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Heidelbeeren – Wirkung, Kultur und Sorten

Die auch als Schwarz-, Moos- oder Blaubeere bekannte Heidelbeere (Vaccinium) ist neben ihrem leckeren Geschmack vor allem für die kräftig blau oder rot gefärbten Beeren bekannt. Ebenso geben die becherförmigen Blüten der Heidelbeeren im Garten einen ansprechenden Zierakzent ab. Verwenden lässt sich die Beere äußerst vielseitig, wobei vor allem leckere Kuchen, Säfte und sommerliche Desserts von dem unvergleichlichen Aroma der Beerenfrüchte profitieren.

Im Garten kultiviert werden Heidelbeersträucher schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts und zählen somit neben anderen Beerensträuchern wie Johannisbeeren oder Brombeeren zu den Traditionsbeerensträuchern schlechthin. Allerdings stammen gerade die sogenannten Kulturheidelbeere nicht bei uns heimisch sind. Mehr Infos zur Herkunft, sowie zu Anbau und Pflege der Heidelbeeren finden Sie in diesem Beitrag.

 

Heidelbeeren in der Küche und Medizin

Heidelbeeren fallen durch eine besonders große Artenvielfalt auf. Nicht alle davon besitzen eine blaue Färbung, wie es zum Beispiel bei der Blaubeere der Fall ist. Arten wie die Preiselbeere oder die als Moos- bzw. Kraanbeere bekannte Cranberry sind in krassem Kontrast dazu eher tiefrot gefärbt.

Für die Verwendungsmöglichkeiten in der Küche spielt das aber keine Rolle. Alle Heidelbeerarten sind begehrte Zutaten für Küchen, Joghurts und auch insbesondere Müsliriegel, in denen die getrockneten Beeren eine extravagante Alternative zu den herkömmlichen Rosinen darstellen. Preiselbeeren und Cranberries im Speziellen werden zudem auch sehr gerne für Marmeladen und Fruchtsoßen genutzt.

Die Beerenfrüchte gehören im Herbst zum Saisonobst und sind fester Bestandteil von Festtagsgerichten zu Erntedank und Thanksgiving. Grund dafür ist die Tatsache, dass Heidelbeerfrüchte sehr kälteresistent sind und darum bis in die Späten Herbstmonate geerntet werden können.

 

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Apropos Kälte: Beerenfrüchte wie Heidelbeeren, Blaubeeren oder Cranberries lassen sich wunderbar einfrieren | © Das Grüne Archiv

Was ist der Unterschied zwischen Heidelbeeren und Blaubeeren?

Im Allgemeinen werden die Begriffe „Heidelbeeren“ und „Blaubeeren“ oft synonym verwendet, und es gibt keinen klaren Unterschied zwischen ihnen. In einigen Regionen wird jedoch „Heidelbeeren“ verwendet, um die wilden, in der Natur vorkommenden Beeren zu beschreiben, während „Blaubeeren“ auf kultivierte Sorten hinweisen kann.

Botanisch ist der Begriff Heidelbeere außerdem für die gesamte Gattung Vaccinium und Arten wie die Amerikanische Kulturheidelbeere gebräuchlich, wohingegen es sich bei der Blaubeere um die spefizifische Art Vaccinium myrtillus handelt.

 

Sind getrocknete Heidelbeeren so gesund wie frische?

Getrocknete Heidelbeeren behalten viele ihrer Nährstoffe bei, allerdings konzentriert sich der Zuckergehalt, da das Wasser entfernt wird. In Maßen genossen können getrocknete Heidelbeeren dennoch eine gute Quelle für Ballaststoffe und Antioxidantien sein. Es ist ratsam, auf zugesetzten Zucker zu achten und sie mit frischen Beeren zu kombinieren, um die Vielfalt der Nährstoffe zu maximieren.

 

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Übrigens: Heidelbeeren einzufrieren schadet ihrem Nährwert ganz und gar nicht. Im Gegenteil, bleiben gerade licht- und hitzeempfindliche Nährstoffe wie Vitamine durch das Einfrieren besser erhalten | © Das Grüne Archiv

Inhaltsstoffe und Wirkung von Heidelbeeren

Grundsätzlich stecken Heidelbeeren voller Vitamine und Mineralien, darunter hohe Mengen an B-Vitaminen, Vitamin C und Vitamin E, die als immun- und verdauungsstärkend gelten. Geht es nun aber um konkrete medizinische Wirkstoffe, so sind einige Heidelbeerarten doch von deutlich größerer Bedeutung als andere.

Im Falle der blau gefärbten Arten kommt es hier sehr stark auch auf die Färbung des Fruchtfleisches an. Denn die Farbe der Beeren kommt in diesem Fall durch heilpflanzlich wirksame Anthocyane zustande. Eine Variante pflanzlicher Farbstoffe, die als besonders antioxidativ gelten. Aus diesem Grund sind gerade Blaubeeren sehr wirksam gegen Herz- und Gefäßerkrankungen. Und nur wenn sich diese Anthocyane nicht ausschließlich in der Beerenschale, sondern auch im Fruchtfleisch tummeln, ist eine medizinisch relevante Wirkung gegeben.

Etwas anders sieht es bei den roten Heidelbeerarten aus. Anthocyane spielen zwar auch hier eine gewisse Rolle, wesentlich bedeutsamer scheint jedoch zumindest im Falle von Cranberries die Wirkung bestimmter Kohlenhydrate und Glycoside, darunter 1-O-Methylgalactose, Prunin und Phlorizin. Ihnen wird eine besonders hemmende Wirkung gegen klassische Erreger von Harnwegsinfektionen (v.a. Escherichia coli) nachgesagt.

Die Frauenheilkunde weiß längst um diese Wirkung der Kraanbeere. Vor allem Cranberry Saft ist ein traditionelles Naturheilmittel gegen Harnwegsinfekte. Unter ihr leiden Frauen ganz besonders, da die weiblichen Harnleiter im Vergleich zu den männlichen deutlich verkürzt sind und Infektionserreger deshalb leichter einwandern können. Neben Brennnesseltee und Aroniasaft sind Auszüge der Kraanbeere im Bereich der Frauenheilkräuter deshalb das Mittel erster Wahl, um nicht nur bestehende Blasenentzündungen zu behandeln, sondern auch chronischen Verläufen vorzubeugen.

 

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Ein Frauenheilkraut aus der amerikanischen Volksheilkunde: Das Wissen um die gute Wirkung von Cranberries gegen Blasenentzündung verdanken wir den indigenen Völkern der Neuen Welt.

Heidelbeeren pflanzen – Standort und Pflege

Die bis zu 2 m hohen Heidelbeersträucher gehören zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae) und kommen natürlich in fast allen gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel vor. Klassische Kulturheidelbeeren stellen dabei Züchtungen der aus Amerika stammenden Hochbuschigen Heidelbeere (Vaccinium corymbosum) dar. Doch auch andere Heidelbeerarten, zu denen neben der heimischen Blaubeere im Übrigen auch die Preiselbeere und die als Cranberry bekannte Großfrüchtige Moosbeere gehören, lassen sich hierzulande problemlos anbauen.

Zu empfehlen ist hierfür ein sonniger und geschützter Standort, an dem die Heidelbeeren keinen extremen Witterungen ausgesetzt sind. Die Blüten und Beerenfrüchte der Sträucher sind während der Vegetationsphase nämlich äußerst empfindlich auf Starkregen und kalte Winde.

 

Der richtige Boden für Heidelbeeren im Freiland

In Bezug auf den Boden ist für den Anbau von Heidelbeeren ein lockeres, durchlässiges und frisch-feuchtes Substrat zu wählen. Ideal wäre hier eine gute Mischung aus Kompost, Sand, Laub und Gartenerde, deren pH-Wert im sauren Bereich, zwischen 3,5 und 4,5 Punkten liegen sollte. Zusätzlich muss der Boden, auf dem Sie ihre Heidelbeeren anbauen, so kalkarm wie möglich sein. Bereits geringe Mengen an Kalk führen nämlich dazu, dass die Wurzeln der Heidelbeerpflanzen ihre Fähigkeit verlieren, Nährstoffe aufzunehmen.

Pflanztipp: In ausreichendem Abstand und unter Zuhilfenahme einer Wurzelsperre kultiviert sind andere Beerensträucher wie Johannisbeeren, Stachelbeeren oder Maulbeeren optisch äußerst ansprechende Pflanznachbarn für Heidelbeeren. Doch auch Blütensträucher wie Rhododendron oder Solitärpflanzungen der Heidelbeeren haben ihren Reiz.
Preiselbeere, Preiselbeeren, Vaccinium vitis-idaea
Achtung: Heidelbeerarten wie die Cranberry oder Preiselbeere haben teils sehr abweichende Standortvorlieben. Einzelheiten hierzu finden Sie in unseren Beiträgen zu Cranberry als Superfood und Preiselbeeren als Superfood.

Welche Erde für Heidelbeeren im Topf?

Heidelbeeren bevorzugen saure Böden mit einem niedrigen pH-Wert zwischen 4,0 und 5,5. Für Heidelbeeren im Topf sollte spezielle Rhododendron- oder Azaleenerde verwendet werden, da diese den sauren pH-Wert bereitstellt, den Heidelbeeren mögen. Eine gute Drainage ist ebenfalls wichtig, um Staunässe zu vermeiden.

 

Schlechte Nachbarn für Heidelbeeren

Schlechte Nachbarn für Heidelbeeren sind Pflanzen, die alkalische Böden bevorzugen oder eine hohe Bodenfeuchte erfordern. Heidelbeeren gedeihen am besten in sauren Böden mit einem niedrigen pH-Wert. Pflanzen wie Tomaten, Rosen oder Zwiebeln, die alkalische Bedingungen bevorzugen, könnten sich als ungeeignete Nachbarn erweisen.

Einzelheiten zum Standort für Heidelbeeren:

  • Heidelbeeren nur an sonnigen und geschützten Standorten anbauen
  • das Bodensubstrat sollte locker, durchlässig und frisch-feucht sein
  • am besten ist Substratmischung mit Kompost, Laub und Sand
  • für optimale Nährstoffaufnahme ist kalkarmer Boden wichtig
  • Boden-pH-Wert: sauer, zwischen 3,5 und 4,5 Punkten
  • gute Pflanzpartner: Johannisbeere, Stachelbeere und Maulbeere
  • bei Nachbarpflanzungen immer ausreichend Abstand einplanen
  • Wurzelsperre ist beim Anbauen von Mischkulturen hier ratsam
  • auch Blaubeeren, Preiselbeeren und Cranberries sind Heidelbeerarten

 

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Blaubeeren | © Das Grüne Archiv

Pflanzanleitung für Heidelbeeren

Wer die Heidelbeeren gerne selber im Garten anbauen möchte, kann dazu eine vorgezogene Pflanze nutzen. Die Pflanze gilt als Zwergstrauch du wird maximal bis zu 60 cm hoch. Der Strauch, an dem die Beere wächst, hat die Eigenschaft sehr verzweigt zu wachsen. Die Blätter des Strauches sind etwa 2-3 cm lang. Wer die Heidelbeersträucher nicht in den Garten setzen kann, weil vielleicht die Substratbeschaffenheit nicht die richtige ist, kann die Heidelbeere auch im Topf kultivieren.

1. Schritt – Pflanzzeit wählen: Die beste Pflanzzeit für Heidelbeersträucher liegt im Frühjahr. Zu berücksichtigen ist hier jedoch, dass alle Blüten von den Pflanzen entfernt werden müssen, damit die Beerensträucher ihre Energie voll und ganz auf das Anwachsen im Boden konzentrieren können.

2. Schritt – Boden vorbereiten: Lockern Sie den Standortboden vor der Pflanzung tiefgründig. Das Pflanzloch sollte einen Durchmesser von etwa 50 cm aufweisen und mit einem Gemisch aus Sand, Laub, Hornspänen und Humus aufgefüllt werden. Mischen Sie den Aushub also vorab mit entsprechenden Komponenten.

3. Schritt – Heidelbeere pflanzen: Bei der Setzung mehrerer Heidelbeersträucher gilt an Pflanzabstand von 1,5 m sowie ein Reihenabstand von 2,5 m. Nach dem Einsetzen des Strauchs ins Pflanzloch und dem Auffüllen mit Aushub wird der Wurzelbereich dann noch mit einer Schicht Rindenmulch bedeckt. Abschließend ist ein Angießen der Heidelbeergewächse mit Regenwasser sinnvoll.

Kurzschritte zur Pflanzung im Überblick:

  • Pflanzzeit für Heidelbeersträucher: Frühling
  • vor der Pflanzung alle Blüten von den Sträuchern entfernen
  • Boden tiefgründig auflockern und Füllsubstrat optimieren
  • Aushub mit Hornspänen, Humus, Laub und Sand vermengen
  • Pflanzloch sollte einen Durchmesser von 50 cm besitzen
  • Pflanzabstand: 1,5 m / Reihenabstand: 2,5 m
  • nach dem Einpflanzen den Wurzelbereich mit Rindenmulch versehen
  • abschließend Die Heidelbeersträucher mit Regenwasser angießen

 

Heidelbeere gießen und düngen

Die Pflege der Heidelbeersträucher beginnt schon beim richtigen Gießverhalten, denn Wasser spielt bei dieser Pflanze eine besondere Rolle. Heidelbeeren reagieren nämlich äußerst empfindlich auf Trockenheit. Sie kann dazu führen, dass die Pflanze nicht mehr die volle Ertragskraft besitzt und die Sträucher nur spärlich Blüten und Beeren ausbilden. Eine regelmäßige Bewässerung ist also wichtig, wenn das Substrat gleichmäßig feucht gehalten werden soll. Arten wie Cranberries werden zu diesem Zweck direkt in Moorbeeten kultiviert.

Nutzen Sie zum Gießen bitte nur kalkfreies Wasser, denn Kalk ist wie zuvor angesprochen schädlich für die Nährstoffaufnahme der Heidelbeerpflanzen. Um die Feuchtigkeit Besser im Boden zu halten, können sie ergänzend eine Mulchschicht im Wurzelbereich auftragen. Gelegentliche Staunässe macht den Heidelbeeren dagegen weniger aus. Allenfalls bei dauerhafter Überwässerung zeigen sich die Sträucher anfälliger für Fäulnis.

Ein handelsüblicher Dünger ist bei Heidelbeeren nicht zu empfehlen. Auch Kompost oder Stallmist ist nur geringen Maße zu nutzen. Grund dafür ist abermals der Kalkgehalt der Düngemittel, der bei zu häufigen Nährstoffgaben den Boden nachteilig verändert.

Kaufen Sie daher am besten speziellen Heidelbeerdünger oder Rhododendrondünger. Im zeitigen Frühjahr können die Heidelbeerpflanzen erstmals mit dem Dünger versorgt werden. Eine weitere Düngung ist dann im Mai sinnvoll, wobei Sie sich in Sachen Dosierung bitte an die Herstellerangaben des jeweiligen Düngemittels halten.

Kurztipps zum Gießen und Düngen:

  • Heidelbeeren benötigen konstant feuchten Boden
  • gelegentliche Staunässe wird besser vertragen als Trockenheit
  • Bewässerung darf nur mit weichem und kalkfreiem Wasser erfolgen
  • Bodenfeuchtigkeit durch Mulchen verbessern
  • zur Düngung nur Heidelbeer- oder Rhododendrondünger verwenden
  • erste Nährstoffgabe im zeitigen Frühjahr
  • im Mai dann eine Intensivdüngung vornehmen
  • bei der Dosierung an Herstellerangaben halten

 

Heidelbeere schneiden und vermehren

Das Verschneiden der Heidelbeeren ist recht einfach, denn die Sträucher sind hier kaum anspruchsvoll. Eine gute Kalenderführung sollte jedoch Voraussetzung sein, denn einen jährlichen Schnitt verträgt die Pflanze nicht. Legen Sie nur alle vier bis fünf Jahre Hand an die Beerensträucher und entfernen Sie hier bodennah alte Triebe, um den Ertrag zu steigern.

Ernten können Sie die ersten Heidelbeeren gegen Juli. Die Beerenfrüchte sind äußerst druckempfindlich, weshalb bei der Ernte etwas Fingerspitzengefühl gefragt ist. Auch sollten die saftreichen Heidelbeeren so frisch wie möglich verarbeitet werden, da sich ihre Haltbarkeit im Rohzustand in Grenzen hält. Kochen Sie die Beeren doch einfach zu Marmelade oder Saft ein oder zaubern Sie einen leckeren Kuchen daraus. Ein besonderer Tipp sind zudem Heidelbeerjoghurt und Beerenmüsli.

 

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Heidelbeerjoghurt mit Mohn und Sonnenblumenkernen | © Das Grüne Archiv

Vermehrung durch Stecklinge

Wer die Heidebeere gerne großflächig im Garten anbauen möchte, der kann zur Stecklingsvermehrung greifen. Hierfür eignet sich am besten ein gesunder und kräftiger Jungtrieb, der im Frühherbst von der Mutterpflanze abgetrennt wird.

Stecken Sie die Stecklinge anschließend in kalkarmes und durchlässiges Anzuchtsubstrat. Nach den ersten 6 bis 8 Wochen lassen sich dann bereits die ersten Wurzelansätze erkennen. In den Garten kommen die Stecklinge allerdings erst im Folgejahr, wenn die ersten Blätter sprießen.

Kurztipps zum Schneiden, Ernten und Vermehren:

  • Heidelbeersträucher nur alle 4 bis 5 Jahre schneiden
  • dabei vorrangig die alten Triebe bodennah entfernen
  • ab Juli kann man die ersten Heidelbeeren ernten
  • die Beeren soweit möglich frisch verarbeiten
  • für längere Haltbarkeit einkochen (z.B. zu Marmelade)
  • Vermehrung der Heidelbeeren erfolgt durch Stecklinge
  • hierzu im Frühheberst jungen Trieb abschneiden
  • danach die Stecklinge in geeignetes Substrat pflanzen
  • Nach 6 – 8 Wochen sind erste Wurzelansätze zu erkennen
  • Jungpflanzen erst in den Garten setzen, wenn Blätter vorhanden sind

 

Winterschutz für Heidelbeeren

Eine Abdeckung ist bei Heidelbeeren trotz ihrer beachtlichen Winterhärte durchaus sinnvoll, denn nicht alle Arten und Sorten vertragen Frost gleichermaßen gut. Zur Isolierung und Wärmedämmung eignen hier sich Stroh, Grasschnitt, Tannenzweige oder eine Mulchschicht aus Rindenmulch am besten. Der obere Teil der Pflanze sollte zusätzlich mit Vlies abgedeckt werden. Bleibt die Pflanze im Kübel, reicht es aus diesen in einen frostfreien Raum zu stellen. Hier ist es wichtig die Bewässerung auch während der Winterruhe nicht abreißen zu lassen.

 

Interessante Arten und Sorten der Gattung Vaccinium

Die Gattung Vaccinium umfasst etwa 450 bis 500 verschiedene Arten. Dabei sind die zahlreichen Kulturheidelbeeren, die im Laufe der Zeit aus der Hochbuschigen Heidelbeere hervorgingen längst nicht die einzigen garten- und verzehrtauglichen Varianten. Auch ist die blauschwarze Färbung der Blaubeeren nicht für alle Heidelbeeren kennzeichnend. Zur besseren Übersicht hier ein paar besondere Empfehlungen:

SorteBeschreibung
Blaubeere (Schwarzbeere)
Vaccinium myrtillus

Blütezeit: April bis Juni
Fruchtfarbe: blauschwarze Beeren
Wuchshöhe: 5 bis 100 cm
Herkunft: Asien, Arabien, Europa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -45 °C winterharte Wildheidelbeere; Blaubeeren sind nicht nur traditionelle Beerenfrüchte in der Küche, sondern auch eine beliebte Bepflanzung in Stein- und Heidegärten
Gewöhnliche Moosbeere
Vaccinium oxycoccos
Blütezeit: Mai bis Juli
Fruchtfarbe: rote bis dunkelrote Beeren
Wuchshöhe: 2 bis 5 cm
Herkunft: Europa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: Zwergheidelbeere; bis -45,5 °C winterhart; wird gerne zur Marmeladenherstellung verwendet
Großfrüchtige Moosbeere (Kranbeere oder Cranberry)
Vaccinium macrocarpon

Blütezeit: Mai bis Juni
Fruchtfarbe: rote Beeren
Wuchshöhe: 10 bis 30 cm
Herkunft: Amerika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -45 °C winterhart; Cranberries sind medizinisch zur Behandlung von Harnwegsinfekten von Bedeutung
gute Sorten: 'Ben Lear', 'Early Black', 'Howes', 'McFarlin', 'Searles'
Hochbuschige Heidelbeere (Amerikanische Heidelbeere)
Vaccinium corymbosum

Blütezeit: Mai bis Juli
Fruchtfarbe: blauschwarze Beeren
Wuchshöhe: 100 bis 200 cm
Herkunft: Amerika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -29 °C winterhart; Mutterart der Kulturheidelbeeren
gute Sorten: 'Blaues Wunder', 'Blue Berry', 'Duke', 'Earlyblue', 'Elizabeth', 'Goldtraube', 'Heideropa', 'Jersey', 'Legacy', 'Northland', 'Northsky', 'Poppins', 'Reka', 'Sunshine Blue', 'Top Hat'
Preiselbeere
Vaccinium vitis-idaea
Blütezeit: Mai bis Juli
Fruchtfarbe: kräftig rote Beeren
Wuchshöhe: 10 bis 40 cm
Herkunft: Amerika, Asien, Europa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -45 °C winterhart, beliebte Bienenweide; Preiselbeeren eignen sich wunderbaar für Eingekochtes
gute Sorten: 'Erntesegen', 'Koralle', 'Minus', 'Red Pearl', 'Rouge Coralle'
Rauschbeere (Trunkelbeere)
Vaccinium uliginosum

Blütezeit: Mai bis Juni
Fruchtfarbe: blaue Beeren
Wuchshöhe: 40 bis 60 cm
Herkunft: Amerika, Asien, Europa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -45 °C winterhart; wird gerne zur Herstellung von Marmeladen, Mus, Likör und Obstwein verwendet

 

Heidelbeeren – Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Gepflegte Heidelbeeren sind nur wenig anfällig für Krankheiten oder Schädlinge. Jedoch können Vögel ein echtes Problem werden, denn auch diese verzehren die Beeren sehr gerne. Ein Vogelschutznetz sollte Fraßschäden hier aber größtenteils vorbeugen. Wesentlich lästiger ist in Sachen Schädlingen der sogenannte Frostspanner. Es handelt sich hierbei um eine raupenartige Schädlingsgattung, die nur durch einen Leimring von den Heidelbeeren ferngehalten werden kann.

 

Fazit

Zu den Heidelbeeren zählen mehr Beerenfrüchte, als es zunächst den Anschein hat. Ob und Sorten der Kulturheidelbeere, Blaubeeren, Preiselbeeren oder die als Cranberries bekannten Moosbeeren – sie alle gehören der Heidelbeergattung an und bieten eine geschmackliche Vielfalt wie man sie sonst nur selten bei Beerensträuchern findet.

Mit Blick auf den Anbau sind dabei alle Heidelbeerarten auf einen sonnigen, geschützten Standort, sowie eine konstante Bodenfeuchte angewiesen. Nur wenn sie genügend Licht und Wasser zur Verfügung haben, bilden die Heidelbeersträucher nämlich üppige Fruchtstände aus.

Geht es um den Platz im Garten, sind viele Heidelbeersträucher verhältnismäßig genügsam, werden viele Arten doch kaum 1 m groß. Einzig die Mutterart der Kulturheidelbeerarten der Hochbuschigen Heidelbeere, fällt hier mit ihren bis zu 2 m hohen Sträuchern etwas aus der Rolle.

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