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Feldsalat, Salat, Salatpflanze, Valerianella

Feldsalat – Nährwerte, Anbau und Ernte

Er ist ein Highlight vielen mediterranen Salatrezepten und wird aufgrund seines Aussehens gerne mal mit Spinat verwechselt. Die Rede ist vom Feldsalat (Valerianella) – einer eher kleinwüchsigen Salatpflanze, die optisch nicht viel mit ihren großen Vettern aus dem Bereich der Salatpflanzen gemein hat.

Im Geschmack zwar ähnlich mild, wächst Valerianella nicht in Salatköpfen, sondern in büscheligen Knäueln, die maximal 15 Zentimeter hoch werden. Damit ist der auch als Vogelsalat bekannte Feldsalat wie geschaffen für kleinere Gemüsebeete im Garten, sowie Pflanzungen im Balkonkasten oder Topf. Erfahren Sie hier, was Sie bei der Aussaat und Pflege von Varianella beachten sollten.

 

Nährwerte des Feldsalats

Pflanzen der Gattung Valerianella tragen bisweilen einen sehr märchenhaften Beinamen. Rapunzel schimpft man den Salat, weil er ähnlich wie die Nachtkerze und die Glockenblume im Verdacht steht, die sagenumwobene Wunderpflanze aus dem gleichnamigen Märchen der Gebrüder Grimm zu sein. Auf jeden Fall sieht Feldsalat ähnlich „frisch und grün“ aus, wie das im Kindermärchen beschriebene Gewächs und verleitet beim Anblick auf dem Teller gleichermaßen gerne zum Stibitzen.

Schlemmen darf und sollte man beim kalorienarmen Feldsalat auch. Er gehört wegen seines hohen Gehalts an Nährstoffen nämlich zu den besonders gesunden Superfoods. Vor allem Eisen enthält der kleine aber feine Salat verhältnismäßig viel und kann es diesbezüglich fast mit dem Spinat aufnehmen. Für eine gute Durchblutung, ebenso wie eine störungsfreie Stoffwechselfunktion ist der eisenhaltige Feldsalat darum eine wahre Bereicherung.

Auch der Vitamin-E- und Vitamin-C-Gehalt von Valerianella kann sich sehen lassen. Während Vitamin C dem Salat eine immunstärkende Wirkung verleiht, sorgt Vitamin E dafür, dass Feldsalat die Haut-, Haar- und Nagelgesundheit stärkt. Hier seine wichtigsten Nährwerte in der Übersicht:

NährwertGehalt pro 100 g
Kalorien
Fett
Proteine
Kohlenhydrate
Ballaststoffe
Wasser
77 KJ / 18 kcal
0,4 g
1,8 g
0,7 g
1,8 g
94 %
Mineralstoffe:

Calcium
Chlorid
Eisen
Fluorid
Kalium
Kupfer
Magnesium
Mangan
Phosphor
Schwefel
Zink


35 mg
70 mg
2 mg
0,1 mg
421 mg
0,1 mg
13 mg
0,2 mg
49 mg
57 mg
0,3 mg
Vitamine:

Provitamin A
Vitamin B1
Vitamin B2
Vitamin B6
Vitamin C
Vitamin E


650 µg
60 µg
80 µg
250 µg
35 mg
600 µg

 

Feldsalat anbauen – Standort und Aussaat

Feldsalat gehört zur Familie der Geißblattgewächse und hier speziell zu den Baldriangewächsen (Valerianoideae). Als großer Bruder von Valerianella gilt demnach Valeriana alias Baldrian. Der Salat ist neben Asien, Nordafrika und Nordamerika auch in Europa heimisch und übersteht hier winterliche Temperaturen von bis zu -20 Grad meist problemlos. Erstaunlich ist es deshalb, dass Valerianella bei uns erst seit knapp 100 Jahren kultiviert wird.

Inzwischen sind die Vorzüge eines Anbaus von Feldsalat im Garten aber längst kein Geheimnis mehr, was nicht zuletzt auch an der unkomplizierten Aussaat und Pflege des Blattgemüses liegt. Am liebsten pflanzen Gärtner hierzulande dabei den Gewöhnlichen Feldsalat (Valerianella locusta) alias Rapunzel. Grundsätzlich sind aber alle Arten des Valerianella ähnlich anspruchslos, wenn es um die Standortwahl im Garten geht.

 

Der richtige Boden für Feldsalat

Ein sonniger Standort im Beet, Balkonkasten oder Topf, sowie ein kalkhaltiges und lehmiges Standortsubstrat reichen bereits aus, um die genügsamen Pflanzen zufrieden zu stellen. Selbst anders geartete Böden verschmäht der Salat meist nicht, solange der pH-Wert des Bodens neutral ist und zwischen 6,5 und 7,5 Punkten liegt. Gute Beetnachbarn für Feldsalat sind Tomaten, Radieschen und Porree.

Pflanztipp: Valerianella eignet sich wunderbar als Nachfolger für Standorte, an denen zuvor Starkzehrer kultiviert wurden. Da der Salat nicht viele Nährstoffe benötigt, schon er den Boden und gibt diesem die Möglichkeit, sich nach starker Beanspruchung zu erholen.

Einzelheiten zum Standort für Feldsalat:

  • Valerianella ist bis -20 °C winterhart
  • besonders beliebt ist der Valerianella locusta
  • sonnige, kalkhaltige und lehmige Substrate sind ideal
  • andere Böden werden ebenfalls akzeptiert
  • pH-Wert des Bodens: neutral, zwischen 6,5 und 7,5
  • gute Pflanznachbarn: Tomaten, Radieschen und Porree
  • Valerianella locusta ist auch als Rapunzel bekannt

 

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Feldsalat ‚Rapunzel‘ | © Das Grüne Archiv

 

Aussaat von Feldsalat

1. Schritt – Aussaattermin wählen: Aussäen können Sie Feldsalat zweimal pro Jahr. Die erste Aussaat erfolgt dabei im Frühjahr, etwa gegen April. Eine erneute Anzucht sollte dann entweder im August oder gegen Spätherbst, also Anfang November möglich sein, wobei während der Keimphase auch in herbstlichen Monaten eine Temperatur von mindestens 5 Grad herrschen sollte. Ist dies nicht der Fall, muss die Herbstsaat vorerst mit Gartenvlies geschützt werden.

2. Schritt – Feldsalat aussäen: Ein aufgelockerter Boden schadet beim Pflanzen von Gemüse nie. Auch könnten Kalkbeimengungen die Standortbedingungen verbessern. Weitere Bodenoptimierungen sind im Falle von Valerianella aber nicht nötig. Säen Sie die Salatsamen einfach in einer Tiefe von 1 bis 2 Zentimetern aus und achten Sie bei Balkonkasten- und Beetkulturen auf einen Pflanzen- bzw. Reihenabstand von 10 Zentimeter. Ein guter Tipp ist es, kleine Furchen vorzuziehen und das Saatgut dann in gebührendem Abstand auszubringen. Im Topf sollten nie mehr als 6 bis 7 Samenkörner Platz finden.

3. Schritt – Feldsalat pikieren: Bis die Salatpflanzen ausgewachsen sind, können bis zu 3 Monate vergehen. Währenddessen wird aber eventuell ein Pikieren der Jungpflänzchen nötig. Wurde der Salat im Herbst ausgebracht, könnte sich die Wachstumsphase aufgrund der kühleren Temperaturen etwas verlängern. Eine Ernte ist dann im Winter und Vorfrühling möglich.

Kurzschritte zur Aussaat im Überblick:

  • Erstaussaat von Valerianella ab April möglich
  • Zweitaussaat erfolgt im August oder November
  • während Keimung konstante Temperaturen von mind. 5 °C
  • bei Aussaat in sehr kalten Herbstmonaten Anzucht mit Vlies abdecken
  • bei Bedarf Boden vor der Aussaat auflockern und mit Kalk anreichern
  • Saattiefe: 1 – 2 cm
  • Pflanzen- bzw. Reihenabstand im Beet und Balkonkasten: 10 cm
  • bei Topfkultur max. 7 Samenkörner pro Gefäß ausbringen
  • bei zu dichter Aussaat müssen die Jungpflanzen pikiert werden
  • Valerianella ist nach ca. 10 – 12 Wochen erntereif
  • Ernte kann von Frühling bis Winter erfolgen
  • bei Herbstsaaten verlängert sich der Reifeprozess ein wenig

 

Feldsalat gießen und düngen

So unkompliziert wie in seinen Standortansprüchen ist Feldsalat auch in Sachen Pflege. Gleichmäßige Wassergaben unter Vermeidung von Staunässe sind primär in der Keimphase wichtig. Danach sind gerade Herbstkulturen nur noch auf wenig Wasser angewiesen.

Alles in allem müssen Jungpflanzen bis zur Erntereife allenfalls mäßig gegossen werden. In anhaltenden Trockenperioden hat der Salat natürlich einen etwas höheren Wasserbedarf. Zum Gießen geeignet ist mit Blick auf die Vorliebe von Valerianella für Kalk durchaus kalkhaltiges Leitungswasser sinnvoll. Weitere Mineral- oder Nährstoffgaben sind jedoch nicht erforderlich.

Kurztipps zum Gießen von Feldsalat:

  • in der Keimphase von für gleichbleibende Bodenfeuchtigkeit sorgen
  • danach das Gießen reduzieren und Staunässe vermeiden
  • in trockenen Perioden die Wasserzufuhr dementsprechend anpassen
  • kalkhaltiges Leitungswasser deckt den Mineralbedarf des Feldsalats
  • eine Düngung ist bei Arten der Valerianella nicht nötig

 

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Hühnchen und Tomaten an Feldsalat | © Das Grüne Archiv

Feldsalat ernten

Außer der Bewässerung konzentrieren sich die Pflegeschritte am Feldsalat lediglich auf Unkrautjäten und Scheckenjagd. Gehen Sie hier behutsam vor, wenn Sie im Wurzelbereich der Pflanzen arbeiten, um die Rhizome nicht zu gefährden.

Die Ernte von Valerianella kann wie bereits erwähnt 2,5 bis 3 Monate nach der Aussaat erfolgen. Schneiden Sie hierzu die Salatblätter einfach mit einer Küchenschere ab. Die Wurzeln verbleiben im Boden und treiben mit viel Glück erneut aus, was eventuell eine Zweiternte ermöglicht. Mit Blick auf den Nitratgehalt des Salats, welcher in der Nacht seinen Zenit erreicht, sollte Valerianella immer kurz nach Sonnenuntergang geerntet werden.

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