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Schwedische Blaubeersuppe

4 Minuten Lesezeit

Spätestens seit der trendigen Teekreation Schwedische Blaubeere sind auch Personen außerhalb Skandinaviens mit der Beliebtheit der Blaubeere im hohen Norden vertraut. Wesentlich älter als die schwedische Blaubeere als Tee ist jedoch die schwedische Blaubeersuppe alias Blåbärssoppa. Ein echtes Kultrezept der Nordlichter, das in Schweden eine ganz besondere Bedeutung hat.

Von Wasalauf und Mittsommerfest

Blaubeeren stellen eine jener seltenen Fruchtarten dar, die selbst in der subpolaren Klimazone noch üppig sprießen. In Schweden gedeiht sie vor allem inmitten von Wäldern und an Waldrändern. Kein Wunder ist es da, dass Blaubeer-Rezepte ein fester Bestandteil der schwedischen Nationalküche sind.

Speziell die schwedische Blaubeersuppe beweist dabei, dass Suppen weder aus Gemüse bestehen noch zwangsläufig heiß gegessen werden müssen. Je nach Jahreszeit wird die Blåbärssoppa nämlich entweder als Kaltschale oder warmes Dessert serviert.

Dabei gelten zwei Jahresereignisse im schwedischen Feiertagskalender als besondere Anlässe für das Blaubeerrezept. Und beide stehen in Verbindung mit dem Hause Wasa, dem legendären Königshaus von Schweden.

 

Warme Blaubeersuppe zum Wasalauf

Als warme Nachspeise reicht man die Blaubeersuppe in Schweden traditionell zum berühmten Wasalauf an die teilnehmenden Skilangläufer. Der Langlauf zwischen Mora und Sälen ist ein historischer Brauch, der seine Ursprünge in den schwedischen Unabhängigkeitskriegen hat.

Im Jahre 1922 von dem Zeitungsredakteur Anders Pers ins Leben gerufen, soll der Wasalauf an die Flucht und Rückkehr des ersten schwedischen Wasa-Königs Gustav I. erinnern. Dieser war ein glühender Anhänger der Widerstandsbewegung gegen den dänischen König Christian II., unter dessen Herrschaft Schweden bis Anfang des 16. Jahrhunderts noch stand.

Im Jahre 1520 wurde Gustav Eriksson Wasa nach wiederholten Widerstandsaufrufen gegen die dänische Krone festgenommen. Nachdem ihm die Flucht aus der Gefangenschaft gelungen war, begab er sich zunächst nach Mora in der schwedischen Provinz Dalarna, wo er sich Unterstützung durch die hiesige Bevölkerung erhoffte. Doch das Volk zögerte und so entschloss sich Gustav ins Exil nach Norwegen aufzubrechen.

Kurz nachdem er gen norwegische Grenze gezogen war, erreichte die Landesherren von Mora jedoch die Nachricht vom Stockholmer Blutbad. Der dänische König hatte rund 80 schwedische Adelige, darunter Gustavs Vater und Bruder, unter dem Vorwurf der Ketzerei in Stockholm hinrichten lassen.

Die Bürger von Mora änderten daraufhin ihre Meinung zu Gustavs Widerstandsgesuch. Sie entsandten ihre zwei besten Skiläufer, um Gustav zurückzubeordern. In Sälen holten sie ihn ein und setzten ihn vom Tod seiner Angehörigen in Kenntnis.

Ob es nun eine Blaubeersuppe war, die den beiden Skiläufern das nötige Durchhaltevermögen gab, um Gustav noch rechtzeitig zu erreichen, ist nicht überliefert. Zweifelsohne haben Blaubeeren mit ihrem hohen Gehalt an Anthocyanen, Vitaminen und Mineralstoffen aber das Zeug zum vitalisierenden und kraftspendenden Superfood. Als Powerboost ist Blaubeersuppe deshalb definitiv zu empfehlen. Und das nicht nur für Langläufer.

 

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Übrigens: Wer es etwas rustikaler mag, kann die Blaubeersuppe auch unpüriert genießen | © Das Grüne Archiv

Kalte Blaubeersuppe zu Mittsommer

Kalt isst man die schwedische Blaubeersuppe im Norden üblicherweise im Sommer und hier ganz speziell zu Mittsommer. Auch dazu gibt es eine interessante Anekdote aus der Biographie des ersten Wasa-Königs Gustav.

Denn am Mittsommertag 1523 gelang Gustav endlich der Einzug in Stockholm. Im darauffolgenden Oktober fiel mit Visborg die letzte Festung des dänischen Königs in Schweden und am 12. Januar 1528 wurde Gustav I. schließlich zum König von Schweden gekrönt.

Dass die Blaubeersuppe beide Stichtage im königlichen Werdegang von Gustav kulinarisch begleitet, mag ein Zufall sein. Nichtsdestotrotz erinnert die Beerenspeise daran, dass große Anstrengungen einer gesunden Ernährung bedürfen. Als Sportlernahrung für Athleten und Wettkämpfer macht sich die Blåbärssoppa darum ganz besonders gut.

 

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Tipp: Schwedische Blaubeersuppe macht sich hervorragend als Topping für Porridge, Müsli oder Joghurt | © Das Grüne Archiv

Eine ideale Fruchtsuppe für den Winter

Schwedische Blaubeersuppe besitzt eine Vielzahl gesunder Eigenschaften. Die in ihr enthaltenen Anthocyane besitzen eine antimikrobielle, antioxidative und entzündungshemmende Wirkung. Laut neueren Studien beeinflussen Anthocyane sogar den Fettstoffwechsel in positivem Maße, was die Pfunde purzeln lässt. Zudem stärkt sie das Immunsystem und spendet dem Körper neue Energie.

Als süßes Rezept für die Wintermonate und traditionelle Winterfeste wie das Julfest oder Imbolc ist sie daher ein wunderbares Stärkungsmittel für das Immunsystem und kann durchaus auch als Hausmittel gegen Erkältung fungieren.

Außerdem genießt die Fruchtsuppe den Ruf, besonders verdauungsfreundlich zu sein und unter anderem bei Magenbeschwerden zu helfen. Wer unter Verdauungsbeschwerden oder einem Magen-Darm-Infekt leidet, könnte die schwedische Blaubeersuppe daher schnell schätzen lernen.

 

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Für die Zubereitung der schwedischen Blaubeersuppe braucht es nicht viel | © Das Grüne Archiv

Rezept für Schwedische Blaubeersuppe

Die schwedische Blaubeersuppe ist ein schnelles Rezept für Gesundheitsbewusste, das sich aus nur wenigen Zutaten leicht herstellen lässt. Man kann sie entweder pur genießen oder aber als Zutat für Müslis, Haferbrei oder Milchreis nutzen.

Schwedische Blaubeersuppe mit Apfel

Die Schwedische Blaubeersuppe ist ein echtes Kultrezept aus Skandinavien. Mit zahlreichen Vorteilen für die Gesundheit.

Rezeptausbeute: 5 Portionen

Rezept-Zutaten:

  • 750 l Wasser
  • 500 g Blaubeeren
  • 1 Apfel
  • 1 Zimtstange (oder ½ TL Zimtpulver)
  • 7 EL Honig
  • 1 EL Maisstärke oder Kartoffelstärke (optional)
  • 3 TL Vanillezucker
  • ½ Bio-Zitrone (Abrieb)
  • 1 TL Zitronensaft

Rezeptanweisungen:

Wascht die Blaubeeren gründlich vor und gebt sie anschließend in einen Kochtopf. Danach schält und entkernt Ihr den Apfel, bevor Ihr ihn in kleine Würfel schneidet und zu den Blaubeeren in den Topf gebt.

Gießt das Ganze nun mit 1 Liter Wasser auf und fügt Honig, Vanillezucker, eine Zimtstange bzw. einen halben TL Zimtpulver, Zitronensaft und Zitronenabrieb hinzu. Lasst die Blaubeersuppe nun für ca. 10 Minuten bei schwacher Hitze köcheln.

Im nächsten Schritt nehmt Ihr die Zimtstange aus der Fruchtsuppe. Wer möchte, kann die Suppe für feinere Sämigkeit noch pürieren und etwas eindicken. Dazu lasst Ihr die Suppe unter Zugabe von etwas Speisestärke erneut kurz aufkochen. Danach kann man sie entweder noch warm oder aber gekühlt genießen.

Bewertung des Redakteurs:
5

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