geduldig. Es ist ihm bisweilen sogar lieber, etwas trockener zu stehen, als dauerhafter feuchter Erde ausgesetzt zu sein.
Ob angustifolia, pallida, paradoxa oder purpurea – die Standorterde für Echinacea sollte demnach stets gut durchlässig, dafür aber nährstoffreich sein. Leicht säuerliche bis leicht basische Böden mit pH-Werten um 5,5 bis 7,5 sind ideal, was den Eigenschaften eines normalen Gartenbodens in der Regel entspricht. Gute Pflanznachbarn sind Eisenhut, Rittersporn und Salbei.
Einzelheiten zum Standort für den Sonnenhut:
- vollsonniger, warmer, windgeschützter Standort
- im Schatten oder Halbschatten reduziert sich die Blüte
- beliebte Arten: angustifolia, pallida, paradoxa und purpurea
- die Stauden brauchen nährstoffreiche Erde
- außerdem durchlässige und speicherfähige Böden wählen
- Boden-pH-Wert: leicht sauer bis basisch
- Beetnachbarn: Bartfaden, Eisenhut, Rittersporn, Salbei
Pflanzanleitung für Sonnenhut
1. Schritt – der richtige Pflanztermin: Sonnenhut gibt es mittlerweile ganzjährig zu kaufen. Es empfiehlt sich allerdings, gerade winterharte Stauden der Echinacea immer im Herbst zu pflanzen. Zu dieser Jahreszeit muss sich der oberirdische Teil nicht mehr auf den energieraubenden Blütenaustrieb konzentrieren und kann stattdessen seine Kräfte in die Wurzeln lenken, welche im noch sommerwarmen Boden schnell austreiben. Milde Übergangstemperaturen und genügend Regenfälle unterstützen diesen Vorgang.
2. Schritt – Standortvorbereitung: Wenn Sie den richtigen Standort für Ihre Echinacea ausgewählt haben, ist es an der Zeit, den Boden vorzubereiten. Sofern Sie die Pflanze in ein Gefäß setzen, ist der Aufwand natürlich weit geringer als im Freiland. Ein angemessen großer Topf mit guten Abflussmöglichkeiten genügt, um die Pflanzung vorzunehmen. Im Freiland sollten Sie dagegen zunächst Gartenerde von alten Pflanzen- oder Wurzelteilen, sowie von größeren Steinen befreien. Im Anschluss lockern Sie das Substrat gründlich auf. Idealerweise haben Sie reifen Kompost zur Hand, den Sie in kleinen Mengen unter die Pflanzerde mischen können. Dies verspricht dem Sonnenhut nämlich von Anfang an eine gute Nährstoffversorgung und stärkt seinen Wuchs nachhaltig.
3. Schritt – Sonnenhut pflanzen: Lösen Sie die Conatinerpflanzen behutsam aus ihrem Topf und entwirren Sie verhedderte Wurzeln sanft. Um die Verwurzelung positiv zu beeinflussen, können Sie die alte Erde vorsichtig vom äußeren Wurzelballen schütteln. Ist jener dafür zu trocken, sollten Sie ihn vor dem Pflanzen für ein paar Sekunden ins Wasserbad stellen. Das Pflanzloch sollte der anderthalben Größe des Wurzelballens entsprechen und nach dem Einpflanzen mit Gießaufsatz angewässert werden.
Kurzschritte zur Pflanzung im Überblick:
- frostharte Stauden der Echinacea im Herbst pflanzen
- Standort vor der Einpflanzung gut vorbereiten
- Erde gut auflockern und Bodenhindernisse entfernen
- Bodensubstrat vor der Pflanzung mit Kompost anreichern
- Echinacea bei trockenem Wurzelballen kurz in Wasser stellen
- Pflanzlich sollte 1 ½ mal so groß wie der Wurzelballen sein
- nach dem Einpflanzen Sonnenhut erstbewässern
Sonnenhut gießen und düngen
Beim Gießen können Sie an der Echinacea nicht viel falsch machen, so lange Sie Staunässe tunlichst vermeiden. Steht die Pflanze im Freien, reichen die jährlichen Regenfälle meist aus, um den Feuchtigkeitsspeicher der Standorterde aufzufüllen. Nur bei längeren Trockenphasen, die mehrere Tage dauern, kann Zugießen erforderlich sein. Nutzen Sie hierfür am besten leicht abgestandenes Regenwasser, ist dieses dem Sonnenhut doch am liebsten.
Ähnlich unkompliziert wie im Wasserbedarf ist die Staude Echinacea auch beim Düngen. Im Frühjahr vor und im Herbst nach der Blüte tut es der Echinacea gut, wenn Sie Kompost um den Wurzelbereich ausbringen. Falls Sie keinen frischen, reifen Kompost zur Hand haben, sind im Handel für die Natur unbedenkliche Ersatzprodukte erhältlich.
Da von genügend Nährstoffen auch die Heilwirkung der Stauden profitiert, freuen sich vor allem Echinacea angustifolia, pallida und purpurea über die Nährstoffzufuhr. Ansonsten ist eine Düngung aber nicht nötig.
Kurztipps zum Gießen und Düngen:
- normale Regenfälle decken Wasserbedarf der Echinacea
- in anhaltenden Trockenphasen Regenwasser zugießen
- Düngung von Sonnenhut im Frühling und Herbst
- Kompost oder ökologischen Kompostersatz nutzen
- Dünger über dem Wurzelbereich ausbringen
- weitere Düngemaßnahmen an der Pflanze nicht notwendig
Sonnenhut schneiden und vermehren
In jungen Jahren benötigt der farben- und wuchsfreudige Sonnenhut keinen Rückschnitt. Natürlich können Sie verblühte Teile der Pflanze jederzeit entfernen, um die Bildung neuer Blüten zu entfernen, doch ein regulärer Staudenschnitt ist erst im vierten bis fünften Standjahr angebracht. Schneiden Sie die Staude hier nach der Blüte auf 10 bis 15 Zentimeter zurück, damit die Echinacea im Folgejahr wieder kräftig austreiben kann.
Wenn Ihre mehrjährige Staude schon lange am gleichen Ort steht, können Sie diese ggf. auch vorsichtig ausgraben und umpflanzen. Sonnenhut ist nicht an seinen Standort gebunden und verschmerzt einen Wechsel des Wuchsbodens daher erfahrungsgemäß gut.
Vermehren durch Aussaat
Im Gegensatz zur Erstpflanzung von Echinacea im Herbst sollte die Aussaat im Frühling (März bis spätestens Ende Juni) stattfinden. Weichen Sie die Samen vor der Ausbringung über Nacht ein, bis sie leicht aufgequollen sind. Anzuchtschälchen sind als Aussaatgefäß ideal und normale Gartenerde reicht als Boden für die Samen völlig aus. Diese werden in einem Abstand von 1 bis 2 Zentimetern gesät und nur mit 2 bis 4 Millimeter Erde bedeckt.
Ferner benötigt Echinacea Wärme und gute Luftzirkulation, um zu gedeihen. Stülpen Sie deshalb eine durchsichtige, mit kleinen Löchern versehene, Plastiktüte über die Anzuchtschale und sorgen Sie für eine warme Umgebung um die 20 °C. Für genügend Feuchtigkeit sorgt ein Wasserzerstäuber, mit dem Sie die Erde täglich besprühen.
Sobald die Keimlinge nach etwa 8 Wochen zu ca. 15 Zentimeter großen Setzlingen herangewachsen sind, können Sie die Jungpflanzen im Abstand von 30 bis 40 Zentimeter ins Gefäß oder Freiland auspflanzen.
Vermehrung durch Wurzelteilung
Ab dem vierten oder fünften Lebensjahr können Sie die Wurzeln der Echinacea im Herbst freilegen und mit einem scharfen Messer oder einem Spaten faustgroße Wurzeltriebe abteilen. Achten Sie auf junge Triebspitzen, da diese ein erneutes Verwurzeln garantieren. Die Ausbringung der Wurzelschnittlinge erfolgt unmittelbar nach der Teilung nach den Schritten der Erstpflanzung.
Kurztipps zum Schneiden und Vermehren:
- welke Blüten der Echinacea absammeln
- bodennaher Rückschnitt erst ab dem 4. Standjahr
- Staude hier nach der Blüte auf ca. 15 cm zurück schneiden
- ergänzend zum Rückschnitt kann Umpflanzung erfolgen
- für Vermehrung durch Aussaat Samen der Echinacea sammeln
- Saatgut 1 Nacht in Wasser einweichen
- danach in Anzuchtschalen im Abstand von 1 bis 2 cm säen
- mit 2 bis 4 mm Erde bedecken
- Saatbox an warmen Standort mit 20 °C stellen
- durchsichtige, perforierte Plastiktüte überstülpen
- Befeuchtung der Samen erfolgt durch Wasserzerstäuber
- Jungpflanzen ins Freiland setzen
- Mindestabstand der jungen Stauden: 30 bis 40 cm
- für Vermehrung durch Wurzelteilung Sonnenhut ausgraben
- Wurzelballen mit scharfem Messer zerteilen
- einzelne Schnittlinge sollten junge Triebspitzen besitzen
- Ausbringung der Wurzelschnittlinge wie bei Erstpflanzung
- Wurzelteilung der Pflanze findet idealer Weise im Herbst statt
- Teilung erst ab dem 4. Standjahr empfohlen
Sonnenhut überwintern
Sonnenhüte sind bis zu -40 °C winterhart. Sie brauchen daher keine aufwändigen Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Es reicht aus, wenn Sie Ende Herbst eine Schicht Mulch über dem Wurzelbereich ausbringen, um diesen vor Frostschäden zu schützen. Ansonsten übersteht Echinacea die kalte Jahreszeit aber ohne Probleme.
Interessante Arten der Echinacea
Nach neuester Überarbeitung der Pflanzensystematik werden neun Arten und je zwei Varietäten zur Gattung Echinacea gezählt. Sie alle bestechen durch eine Fülle an möglichen Farben ihrer Blüten, sowie variable Wuchshöhen, dank derer sich Sonnenhut für jeden Gartenzweck eignet. Eine farben- und sortenreiche Auswahl beliebter Arten möchten wir Ihnen nachstehend aufzeigen:
Sorte | Beschreibung |
---|---|
Roter Sonnenhut Echinacea purpurea | Blütezeit: Juli bis September Blütenfarbe: weiße bis orange und rosa bis rote Blüten Wuchshöhe: 100 bis 150 cm Herkunft: Nordamerika Eignung für Kultivierung: sehr gut gute Sorten: 'Magnus', 'Powwow Wil Berry', 'Prairie Splendor', 'White Swan', 'Rubinstern', 'Green Jewel' |
Gelber Sonnenhut (Rudbeckie) Echinacea paradoxa | Blütezeit: Mai bis Juni Blütenfarbe: gelbe Blüten Wuchshöhe: 70 bis 90 cm Herkunft: Nordamerika Eignung für Kultivierung: gut gute Sorten: 'Goldsturm', 'Full Sun' 'Goldquelle', 'Rustic Dwarfs', 'Goldball' |
Schmalblättriger Scheinsonnenhut Echinacea angustifolia | Blütezeit: Mai bis Juni Blütenfarbe: rosa Blüten Wuchshöhe: 50 bis 70 cm Herkunft: Nordamerika Eignung für Kultivierung: gut Besonderheiten: winterhart bis -40°C |
Prärie-Igelkopf Echinacea pallida | Blütezeit: Mai bis Juli Blütenfarbe: rosa Blüten Wuchshöhe: 100 bis 140 cm Herkunft: Nordamerika Eignung für Kultivierung: mäßig Besonderheiten: hängende, längliche Blütenblätter |
Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Sonnenhüte schützen nicht nur das menschliche Immunsystem, sie schützen sich auch selbst vor vielen Schädlingen und Fressfeinden. Einzig die Jungpflanzen werden gerne von Schnecken heimgesucht. Um sie vor den hungrigen Gartenbewohnern zu schützen, sollten Sie die Pflänzchen regelmäßig untersuchen und etwaige Schnecken entfernen. Ökologische Schneckenkörner können auch helfen, sofern die Schneckenplage zu groß ist.
Ab und an kann es vorkommen, dass die robusten Sonnenhüte trotz bester Pflege von Mehltau befallen werden. Zu erkennen an einem abwischbaren Belag auf den Blättern, behandeln Sie diese Pflanzenkrankheit am besten mit Brennnesselsud oder einer milchsauren Lösung, wobei die Gemische mit einer Sprühflasche auf die betroffenen Pflanzenteile aufzutragen sind. Für den Brennesselsud übergießen Sie eine Handvoll Brennnesseln mit einem Liter heissen Wasser. Für saure Milchlösungen eignet sich ein Wasser-Milch- oder ein Wasser-Molke-Gemisch, jeweils im Verhältnis 2:1.
Die auch Blattälchen genannten Blattnematoden richten eine Art Saugschaden an der Pflanze an. Zu erkennen ist ein solcher Befall an hellen, rötlichen Flecken auf den Blättern, welche entlang der Blattaderbegrenzungen verlaufen. Gegen diesen Befall können Sie leider nichts anderes tun, als die befallene Staude zu entfernen. Entsorgen Sie das Gewächs aber nicht im Kompost, sondern nur im Hausmüll.
Fazit
Ob als Heilpflanze oder als reine Gartenverschönerung – die unkomplizierte Echinacea empfiehlt sich sowohl Gartenanfängern als auch Fortgeschrittenen. Durch ihre länglichen Blüten in verschiedenen Farben wird die Pflanze zu einem angenehm dezenten Blickfang und auch Schmetterlinge, Bienen und andere Nützlinge freuen sich sehr über Sonnenhüte in Ihrem Garten. Achten Sie aber auf einen sonnigen Standort, da die Korbblütler im Schatten und Halbschatten sehr schnell ihre Blüte einbüßen.