Das auch als Indigosalz oder Persisches Blausalz bekannte blaue Salz gilt als seltenste Salzart der Welt. Seine einzigartige Entstehung sorgt für eine besondere Kombination an Mineralstoffen, die durchaus gesundheitlichen Wert besitzt. Allerdings sollte man beim Kauf gut aufpassen, denn nicht jedes blau gefärbte Salz ist auch automatisch echtes Blausalz.
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ToggleEntstehung und Herkunft von Blausalz
Blaues Salz ist ein Steinsalz, das nur durch besondere geologische Aktivitäten entsteht. Es ist das Ergebnis tektonischer Plattenverschiebungen, die vor rund 250 bis 600 Millionen Jahren stattfanden. Dabei kam es zu einer Verbindung von herkömmlichem Steinsalz mit Sylvin. Besser bekannt als Kaliumchlorid, ist dieses Mineral in zahlreichen Heilsalzen enthalten, darunter Totes-Meer-Salz und Himalayasalz. Jedoch ist der Gehalt an Kaliumchlorid in Blausalz ganz besonders hoch.
Was nun aber für die blaue Farbe von Blausalz sorgt, ist nicht etwa das Sylvin an sich, sondern die Struktur der Salzkristalle. Durch enormen tektonischen Druck hat sich bei diesem sylvinhaltigen Salz nämlich das Salzkristallgitter derart verschoben, dass es zu einer abweichenden Lichtbrechung an den Kornenden der Salzkristalle kommt. Einfallendes Licht erzeugt bei blauem Salz also den markanten Blauschimmer.
Woher stammt blaues Salz?
Blaues Salz wird oft als Persisches Blausalz, Persiensalz oder Persian Blue Crystal Salt bezeichnet, weil der Abbau häufig in Salzbergwerken der arabischen Halbinsel erfolgt. Vor allem der Iran und die Türkei gelten als arabische Hauptexportländer. Allerdings gibt es auch in anderen Regionen der Welt Vorkommen von blauem Salz.
In Europa findet man die seltene Steinsalzsorte zum Beispiel in Russland, Rumänien, Polen, Österreich, der Ukraine und sogar in Deutschland. Darüber hinaus gibt es auch in China und den USA Blausalzvorkommen.
Echtes und unechtes Indigosalz
Der tiefblaue Schimmer von blauem Salz geht beim Mahlen der Salzkristalle leider oft verloren. Immerhin handelt es sich nicht um eine mineralische Naturfarbe, sondern um einen Lichtbrechungseffekt. Sobald die Salzkörner geschliffen bzw. zermahlen werden, verliert sich die signifikante Salzgitterverschiebung oft. Aus diesem Grund wird selbst echtes blaues Salz häufig mit Naturfarbstoffen wie Spirulina nachgefärbt.
Das macht die Unterscheidung von echtem Indigosalz und anderen Salzsorten, die lediglich indigoblau eingefärbt wurden, nicht gerade leichter. Es ist daher wichtig, beim Kauf von Blausalz stets auf eine ausreichende Zertifizierung des Händlers zu achten.
Tipp: Ungefärbtes echtes Blausalz erkennen Sie an seinen weißen Kristallen, die nur vereinzelt von blau schimmernden Kristallen durchsetzt sind. Auch der Preis des angebotenen Salzes kann Auskunft über seine Echtheit geben. Denn echtes blaues Salz kostet bis zu 60 Euro pro kg, womit es sich preislich sehr von günstigen Salzvarianten unterscheidet.
Inhaltsstoffe und Wirkung von Blausalz
Blausalz bzw. Indigosalz zeichnet sich durch einen besonders hohen Mineralstoffgehalt aus. Gerade die für den Blauschimmer relevanten Chlorid-Verbindungen Natriumchlorid (NaCl) und Kaliumchlorid (KCl) sind in dem blauen Steinsalz reichlich vorhanden.
Zum Vergleich: Der Gehalt an Sylvin alias Kaliumchlorid in Indigosalz beträgt bis zu 18 Prozent. Bei Totes-Meer-Salz sind es gerade einmal 4,4 Prozent.
Auch andere, für den Körper wichtige Mineralstoffe sind in blauem Salz reichlich vorhanden. Hier ein Überblick zu den wichtigsten Inhaltsstoffen:
- Eisen
- Jod
- Kalzium
- Kalium
- Kaliumchlorid (Sylvin)
- Magnesium
- Natriumchlorid
- Zink
Die besondere Heilwirkung von Sylvin (Kaliumchlorid)
Sein außergewöhnlich hoher Gehalt an Kaliumchlorid offenbart bereits einige wichtige Gesundheitsvorteile von blauem Salz. Denn das Mineral wird medizinisch recht umfangreich genutzt. Wohlbekannt ist es als Inhaltsstoff von Nährstofflösungen gegen Kaliummangel. Als Zutat von Zahnpaste soll es ferner zur Schmerzlinderung bei sensiblen Zähnen und entzündetem Zahnfleisch beitragen.
Auch in Elektrolytlösungen zur Behandlung von Flüssigkeitsmangel und Herzrhythmusstörungen ist Kaliumchlorid ein fester Bestandteil. Darüber hinaus dient der Mineralstoff neben Natriumchlorid bzw. Kochsalzlösung als natürliches Abführmittel.
Antiseptische, antimikrobielle und wundheilende Salzwirkung
Salz ist grundsätzlich für seine desinfizierenden Eigenschaften bekannt. Das macht sich unter anderem die Lebensmittelherstellung zunutze. Ein gutes Beispiel hierfür ist saures Eingelegtes, das dank antimikrobiellem Salzwasser besonders lange haltbar ist. Ähnlich sieht es mit lang haltbarem Trockenfleisch wie Pökelfleisch oder gepökeltem Fisch aus.
Doch auch in der Heilkunde wird Salz aufgrund seiner antiseptischen und antibiotischen Wirkung vielseitig eingesetzt. So ist Salzwasser als Hausmittel beispielsweise in Form von Mundspülungen und Gurgelwasser bei Zahnfleischentzündung, verstopfter Nase, Erkältung, Husten und Heiserkeit gebräuchlich.
Waschungen mit desinfizierendem Salzwasser zur Wundbehandlung und Behandlung von Hautinfektionen sind in der Volksmedizin ebenfalls bekannt. Für eine zellregenerative Wirkung auf die Haut ist dabei allen voran der Mineralstoff Zink in blauem Salz verantwortlich.
Schmerzlindernde und beruhigende Wirkung von Indigosalz
Blaues Salz ist auch für seine schmerzlindernde und beruhigende Wirkung bekannt. Das gilt nicht nur für irritierte Hautpartien, sondern insbesondere auch für innerliche Schmerzsymptome und Stressbelastung. Kaum verwunderlich, enthält das Steinsalz mit Jod, Kalium, Magnesium und Zink doch einige der wichtigsten Mineralstoffe für die Nerven.
In diesem Zusammenhang kann Indigosalz sogar Krämpfe (z.B. Atemkrämpfe) und Zahnschmerzen lindern. Ebenfalls bekannt ist eine beruhigende Wirkung auf den Blutdruck und die Muskeln.
Anwendung von Blausalz
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Indigosalz anzuwenden, wobei man aber immer den Wert des Salzes im Gedächtnis behalten sollte. Allzu verschwenderisch damit umzugehen, wäre teuer, weshalb sich eine sparsame Nutzung empfiehlt.
Indigosalz in der Küche
Theoretisch kann man mit Blausalz wie mit jedem herkömmlichen Speisesalz kochen. Das Salz besitzt einen würzigen, leicht säuerlichen Geschmack, der dem hohen Anteil an Kalium geschuldet ist. Der Verzehr wird von manchen mit einem prickelnden Gefühl auf der Zunge assoziiert.
Nun ist blaues Salz aber so kostbar und selten, dass man es nicht wahllos als Speisesalz, sondern nur bei konkreten Gesundheitsbeschwerden zum Kochen verwenden sollte. Besser als das verschwenderische Würzen von Speisen bietet sich hier das Garnieren mit blauem Salz an. Dafür sollten die Salzkristalle groß genug sein, um bei Lichteinfall noch einen dekorativen Blauschimmer zu erzeugen.
Hervorragend zur Geltung kommt dieser dann natürlich auf hellem Untergrund, zum Beispiel weißem Gemüse wie Blumenkohl, auf hellen Soßen oder Käse.
Anwendung als Heilsalz
Indigosalz kann innerlich als Zutat für Mundspülungen, Gurgelwasser oder auch Flüssignahrung wie Suppen zur Regulierung des Elektrolythaushaltes genutzt werden. Auch als hochwertiges Badesalz für Heilbäder bei Hauterkrankungen, Hautinfektionen oder Hautirritationen ist es gut geeignet.
Weitere Anwendungsmöglichkeiten für das Heilsalz finden sich im Bereich der Gesichtspflege, Hautpflege und Haarpflege. Denkbar ist das Salz beispielsweise als Zutat für pflegendes Hautpeeling, eine beruhigende Gesichtscreme, medizinische Hautcreme oder zur Salzkur für die Haare.
Die Haargesundheit profitiert dabei ebenfalls von einem hohen Mineralgehalt. Gerade Zink und Magnesium wirken hier stärkend auf die Haarstruktur. Zudem kann das Salz Kopfhautentzündungen und Juckreiz lindern.
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