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Gartenteich anlegen – Infos und Tipps

19 Minuten Lesezeit

Teiche sind im Garten ein wahrer Quell des Lebens. In ihnen tummeln sich nicht nur zahlreiche Fischarten. Ebenso suchen Kleintiere, Vögel und Insekten wie Frösche, Kröten, Enten, Störche, Schwäne und Libellen den Gartenteich gerne auf. Darüber hinaus leisten die Wasserpflanzen im Teich einen oft unterschätzten Beitrag zum Klima. Doch wie legt man einen Gartenteich überhaupt an? Eine Anleitung.

 

Wichtige Grundlagen im Teichbau

Gartenteiche bzw. von Menschenhand angelegte Teiche im Allgemeinen gelten historisch als bedeutsamste Elemente im Wasserbau. Ohne die Anlage von Teichen als Wasserspeicher wäre das dauerhafte Sesshaftwerden des Menschen in größeren Siedlungen kaum möglich gewesen. Und auch in der Gartenkunst haben Teiche als Sinnbild lebensspendender Wasserquellen bis heute ihren festen Platz.

Nachempfunden ist der Gartenteich als Feuchtbiotop den Stillgewässern in freier Natur, also Naturteichen und Seen. Im Unterschied zu Fließgewässern wie Bächen oder Flüssen steht das Wasser in einem Teich dabei still und erfährt keine konstanten Wasserumwälzungen. Ein idealer Tummelplatz für Fische und andere Teichbewohner, die im Gartenteich sowohl passende Futterquellen als auch Laich- und Nistplätze vorfinden.

 

Gartenteich, Frosch, Seerose
Der Gartenteich ist ein Feuchtbiotop, in dem es sowohl unter als auch über Wasser recht lebhaft zugeht

Teichgröße und Wassertiefe des Gartenteichs

Im Vergleich zu einem See ist die Wassertiefe in einem Teich relativ gering. Als Richtwerte für Gartenteiche gelten hier Tiefen von 1,5 bis 5 m. Und auch in seiner Größe unterscheidet sich der Teich vom See, wobei der Teich mit etwa 2 bis 10 m Durchmesser das kleinere der beiden Fließgewässer darstellt.

Bedingt durch seine geringe Wassertiefe lässt sich ein Gartenteich meist nicht über den Grundwasserspiegel speisen. Sofern kein Bach als Zulauf dient, muss man das Wasser folglich manuell zuleiten. Um ein Versickern des Wassers im Boden zu verhindern, wird der Teich vor dem Befüllen mit einer Teichfolie ausgelegt oder eine Teichwanne als wasserdichter Behälter gewählt.

Wichtig: Teiche, die kein Fließgewässer als natürlichen Zulauf haben, können bei hohen Temperaturen stark an Wasserstand verlieren. Denn das Teichwasser verdunstet gern, weshalb man gelegentlich immer wieder etwas frisches Wasser zuleiten muss. Das ist auch gut so, denn durch das Frischwasser gelangt auch wieder frischer Sauerstoff in den Gartenteich und der ist wichtig.

 

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Natürliche Teichterrassen am Fließgewässer: Die Sinterterrassen im Lillachtal entstanden über einen Zeitraum von gut 10.000 Jahren | © Das Grüne Archiv

Wasserqualität im Gartenteich

Ähnlich wie für die Bodenqualität des Gartenbodens gelten auch für die Wasserqualität im Gartenteich besondere Richtwerte. Denn nur, wenn die Wasserwerte stimmen und konstant gehalten werden, können sich im Teich dauerhaft Pflanzen und Wasserlebewesen ansiedeln. Hier ein Überblick zu den wichtigsten Werten für gute Wasserqualität im Gartenteich:

WasserwertRichtwert
Wassertemperatur12 bis 22 °C
Sauerstoffgehalt12 mg/l
pH-Wert7 bis 8
GH-Wert (Gesamthärte)10 bis 15 °dH
KH-Wert (Karbonhärte)6 bis 8 °dH
Ammoniak (NH3)max. 0,2 mg/l
Ammonium (NH4)max. 0,1 mg/l
Chlor (Cl2)max. 0,1 mg/l
Nitrit (NO2)0,05 bis 0,2 mg/l
Nitrat (NO3)max. 30 mg/l

 

Gartenteich, Teichwasser, Wasserqualität
Für klares Wasser: Die Wasserqualität im Gartenteich muss stimmen und hin und wieder kontrolliert werden

Der richtige Standort für den Gartenteich

Nicht nur mit Blick auf die richtige Wassertemperatur sollte der Standort für den Gartenteich schon bei der Planung richtig gewählt werden. Einerseits benötigen viele Wasserpflanzen, die im Teich und am Teichufer angesiedelt werden, ein Mindestmaß an Licht. Andererseits darf der Teich aber auch nicht zu sonnig stehen, damit sich das Wasser im Sommer nicht überwärmt.

Idealerweise wählen Sie einen Standort, der den Gartenteich in eine Lichtzone und eine Schattenzone unterteilt. Dabei sollte das Gewässer mindestens fünf Lichtstunden pro Tag abbekommen. Hohe Bäume und Sträucher als Schutzgehölze beugen in den heißen Sommermonaten einer zu extremen Sonneneinstrahlung während der Mittagsstunden vor.

Achten sollten Sie bei der Gehölzwahl am Ufer darauf, keine Flachwurzler mit ausladendem Wurzelwerk in der Nähe des Teiches zu pflanzen. Gerade dann, wenn Ihr Teich mit Teichfolie verkleidet ist, könnten die Gehölzwurzeln ansonsten später die Folie beschädigen und undicht machen.

Ebenfalls lästig werden können manche Kletterpflanzen (z.B. Brombeerten und Rosen) am Teichrand. Denn ihre langen und oft dornigen Ruten wachsen nur allzu gerne in den Teich hinein und sollten daher rechtzeitig eingekürzt werden.

Wichtig: Zum Schutz von Teichbewohnern, ebenso wie von Rohren und Leitungen, ist es sinnvoll, den Gartenteich nicht direkt an der Hauswand anzulegen. Ein leicht abgeschiedener Standort in etwas Entfernung zur Terrasse oder im hinteren Bereich des Gartens ist besser geeignet.

 

Gartenteich, mediterran
Der richtige Standort ist alles: Stellen Sie sicher, dass Ihr Gartenteich im heimischen Grün gut platziert ist

Gefahren für den Gartenteich

Um die Wasserqualität zu überprüfen gibt es im Handel spezielle Wassersteststreifen und Tropfentests zu kaufen. Es ist ratsam, eine Wasserprüfung in regelmäßigen Abständen durchzuführen, da der Gartenteich bei ungeeigneten Wasserwerten zu kippen droht. Das Wasser erscheint dann meist trüb, ist grün oder braun verfärbt und riecht ggf. auch etwas abgestanden. Dabei können zahlreihe Einflussfaktoren die Wasserqualität beeinträchtigen.

 

Eutrophierung: Wenn der Gartenteich kippt

Durch die geringe Größe des Gartenteichs ergibt sich ohne geeignete Pflege und Wasserkontrolle eine deutlich geringere Lebensdauer des Stillgewässers. Die Sedimentablagerung schreitet in stehendem Wasser auf kleiner Fläche deutlich schneller voran als etwa in einem See. Dadurch kommt es ohne gute Pflege zur Verlandung und übermäßiger Schlammbildung.

Ein weiteres Risiko entsteht beim Gartenteich durch sogenannte Eutrophierung. Darunter versteht man eine ungünstige Anreicherung des Teichwassers mit zu vielen Nährstoffen, wodurch sich die Wasserqualität drastisch verschlechtert. Häufige Ursachen sind übermäßige Algenbildung im Teich sowie Überdüngung der Teichpflanzen. Auch Enten- und Fischkot kann den Nährstoffgehalt im Teich empfindlich erhöhen.

 

Zu hoher Nährstoffgehalt

Der Eintrag von Biomasse in den Teich muss stets streng kontrolliert erfolgen. Denn wie ein Gartenbeet kann man auch einen Gartenteich überdüngen. Die Folge ist eine erhöhte Schlamm- und Schlickbildung, die langfristig zur sogenannten Verlandung des Teiches Beiträgt. Die Wasserfläche wird somit immer weniger, wohingegen der Anteil an Landmasse zunimmt.

Tipp: Herkömmliche Gartenerde als Substrat für den Teichboden ist meist keine gute Wahl. Denn die Erde ist oft zu humus- und nährstoffreich. Wählen Sie stattdessen lieber Sand und Tongranulat. Die Substrate halten den Teich gut sauber und sind außerdem recht nährstoffarm.

Auch für das Leben im Gartenteich bedeutet ein zu hoher Nährstoffgehalt gewisse Probleme. Denn mit dem Wasser werden auch bestimmte Wasserpflanzen im Teich verdrängt. Das gilt vor allem für Unterwasserpflanzen, die gemeinsam mit Sumpfpflanzen wie Rohrkolben oder Schilfrohr für die Wasserreinigung zuständig sind.

 

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Wasserpflanzen wie Wassersalat und Wasserlinsen sind für die natürliche Reinigung von Teichwasser wichtig, benötigen aber ausreichend Platz | ©  Das Grüne Archiv

Sollte ein alter Teich mehrere Jahre sich selbst überlassen worden sein und die Verlandung ist bereits stark fortgeschritten, kann eine Abtragung der Biomasse im Teich helfen. Dafür kann man dem Teich entweder mit Hacke, Spaten und Rechen  zu Leibe rücken. Alternativ dazu gibt es sogenannte Schlammsauger, die eine solche Reinigungsmaßnahme im Teich automatisch erledigen.

Das Teichwasser können Sie für erleichtertes Arbeiten im Gartenteich während der Reinigung um bis zu ein Drittel ablassen und später mit Frischwasser auffüllen.

 

Zu wenig Sauerstoff

Der Sauerstoffgehalt des Teichwassers entscheidet darüber, ob im Teich ausreichend Sauerstoffpflanzen wachsen. Darunter versteht man Unterwasserpflanzen, die besonders viel Sauerstoff produzieren und das Teichwasser kontinuierlich damit anreichern. Sie sind für die natürliche Wasserreinigung und damit die Selbstregulierung des Teiches unerlässlich. Diese ist gerade bei Naturteichen äußerst wichtig, da hier in der Regel keine künstlichen Wasserfilter eingebaut werden.

Außerdem produzieren Sauerstoffpflanzen auch über den Teich hinaus wertvollen Sauerstoff. Sie tragen in ungeahntem Ausmaß zu der Luftreinigung und damit zum Klima bei. Ein Hauptgrund dafür, dass die zunehmende Verschmutzung der Gewässer von Klimaforschern mehr als kritisch betrachtet wird.

Wissenswertes: Zu den Sauerstoffpflanzen gehören auch Algen. Sie produzieren weltweit gut 50 % aller Sauerstoffmoleküle. Im Teich sind sie allerdings nur bedingt erwünscht. Zwar wachsen Sie früher oder später in jedem Teich, zu viel des Guten kann aber zum bereits erwähnten Nährstoffüberschuss im Gartenteich beitragen.

Ein ungesunder Algenwuchs stellt sich im Teich oft ein, wenn dieser nicht genügend CO₂ enthält. Dann verdrängen Algen nämlich andere Sauerstoffpflanzen wie Hornblatt, Tannenwedel oder Wasserfeder, die deutlich gesünder für den Teichboden und das Teichwasser sind. Um ihren zierlichen Wuchs zu fördern, sollte der Sauerstoffgehalt des Teiches immer im grünen Bereich sein.

 

Teich, Gartenteich, Teichboden
Ein empfindliches Ökosystem: Der Teichboden beherbergt wertvolle Sauerstoffpflanzen, die Wasser und Luft gleichermaßen sauber halten und mit Sauerstoff anreichern

Zu viel Röhricht

Die Sumpfzone hat ebenfalls eine wichtige Bedeutung für die Wasserqualität im Gartenteich. Denn die hier wachsenden Röhrichtpflanzen besitzen feingliedrige Wurzelbärte, die Schwebstoffe aus dem Wasser filtern. Ihr Reinigungseffekt ist dabei so immens, dass sie selbst in Kläranlagen als natürliche Wasserreiniger eingesetzt werden, um Klärwasser zu filtern.

Allerdings, und das ist mit Blick auf die Verlandung von Teichen zu beachten, sind Röhrichtpflanzen auf Sumpfboden äußerst wuchsfreudig. Das mag für die Kultur von Röhricht als Nutzpflanze sinnvoll sein, im Teich nehmen die Sumpfpflanzen aber schnell überhand. Man muss sie daher regelmäßig zurückdrängen und in die Schranken weisen.

Auch abgestorbener Röhricht kann problematisch werden. Denn als ballastoff- und nährstoffreiche Pflanzenabfälle werden sie zu neuem Schlick und Schlamm abgebaut. Hier ist die Gefahr groß, dass sich aus dem Teich über kurz oder lang ein feuchter Komposthaufen entwickelt, der dann nicht nur an Charme verliert, sondern auch an Teichcharakter und Wasserqualität.

 

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Segen und Fluch am Teichrand: Röhrichtpflanzen wie der Rohrkolben sind wegen ihrer Reinigungsfunktion am Teichrand unerlässlich, vermehren sich gleichzeitig aber auch recht schnell und das sowohl über wucherndes Wurzelwerk als auch flug- und schwimmfähige Samen

Welche Arten von Gartenteichen gibt es?

Bei den Teicharten kann man zunächst einmal nach dem Verwendungszweck unterscheiden. Je nachdem, wie der Teich genutzt werden soll, ergeben sich hier folgende Sonderformen:

 

Fischteich

Der klassische Teich zur Fischhaltung. In diesem Teich wird, ähnlich wie im Aquarium regelmäßig gefüttert. In der Regel tummeln sich hier Süßwasserfische, wie sie auch in natürlichen Stillgewässern vorkommen. Ein sehr exklusiver Fischteich ist der Koiteich, der insbesondere in asiatischen Gartenkonzepten wie dem Japanischen Garten eine essenzielle Rolle spielt. Wichtig bei Fischteichen ist meist das Einsetzen einer Sauerstoffpumpe und eines Teichfilters, um die Wasserqualität für die Bedürfnisse der Fische gut optimieren zu können.

 

Ententeich

Für Entenliebhaber lässt sich im Garten ein Ententeich anlegen. Die Entenhaltung erfordert hier auch Unterbringungsmöglichkeiten für die Enten. Das Entenhaus kann dabei entweder direkt auf dem Wasser oder aber am Teichufer angelegt werden.

 

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Entenhaus im Gartenteich

Froschteich

Im Froschteich regieren große Seerosenblätter und steinige Uferelemente, die Fröschen wie Kröten Ansitz- und Rastplätze bieten. Wer an lauen Sommerabenden gerne dem Quaken der kultigen Amphibien lauscht, für den ist der Froschteich wie geschaffen.

 

Naturteich

Die Gestaltung eines Naturteiches strebt größtmögliche Übereinstimmung mit natürlichen Stillgewässern an. Naturnahe Ufergestaltung und eine Bepflanzung, wie sie auch in natürlichen Teichen und Seen zu finden ist, haben hier oberste Priorität. Filteranlagen und andere künstliche Wassersysteme wird man hier nicht finden. Dafür aber Naturteichkonzepte wie den Seerosenteich.

 

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Der Klassiker: Seerosenteich im Garten

Filterteich

Eine gute Möglichkeit zur Filterung des Wassers im Naturteich ist der sogenannte Filterteich. Er findet sich als kleine Ergänzung neben dem eigentlichen Teich und ist mit Wasserpflanzen versehen, die im Wasser besondere Reinigungseigenschaften übernehmen. So lässt sich das Teichwasser ohne technische Lösungen unkompliziert filtern.

 

Moorteich

Ebenfalls ein sehr naturnahes Teichkonzept. Ideal für Moor- und Schattengärten. Um den Moorteich ist in der Regel eine weitläufige Sumpflandschaft gestaltet, die das Ambiente des Moorteiches am Ufer entscheidend charakterisiert.

 

Schwimmteich

Eine naturnahe Alternative zum Swimmingpool ist der Schwimmteich. Er erfreut sich unter Gartenbesitzern inzwischen großer Beliebtheit und ist naturnahes Schwimmbecken sowie Standort für Wasserpflanzen zugleich.

 

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Der neue Pool-Trend: naturbelassener Schwimmteich

Zierteich

Der Zierteich ist die am wenigsten natürliche Teichform. Im Grunde ähnelt er einem Swimmingpool und wird auf festem Untergrund wie Beton oder Stein oder aber in einer Kunststoffwanne angelegt. Zieraspekt liegt meist auf der minimalistischen, an Teichform und Teichskulpturen orientierten Bauweise. Zwar kann der Zierteich zumindest Vögeln als Wassertränke dienen, Wasserpflanzen, Fische oder Amphibien verirren sich in den Kunstteich aber nur selten.

 

Hochteich

Der Hochteich wird ähnlich wie der Zierteich auf Beton oder Stein errichtet. Er ist ein herrliches Dekoelement für Terrassen oder Steinbeete, wobei seine Ausgestaltung in der Regel natürlicher erscheint als beim Zierteich. Kaufen können Sie Hochteiche oft im Fertigbausatz. Alternativ sind DIY-Hochteiche mit alten Wassertanks und Fässern aus Kunststoff realisierbar.

 

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Den Gestaltungsmöglichkeiten sind beim Gartenteich kaum Grenzen gesetzt

Teichfolie oder Teichwanne?

Bei der Wahl geeigneter Materialien für den Teich steht zunächst die Entscheidung zwischen Teichfolie und Fertigteich bzw. Teichwanne an. Beide Isolierschichten für den Teich haben ihre Vorzüge und Nachteile.

 

Teichfolie für Naturteichkonzepte

Große natürliche Gartenteiche lassen sich mit speziellen stabilen Teichfolien nach individuellen Formwünschen und Wassertiefen frei anlegen. Man kann die Folien problemlos auf jede Größe zuschneiden, weshalb sie gerade für größere Teiche und Fischteiche ideal sind. Es gibt beim Teichbau mit Teichfolie allerdings einige Punkte zu beachten, um lange Freude daran zu haben.

Beispielsweise ist beim Anlegen eines Schwimmteiches mit Naturfolie unbedingt auf dafür vorgesehene Einstiegsgeländer zu achten. Das Treten auf die Folie an ungeeigneten Stellen kann diese nämlich reißen lassen, wodurch die Teichfolie undicht wird. Auch beim Schichten von Kies und Steinen zur Stabilisierung der Teichfolie ist Vorsicht geboten. Spitze Steine könnten die Folie nämlich ebenfalls beschädigen.

 

Teichwanne für den modernen Fertigteich

Einen Gartenteich komplett selbst anzulegen, ist recht aufwändig und verlangt nicht selten etwas Expertise. Sehr viel einfacher ist es dagegen, den Gartenteich mit Hilfe einer Teichschale oder Teichwanne anzulegen. Sie wird einfach in den Boden eingelassen und ist in vielen Baumärkten und im Teichfachhandel erhältlich.

Mit diesen Teichwannen verwirklichen selbst ungeübte Heimwerker ihren Traum vom eigenen Gartenteich, wobei der Umriss des Teiches beim Fertigteich natürlich fest vorgegeben ist.  Die Wannen haben meist eine etwas unregelmäßige Kontur, damit sie natürlich wirken.

Die Auswahl an Modellen für Fertigteiche bis 3 m Teichdurchmesser ist relativ umfangreich. Es gibt Ausführungen mit einem Volumen von einigen hundert bis hin zu tausend Litern. Allerdings ist die Wassertiefe der Teichschalen oft sehr gering und schließt deshalb die Haltung von Fischen aus.

Kunststoffteiche mit einer speziellen Sandstein-Oberfläche sind aufgrund der Tiefe dagegen auch für die Fischhaltung geeignet. Für den kleineren Geldbeutel sind sie aber nichts. Die preiswertesten Modelle kosten um die 600 Euro aufwärts.

 

Gartenteich, Wasserfall
Für kunstvolles Teichdesign muss es im Teichbau dann schon die Teichfolie sein

Gartenteich anlegen und bepflanzen

Bevor Sie einen Gartenteich anlegen, sollten Sie sich zunächst Gedanken über die Form des Teichs machen. Diese ist an die Gartenform anzupassen, um den Gartenteich so platzsparend und harmonisch wie möglich in das Gartenambiente einzufügen. Machen Sie sich vorab am besten eine Skizze und stecken Sie die gewählte Fläche schon zur Probe genau im Garten ab, um sich ein ungefähres Bild von der geplanten Teichform zu machen.

Hilfsmittel und Materialen zum Anlegen des Gartenteichs:

  • Teichfolie oder Teichwanne
  • Teichpumpe und Filter
  • Sand zum Auffüllen
  • Wasser- und Uferpflanzen
  • Pflanzkörbe und Teicherde
  • Steine und Kies und andere Materialien für die Gestaltung
  • bei größeren Teichen Sandbagger
  • Werkzeuge: Spaten, Schubkarre, Wasserschlauch, Wasserwaage, Zollstock

 

Wasserzonen abstecken und ausheben

Ein Gartenteich ist in mehrere Wasserzonen mit unterschiedlicher Wassertiefe unterteilt. Diese müssen vorab sorgfältig abgesteckt und in ihrem Grundriss mit einem Spaten vorgestochen werden. Einzuteilen sind folgende Zonen:

  • Sumpfzone: Schließt unmittelbar an das Teichufer an und besitzt eine Wassertiefe von 10 bis 20 cm. Die Breite der Sumpfzone kann frei gewählt werden, sollte aber mindestens 30 bis 40 cm betragen, damit man im Uferbereich Sumpfpflanzen gut ansiedeln kann.
  • Flachwasserzone: Die Sumpfzone geht zunächst in eine Flachwasserzone mit einer Wassertiefe von 40 bis 50 cm über. In ihrer Breite kann diese Wasserzone mit jener der Sumpfzone identisch sein.
  • Tiefwasserzone: Liegt in der Mitte des Gartenteichs. Je nach Größe und Funktion des Teichs ist die Tiefwasserzone meist zwischen 80 und 150 cm tief, kann bei Bedarf aber auch tiefer gewählt werden.

Natürlich können es nach Belieben auch mehr Wasserzonen sein. Drei sind aber das Minimum. Sollen im Teich später Fische gehalten werden, muss er eine Tiefe von mindestens 80 Zentimetern haben. Ab dieser Wassertiefe friert der Teich im Winter nicht komplett zu, sodass die Fische darin überwintern können.

 

Gartenteich, Teich, Lotus
Eindrucksvolles Teichrelief aus Stein in Lotusform

Wird in der Teichmulde später Teichfolie verlegt, kann es sinnvoll sein, die Mulde vorab mit Bausand auszukleiden. Hierfür graben Sie an allen Stellen etwa 10 cm mehr ab und füllen den Tiefen- bzw. Breitenunterschied anschließend mit Sand auf.  Auch das Legen des Teichreliefs mit Stein ist denkbar. Wenn Sie anstatt mit einer Teichfolie mit einem Fertigteich bzw. einer Teichwanne arbeiten, ist das Relief der Wasserzonen natürlich an den Teichbehälter anzupassen.

 

Teichmulde isolieren

Bei Verwendung einer Teichfolie empfiehlt es sich, die Teichmulde zunächst mit einem Schutzvlies auszulegen. Dieses bewahrt die Folie vor Schäden durch spitze Steine im Teichbett. Anschließend legen Sie auf dem Schutzvlies die eigentliche Teichfolie aus. Diese können Sie im nächsten Schritt mit Steinen beschweren und im Uferbereich mit kleinen Felsbrocken kaschieren.

Bei Einsetzen einer Teichwanne sollte diese mit einer Wasserwage akkurat in ihrer Position innerhalb der Teichmulde ausgerichtet werden. Füllen Sie nach der waagerechten Ausrichtung etwas Wasser in die Teichwane ein, damit sie bei den weiteren Arbeiten nicht mehr verrutscht. Die noch vorhandenen Zwischenräume an den Außenseiten der Schale füllen Sie mit Sand auf.

 

Gartenteich, Wasserpflanzen
Die Qual der Wahl: welche Pflanzen für den Teichgarten?

Wasser einfüllen und Pflanzen einsetzen

Das Wasser für den Gartenteich können Sie einfach mit dem Gartenschlauch einspeisen. Denken Sie daran, zuvor etwaige Wasserpumpen und Filtersysteme in den Teich einzulassen. Auch ein Wasserlauf (z.B. für geplante Wasserfälle oder Springbrunnen) sollten direkt während der Anlage des Teiches integriert werden, da ein Nachrüsten viel Aufwand bedeuten kann.

Bei Wasserpflanzen für den Gartenteich wird von Gärtnereien und Teichshops immer angegeben, für welche Wassertiefen sie sich eignen. Wählen Sie daher für alle drei Zonen geeignete Pflanzexemplare aus. Setzen Sie diese am besten in Pflanzkörbe, verwenden Sie jedoch keine gewöhnliche Blumenerde. Sie ist zu nährstoffreich und würde das ökologische Gleichgewicht im Teich belasten. Spezielle Teicherde ist daher besser geeignet.

Damit die Pflanzkörbe an Ort und Stelle bleiben, beschweren Sie sie mit einigen Steinen und setzen die Körbe in die entsprechende Zone. Pflanzen für die Tiefwasserzone, die noch sehr klein sind, sollten Sie zunächst in einen etwas flacheren Bereich des Teichs setzen. Erst wenn sie eine ansehnliche Größe erreicht haben, setzen Sie sie an ihren endgültigen Standort.

Bis sich die Pflanzen im und am Teich gut entwickelt haben, kann es durchaus ein Jahr dauern. Dann haben Sie jedoch einen schönen Blickfang im Garten, der Ihnen lange Zeit Freude bereiten wird.

 

Patchouli, Patschuli, Pogostemon, Indisches Steinkraut, Pogostemon erectus
Besonders wichtig unter Wasser: Die richtige Wahl der Unterwasserpflanzen kann bei Gartenteichen einer Verschlechterung der Wasserqualität vorbeugen

Gartenteich richtig pflegen

Wie der Rest des Gartens auch bedarf ein Gartenteich sorgfältiger Pflege. Dabei werden je nach Art des Gartens und eingebauter Teichtechnik unterschiedliche Pflege- und Wartungsarbeiten notwendig.

 

Wasserpumpen, Teichfilter und Teichheizung

Gerade in kleinen Fertigteichen sind Wasserfilter und Wasserpumpen meist optionslos. Zwar können die Systeme die Frischwasserzufuhr und Reinigungsarbeit übernehmen, gelegentlich muss man die Funktionalität der Systeme aber dennoch überprüfen.

Bei großen Teichen sind Filtersysteme manchmal gar nicht nötig. Dafür sollte dann aber der Anteil reinigender Teichpflanzen sehr hoch sein. Einige Wasserpflanzen benötigen zudem einen Winterschutz. Eine Teichheizung ist im Winter oftmals empfehlenswert, um Frostschäden vorzubeugen und auch das Überleben von Fischen bei Minusgraden zu gewährleisten. Wartungsarbeiten an der Technik sind von Zeit zu Zeit auch hier notwendig.

 

Grünes oder braunes Teichwasser

Um trübem Wasser vorzubeugen, muss das Teichwasser in regelmäßigen Abständen auf seine Wasserqualität geprüft werden. Stellen Sie außerdem sicher, dass genügend Sauerstoffpflanzen wie

  • Hornblatt,
  • Laichkraut,
  • Tannenwedel,
  • Wasserfeder
  • oder Wasserpest

im Teich angesiedelt sind. Ein guter Tipp sind außerdem Unterwasserarten des Patchouli. Die Pflanzen sind als klassische Wasserreiniger bekannt, benötigen aber ausreichende Mengen CO₂, um Sauerstoff zu produzieren und so das Algenwachstum im Teich einzudämmen, das in vielen Fällen für grünes Wasser im Gartenteich verantwortlich ist.

Speziell im Herbst ist es ratsam, Gartenteiche vor zu hohen Nährstoffeinträgen durch abgestorbene Blattmasse zu schützen. Fischen Sie Herbstlaub darum immer zeitnah aus dem Wasser, ehe sich die Blätter am Teichboden ablagern können.

Im Frühlings sollte man weiterhin abgestorbene Pflanzenteile der Röhrichtpflanzen am Teichrand entfernen. Schneiden Sie diese einfach wassernah ab und drängen sie übereifrig wuchernde Rohrkolben und Co. etwas zurück, indem Sie die Wurzelballen der Pflanzen etwas einkürzen.

 

Alte Gartenteiche sanieren

Sollte ein alter Teich mehrere Jahre sich selbst überlassen worden sein, ist die Verlandung wahrscheinlich bereits stark fortgeschritten. Das Teichwasser erscheint in solchen Fällen oft schon gar nicht mehr grün, sondern braun. Hier kann eine Abtragung der Biomasse im Gartenteich helfen.

Dafür räumt man dem Teich entweder mit Hacke, Spaten und Rechen aus oder nutzt einen sogenannten Schlammsauger. Letzterer beseitigt die Sedimentablagerungen durch Absaugen des Teichbodens und  kann sogar stark verdichtete Biomasse von wuchernden Röhrichtpflanzen mit abtragen.

Das Teichwasser können Sie für erleichtertes Arbeiten im Gartenteich während der Reinigung um bis zu ein Drittel ablassen und später mit Frischwasser auffüllen.

Denken Sie bei der Teichsanierung daran, dass einen Teich zu reinigen nicht bedeutet, den Teichboden komplett zu entfernen. Denn eine gewisse Schicht an fruchtbarem Schlamm ist notwendig, um den Teichpflanzen einen geeigneten Standort zu bieten. Kürzen Sie, tragen Sie ab und setzen Sie neue Treibe schnell wuchernder Pflanzen an den Randbereich um, aber lassen Sie dem Biotop Gartenteich genug Biomasse, um neues Leben zu spenden.

 

 

Leben im Gartenteich

Der Gartenteich ist nicht nur ein einzigartiges Dekorationselement im Garten. Vielmehr dient er als Lebensraum für Tiere und Pflanzen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, sowohl im Teich selbst als auch um den Teich herum ausreichende Kleinbiotope als Tummelplätze für Tiere anzulegen. Das funktioniert hervorragend, indem sie zum Beispiel Steine, Totholz und Horstgräser in den Teichbau mit einbinden.

 

Fische und Wasserpflanzen

Während Wildtiere und Insekten recht eigenständig ihren Weg zum Gartenteich finden, muss man Fische selbst einsetzen. Einige Fischarten haben sich dabei als Gartenfische gut bewährt, so zum Beispiel:

  • Bitterlinge
  • Blaubandbärblinge
  • Chanchitos
  • Erlitzen
  • Guppys
  • Goldfische
  • Karpfen
  • Kärpflinge
  • Kois
  • Medakas
  • Moderlieschen
  • Rotfedern
  • Stichlinge

 

Wenn Sie Fische im Gartenteich ansiedeln möchten, darf der Teich im Winter nicht zufrieren. Das gilt im Übrigen auch für viele Wasserpflanzen, von denen nicht alle winterhart sind. Gerade exotische Gewächse wie der Lotus und auch zahlreiche Seerosenarten regieren äußerst empfindlich auf Minusgrade.

Frost droht hauptsächlich bei sehr kleinen Gartenteichen. Im Zweifelsfall kann es lohnen, eine Teichheizung einzubauen, die auch in der kalten Jahreszeit für angenehm warme Wassertemperaturen sorgt.

 

Gartenteich, Fische
Wer im Gartenteich Fische hält, muss auf besonders gute Wasserqualität und vor allem angemessene Wassertemperaturen achten

Insekten und Weichtiere

Haben Sie Ihren Gartenteich im Frühjahr angelegt und für die passende Bepflanzung gesorgt, herrscht in den ersten Tagen noch verdächtige Stille. Gerade Amphibien wie Frösche werden auf sich warten lassen. Stattdessen melden sich aber bereits nach kurzer Zeit erste Insekten und Weichtiere als Dauergäste im und um den Gartenteich an, darunter:

  • Egel
  • Gelbrandkäfern
  • Libellen
  • Mücken
  • Rückenschwimmer
  • Schnecken
  • Spinnen
  • Wasserläufer

Libellen gehören diesbezüglich wohl zu den markantesten Teichgästen. Bis April lassen sich zeitweise sogar noch Winterlibellen beobachten. Stoßen Sie dagegen auf den Großen Blaupfeil, ist der Frühling definitiv in Ihrem Gartenteich angekommen.

Übrigens: Libellenlarven leben unter Wasser und ernähren sich von kleineren Teichbewohnern. Diese räuberische Lebensweise sollten Sie zu schätzen wissen, da der Libellennachwuchs so die Mückenlarven in Schach hält. 

 

Gartenteich, Libelle, Seerose, Gelber Lotus
Einer der ersten Kundschafter am neuen Gartenteich: die Libelle

Amphibien und Reptilien

An Ihrem Gartenteich wird sich bereits im ersten Sommer reges Treiben einstellen. Während Insekten – aufgrund ihrer Mobilität – das neue Biotop relativ schnell entdecken, brauchen Vierbeiner etwas länger. Unter den Amphibien und Reptilien sind hier folgende Teichgäste denkbar:

  • Eidechsen
  • Frösche
  • Kaulquappen
  • Molche
  • Ringelnatter
  • Salamander

 

Mit etwas Glück tauchen nach einigen Monaten erste Frösche und Kröten auf. Letztere gehören zu den eher unauffälligen Zeitgenossen und brauchen Feuchtbiotope im Allgemeinen nur für die Zeit der Fortpflanzung. Aus diesem Grund sind Kröten wahrscheinlich nur in den Frühlingsmonaten am Gartenteich zu Gast.

Wasserfrösche halten sich dagegen das ganze Jahr über am Teich auf, da sie auf die Nähe zum Wasser angewiesen sind. In der Regel finden die ersten Frösche den Weg in Ihren Teich bereits in der ersten Saison. Voraussetzung ist allerdings, dass in der näheren Umgebung noch entsprechende Populationen vorhanden sind.

Tipp: Um Frösche und Kröten in den Gartenteich zu locken, können einladende Seerosenblätter eine gute Idee sein. Die großen Blätter schwimmen auf dem Wasser und bieten Fröschen herrliche Rastmöglichkeiten.

Ebenfalls zu den etwas späteren Besiedlern gehören Molcharten (z.B. Teich- und Kammmolch), die häufig erst in den Jahren nach dem Anlegen des Gartenteichs auf das neue Biotop aufmerksam werden. Wer am Teichufer außerdem mit größeren Steinen und Felsbrocken arbeitet, der kann Eidechsen und Salamandern verlockende Optionen für ihr obligatorisches Sonnenbad am Teich bieten.

 

Gartenteich, Salamander, Feuersalamander
Schaut sich das Feuchtbiotop Gartenteich ebenfalls gerne mal genauer an: der Feuersalamander

Wasservögel und Gartenvögel

Gartenvögel nutzen den Gartenteich gerne als Wassertränke und sonnen sich gerade im Sommer auch gerne am Teichrand. Dagegen leben und nisten Wasservögel meist auch im Umfeld des Teiches. Gefiederte Freunde, die sich gerne einmal an und auf den Gartenteich verirren, sind:

  • Eisvogel
  • Enten
  • Reiher
  • Schwäne
  • Störche

 

Es sei darauf hingewiesen, dass die gezielte Haltung von Wasservögeln oft nur bedingt möglich ist. Gerade Großvögel wie Schwäne und Störche benötigen meist größere Reviere als sie ein herkömmlicher Gartenteich bieten kann. Außerdem könnte ein mit Fischen bestückter Teich durch Teichräuber wie Reiher oder Störche schnell leergefischt werden.

Gute Haltungsmöglichkeiten bieten allerdings Enten. Wer seinen Gartenteich jedoch zu einem Ententeich umfunktionieren möchte, muss neben dem Teich auch an ein passendes Entenhaus in Gewässernähe denken. Zudem könnte die Teichpflege bei Entenhaltung etwas intensiver werden. Denn die Wasservögel koten letztendlich auch ins Wasser, was den Nährstoffgehalt des Teiches empfindlich erhöhen kann.

 

Gartenteich, Enten
Gerne Dauergast in schönen Gartenteichen: Enten

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